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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 14:30
Grusliger Vorfall!

Ich denke, die Gruppe war in Panik, nur warum!? Vielleicht waren dort andere Menschen unterwegs? Oder einer aus der Gruppe ist ausgetickt?

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 14:59
wirkt Strahlung aufs Gehirn und man benimmt sich dann irreal?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 15:56
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Die einen behaupten, es wurde nichts gefunden, die anderen (Petersburg) sagen, es wurden doch Spuren gefunden.
be-/hinweise wurden keine gefunden. der rest ist interpretationssache. die fakten, die die st. petersburger aufzählt sind grösstenteils weniger reine fakten als eher vermutungen und (miss-)interpretationen. abgesehen davon, dass die übersetzung per online translator das verstehen russischer texte erschwert, ergibt beim blossen lesen für mich vieles schon keinen sinn (liest man die seite, bevor man sich allgemein informiert, nimmt man die dortigen "fakten" natürlich eher als gegeben hin als wenn man sich ausführlicher mit dem fall beschäftigt hat und die gegenargumente kennt).
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Wie soll man so arbeiten? :)
letztendlich hängt es von jedem selbst ab, was er glauben möchte oder nicht, nachdem er (hoffentlich) pro und contra der verschiedenen theorien abgewägt hat. ;)
Zitat von ChaironChairon schrieb:Erstens das und zweitens bleibt noch die Frage, warum alle so unzureichend bekleidet waren. Auf den ersten Blick erscheint das logisch, weil sie sich wahrscheinlich auf die Nacht vorbereitet haben. Aber selbst heutige Alpinisten schlafen trotz Hitech-Ausrüstung meist mit voller Bekleidung im Schlafsack und lassen dabei sogar oft die Stiefel an.
soweit ich weiss, trägt man nur soviel kleidung wie nötig, um die körpertemperatur zu halten. trägt man zuviel, fängt man an zu schwitzen, was wiederum das auskühlen stark beschleunigt. ist die kleidung durchgeschwitzt, wird man nicht mehr warm.
heutige kleidung reguliert das z.b. durch atmungsaktivität ganz anders als der "zwiebellook" von damals.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Es gab also schon bessere Ausrüstung, nur war die für die Studenten wohl zu teuer.
an ihrer ausrüstung ist es nicht gescheitert, die war für damalige verhältnisse gut genug.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Und die leichte Bekleidung? Ein Pfänderspiel? Eine Orgie? Oder eine Wette (wer traut sich so bekleidet am weitesten zum Wald und wieder zum Zelt zurück)?
nichts davon, siehe oben. sie haben sich einfach für die nacht fertiggemacht.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Gibt es eigentlich Infos zu einem Erste-Hilfe Paket? Wenn man mit Schwerverletzten das Zelt verlässt, wäre es sicher gut, das mitzunehmen.
nicht das ich wüsste. bei den schweren verletzungen hätte es aber ohnehin nichts genutzt und wäre vermutlich eh genauso zurückgelassen worden wie der rest der ausrüstung auch.
Zitat von FenjalaFenjala schrieb:wirkt Strahlung aufs Gehirn und man benimmt sich dann irreal?
abgesehen davon, dass es hier höchstwahrscheinlich keine strahlung gab, äussern sich die schäden körperlich, nicht psychisch.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 17:31
Ist es möglich, dass die (schweren) Verletzungen post-mortem sind?
Die Verletzten wurden ja in einer Schlucht unter meterhohem Schnee gefunden. Ihre Körper waren außerdem verschoben von der Stelle mit den Zweigen.
Könnte also der Schneedruck die Rippenbrüche und die Schädelverletzung hervorgerufen haben?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 18:01
@bucchi
Zitat von bucchibucchi schrieb:soweit ich weiss, trägt man nur soviel kleidung wie nötig, um die körpertemperatur zu halten. trägt man zuviel, fängt man an zu schwitzen, was wiederum das auskühlen stark beschleunigt. ist die kleidung durchgeschwitzt, wird man nicht mehr warm.
So schwirrt es auch immerwieder durch die Foren, aber in den Biographien und Expeditionsberichten, die ich in den letzten Tagen verstärkt über Hochgebirgsbesteigungen gelesen habe, liest sich das anders.

