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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

962 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Behinderung, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

07.08.2017 um 22:28
@Hannah77

Nana, von "Ausrottung" hat hier niemand gesprochen. Bleibe bitte bei dem, was geschrieben wurde und nicht bei dem, was Du hineininterpretierst.

@Tussinelda

Letztlich trifft das auch auf Dich zu. Du unterstellst Aussagen, die nie getroffen wurden. Wo habe ich von "Zwangsuntersuchungen" geschrieben?

Ich bleibe aber dabei, dass die Entwicklung der Frühdiagnose sich immer weiter entwickeln wird und ich bleibe auch dabei, dass die meisten Betroffenen sich gegen das Austragen entscheiden werden.

Das bedeutet nicht, dass behinderte Menschen in unserer Gesellschaft geächtet wären, das ihnen nicht geholfen werden soll, dass sie "ausgerottet" werden sollen. Es bedeutet lediglich, dass die Instrumente zu Verfügung stehen, Familien dieses Schicksal zu ersparen.
Kannst Du beurteilen, wie viele von denjenigen, die sich für das Austragen eines schwer behinderten Kindes entscheiden haben, diese Entscheidung im Nachhinein bereut haben?

Ich weiß von Menschen, die mit Behinderten arbeiten, dass Familien da oft an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit gelangen. Auch von Verbitterung wurde mir berichtet.

Die Gesellschaft ist für alle ihre Mitglieder in der Fürsorgepflicht, da gibt es gar keine Frage und allen Behinderten wird die notwendige Unterstützung zu Teil, seien sie nun von Geburt an behindert oder durch Unfälle oder andere Gründe im Verlauf ihres Lebens.
Und doch würde jeder Behinderte lieber als nicht behindert leben, würden wir alle uns wünschen, wir könnten verlorene Glieder einfach wieder völlig gleichwertig ersetzen, Nerven wieder vollständig miteinander verbinden usw.

Wenn Du Dir aussuchen könntest, wie Du geboren werden willst, würdest Du wohl kaum eine Behinderung wählen. Ich würde daher stets dazu raten, bei der Diagnose einer schweren Behinderung die Abtreibung zu wählen.

Und nein, ich kann die Entscheidung für das Austragen eines schwer behinderten Kindes immer noch nicht nachvollziehen.

Nicht einmal die gruselige Beschreibung von @Hannah77 macht mir das begreiflicher, denn das Austragen eines Kindes, das kaum in der Lage ist, seine Umwelt wahrzunehmen, niemals für sich selbst verantwortlich sein kann und Zeit seines Lebens (auch nach dem Tode der Eltern, die diese Entscheidung getroffen haben) auf Hilfe angewiesen ist, erscheint mir auch nicht als weniger traumatisch, mit dem Unterschied, dass es deutlich länger dauert.

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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

07.08.2017 um 22:34
@Tussinelda

Nein, ich persönlich würde mir in erster Linie die Frage stellen, ob das potenziell behinderte Kind etwas davon hat zu leben, also zu erwägen, ob das anzunehmende Leid bzw. die Einschränkung aus der Sicht des Kindes gerechtfertigt werden kann.

(Beim Down-Syndrom bin ich z.B. ebenfalls zwiegespalten - ich habe während meiner Arbeit sehr viele Menschen mit dieser Diagnose kennengelernt und betreut und kann in diesem Fall @Rao nur recht geben. Trisomie 21 äußert sich sehr unterschiedlich, ich kenne Menschen, denen ich eine uneingeschränkte Lebensfreude nicht absprechen würde, aber ebenso habe ich Menschen betreut, die weder sprechen, noch selbstständig essen konnten. )

Zusätzlich halte ich es für legitim zu schauen, ob die Eltern auf der einen Seite willens und auf der anderen Seite auch geeignet dafür wären, sich ein Leben lang um ihren möglicherweise schwerbehinderten Nachwuchs zu kümmern. Und ich mache da niemandem einen Vorwurf, der zugibt, er würde sein Leben doch lieber mit einem "normalen" Kind verbringen.
Andererseits kann ich verstehen, dass es auch Eltern gibt, die sich für ein behindertes Kind aufopfern würden/wollten - hier würde ich die moralische Vertretbarkeit am Zustand des Kindes festmachen.

