Mit wie wenig Geld kann man leben?

@C4ISR
So ist das nichteinmal gemeint. Sind tomaten im angebot, plane ich mehr mahlzeiten mit tomaten ein, sind es nektarinen, dann plane ich beim obst um. Mache ich meinen haupteinkauf im nahegelegen laden A, muss ich in laden B nur 2-3 angebotssachen kaufen und die kann ich auch zu fuss oder mit dem rad holen ectpp. Ein bisschen sinn und verstand gehört natürlich dazu.

Btw wenn du schon vom tanken sprichst.... ich tanke immer 5-10cent/l billiger in der 30km entfernten stadt... zum glück arbeite ich da auch und komm an der tankstelle eh vorbei :troll: Ansonsten gebe ich dir recht, die 2€ ersparnis bringen nichts, wenn ich deswegen 4€ verfahre :D

Ich glaube mit dem Hartz IV kann man zwar leben, aber man ist stark eingeschränkt. Ich habe als Stuent schon mit sehr viel weniger auskommen müssen.

Schlimmer ist aber noch, viele Vollzeitarbeiter bekommen einen Mindestlohn und stehen kaum besser da. Also finanziell. Eine Arbeit hat ja noch mehr Sinne also nur das man Geld damit verdient.

Auf die Dauer glaube ich kann man zwar auch mit Hartz IV leben wie man ja sieht. Aber nicht besonders gut wie man auch sieht.

Um ein auskömmliches Leben zu führen glaube ich schon dass man in Deutschland so 3.000 oder besser 4.000 Euro im Monat schon braucht.

C4ISR schrieb:Kenne Rentner, die Zeit haben und so einkaufen. Horten dann 10 Pakete Kaffe oder Klopapier. Wäre mir zu blöd. Zumal sich das übers Jahr wieder aufrechnet, abgesehen von Fahrtkosten, wenn die wegen billiger Butter ans andere Ende der Stadt fahren. Und zum tanken kilometerweit fahren, 2 Cent billiger!! Haha 😀

Das rechnet sich schon. Ich arbeite neben einem Kaufland. Ich kann also theoretisch 5x die Woche da reinhüpfen, weil ich ohnehin da bin. Das Fußballtraining meines Sohnes ist neben Edeka. Er muss da mit Mamataxi hin, da Dorf und keine Busverbindung. Ich bin ja eh vor Ort und habe Zeit ...

Früher habe ich einfach alles bei Aldi gekauft. Leider ist Aldi immer teurer geworden. Nun rechnet sich das nicht mehr.

Und wie es sich rechnet. Gerade erst mal wieder gestern fest gestellt. Führe gerne Vergleichsrechungen durch, gestern am Beispiel Gurke.

BILLA/SPAR: eine Gurke, mittlerweile 99 ct, im "Angebot" 79 ct
KAUFLAND:: immer 59 ct, im Angebot 39 ct

In Prozenten wird´s richtig gruselig: die gleiche Ware bei BILLA/SPAR ist normalerweise um ca 66% teurer! Selbst im "Angebot" um 100%.

Lege ich das auf ale Waren um, zahle ich bei BILLA/SPAR für meine Lebensmittel 60 - 100% mehr als im KAUFLAND.

Diese Unterschiede sind mMn Landes bedingt (ich wohne in Ö, kaufe aber ab und in D ein), dennoch richtig unverschämt. Gere BILLA erhöht schon mal locker von einem Tag auf den anderen um 30 - 50%, ohne aber dass die Gehäter der Angestellten oder die Bezahlung der Zulieferanten um denselben % Satz ansteigen würden.

sorbetabart schrieb:Um ein auskömmliches Leben zu führen glaube ich schon dass man in Deutschland so 3.000 oder besser 4.000 Euro im Monat schon braucht.

hm ehm nein... :D Du meinst sicherlich netto oder?
Ich behaupte unter 2000 Euro reicht für einen Single bspw. dicke und vollkommen, auch mal für nen größeren Urlaub usw...
Es sei denn man zahlt wirklich 1000 Euro Miete und hat n super dickes Auto-, wo man jeden Monat 300-00 abzahlt...

off-peak schrieb:Lege ich das auf ale Waren um, zahle ich bei BILLA/SPAR für meine Lebensmittel 60 - 100% mehr als im KAUFLAND.

