Warum geht Fußball über fast alles bei so vielen Menschen

@capspauldin

ich soll dich ma von niveau grüßen den ihr seht euch ja zu selten in wiefern habe ich anzeichen von gier gezeigt wens hochkommt schau ich ca 2 ma in der woche fern und dann auch nicht mehr lange blöd wen man ausreden sucht und ins fettnäpfchen greift oder ^^

Das ist mir auch ein großes Rätsel. Ich habe mal den Spruch gehört: "Fußball ist Kriegsersatz." Vielleicht stimmt das ja. Schließlich geht es im Fußball ja auch darum, einen Gegner zu schlagen, um dieses "wir gegen die"-Gefühl. Genau das muss es sein, dieses Gemeinschaftsgefühl und eine zu verteidigende "Ehre", plus ein gemeinsamer "Feind". Dieses Muster findet man in vielen Massenkulturen. Und eben auch im Krieg.


Ich schaue mir gerne mal Fußballspiele an, das kann schon spannend sein. Aber so richtig mitgehen wie ein Hardcore-Fan kann ich da nicht. Denn es ist und bleibt ein Spiel, niemand stirbt wenn er verliert. Für viele hingegen ist dieser Sport ja schon sowas wie eine eigene Religion.

Massenbewegungen sind mir sowieso suspekt, und diese zum Teil prollige, aggressive und manchmal auch gewalttätige "Fankultur", wie man sie fast nur im Fußball findet, stößt bei mir auf große Ablehnung. Man kann sich als "Normalo" zum Teil nicht mehr frei im ÖPNV bewegen wenn die Fanhorden unterwegs sind, egal ob zum Bundesligaheimspiel, Pokalfinale, EM / WM. Nervt mich extrem. Für einige wenige, die aber leider am meisten auffallen, geht es da nur noch um Alkoholexzesse oder um Krawall.


Irgendwie ist Fußball hier im Land ne heilige Kuh. Das einzige, was unbedingt immer stattfinden muss, wovon scheinbar das Ansehen einer Stadt / Region / eines Landes abhängt, das einzige, dessen Kommerzialisierung (Kapitalismus!!) kaum kritisiert wird, das einzige, wo man sich offen und hochemotional seiner Fanleidenschaft hingeben darf, das einzige, bei dem kaum jemanden stört dass es (bzw die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, Polizeieinsätze) durch Steuermittel finanziert wird. Für den Fußball fährt sogar die Berliner S-Bahn im dichten Takt, und die Bahn mit Sonderzügen.

Wie kann etwas nur so wichtig sein? Kein anderer Sport, keine andere Sache wird hier so extrem gehypt und auch politisch unterstützt.
Ich habe oft das Gefühl, Fußball ist auch das einzige, an dem sich der gemeine Deutsche heutzutage überhaupt noch freuen kann, Euphorie oder Stolz empfinden kann. Wir leben ja ansonsten in einer Zeit der chronischen Depression, Frustration und Miesepetrigkeit, in der man nur ja nicht zugeben darf, irgendwas gut zu finden oder sich über irgendwas zu freuen, ohne gleich als Ja-Sager, Jubelperser oder einfach dumm / naiv abgestempelt zu werden. Aber Paaarty (Fußball, Ballermann oder Dorfkirmes) geht immer. Die Leute müssen sich ja irgendwie ablenken.
Wer diese Art der (oft primitiven, gekünstelten, versoffenen) Unterhaltung jedoch nicht mag, ist dann wiederum Spießer oder Spaßbremse.

In diesem Sinne: Freuet Euch, bald ist WM.

@tomoni

tomoni schrieb: ich und andere haben kein bock auf was zu verzichten egal was es ist nur wegen nen sport das versuchen grade die meisten hir zu sagen ^^

Nur weil du zu duselig bist, deine eigenen Aussagen zu merken , kann ich dir noch nicht immer auf die Sprünge helfen.

Wenn du "keinen Bock" hat auf etwas zu verzichten, es aber nach deinem Ausmaß haben willst, ist das eine perfide Gier.
Da können deine ^^ den Kern auch nicht retten.

der fan....fan kommt von fan...atiker.

mit fussball kann ich selber im grunde gar nichts anfangen.hab jede em,jede wm irgendwie verpassen können,unterstütze auch nicht den heimatverein und verlorene spiele gehen an mir genauso spurlos vorüber wie gewonnene.
also in diesem sinne bin ich gegen den ollen fussballwahn immun.
das ein verlorenes spiel einem fan den ganzen tag versauen kann,das will auch mir nicht in die birne.

was ich noch weniger verstehen kann ist,das manche leute andere leute regelrecht hassen,nur weil sie einen anderen verein "lieb haben"!
na ja,jeder hat wohl irgendwie einen an der kanne,warum nicht auch diese fanatiker!?

das kann man nur verstehn wenn man als kind nicht in der pause verprügelt wurde sondern fußball gespielt hat...

oldbluelight schrieb:hab jede em,jede wm irgendwie verpassen können

Wie hast du das geschafft? Wohnst du etwas außerhalb, oder auf dem Land? Kein TV, kein Radio in der Zeit?

Beneidenswert.

Ich habe ja Verständnis für das Wir-Gefühl und die gemeinsame Freude über einen Sieg, oder die Enttäuschung über ein verlorenes Spiel. Es wird nur übertrieben, und dem Beitrag von @Südlicht
kann ich in jeder Hinsicht zustimmen.