Die finanziellen Kosten kann man meinetwegen zusätzlich in Erwägung ziehen, sollten aber auch aus meiner Sicht nicht das ausschlaggebende Kriterium sein, insofern gebe ich dir recht.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

07.08.2017 um 23:00
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Letztlich trifft das auch auf Dich zu. Du unterstellst Aussagen, die nie getroffen wurden. Wo habe ich von "Zwangsuntersuchungen" geschrieben?
ich habe nirgends geschrieben, dass Du davon geschrieben hast, ich habe lediglich ausgeführt, was Deine Darlegung bedeutet....ein Unterschied, wie ich meine.
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Das bedeutet nicht, dass behinderte Menschen in unserer Gesellschaft geächtet wären, das ihnen nicht geholfen werden soll, dass sie "ausgerottet" werden sollen. Es bedeutet lediglich, dass die Instrumente zu Verfügung stehen, Familien dieses Schicksal zu ersparen.
Kannst Du beurteilen, wie viele von denjenigen, die sich für das Austragen eines schwer behinderten Kindes entscheiden haben, diese Entscheidung im Nachhinein bereut haben?
na das hört sich ja schon etwas anders an......natürlich gibt es sicherlich auch Eltern, die die Entscheidung bereut haben, die gibt es aber auch bei gesunden Kindern, ob Du es glaubst oder nicht. Man kann eben nicht wissen, wie es wirklich ist, ob man es schafft, seine Entscheidung dann auch auszuhalten und trotzdem Lebensqualität zu empfinden, für sich und das Kind. Deshalb ist es eine höchst persönliche Entscheidung, die den Eltern, der Mutter überlassen ist. Ohne Druck. Schlicht nach Gefühl, nach Abwägung dessen, was die jeweilige Person als wichtig erachtet, mit Beratung, um alles so gut es geht einbeziehen zu können. Wie bei jeder Abtreibung, auch wenn es bei solchen Abtreibung oft um Spätabtreibungen geht, was es noch zusätzlich sehr viel härter und schwerer macht.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 00:47
@Tussinelda

Es besteht trotzdem noch ein deutlicher Unterschied zur Geburt eines gesunden Kindes. Das behinderte Kind ist auf Hilfe angewiesen, kann niemals für sich selbst sorgen. Da im Regelfall die Eltern vor den Kindern sterben, muss also jemand diese Aufgabe übernehmen.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 02:18
@Commonsense
Deine Texte kann  man gar nicht anders interpretieren! Das Verhindern des geboren werdens von Behinderten hat die "Ausrottung" zur Folge! Kinder mit Down Syndrom würde es nicht mehr geben. Was maßt du dir eigentlich an, darüber entscheiden zu wollen ob dieses Leben für die Betroffenen lebenswert ist oder nicht! Im Gegensatz zu dir, weiß ich wovon ich rede, denn ich habe ein behindertes Kind und kenne viele Familien mit zum Teil schwer mehrfach behinderten Kindern, welche ihre Kinder über alles lieben und die froh sind, dass ihre schwer kranken und behinderten Kinder nicht bei oder vor der Geburt gestorben sind. Diese Familien empfinden ihre Kinder als Bereicherung- auch wenn das für dich unvorstellbar ist!! Natürlich gibt es auch andere Familien, die nicht glücklich mit ihrer Situation sind, aber erstaunlicherweise liegt das oftmals vor allem daran, dass sie für alles kämpfen müssen!Z.B für den Pflegegrad, den Rehabuggy, teilweise sogar für lebensnotwendige Atemmasken..ständig schreibt man Anträge an die Krankenkasse, Widersprüche ans Versorgungsamt. etc. Überall wird es den Familien schwer gemacht Und darin liegt die wirkliche Behinderung! !!
Außerdem wirfst du hier meines Erachtens nach den Frauen, welche ein behindertes Kind wissentlich austragen, unterschwellig vor der Gesellschaft vorsätzlich zu schaden! Und das ist eine unglaubliche Frechheit !!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 02:29
Zitat von Hannah77Hannah77 schrieb: Was maßt du dir eigentlich an, darüber entscheiden zu wollen ob dieses Leben für die Betroffenen lebenswert ist oder nicht!
Das kam für mich nicht so rüber u. auch die Mütter können es, je nach Grad und Schwere der Behinderung, des Kindes (auch vor der Geburt) nicht (immer) wissen u. wenn sich jemand gegen ein (schwerst) behindertes Kind entscheidet, gilt es, das genauso zu akzeptieren wie jemand, der es auf die Welt bringt.
Zitat von Hannah77Hannah77 schrieb: kenne viele Familien mit zum Teil schwer mehrfach behinderten Kindern, welche ihre Kinder über alles lieben und die froh sind, dass ihre schwer kranken und behinderten Kinder nicht bei oder vor der Geburt gestorben sind. Diese Familien empfinden ihre Kinder als Bereicherung- auch wenn das für dich unvorstellbar ist!! Natürlich gibt es auch andere Familien, die nicht glücklich mit ihrer Situation sind, aber erstaunlicherweise liegt das oftmals vor allem daran, dass sie für alles kämpfen müssen
Liest sich so, als wenn Du das Sprachrohr für sie wärst..
Zitat von Hannah77Hannah77 schrieb: Natürlich gibt es auch andere Familien, die nicht glücklich mit ihrer Situation sind, aber erstaunlicherweise liegt das oftmals vor allem daran, dass sie für alles kämpfen müssen!Z.B für den Pflegegrad, den Rehabuggy, teilweise sogar für lebensnotwendige Atemmasken..ständig schreibt man Anträge an die Krankenkasse, Widersprüche ans Versorgungsamt. etc. Überall wird es den Familien schwer gemacht Und darin liegt die wirkliche Behinderung! !!
Ach ja, und alles andere ist nicht erwähnenswert, ja?