Eigentlich zahlst du 60-100% mehr in österreich, als in deutschland. Österreich ist auch arschteuer in vielen bereichen. Der vergleich ist also "gemein". Und das nicht nur, weil in österreich anders versteuert wird, sondern auch, weil billa/spar einer der teureren läden ist, während kaufland hierzulande einer (wenn nicht sogar der günstigste) günstigeren läden ist.

Je nachdem, wie weit du vom nächsten kaufland entfernt wohnst, lohnt es sich für dich oder eben auch nicht. In meinem fall lohnt es sich definitiv nicht, denn der nächste kaufland ist 50km weit entfernt und das leider nicht in eine richtung, die ich wenigstens zum teil fahren würde. Das sind im monat 400km extra. Das heißt 25€ sprit pro monat. Und das heißt auch: teurere versicherung, weil mehr km, abnutzung des wagens, früher zur inspektion, früher reifen wechseln, früher bremsenverschleiß ectpp. Wenn man sowieso da ist, lohnt sich das ohne frage. Beim extra dort hinfahren ist das hingegen so eine sache.

@gastric

Eigentlich zahlst du 60-100% mehr in österreich, als in deutschland. Österreich ist auch arschteuer in vielen bereichen. Der vergleich ist also "gemein". Und das nicht nur, weil in österreich anders versteuert wird, sondern auch, weil billa/spar einer der teureren läden ist, während kaufland hierzulande einer (wenn nicht sogar der günstigste) günstigeren läden ist.

Stimmt. Darum zahlt sich ja Umschauen aus.

@off-peak
Umschauen schon nur extra fahren nicht zwingend.

knopper schrieb:Ich behaupte unter 2000 Euro reicht für einen Single bspw. dicke und vollkommen

Medianeinkommen (also 50 Prozent haben mehr, 50 Prozent weniger) für Singles sind 1400 Euro je Monat:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-12/mittelschicht-einkommen-deutschland

Da rechnet man aber nicht nur Vollzeitbeschäftigte. Bei diesen ist natürlich das mittlere Einkommen oft deutlich höher:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/so-unterschiedlich-verdienen-die-deutschen-100.html (Archiv-Version vom 04.08.2018)

Hier haben wir für Gesamtdeutschland 3209 Euro brutto. Das macht bei einem Single mit Steuerklasse 1 ca. 2000 Euro. Damit kommt man also ganz gut aus :)

mit wie wenig Geld kann man leben... Im Studium kam ich mit wirklich wenig aus (etwas unter Hartz4), aber das geht nicht auf Dauer. Man schiebt große Anschaffungen hinaus, wo es nur geht, und kann sich auch nichts für Notfälle beiseite legen. Unter 1000 Euro für Alleinstehende ist mMn auf Dauer nicht machbar, wenn man "normal" leben möchte. Kommt aber natürlich auch immer darauf an, wo man lebt ;)

@NeonMouse

Im Studium kam ich mit wirklich wenig aus (etwas unter Hartz4), aber das geht nicht auf Dauer. Man schiebt große Anschaffungen hinaus, wo es nur geht, und kann sich auch nichts für Notfälle beiseite legen.

Und man muss ja auch oft nicht. Entweder wohnt man noch bei seinen Eltern, die bereits das meiste haben und im Notfall da sind, oder in Studentenheimen oder WGs. Da gibt es dann auch bereits bestimmte angeschafte Dinge wie zB Waschmaschinen. Das bisschen, das die kosten, ist dann auch noch drin.
Oder man wäscht seine beiden Jeans eben im Waschbecken.

