Link: www.n-tv.de (extern) (Archiv-Version vom 22.03.2009)Jugendliche konsumieren immer mehr Alkohol: Jeder Vierte betrinkt sich mindestens einmal im Monat mit fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, sagte. In Folge dieses Missbrauchs habe sich innerhalb von fünf Jahren die Zahl der Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen verdoppelt, von 9.500 im Jahr 2000 auf 19.400 im Jahr 2005. Dieser Trend setze sich ungebrochen fort.
Ziel müsse sein, Eltern und das soziale Umfeld in ihrer Funktion als positive Vorbilder zu stärken, sagte Bätzing anlässlich der Jahrestagung "Voll drauf - Neue Formen jugendlichen Alkoholkonsums?". Kinder und Jugendliche müssten darin unterstützt werden, alkoholfrei zu leben und erst so spät wie möglich mit maßvollem Konsum zu beginnen.
Bätzing forderte zudem den Einsatz Jugendlicher für Alkohol-Testkäufe. Unter bestimmten Umständen sei dies eine sinnvolle Ergänzung des Jugendschutzgesetzes. Handel und Gastronomie würden so sensibilisiert, das Jugendschutzgesetz strenger einzuhalten. Voraussetzung sei allerdings, dass erst Jugendliche ab 16 Jahren dafür eingesetzt würden. Diese müssten gezielt ausgewählt und geschult werden. Die Testkäufe müssten unter behördlicher Aufsicht stattfinden.
Fünf Gläser
Laut Bätzing nimmt sowohl bei Jungen als auch Mädchen die Bereitschaft zu, innerhalb kürzerer Zeit mehr als fünf Gläser alkoholischer Getränke zu konsumieren. Jeder zweite Jugendliche im Alter von 16 bis 17 habe Anfang 2007 angegeben, im letzten Monat mindestens an einem Tag so viel getrunken zu haben. Im Jahr 2005 habe dieser Wert noch bei 40 Prozent der Jugendlichen gelegen.
Bätzing machte mehrere Ursachen für den hohen Alkoholkonsum aus. Zum einen sei Alkohol immer und überall, rund um die Uhr, verfügbar. Zum zweiten lebten die Erwachsenen "maßlosen Konsum" vor. Zum dritten gebe es in Cliquen einen großen Gruppendruck, Alkohol zu trinken. Vor allem Mädchen hätten es schwer, Nein zum Alkohol zu sagen, wenn sie in solchen Gruppen mit älteren Jungen zusammen seien.
Der Mediziner Oliver Bilke bestätigte, es sei in den letzten Jahren unter Jugendlichen immer selbstverständlicher geworden, große Mengen Alkohol auf einmal zu trinken. So sei es durchaus üblich, dass ein Jugendlicher an einem Abend anderthalb Flaschen Wodka trinke. Immer häufiger würden Jugendliche und Kinder mit Alkoholvergiftungen in Rettungsstellen eingeliefert. Von diesen seien aber die wenigsten abhängige Trinker.
Die Psychologin Ulrike Ravens-Sieberer wies darauf hin, seit 1994 sei das durchschnittliche Einstiegsalter, in dem Jugendliche erstmals Alkohol trinken, stetig gesunken, liege momentan bei etwas über 13 Jahren. Bereits ein Prozent der Elfjährigen trinke regelmäßig Alkohol. Positiv sei allerdings dass insgesamt weniger Jugendliche Alkohol konsumierten als 2002, wo ein Höhepunkt erreicht worden sei. Aber es gebe eine anwachsende Gruppe von "Intensivnutzern".
Hmm alle Jahre wieder träller die Drogenbeauftragten der Regierung es von den Dächern: Die Jugend säuft zuviel! Und alle Jahre wieder kommen sie mit so durchschlagenden Ideen wie Alco-Pops extrem besteuern - geändert hat es nix