Hättest Du ein Problem damit, wenn Dein Kind homosexuell wäre?

Luminita schrieb:"natürlich" Du glaubst also wirklich, dein Sohn würde sich dir anvertrauen, wenn es so wäre, in dem Wissen, dass du das nicht gut finden würdest?

Sowas merken Kinder natürlich auch.
Wie schnell rutscht der Mutter oder dem Vater etwas abwertendes über die Lippen. Vielleicht schon wenn im TV Homosexuelle zu sehen sind. Das sich Kinder dann noch outen wird kaum vorkommen. Schon gar nicht in dem Alter. Da wird in der Not wohl lieber versucht irgendwie Heterosexuell zu sein/werden, was auf Dauer natürlich nicht funktinieren wird und die Psyche sehr belastet.

Bone02943 schrieb:Vielleicht schon wenn im TV Homosexuelle zu sehen sind.

Was ich auch damals schrecklich fand: dass im Fernsehen oder in Spielfilmen Schwule entweder gar nicht vorkamen, oder falls doch, dann waren es entweder lächerliche Witzfiguren oder schmierige Verbrecher. Ist natürlich klar, dass man nicht "so einer" sein möchte und alles dafür tun würde, anders zu werden. Dabei geht es gar nicht um die Homoseualität an sich, sondern um das negative Bild in der Öffentlichkeit und in den Medien, dem man nicht entsprechen möchte.

Luminita schrieb:Du glaubst also wirklich, dein Sohn würde sich dir anvertrauen, wenn es so wäre, in dem Wissen, dass du das nicht gut finden würdest?

Selbstverständlich. Er würde es wohl seltsam finden, wenn ich gay "gut" finden fürde. Das ist aber kein Thema und ich bin froh, dass alles normal ist und er Freundinnen hat. Diskussion für mich beendet.

@Carsti

es hatte ja schon jemand gefragt warum du es eigentlich nicht gut findest. magst du das noch erklären?

Carsti schrieb:Er würde es wohl seltsam finden, wenn ich gay "gut" finden fürde.

Naja, zum Glück finden es heutzutage zumindest viele Menschen nicht mehr schlimm, was schon mehr ist, als ich früher zu hoffen gewagt hätte.

@martenot

Ja diese "Klischee-Homos" im TV waren wirklich peinlich. Zumal sie ein Bild vermittelt haben, was nicht der Realität entsprach.

Carsti schrieb:Selbstverständlich. Er würde es wohl seltsam finden, wenn ich gay "gut" finden fürde. Das ist aber kein Thema und ich bin froh, dass alles normal ist und er Freundinnen hat. Diskussion für mich beendet.

Also ich hatte auch immer Freundinnen und habe mich meiner Mutter erst geoutet, da war ich wohl um die 23 Jahre alt.
Wer es sich selbst nicht eingestehen kann, weil die Umwelt es von einem verlangt Hetero zu sein, dann kann es dauern, bis sich jemand auch in den eigenen Gedanken sagen kann "Hey ich bin schwul". Bei mir hat dies auch sehr lange gedauert.

Im übrigen wäre auch alles normal, selbst wenn er Homosexuell wäre, so lange er es dann auch frei sein könnte.
Homosexualität ist ja nun nichts unnormales.

fluff schrieb:es hatte ja schon jemand gefragt warum du es eigentlich nicht gut findest. magst du das noch erklären?

Nein. Unfassbar, dass man das noch "erklären" soll.

@Carsti

mich interessieren einfach die gründe. hat ja jeder andere.

Carsti schrieb:Unfassbar, dass man das noch "erklären" soll.

Nun kann ich wiederum nicht nachvollziehen, was an dieser Frage "unfassbar" sein soll. Es handelt sich um eine Frage, die man eigentlich ganz normal stellen und beantworten könnte und die keineswegs unfassbar ist.

Bone02943 schrieb:Zumal sie ein Bild vermittelt haben, was nicht der Realität entsprach.

Natürlich nicht, aber viele Leute dachten danals, dass die Homosexuellen wirklich so seien. Ja, auch ich selbst dachte das, weswegen ich ja nicht schwul sein wollte - einfach weil ich dachte: so einer bin ich ncht.

@martenot
@fluff

Ist halt das Problem wenn Leute denken Homosexualität sei Unnormal. Die glauben wohl das nahezu alle so denken würden, daher sei es eben unfassbar so eine Frage zu stellen, denn jeder wüsste doch warum Homosexualität "nicht gut" sei. Selbstüberschätzung eben.

Edit:

Und dabei gibt ers ja wirklich verschiedenste Gründe. Religion, Enkelwunsch, Homosexualität auf den Sex zu reduzieren,...

Carsti schrieb:Das ist aber kein Thema und ich bin froh, dass alles normal ist

Ich bin also unnormal? Man lernt doch nie aus. Was sollte ich denn deiner Meinung nach mit meinem unnormalen Wesen machen?

Carsti schrieb:Nein. Unfassbar, dass man das noch "erklären" soll.

Ich erkläre dir gerne, warum du das erklären musst. Es ist keineswegs normal, Homosexualität nicht gut zu finden. Du bist also ebenso unnormal wie ich, nur an anderer Stelle. Ich möchte auch wirklich gerne wissen, warum du der Meinung bist, dass Homosexualität nicht unterstützenswert ist. Sogar so sehr, dass du dein eigenes Kind in Gefahr bringt. Ja, in Gefahr:

Family support may also be a key LGBTQIA+ suicide risk factor. LGBTQIA+ youth who experienced severe family rejection were more than 8 times more likely to report having attempted suicide compared with peers from families with little or no rejection.