Als Beispiel mal ein Zitat aus "Kein Weg zurück" von Graham Bowley über eine K 2 Besteigung mit ebenfalls tragischem Ergebnis. Wohlgemerkt kein Roman, sondern eine minutiöse Dokumentation über die Geschehnisse der Nacht vom 1. zum 2. August 2008:
Skog ging zu ihrem Zelt hinüber und kroch hinein. Aber auch dort war Bae nicht. Wenig später kam Nessa mit einer Flasche Wasser hinterher. Sgok war kalt, sie war todmüde und traurig. Nessa half ihr beim Abnehmen der Steigeisen. Ihre Stiefel, ihren dicken Daunenanzug und alles andere behielt sie an.
(Seite 67)

Offenbar funktioniert das Ausziehen nur bis zu wenigen Minusgraden. Wenn es wirklich kalt wird, behält man sein Zeug besser an.

@MayasMama
Zitat von MayasMamaMayasMama schrieb:Ich denke, die Gruppe war in Panik, nur warum!?
Das denkt vermutlich jeder, der zum ersten Mal von der Sache hört, besonders auch wegen der (wahrscheinlich falschen) Aussage über das von innen aufgeschnittene Zelt. Doch je weiter man sich in die Geschichte einarbeitet, desto klarer wird einem, dass sich die Gruppe doch sehr rational und nachvollziehbar verhalten hat; allerdings mit der Einschränkung, dass sie aus irgendeinem Grund nicht zum Zelt zurück konnte oder wollte. Diesen Grund suchen wir.

@Fenjala
Zitat von FenjalaFenjala schrieb:wirkt Strahlung aufs Gehirn und man benimmt sich dann irreal?
Langfristige Strahlung, Drogen, Gifte, Gase und auch Sauerstoffmangel. Aber da hat die Obduktion ja angeblich nichts ergeben. Kälte übrigens auch, doch hat sich die Gruppe zunächst seltsam und erst mit zunehmender Kälte wieder logisch verhalten (jedoch immer noch zunächst mit der für uns nicht verständlichen Weigerung, zum Zelt zurückzukehren. Warum auch immer.).

@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Ist es möglich, dass die (schweren) Verletzungen post-mortem sind?
Ich denke, ja. Einzig die Zunge soll abgebissen/herausgetrennt worden sein, als Dubinina noch lebte. Aber wie bei fast allen Details des Falles weiß man nie genau, ob eine Information auch wirklich authentisch ist. So langsam überlege ich ernsthaft, ob ich nicht Russisch lernen sollte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 18:38
Die Zunge und die ganzen Weichteile sind von (Fluss)tieren abgefressen worden.
Das erscheint mir ziemlich einleuchtend. Auch die Augen sind ja weg.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 19:51
Zitat von bucchibucchi schrieb:be-/hinweise wurden keine gefunden. der rest ist interpretationssache.
Ok.
Sagen wir es so: Es gibt Hinweise, die auf eine Lawine hindeuten könnten, die man aber auch anders interpretieren kann.

Auf dem Foto, wo sie das Zelt entdeckt haben, sieht man schon einige größere Schneeblöcke hinter dem Zelt, die Reste eines Schneebretts sein könnten.
Bleibt aber zweifelhaft.


Die Gruppe hat ja vor dem Aufstieg einen Cache angelegt.
Vielleicht haben sie versucht, diesen zu erreichen und haben sich verlaufen?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 19:56
@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Die Zunge und die ganzen Weichteile sind von (Fluss)tieren abgefressen worden.
Das ist natürlich die wahrscheinlichste Erklärung, aber man muss - wie immer - vorsichtig mit voreiligen Schlüssen sein (hört sich gut an nach 56 Jahren, oder?). Nur wenn man offen für alternative Lösungen ist, kann man vielleicht irgendwann die Wahrheit finden.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Das erscheint mir ziemlich einleuchtend. Auch die Augen sind ja weg.
Auch da muss es nicht zwingend die selbe Ursache für beide Ereignisse geben.


@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Sagen wir es so: Es gibt Hinweise, die auf eine Lawine hindeuten könnten, die man aber auch anders interpretieren kann.
Hier noch einmal ein Bild der Gegend:

dyatlov pass death locations


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 20:38
Zitat von ChaironChairon schrieb:Bei den Schnitten gehe ich inzwischen davon aus, dass die horizontalen einfach der Frischluftzufuhr dienten (klingt komisch, ist aber nachvollziehbar) und wahrscheinlich schon Tage vor dem Ereignis gemacht wurden. Man kann sich vorstellen, wie schnell die Luft knapp wurde in einem Zelt mit acht bis neun Leuten, das in etwa die Größe meines Kleiderschrankes hatte und wahrscheinlich imprägniert war (vom "Geruch" ganz zu schweigen).
Also von dem Zelt gibt es ja auch Fotos, welche vor dem Unglück gemacht wurden, also als das Zelt noch intakt und ohne "Belüftungschlitze" war.

