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Todesstrafe

22.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

26.08.2008 um 21:19
@niurick
Wie schnell kann man zu einem Blutrausch kommen?

Wichtiger: wie davon weg?
Manchmal habe ich echt die Hoffnung, dass die Diskussionen hier bei Allmy über die Todesstrafe doch einige zum Nachdenken bringen, welche Verfechter derselben sind.

Und es lesen ja auch Menschen nur mit, habe ich leztes Jahr auch gemacht, ohne angemeldet gewesen zu sein.

Ein kleiner Hofffnungsfunke :)

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Todesstrafe

26.08.2008 um 21:30
Meine Mutter hat mir heute von einem Typen erzählt (weiss der Geier woher sie ihn kennt), der ihr ganz stolz davon erzählt hat, bald Schöffe bei Gericht zu werden - und aus "aktuellem Anlass" ein Befürworter der Todesstrafe zu sein.

Was mich auf folgenden Gedanken brachte: natürlich sollten Schöffen einen möglichst repräsentativen Spiegel der Gesellschaft ergeben, die alle Meinungen mannigfaltig repräsentieren.
Und nun frage ich mich, ob ein Befürworter der Todesstrafe nicht automatisch immer die höchstmögliche Strafe für einen Angeklagten fordert wenn er sich seinen "Wunsch" schon nicht erfüllen kann.


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26.08.2008 um 22:46
@niurick
Zitat von niurickniurick schrieb:Was mich auf folgenden Gedanken brachte: natürlich sollten Schöffen einen möglichst repräsentativen Spiegel der Gesellschaft ergeben, die alle Meinungen mannigfaltig repräsentieren.
Und nun frage ich mich, ob ein Befürworter der Todesstrafe nicht automatisch immer die höchstmögliche Strafe für einen Angeklagten fordert wenn er sich seinen "Wunsch" schon nicht erfüllen kann.
Da habe ich allerdings auch das gleiche mulmige Gefühl, dass solche Menschen automatisch zur höchstmöglichen Strafe tendieren. :(

vor allem das mulmige Gefühl ist vorhanden, weil ich gar kein Freund von Strafen bin, so wie sie praktiziert werden .....


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Todesstrafe

26.08.2008 um 23:16
Nun gestern in meinen langweiligen Stunden habe ich mir auch da etwas interessantes überlegt.
Angenommen man wird als Geschworener gewählt und befindet sich in einem Staat wo die Todesstrafe existiert. Nun befindet man sich bei einer Gerichtsverhandlung mit einem Mörder und sollte ihn das geschworene Gericht für Schuldig erkennen wird er hingerichtet. Sollten sie ihn für unschuldig erkennen wird er freigesprochen.
Der Mörder ist eindeutig schuldig. Wenn man ein Gegner der Todesstrafe ist dürfte man da wohl seine Probleme haben.


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Todesstrafe

26.08.2008 um 23:25
The.Secret,

auf diesen fiktiven Fall kann ja zum Glück jeder als "Mensch" antworten - ohne Jurist sein zu müssen; denn Schöffen sind ja auch keine Juristen.
Müsste ich abwegen, würde ich mich "im Sinne der Menschlichkeit" entscheiden.

Unter dieser Voraussetzung - wissend. dass diese Situation eintreten kann - würde ich mich vielleicht sogar gegen das Schöffen-Amt entscheiden.


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26.08.2008 um 23:27
ich habe gemeint, das ist gar nicht so einfach, dieses Amt abzulehnen, oder täusche ich mich da ?


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26.08.2008 um 23:30
@niurick
Naja in manchen Staaten der USA sind solche Gewissenskonflikte mit Sicherheit schon öfters aufgetreten. Aber hier geht meist um entweder Wahrheit oder Leben.
Ich persönlich würde mich irgendwie schon verpflichtet fühlen die Schuld auszusprechen sofern diese vorhanden ist.


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26.08.2008 um 23:34
Es ist doch ein Ehrenamt, was soll es da für eine "Pflicht zur Teilnahme" geben?
Sag einfach, Du bist befangen. ;)

So genau habe ich mich da nie beschäftigt.
Könnt Ihr ja machen: Rechte und Pflichten der Schöffen (Archiv-Version vom 11.11.2007)


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Todesstrafe

26.08.2008 um 23:38
Habe etwas gefunden dazu, scheinbar doch nicht so einfach abzulehnen


Das Schöffenamt dürfen insbesondere folgende Personen ablehnen: Abgeordnete, Ärzte, Zahnärzte, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Hebammen, Apothekenleiter, die keinen weiteren Apotheker beschäftigen, Personen, die in der vorhergehenden Amtsperiode an 40 Tagen als ehrenamtliche Richter in der Strafrechtspflege tätig waren sowie Personen, die bereits bei einem anderen Gericht als ehrenamtliche Richter tätig sind, Personen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben oder es bis zum Ende ihrer Amtsperiode beendet haben würden,Personen, die glaubhaft machen, dass die Ausübung des Schöffenamtes für Sie oder einen Dritten eine Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz bedeutet, Personen, die glaubhaft machen dass ihnen die unmittelbare Fürsorge für ihre Familie die Ausübung des Schöffenamtes in besonderem Maße erschwert (§ 35 GVG).