Haushaltsdinge braucht man erst, wenn man seinen eigenen Haushalt hat. Und selbst dann gibt es Möglichkeiten, wie einen Gemeinschaftswaschraum. Ich nutz noch immer die Waschmaschinen dieses Blocks.

off-peak schrieb:In Prozenten wird´s richtig gruselig: die gleiche Ware bei BILLA/SPAR ist normalerweise um ca 66% teurer!

Muss nicht sein. Ich kenne einen Rewe Mitarbeiter, der hilft mir mit Preisnachlässen (wie genau, kann ich nicht verraten) als Gegenleistung scannt er seine Rewe-Mitarbeitercard bei meinem Einkauf. Einmal im Jahr (November) bekommt er einen Mitarbeitergutschein, der Prozentuell abhängig von seinem Jahresumsatz ist. Win Win für mich und den Rewe Mitarbeiter.
Denn die normalen Kundenkarten (jetzt heißt es JÖ Club) bringen eh nichts.

Fast jeder kennt jemanden, der im Lebensmittelhandel arbeitet.

@FerneZukunft

Ich kenne einen Rewe Mitarbeiter, der hilft mir mit Preisnachlässen

Nun, das ist aber nicht die Norm. Dein persönicher Rewe-Mitarbeiter hat keinen Einfluss auf allgemeine Preispolitik.

off-peak schrieb:Und man muss ja auch oft nicht. Entweder wohnt man noch bei seinen Eltern, die bereits das meiste haben und im Notfall da sind, oder in Studentenheimen oder WGs. Da gibt es dann auch bereits bestimmte angeschafte Dinge wie zB Waschmaschinen. Das bisschen, das die kosten, ist dann auch noch drin.
Oder man wäscht seine beiden Jeans eben im Waschbecken.

Joa, nur dass ich mit Anfang bis Mitte 30 studiert habe, mit eigener Wohnung und allem (und natürlich auch keinem Geld um in eine Bude mit Gemeinschaftswaschraum umzuziehen ^^), und ohne Eltern oder Partner(in), und durchaus weiß, wie es ist mit wenig Geld sich selbst versorgen zu müssen :D

Deswegen sage ich ja auch: Wenn man so eine Phase im Leben hat schiebt man alles raus was irgendwie geht, aber es geht nicht auf Dauer. Ist die Waschmaschine, die man von vorher noch hatte, hin, gibt es ein Dilemma. Ewig Hosen in der Badewanne waschen oder im entfernten Waschsalon ist kacke :D

Ich war noch dazu auf Auto angewiesen um überhaupt zum Unterricht zu kommen. Man betet einfach, dass nichts passiert...

@FerneZukunft
Riskiert dieser Rewe-Mitarbeiter damit nicht seinen Job? Das wäre schon sehr kurzsichtig.

MadamMim schrieb:Riskiert dieser Rewe-Mitarbeiter damit nicht seinen Job? Das wäre schon sehr kurzsichtig.

Nein, das ist doch legal! (sonst hätte ich es hier nicht geschrieben)

Der arbeitet schon lange dort, jammert aber, dass der KV so niedrig ist. Er sucht schon ewig etwas anderes, wo die Arbeitszeiten besser und der Verdienst höher ist...

Mir ist Rewe sympathischer als Spar, Hofer oder Lidl. Auch den Bipa mag ich gerne. Wahrscheinlich nur deshalb, weil ich nicht dort arbeite. Als Arbeitgeber möchte ich diesen Konzern nicht haben (kenne zu viele Insidergeschichten und weiß wie wenig diese Branche zahlt)

FerneZukunft schrieb:Nein, das ist doch legal! (sonst hätte ich es hier nicht geschrieben)

Unwahrscheinlich.

FerneZukunft schrieb:(wie genau, kann ich nicht verraten)

sonst könntest du es ja auch verraten

FerneZukunft schrieb:scannt er seine Rewe-Mitarbeitercard bei meinem Einkauf.