Dyatlov group 22
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0a6aeb83db43d1c142241139c6676293Original anzeigen (0,4 MB)

Das Zelt wird man kaum mutwillig zerschneiden. In dem Zelt hat die Gruppe ja schon zuvor mehrfach übernachtet. Dass die ausgerechnet an dieser exponierten Stelle anfangen, Löcher in das Zelt zu schneiden, das ist sehr unwahrscheinlich.

Emodul


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 20:44
@Chairon
PrivateEye schrieb:
Wie schon oben geschrieben, sie mussten einen Grund haben bis dorthin zu laufen.


Erstens das und zweitens bleibt noch die Frage, warum alle so unzureichend bekleidet waren. Auf den ersten Blick erscheint das logisch, weil sie sich wahrscheinlich auf die Nacht vorbereitet haben. Aber selbst heutige Alpinisten schlafen trotz Hitech-Ausrüstung meist mit voller Bekleidung im Schlafsack und lassen dabei sogar oft die Stiefel an.

Apropos Hitech: schon 1909 bei der Besteigung des K2 (also 50 Jahre vor dem Dyatlov-Ereignis) wurden vierlagige Schlafsäcke (Kamelhaar, Daunen, Schaffell und außen wasserdichtes Segeltuch) benutzt. Es gab also schon bessere Ausrüstung, nur war die für die Studenten wohl zu teuer.
Da muss ich dir konkret widersprechen. Ich weiss jetzt nicht, wie du darauf kommst, aber das ist falsch.
Auch hier kann ich wieder mal @StUffz um Unterstützung aufgrund von Erfahrungswerten bitten.

Sicherlich gab es schon durchaus so gute Schlafsäcke. Möglicherweise waren sie für die russischen Studenten zu teuer, zu groß, nicht zu bekommen. Aber: Schon lange ist es das Prinzip nur in Unterwäsche in einem Schlafsack zu schlafen. Auch wenn es so durchaus etwas kühler sein könnte. Das Problem wenn man mit voller Kleidung so schläft, ist tatsächlich die Wärmeentwicklung. Das dadurch entstehende Kondensat macht alles klamm und feucht. Und jetzt stelle dir diese Kleidung vor. Durchgeschwitzt und klamm damit in die Kälte. Trocken wird sie nicht mehr. Das hältst du nicht lange durch. Krankheit wäre die Folge. Und nicht nur das, auch deine Ausrüstung würde darunter leiden. Schon früh in der Seefahrt, als auch bei anderen Expeditionen gab es lange das Problem von Feuchte. Besonders, neben Kleidung und der Gesundheit, waren dabei Lebensmittel betroffen (Schimmel) als auch die Ausrüstung. Angefangen von Streichhölzern bis zu Patronen. Feucht und nutzlos.

Im Falle winterlicher Bergwanderungen kommt zu der Feuchte aber noch die Kälte. Das würdest du nicht lange überstehen ohne längeres Feuer/Trocknen. Sicherlich wird auch @StUffz noch Erfahrungen und Erinnerungen vom Feldlager/Biwak haben. Auch da wurden/werden Gerätschaften teils außerhalb gelagert um nicht zu "schwitzen" und damit eventuell funktionsunfähig zu werden/einzufrieren.


Den Gedankengang der Schlitze als behelfsmässige Luft/Atemlöcher für einen Notfall finde ich aber sehr plausibel und durchaus logisch von dir. Dies unterstützt aber indirekt die These vom Schneebrett, da ein solches Vorgehen nahezu etwas erfordert, das auf einem liegt, dir den Atem nimmt und das Zelt fest auf dich presst.
Was aber ohnehin meine Meinung ist. ;)