Dann wissen wir ja jetzt Bescheid ;)


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 02:45
@borabora Genau darum geht es ! Die Entscheidung ein behindertes Kind zu bekommen oder nicht, steht ausschließlich den betroffenen Familien zu und niemanden sonst!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 02:50
@Hannah77

Das hat den betroffenen Eltern doch niemand abgesprochen.

Ich finde es nicht verwerflich, wenn man diverse Überlegungen anstellt.

Vielleicht ergibt sich daraus die Frage, ob es "sinnvoll" ist, ein behindertes Kind um jeden Preis (nicht wörtlich nehmen) zu bekommen...
Da gibt es eben verschiedene Ansichten ;)


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08.08.2017 um 07:02
Es wird trotzdem eine emotionale Entscheidung bleiben für die Eltern und keine die sich nach Nutzen der Allgemeinheit richtet.

und schliesslich ist auch ein Base Jumping eine emotionale Entscheidung und wenns schief geht kümmern wir (die Gesellschaft) uns trotzdem um den Menschen.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:01
@Rao
Ich bin mir bewusst, dass ein Down Syndrom auch zu schwersten Behinderungen fuehren kann. Aber ich denke, dieses Risiko wuerde ich dann eingehen. Bin mir da auch nicht sicher, ob man das in einem spaeteren Stadium vor der Geburt noch feststellen kann. Das wuerde ich dann von Fall zu Fall entscheiden. Aber da ich sowieso nicht plane, Kinder zu bekommen, stellt sich die Frage ohnehin nicht.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:19
na wir können uns ja mal Statistiken anschauen.....es gibt 7,6 Millionen behinderte Menschen, davon sind 290.000 Menschen mit angeborenen Behinderungen. Der größte Teil der Ursachen sind allgemeine Krankheiten, inklusive Impfschaden. 6,5 Millionen.
Das ist eben so und da würde auch niemand auf die Idee kommen zu verlangen, dass man als Familie alleine für die Menschen zuständig ist oder man dann eben "den Stecker ziehen muss". Da maßt sich niemand an, solche Urteile zu fällen über Entscheidungen anderer Menschen, es sagt auch niemand, wenn jemand ein Risiko eingeht, wo die hohe Möglichkeit einer schweren Verletzung besteht, die zu Behinderungen führen könnte, diesen dann seinem Schicksal zu überlassen, hat er ja schliesslich selbst entschieden. Deshalb finde ich es äusserst fragwürdig, nur weil ein Kind noch nicht geboren ist, dann darauf zu "pochen", dass es ja schliesslich auch eine Belastung für die Gesellschaft ist. Das ist eben so, in einer Gesellschaft. Da sind nicht alle high performer und der Rest muss weg oder sehen, wie er zurecht kommt. Niemand wünscht sich ein krankes oder behindertes Kind, jeder möchte ein gesundes Kind, aber nicht jeder kann oder will das Kind, weil es nicht gesund ist, nicht haben. Sondern sie nehmen ihr Kind eben so, wie es ist. ob bei Geburt oder später. und manche schaffen die Belastung und andere eben nicht. Auch das ist Teil des Lebens. Es kann ja nicht nur jemand wie Schumacher, weil die finanziellen Mittel da sind, für die Gesellschaft ok sein, da keine Belastung.
http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/aw92/WS0100/_XWD_FORMPROC?TARGET=&PAGE=_XWD_2&OPINDEX=1&HANDLER=_XWD_CUBE.SETPGS&DATACUBE=_XWD_30&D.000=3737&D.003=1000004