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Todesstrafe

26.08.2008 um 23:39
sorry, link vergessen :

http://www.schoeffen.de/index.php?option=displaypage&Itemid=107&op=page&SubMenu= (Archiv-Version vom 11.11.2007)


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Todesstrafe

26.08.2008 um 23:39
The.Secret,

Ich persönlich würde mich irgendwie schon verpflichtet fühlen die Schuld auszusprechen sofern diese vorhanden ist.

mal ehrlich: in meinen Augen ehrt es Dich, dass Du meinst, Deinen "Pflichten" nachkommen zu müssen.
Was ist aber mit der Möglichkeit Leben zu schützen?
Das wiegt für mich schwerer. :)



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Todesstrafe

27.08.2008 um 00:09
@niurick
Nicht so voreilig die einzigen Pflichten die ich habe, habe ich mir selber auferlegt. ;)
Wenn man mich in ein Amt zwingen würde hätte ich auch keine Skrupel gegen meine "Pflichten" zu verstoßen.
Die Frage die ich mir hierbei stellen würde wäre eher von der Natur ob es klug ist einen Mörder wieder auf freien Fuß zu setzen.
Die zweite Frage die ich mir stellen würde wäre ob ich meine Objektivität oder meine Meinungsfreiheit von den Folgen untergraben lassen sollte.
Muss ich ernsthaft lügen damit der Staat keinen Mord begeht?


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Todesstrafe

27.08.2008 um 00:21
The.Secret,

Die Frage die ich mir hierbei stellen würde wäre eher von der Natur ob es klug ist einen Mörder wieder auf freien Fuß zu setzen.

für mich bist & bleibst Du ein Pessimist. Zwar ein sympathischer, aber dennoch ein Pesimist. ;)
Die Angst hast Du doch, weil Du "vom Schlechten im Menschen" ausgehst, und annimmst, dass er wieder mordet.
Aufgabe eines Schöffen ist es doch nicht, vor neuen Taten zu schützen, sondern die bereits begangenen aufzuklären.
Soll ich jemanden auf den Stuhl setzen, -um Zweifel zu beseitigen?

Wie soll das funktionieren? Ich "beseitige" einen Mörder, indem ich selbst zu einem werde? :(
Lieber schaffe ich "neue Chancen". :)


Muss ich ernsthaft lügen damit der Staat keinen Mord begeht?

Das ist ein Aspekt mit dem ICH leben könnte. ;)


Die zweite Frage die ich mir stellen würde wäre ob ich meine Objektivität oder meine Meinungsfreiheit von den Folgen untergraben lassen sollte.

Die Frage nach dem, was "jemand erwartet" ist doch die Grundlage für die Todesstrafe.
"Der Pöbel" erwartet in den Ländern der Todesstrafe eine Verbesserung der Verbrechens-Statistik.

Die Frage stellen sich garantiert auch Richter, die gern anders wollen würden als sie könnten.


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Todesstrafe

27.08.2008 um 00:47
@niurick
Eher Realist. ;) (Mit dieser Antwort hast du wahrscheinlich gerechnet oder?^^)
Naja genau genommen tötet man ja selber nicht. Man beteuert die Schuld und gibt damit das "OK" das der Staat Maßnahmen gegen diese Person ergreifen sollte. Welche Maßnahmen das sind hätte der Staat entschieden nicht ich. ;)
Je nach Tat würde ich aber gegebenfalls eher den Mörder beseitigen anstatt ihn laufen zu lassen. Einem Jeffrey Dahmer oder einem Ted Bundy würde ich devinitiv keine Chance geben.

Das Problem bei solchen Situationen ist das eben genau diese Gewissenskonflikte absolute Realität sind.
Es sind keine rein fiktiven Fälle wo mich jemand fragt ob ich meinen Bruder opfern würde um weiterzuleben oder sonst irgend ein Schmarrn.

Es ist in manchen Staaten eine absolut realistische Extremsituation mit denen so mancher Geschworener konfrontiert wird. Eigentlich ist es eine Zumutung hier wird einem mehr Verantwortung aufgedrängt als Mancher übernehmen will. Geschworene werden nämlich soweit ich weis zufällig ausgewählt.