mfg
Eye


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 21:29
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Ist es möglich, dass die (schweren) Verletzungen post-mortem sind?
nein, steht ebenfalls im obduktionsbericht.
Zitat von ChaironChairon schrieb:So schwirrt es auch immerwieder durch die Foren, aber in den Biographien und Expeditionsberichten, die ich in den letzten Tagen verstärkt über Hochgebirgsbesteigungen gelesen habe, liest sich das anders.
hochgebirge trifft in diesem fall aber nun gar nicht zu. ^^
Zitat von ChaironChairon schrieb:Offenbar funktioniert das Ausziehen nur bis zu wenigen Minusgraden. Wenn es wirklich kalt wird, behält man sein Zeug besser an.
siehe antwort von @PrivateEye. und ich bin auch nach wie vor der meinung, dass es SO kalt nicht gewesen sein kann. unabhängig jetzt mal vom starken wind, den spürt man ja im zelt nicht mehr.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Sagen wir es so: Es gibt Hinweise, die auf eine Lawine hindeuten könnten, die man aber auch anders interpretieren kann.
so ist es. zumindest für uns. ich denke schon, dass man das vor ort durchaus mit ziemlicher sicherheit feststellen konnte.
Auf dem Foto, wo sie das Zelt entdeckt haben, sieht man schon einige größere Schneeblöcke hinter dem Zelt, die Reste eines Schneebretts sein könnten.
es war halt winter. xD natürlich ist da eine menge schnee. immerhin haben sie sich ja quasi darin eingegraben. nicht nur, damit das zelt flach steht, sondern auch, weil die "schneewände" schutz vor wind bieten. oberflächlich rutschender schnee kann zudem über das dach des zeltes "abfliessen", ohne grosse schäden zu hinterlassen.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Die Zunge und die ganzen Weichteile sind von (Fluss)tieren abgefressen worden.
Das erscheint mir ziemlich einleuchtend. Auch die Augen sind ja weg.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Auch da muss es nicht zwingend die selbe Ursache für beide Ereignisse geben.
ich habe irgendwo gelesen, dass das fehlen der augen höchstwahrscheinlich durch das fliessende wasser des baches erklärt werden kann. das fehlen von zunge & co. kann damit aber wohl nicht erklärt werden und ist wahrscheinlich auf tierfrass zurückzuführen. zumal sie den kopf wohl in den nacken gelegt hatte und ihr mund offen war.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Den Gedankengang der Schlitze als behelfsmässige Luft/Atemlöcher für einen Notfall finde ich aber sehr plausibel und durchaus logisch von dir.
das war, glaube ich zumindest, nicht auf eine notsituation bezogen. ^^


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 21:41
@emodul
Zitat von emodulemodul schrieb:Dass die ausgerechnet an dieser exponierten Stelle anfangen, Löcher in das Zelt zu schneiden, das ist sehr unwahrscheinlich.
Dann brauchen wir also einen anderen Grund, wenn Seh- und Luftschlitze ausfallen. Hast du eine Idee?


@PrivateEye
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Da muss ich dir konkret widersprechen. Ich weiss jetzt nicht, wie du darauf kommst, aber das ist falsch.
Auch hier kann ich wieder mal @StUffz um Unterstützung aufgrund von Erfahrungswerten bitten.
Wow, Erfahrungswerte von @StUffz! Respekt, Stuffz, dass du schon 1909 unterwegs warst. :)

Private, tut mir leid, aber die Information ist aus dem oben bereits erwähnten Buch "Kein Weg zurück" (falls du dich auf den vierlagigen Schlafsack beziehst), in dem auch über frühere Expeditionen berichtet wird. Konkret kannst du es auf Seite 18 nachlesen.

Und ich selbst habe mal versucht, bei Temperaturen knapp unter 0° nur in Unterwäsche zu schlafen und bin fast erfroren in dieser Nacht. Das wird mir sicher nicht noch einmal passieren.

Aber wahrscheinlich sind jene Bergsteiger, die 8.000er besteigen, einfach schlecht informiert. Vielleicht sollten sie sich bei euch mal zu einem Survival-Wochenende im Sauerland anmelden? ^^

@bucchi
Zitat von bucchibucchi schrieb:hochgebirge trifft in diesem fall aber nun gar nicht zu
Von den Temperaturen her schon, nur der Sauersttoffmangel tritt am Dyatlov-Pass nicht auf. Der würde zwar einiges erklären, aber nicht, warum dann alle offenbar gleichzeitig den gleichen Halluzinationen erlegen wären.
Zitat von bucchibucchi schrieb:das war, glaube ich zumindest, nicht auf eine notsituation bezogen. ^^
Das stimmt, würde da aber natürlich auch passen. ツ


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 21:42
@bucchi
Chairon schrieb:
Offenbar funktioniert das Ausziehen nur bis zu wenigen Minusgraden. Wenn es wirklich kalt wird, behält man sein Zeug besser an.


siehe antwort von @PrivateEye. und ich bin auch nach wie vor der meinung, dass es SO kalt nicht gewesen sein kann. unabhängig jetzt mal vom starken wind, den spürt man ja im zelt nicht mehr.
Durchaus korrekt. Durch die Isolierung des Zeltes erwärmt sich auch die Luft im Inneren. Es mag zwar nicht tropisch sein, aber es reicht durchaus.