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:32
@Tussinelda
Genau, es ist doch der Sinn dieser Solidaritätsgemeinschaft anderen die Freiheit zuzugestehen Entscheidungen zu treffen die nicht dem Nutzen der Gesellschaft dienen und dann trotzdem Hilfe zu leisten falls sie benötigt wird.

Und für mich ist eine Diagnose einer Behinderung in der Schwagerschaft alles andere als Selbstverschuldet und für die Betroffenen wohl eine Lebenskrise für die genau solch eine Solidarität da ist. Diesen Leuten dann auch noch vorzuhalten sie müssten den Nutzen und Schaden für die Allgemeinheit mit in ihre Entscheidung hinein ziehen halte ich für eine gefährliche Entwicklung einer Entsolidarisierung zwecks Nutzen für die Gesellschaft.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:51
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Diesen Leuten dann auch noch vorzuhalten sie müssten den Nutzen und Schaden für die Allgemeinheit mit in ihre Entscheidung hinein ziehen halte ich für eine gefährliche Entwicklung einer Entsolidarisierung zwecks Nutzen für die Gesellschaft.
In Österreich meinte Gesundheitsministerin Oberhauser schon : " Abtreibung bei Fehlbildungen ist notwendig "

Und das im Jahr 2015 und nicht vor 70/80 Jahren !

Seltsam, dass sich über sowas kaum jemand aufregt.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:52
Zitat von Hannah77Hannah77 schrieb:denn ich habe ein behindertes Kind und kenne viele Familien mit zum Teil schwer mehrfach behinderten Kindern, welche ihre Kinder über alles lieben und die froh sind, dass ihre schwer kranken und behinderten Kinder nicht bei oder vor der Geburt gestorben sind
Es wäre auch schlimm, wenn es anders wäre! Leider gibt es diese Fälle aber auch.
Dass die betroffenen Familien ihre Kinder über alles lieben halte ich für völlig normal und folgerichtig - Du schüttest wieder das Kind mit dem Bade aus und missverstehst den Punkt, um den es geht.
Ich gehe davon aus, dass ein nicht behindertes Kind von seiner Familie genauso geliebt werden würde, Du nicht?
Ich gehe außerdem davon aus, dass man das Kind sofort behandeln lassen würde, wenn z. B. Down-Syndrom heilbar wäre, Du nicht?

Bei Dir liest sich das so, als wäre es ein erklärtes Ziel, das Down-Syndrom mit allen verfügbaren Mitteln zu erhalten.

Ich sehe das Down-Syndrom als eine Krankheit und wie bei allen Krankheiten bin ich auch hier dafür, dass sie verschwindet, selbstverständlich. Das bedeutet aber nicht, dass ich mit der Schrotflinte Jagd auf betroffene Kinder machen will, auch wenn Du das so aussehen lässt.
Wenn es aber präventive Maßnahmen gibt, bin ich dafür, diese auch zu nutzen. Könnte man das Down-Syndrom (das nach wie vor hier nur beispielhaft für alle schweren Behinderungen stehen soll) durch Impfungen verhindern, wäre ich dafür, diese zu nutzen. Dies ist aber nicht möglich und somit bleibt nur die Früherkennung.

Du schreibst, ich maße mir an, darüber zu entscheiden, ob Leben lebenswert ist, oder nicht. Der Witz daran ist, dass ich mir das nicht anmaße, denn ich treffe die Entscheidung nicht. Die Anmaßung, wenn es denn eine wäre, läge bei den Müttern/Eltern, die sich für oder gegen die Geburt eines als schwer behindert diagnostizierten Kindes entscheiden.
Dass das eine schwere Entscheidung ist, verstehe ich durchaus. Es ist eine Entscheidung, die unglaublich viele Aspekte beinhaltet von denen finanzielle und gesellschaftliche nur ein kleiner (und ja, im Vergleich zu anderen Aspekten eher unwesentlicher) Teil ist.