Genau das gleiche gilt auch bei Zeugenaussagen in Deutschland. Ja toll man muss nichts sagen wenn man verwant oder verschwägert ist. Was wäre wenn der Lebenspartner oder der beste Freund irgendeinen Scheiß macht?
Ne gegen solche Pflichten verstoße ich gerne.
Ganz einfach weil man in meinen Augen nicht das Recht hat sie mir aufzubürden.
Zitat von niurickniurick schrieb:Das ist ein Aspekt mit dem ICH leben könnte.
Wenn ich lügen muss werde ich in der Regel wütend. In der Regel zwingt mich einzig und alleine die Vernunft zum Lügen und das mache ich dann auch. Ich sage beispielsweise einem Lehrer mit Sicherheit nicht die Wahrheit weil ich dann oft weis das ich eine schlechtere mündliche Note bekomme. Danach bin ich aber oft so angepisst das ich die Person die mich zum lügen mehr oder weniger gezwungen hat am liebsten bestrafen würde.


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Todesstrafe

27.08.2008 um 00:59
@sunrise73
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Genau das gleiche gilt auch bei Zeugenaussagen in Deutschland. Ja toll man muss nichts sagen wenn man verwant oder verschwägert ist. Was wäre wenn der Lebenspartner oder der beste Freund irgendeinen Scheiß macht?
Ne gegen solche Pflichten verstoße ich gerne.
Ganz einfach weil man in meinen Augen nicht das Recht hat sie mir aufzubürden.
Ich finde auch, dass man einen Menschen nicht dazu zwingen sollte.
Es kann einem in so grosse Gewissensnot bringen und man ist doch total überfordert damit.

Ich bin ja nicht fürs sich drücken im Leben, aber ich glaube, ich würde mir eine krankheit "verschreiben" lassen, damit ich das Amt nicht ausführen müsste.


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Todesstrafe

27.08.2008 um 01:06
The.Secret,

Welche Maßnahmen das sind hätte der Staat entschieden nicht ich.

Dass sich dieser Punkt wunderbar für Wahlkämpfe eignet, ist klar.
Mich beschäftigt dabei eine Frage wie kaum eine andere: stellen wir uns vor, es wird "richtige Aufklärung" betrieben, um mit dem ganzen Firlefanz (zu glauben, dass die Todesstrafe Steuergelder spart; zu glauben, dass die Strafe abschreckende Wirkung habe; zu glauben, somit der "Gerechtigkeit" genüge zu tun usw...) aufzuräumen.

Eine Abstimmung/ Aufklärung darüber, fernab von jeglichem Wahlkampf-Getöse - wie wäre das Ergebnis? DIE Frage brennt mir unter den Nägeln. ;)


Einem Jeffrey Dahmer oder einem Ted Bundy würde ich devinitiv keine Chance geben.

Du Schlitzohr - versuch nicht, mich mit solchen Extrem-Fällen umzupolen. :D
Es steht aber auch fest, dass "Ted Bundys" durch die Todesstrafe nicht von der Erdoberfläche verschwinden.


Im "Fall Amstetten" habe ich mich stets gewundert, dass nur die schlechte Seite des Menschen beachtet wird. Ich sehe das "menschliche Spektrum" als Ganzes.
Genau wie die Ted Bundys, die Jeffrey Dahmers das "Schlechte" darstellen, gibt es doch logischerweise auch das Gegenteil "am Ende des Spektrums".
Also Menschen, die Dank Liebe, Mitgefühl, Zuneigung, Miteinander, Verantwortung.... "besonders gut" sind. Warum schauen wir nicht auf die Möglichkeiten, sondern ausschliesslich auf fiktive Ängste vor möglichen Wiederholungstätern? :|

So sehr wie uns das "Schlechte" ankotzt, würde uns das "Gute" beflügeln. ;) :)


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Todesstrafe

27.08.2008 um 01:28
Zitat von niurickniurick schrieb:Eine Abstimmung/ Aufklärung darüber, fernab von jeglichem Wahlkampf-Getöse - wie wäre das Ergebnis? DIE Frage brennt mir unter den Nägeln.
man würde sie ablehnen :D


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Todesstrafe

27.08.2008 um 01:31
strolch,

so widerwertig die Todesstrafe für MICH ist, so sehr gehört sie doch scheinbar "zur Kultur" der jeweiligen Nation. Zumindest wäre eine Ablehnung wohl kaum deutlich.
Du erweckst aber Hoffnung in mir, dass sie wirklich abgelehnt würde. ;)


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Todesstrafe

27.08.2008 um 01:34
Warum sollte man Menschen die gewaltsam andere Menschen aus dem Leben reißen Jahre lang in Haftanstalten durchfüttern?


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Todesstrafe

27.08.2008 um 01:38
crymeariver,

1. übertreib's bitte nicht. Ich denke, wir zwei verstehen uns. ;)
2. wird wegen Dir kein 160-seitiger Thread neu aufgerollt.

Deine Wortwahl, speziell das wort "durchfüttern", zeigt mir schon Deinen Standpunkt.
Du kannst nunmal keine Bilanz erstellen, anhand derer Du ein Menschenleben mit Kosten aufwiegen kannst.


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