Im übrigen verliert man auch Feuchtigkeit über die Atmung. Du kennst das sicherlich auch, wenn du früh aufwachst und es etwas zu warm war. Regelrecht schwül. Auch deshalb sollte man die Wohnung, besonders das Schlafzimmer, gut lüften. Im Schnitt beträgt die Feuchtigkeitsmenge die du pro Nacht ausatmest, ca 500-1000 ml. Pro Person.

Wenn du jetzt stark schwitzt ist es noch mehr. Und auch du und deine Kleidung wird davon feucht/nimmt diese an.

mfg
Eye


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 21:51
@Chairon
Zitat von ChaironChairon schrieb:Wow, Erfahrungswerte von @StUffz! Respekt, Stuffz, dass du schon 1909 unterwegs warst. :)
Im Gegensatz zu dir dürfte er über mehr Lebenserfahrung verfügen.

Zudem geht es um generelle Feststellungen und Verhaltensweisen. Die auch physikalisch erwiesen und nachweisbar sind. Aber ich habe die Vermutung, sowas magst du nicht unbedingt hören.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Und ich selbst habe mal versucht, bei Temperaturen knapp unter 0° nur in Unterwäsche zu schlafen und bin fast erfroren in dieser Nacht. Das wird mir sicher nicht noch einmal passieren.
In einem Schlafsack? Wenn ja, dann war es der falsche. Wenn nur so, dann warst du sehr mutig ohne.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Aber wahrscheinlich sind jene Bergsteiger, die 8.000er besteigen, einfach schlecht informiert. Vielleicht sollten sie sich bei euch mal zu einem Survival-Wochenende im Sauerland anmelden? ^^
1tens: Wie kommst du jetzt auf 8000er und was haben diese mit dem Fall hier zu tun? Man sollte nicht unbedingt Äpfel mit Birnen vergleichen, oder?

2tens: Ich habe keine Ahnung wo Stuffz wohnt. Ich jedenfalls bin nicht im Sauerland. Aber ich finde es lustig, dass du uns beide dahin verfrachten willst. :D Wenn du weiter so die Werbetrommel rührst, könnten er und ich vielleicht tatsächlich sowas aufziehen! Danke schon einmal im Voraus! :D
emodul schrieb:
Dass die ausgerechnet an dieser exponierten Stelle anfangen, Löcher in das Zelt zu schneiden, das ist sehr unwahrscheinlich.


Dann brauchen wir also einen anderen Grund, wenn Seh- und Luftschlitze ausfallen. Hast du eine Idee?
Ich bin mir ziemlich sicher, das emodul damit die Stelle des letzten Zeltaufbaus selbst meinte. Da auf den vorherigen Bildern das Zelt ja intakt war.

mfg
Eye


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 22:04
@all

Übrigens, vielleicht ist es unwichtig, aber ist allgemein bekannt, dass Yuri Doroshenko und Zina Kolmogorova eine Beziehung unterhielten (schon beinahe verlobt waren) und sich erst wenige Tage vor dem Ereignis trennten?



@PrivateEye
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Im Gegensatz zu dir dürfte er über mehr Lebenserfahrung verfügen.
Wieder eine aus der Luft gegriffene Behauptung (ohne ihm zu nahe treten zu wollen). Das bezweifele ich mal stark, zudem ich ohnehin die Erfahrung gemacht habe, dass Praktiker, die Bücher geschrieben haben, die besten Ratgeber sind, weil sie neben den praktischen Kenntnissen auch noch gelernt haben, diese theoretisch zu reflektieren und zu hinterfragen. Ergo sind Bücher die besten Informationsquellen, wenn sie von Profis geschrieben wurden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 22:16
@Chairon

Bücher sind sicherlich nicht verkehrt, kommt natürlich darauf an, wer sie geschrieben hat.