Ein Aspekt, der sich auch in meine Gedanken eingenistet hat, ist das Gefühl, das betroffene Kinder haben. Ich stelle mir vor, dass ein um so mehr Kind merkt, dass es anders ist, je geringer der Grad der Behinderung ist. Ich stelle mir darum vor, dass gerade Kinder, die weniger behindert sind, ihre Umwelt exakter wahrnehmen und bemerken, dass andere Kinder Dinge machen, die ihnen verwehrt werden.
Das dürfte m. E. besonders auffällig werden, wenn die Kinder ins Erwachsenenalter übergehen und dann erfahren, dass sie nicht Autofahren dürfen usw.

Ich bin sicher, dass die meisten betroffenen Kinder eine glückliche Kindheit erfahren, aber je älter sie werden, desto weniger glücklich dürfte das Leben wohl verlaufen (gut, das ist bei allen anderen auch oft so, aber die könnten selbst versuchen, etwas daran zu ändern).

Mir erscheint die Entscheidung, ein als schwer behindert diagnostiziertes Kind in die Welt zu setzen, als überaus egoistisch. Es wirkt auf mich so, als würde hier emotional eine persönliche Entscheidung getroffen (bei einigen wahrscheinlich auch aus religiöser Überzeugung, was ich noch schlimmer finde), bei der das Wohl des Kindes nicht zwangsläufig im Vordergrund steht.

Ich betrachte das Thema völlig ohne Emotionen - was mir natürlich leicht fällt, da ich nicht betroffen bin - und rational. So formuliere ich meine Gedanken auch aus - wenn Du das als verachtend empfindest, dann kann ich das nicht ändern, aber es trifft nicht zu, denn auch Verachtung wäre eine Emotion.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:56
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:In Österreich meinte Gesundheitsministerin Oberhauser schon : " Abtreibung bei Fehlbildungen ist notwendig "
Wie wär ein kompletter Link wie dieser hier, der den Zusammenhang kenntlich macht?
http://diepresse.com/home/innenpolitik/4658668/Spaetabtreibungen_Oberhauser-gegen-Fristverkuerzung


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 08:57
@Frau.N.Zimmer


Für mich besitz auch ungebohrenes Leben Würde. Und die Reduzierung eines Menschen auf seinen Nutzen oder seine Selbständigkeit kratzt für mich schon enorm daran.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 09:07
Nutzen und Selbständigkeit sind beide ein massives Plus für ein erfolgreiches und glückliches Leben. Wer lebenslänglich auf andere angewiesen ist, muß jederzeit nach anderer Leute Pfeife tanzen und nehmen, was er aus Mitleid und Gutherzigkeit kriegt.
Klingt nicht so toll, oder?


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08.08.2017 um 09:08
@Rao
Das hängt alleine von einer subjektiven Betrachtung des begriffs Glück ab und ist kein Naturgesetz.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 09:09
Für manche Leute bedeutet "Glück" schon "satt und sauber". Das gibt´s in jedem Pflegeheim. Trotzdem möchte kaum einer von uns im Pflegeheim leben müssen, oder?


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

08.08.2017 um 09:10
@Rao

Und? Hat sich durch deinen Link was geändert?
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb: Und die Reduzierung eines Menschen auf seinen Nutzen oder seine Selbständigkeit kratzt für mich schon enorm daran.
Ich meine, es ist nicht mehr weit davon entfernt über "lebenswertes" oder "unlebenswertes" Leben zu entscheiden. Hatten wir alles schon..

Die Entscheidung sollte allein bei den Eltern liegen. Entscheiden sich Eltern für das Kind mit Behinderung, sollten sie aber auch jede erdenkliche Unterstützung erhalten. Das muss eine soziale Gesellschaft tragen können und kann es auch.

Gut, diese Ministerin ist zwischenzeitlich an Krebs verstorben. Man weiss jetzt nicht, wie konsequent sie da bei sich war und der Allgemeinheit die Kosten ihrer Behandlung erspart hat.


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