Quelle: https://www.healthyplace.com/gender/glbt-mental-health/homosexuality-and-suicide-lgbt-suicide-a-serious-issue

Luminita schrieb:Ich möchte auch wirklich gerne wissen, warum du der Meinung bist, dass Homosexualität nicht unterstützenswert ist. Sogar so sehr, dass du dein eigenes Kind in Gefahr bringt. Ja, in Gefahr:

Ich denke sowas ist nicht unbedingt rational erklärbar.
Manche Menschen haben eben etwas gegen Homosexualität, aus verschiedenen Gründen.
Ist vielleicht in etwa so, dass jemandem kein Lakritz schmeckt.
Und wer sich dann nicht intensiv damit beschäftigen muss, der bleibt eben bei der Überzeugung.
Ich denke es gibt recht viele, die Probleme damit hätten wenn eines ihrer Kinder homosexuell ist. Manche aber schaffen es eben genau deswegen, sich intensiver damit zu befassen und stehen dann weinend vor Freude bei der Hochzeit ihres Sohnes und dem neuen Schwiegersohn( bzw. Tochter und Schwiegertochter) dabei.
Andere wollen dagegen nichts mehr von dem Kind wissen.
Ich denke sowas ist dann aber auch für die Eltern nicht einfach. Auch wenn sie es vielleicht nicht zugeben wollen.

Und gerade @Carsti schrieb ja, dass er das Kind deswegen nicht ablehnen, sondern es weiterhin unterstützen und lieben würde.

Bone02943 schrieb:Wie schnell rutscht der Mutter oder dem Vater etwas abwertendes über die Lippen.

Mein Stiefvater war da immer ganz gelassen, sowohl bei meinem Halbbruder als auch bei mir.
Meine Mutter hingegen...

Carsti schrieb:Nein. Unfassbar, dass man das noch "erklären" soll.

Unfassbar finde ich, dass du in zwei Homo-Threads quasi die Bombe platzen lässt und dann einfach mit "Diskussion beendet" reinhaust, du hast ja nichtmal diskutiert, sondern nur homophoben Müll in den Orbit geblasen, von wegen "unnormal" und "natürlich" ist dein Kind nicht homosexuell und dann noch das aus dem anderen Thread.
Und ja, da fühle ich mich als homosexuelle Frau ganz persönlich angegriffen.

Bone02943 schrieb:Ist vielleicht in etwa so, dass jemandem kein Lakritz schmeckt.

Der Unterschied ist wahrscheinlich, dass es niemanden wirklich kränken dürfte, wenn man mitteilt, dass man kein Lakritz mag (außer vielleicht einen Hersteller von Lakritzprodukten).

Mir scheint, dass viele homophobe Menschen kein Problem zu haben scheinen, ihre Abneigung einfach kundzutun, ohne zu wissen, ob die Zuhörer oder Leser vielleicht selbst homosexuell sein könnten.

Ich hatte früher einen schwulen Chef, und ich erinnere mich noch an ein Meeting, in dem ein Firmenvertreter sein Produkt (eine Software) vorgestellt hatte. In seinem Vortrag kam auch ein launig-blöder Schwulenwitz vor. Der Referent schien nicht auf den Gedanken gekommen zu sein, dass möglicherweise Homosexuelle unter den Zuhörern sein könnten. Mein damaliger Chef lächelte schmallippig, doch das Produkt wurde nicht gekauft. Das war für mich ein Beispiel, dass viele Menschen es sich nicht vorstellen können, dass unter den "ganz normal aussehenden" Leuten womöglich doch Homosexuelle sein könnten.

Nicht bös gemeint aber ich würde mich ekeln und könnte wahrscheinlich nicht damit umgehen, ich bin hetero aber wurde als Kind von einem schwulen Pädo fast eine Stunde im Gebüsch missbraucht und vergewaltigt.
Ich habe in der pupertät gemerkt dass ich bei schwulen immer eine art angst und hass empfinde und dann dieses schlimme ereigniss hochkommt, rational gesehen ist das nicht fair aber ich habe einen schweren schaden davongetragen den nichts heilen kann.

rainlove schrieb:dass ich bei schwulen immer eine art angst und hass

Na, dann weißt du ja schon mal, dass du mir gegenüber eine Art Angst und Hass empfinden kannst.

@martenot

Ja das ist wohl eines der größten Probleme dabei. Sie könnten es ja einfach für sich behalten und keine "homophobe Werbung" machen. Ich mein, ich laufe ja auch nicht durch die Gegend und erzähle jedem was mir an ihm nicht gefällt.

Bone02943 schrieb:Ich mein, ich laufe ja auch nicht durch die Gegend und erzähle jedem was mir an ihm nicht gefällt.

Ja eben. Ich habe auch gewisse innere Vorbehalte gegenüber manchen Menschen, käme aber normalerweise nicht auf die Idee, das in der Öffentlichkeit zu verkünden, da ich auch respektvoll sein möchte und außerdem weiß, dass nicht jeder Mensch die Klischees erfüllt. Wer aber Homosexuelle nicht mag, rechnet anscheinend oft mit der Zustimmung anderer und geht außerdem davon aus, dass unter den "normal aussehenden" Zuhörern ganz sicher keine Homosexuellen seien, weil man die ja sowieso erkennen würde.

@rainlove

Du könntest dich halt damit auseinandersetzen, dass es unter Homosexuellen nunmal Vergewaltiger gibt, wie unter Heterosexuellen auch. Es ist aber ein verschwindend geringer Teil aller Menschen, die vergewaltigen und andere misshandeln.
Aber das jemand nach so einem Erlebnis auch anders darüber denkt, kann ich schon in gewisser Weise nachvollziehen.