Mitarbeiterkarten sind für den persönlichen Einkauf. Für Mitarbeiterrabatte. Aber nicht dafür, dass alle Bekannten und Verwandten diesen Rabatt bekommen.
Sein Arbeitgeber dürfte nicht begeistert sein...

NeonMouse schrieb:sonst könntest du es ja auch verraten

Jeder Rabatt wird begründet und eingetragen. Da kann man nichts Illegales machen. Dann wird auch noch alles Videoüberwacht - wie in jeden Geschäft.

Es würde nicht gehen, dass jeder danach fragt - deshalb schreibe ich es nicht.

NeonMouse schrieb:Mitarbeiterkarten sind für den persönlichen Einkauf

Ja, es ist aber legal, so lange er es immer bei der selben Person macht. Er könnte natürlich nicht bei vielen Leuten seine Karte scannen, bei einer schon!

Ich bin da ein "gefundenes Fressen" weil ich bei Rewe im Monat um ca. € 600,-- einkaufe (hauptsächlich Billa und Bipa). Ich kaufe für sechs Personen ein (meine Familie + Schwiegersohn) .

Viel Geld spart man auch, indem man kostenlose Probeprodukte verwendet.

Ich gebe zB fast überhaupt kein Geld für Kosmetikartikel aus. Pflegecremen, Nagellack, Make up – Artikel kaufe ich nie.

Irgendwo bekommt man immer etwas zum Probieren. Diese Sachen verwende ich auch.

Diese gratis Produkte habe ich momentan daheim – das sind nicht einmal alle:

Original anzeigen (0,3 MB)


Teuer ist der Bauernmarkt, da geben wir ca. € 300,-- im Monat für hochwertige Lebensmittel aus. Auch dort bekommt man immer wieder etwas dazu geschenkt.

off-peak schrieb:Diese Unterschiede sind mMn Landes bedingt (ich wohne in Ö, kaufe aber ab und in D ein), dennoch richtig unverschämt.

Ich wollte gerade schreiben - wir sind einmal im Jahr in Frankreich in einer sehr ländlichen Region beim Camping. Es gibt vor Ort keinen Supermarkt, ein paar Kilometer die Straße hoch einen HyperU, so ein riesiges Teil, ist auch der einzige Supermarkt in der Gegend. Die Preise sind happig. Einmal die Woche ist Wochenmarkt - die Preise sind auch happig.

Wenn wir so spazierengehen - die Leute dort wohnen in kleinen Steinhäuschen, haben riesige Gemüsegärten, sitzen oft zusammen, arbeiten im Garten, fahren kleine verbeulte Autos .... Ich nehme mal an, dass ein großer Teil des Geldes einfach für Essen draufgeht - bei lokalen Festen kostet ein Essen auch mal 35€, das würde hier nie jemand ausgeben. Von daher haben wir in Deutschland schon wieder Glück, dass die Lebensmittel relativ günstig sind.

NeonMouse schrieb:Mitarbeiterkarten sind für den persönlichen Einkauf. Für Mitarbeiterrabatte. Aber nicht dafür, dass alle Bekannten und Verwandten diesen Rabatt bekommen. Sein Arbeitgeber dürfte nicht begeistert sein...

Muss nicht sein - bei Real gibt es auch so ein "Friends und Family" Programm, wo Mitarbeiter Rabatte weitergeben dürfen.

knopper schrieb:Ich behaupte unter 2000 Euro reicht für einen Single bspw. dicke und vollkommen

Netto sicherlich, aber nicht brutto, das wären ja grade mal 1400 netto, Miete, Auto, Handy, dann bleibt nichts mehr übrig.

Weiss nicht, wie Hartz4er dauerhaft mit so wenig überleben, man braucht doch auch mal neue Möbel oder Waschmaschine oder will mal weggehen usw. Von Reisen ganz zu schweigen.