@Plan_B

ich arbeite im dienstleistungsgewerbe und musste zur zeit der wm viel arbeiten und meisst dann,wenn diese spiele stattfanden.klar bin ich im tv und auch im radio nicht drum herum gekommen,davon notiz zu nehmen zu müssen,aber das lief dann meist nebenher.

allmotlEY schrieb:Ich habe ja Verständnis für das Wir-Gefühl und die gemeinsame Freude über einen Sieg

ich weiß was du meinst und klar ist das auch schön,aber dieser temporäre patriotismus würde mir bei anderen anlässen mehr gefallen.
wenn die deutsche nationalelf spielt MUSS jeder frei bekommen um sich das spiel anzusehen.
jeder noch so entbehrliche reporter MUSS etwas zu dem spiel sagen und erklären.sogar leute die ebenfalls kaum etwas von fussball verstehen malen sich schwarz/rot/gold in die schnautze,hängen flaggen aus dem balkon und klemmen sich welche ans auto.
aber wehe es geht um irgendwelche politsche wahlen,dann höre ich "ach,das hat doch eh alles keinen sinn,nix wird besser,davon hab ich nix!"
das ist eine form von hurra-patriotismus dem ich mich niemals anschliessen kann und wohl auch nicht begreifen werde.

oldbluelight schrieb:wenn die deutsche nationalelf spielt MUSS jeder frei bekommen um sich das spiel anzusehen.
jeder noch so entbehrliche reporter MUSS etwas zu dem spiel sagen und erklären.sogar leute die ebenfalls kaum etwas von fussball verstehen malen sich schwarz/rot/gold in die schnautze,hängen flaggen aus dem balkon und klemmen sich welche ans auto.
aber wehe es geht um irgendwelche politsche wahlen,dann höre ich "ach,das hat doch eh alles keinen sinn,nix wird besser,davon hab ich nix!"
das ist eine form von hurra-patriotismus dem ich mich niemals anschliessen kann und wohl auch nicht begreifen werde.

Das unterschreibe ich.

Es herrscht eine allgemein tolerierte oder nicht wahrgenommene Schieflage.

@oldbluelight

Na wenn in Afghanistan die Bundeswehr eine afghanische Familie plattprügelt, sehe ich keinen Grund mit der Fahne wildwedelnd rumzulaufen!

Tore statt Tote!

capspauldin schrieb:Tore statt Tote!

Polemiker.

Das kann man nicht vergleichen.

@Plan_B

Schwätzer.

Dann nenne doch mal Ross und Reiter, was sind die Momente wo der Deutsche besser mit der Fahne wedeln sollte.

@capspauldin

Hmm, dein vergleich ist aber ganz ganz weit hergeholt, sorry aber solche aussage kann und will ich auch nicht vertreten. und du kannst dir sicher sein, dass im juni das fähnchen wieder ans auto kommt.
Was hat Fußball mit Krieg zutun?

@capspauldin

watt?
wer spricht von toten?
und wenn soetwas passiert (was schon geschah),dann sehe ich darin ebenfalls kein grund zum jubeln.aber davon sprach ja auch niemand,oder?

@capspauldin

um patriotisch zu sein,brauch man weder eine fahne noch eine hymne!oder brauchst du solche fetische?

@oldbluelight

Nein, ich brauche keinen Alltagspatriotismus, das ist der feine Unterschied.

capspauldin schrieb:Dann nenne doch mal Ross und Reiter, was sind die Momente wo der Deutsche besser mit der Fahne wedeln sollte.

Meiner Meinung nach bräuchte er überhaupt nicht mit der Fahne wedeln.

Ich fand deinen Vergleich sehr weit hergeholt.

@capspauldin

ich brauche im gegensatz zu dir vermutlich nicht mal den temporären patriotismus,das ist ein noch viel grösserer unterschied.
ich kann mich auch gut ohne fahne oder farbe in der fresse identifizieren.
und da kann man mal sehen,das wenn es um fussball geht oder einer wm/em ein jeder zeigen muss,wie stolz er auf das land(?) ist.

und was der,sagen wir mal etwas dümmliche,vergleich mit afghanistan angeht,auch da ist patriotismus angesagt,denn das bedeutet auch,gegen solche aktionen "flagge" zu zeigen.richtich?

@Plan_B

oldbluelight schrieb:aber wehe es geht um irgendwelche politsche wahlen,dann höre ich "ach,das hat doch eh alles keinen sinn,nix wird besser,davon hab ich nix!"

Schon brutal wenn der FC Bayern eine grössere Glaubwürdigkeit wie die FDP hat , oder?
Natürlich ist es der richtige Schritt über die Ergebnisse zu schimpfen, statt sich mit den Ursachen zu befassen.
Eine typische reaktionäre Haltung und man kann keinem Menschen diese Sicht verübeln.

@capspauldin

Das Zitat ist sicher nicht von mir, aber ich habe zugestimmt, dass sich Prioritäten verschieben.

capspauldin schrieb:Schon brutal wenn der FC Bayern eine grössere Glaubwürdigkeit wie die FDP hat , oder?

Genau das meinte ich.

@oldbluelight

Da du aber weder der Nabel der Welt bist noch sonst von einer elementaren Wichtigkeit für Deutschland bist, ist dies dann doch relativ egal. Wenn jemand Gesichtsschminke braucht, dann soll er diese benutzen.

Da kann man mal sehen, was Fussball verbinden kann, da kann man aber auch mal sehen, dass es immer noch Mensche gibt die selbst jemanden das Glücksgefühl madig machen wollen.
Dümmlicher Vergleich? Ich mein, wer hat denn eben die Politk ins Spiel gebracht, und Fussball gegen eine Politikverdrossenheit gestellt.

Es hat mit Patriotismus zu tun, gegen einen wütenden Soldeten zu sein?