Aber nur immer darauf zu vertrauen halte ich für bedenklich. Etwas anderes ist es sich Wissen aus Büchern anzueignen und dieses dann selbst praktisch umzusetzen, zu testen. Das schafft eigene Erfahrungswerte und reflektiert das ganze ganz anders.


Aber um einmal das Buch zu zitieren, das du heranziehst und auf das du dich scheinbar völlig verlässt.
Als Beispiel mal ein Zitat aus "Kein Weg zurück" von Graham Bowley über eine K 2 Besteigung mit ebenfalls tragischem Ergebnis. Wohlgemerkt kein Roman, sondern eine minutiöse Dokumentation über die Geschehnisse der Nacht vom 1. zum 2. August 2008:

Skog ging zu ihrem Zelt hinüber und kroch hinein. Aber auch dort war Bae nicht. Wenig später kam Nessa mit einer Flasche Wasser hinterher. Sgok war kalt, sie war todmüde und traurig. Nessa half ihr beim Abnehmen der Steigeisen. Ihre Stiefel, ihren dicken Daunenanzug und alles andere behielt sie an.

(Seite 67)

Offenbar funktioniert das Ausziehen nur bis zu wenigen Minusgraden. Wenn es wirklich kalt wird, behält man sein Zeug besser an.
Es steht dort geschrieben, das die Person ihre Sachen anlässt, mit dem Hinweis, das sie scheinbar sehr stark erschöpft ist. Das ganze scheint ja auch tragisch ausgegangen zu sein, wie du geschrieben hast.

Dort steht keine Wertung oder Beurteilung darüber, das sie ihre Sachen auszieht oder nicht und ob/warum es besser oder nicht besser wäre so zu handeln. Diese Wertung hast du einen Absatz weiter unten selbst vorgenommen. Ohne weitere Grundlage, wahrscheinlich von dir selbst aus. Da stand auch keine Expertenempfehlung oder ähnliches dazu, auf die du dich mit deinen Büchern beziehst.

Wenn es eine solche dort gibt, bitte ich dich, diese mal zu kopieren und hier zu posten.

Meiner Meinung nach handelte die Person aus physischer und psychischer Erschöpfung so, was aber nicht rational ist.

mfg
Eye


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 22:22
Zitat von ChaironChairon schrieb:Dann brauchen wir also einen anderen Grund, wenn Seh- und Luftschlitze ausfallen. Hast du eine Idee?
Ja, ich glaube schon. Die Zelthülle wurde aufgeschlitzt, um sich aus dem Zelt zu befreien, weil (sehr wahrscheinlich) Schnee auf dem Zelt lag.

Und bezüglich der Kleidung im Schlafsack, habe ich mich ja auch schon in der Vergangenheit geäussert. Prinzipiell trägt man so wenig wie möglich, damit man am Morgen möglichst viel anziehen kann. Im Normalfall trägt man also nur Unterwäsche, selbst wenn es vor dem Zelt klirrend kalt sein sollte. Wenn es jetzt extrem kalt ist, kann es natürlich schon sein, dass man mal etwas mehr anbehalten muss, vor allem wenn man neben dem Schlafsack keinen weiteren Schutz hat, also z.B. irgendwo in einem Notbiwak übernachten muss.

Allerdings darf man jetzt nicht auf die Höhenbergsteiger schauen, denn dort ist nicht nur die Kälte sondern auch der Sauerstoffmangel ein Riesenproblem. In grosser Höhe ist man kognitiv praktisch wieder auf Kleinkindniveau und man ist selbst mit einfachsten Dingen schnell überfordert. Dass man dann die Kleider oder auch die Steigeisen selbst im Zelt an behält resultiert eher daraus, dass man mit an- und abziehen einfach zu lange beschäftigt wäre.

Emodul


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.06.2015 um 22:45
Zitat von ChaironChairon schrieb:Wow, Erfahrungswerte von @StUffz! Respekt, Stuffz, dass du schon 1909 unterwegs warst. :)
Nein, aber ich habe z.B. 2005 in Kabul bei -30°C mehrere Nächte in einem Schlafsack verbracht. In einem Zelt.
Um ganz genau zu sein, habe ich sechs Monate in besagtem Schlafsack und Zelt verbracht, aber nur ein paar Nächte war es tatsächlich so kalt.

Dann hab ich noch ein paar Nächte in der Nähe von Surobi (das liegt auch in Afghanistan) nur in einem Schlafsack ohne Zelt bei -5°C verbracht.

Im Schlafsack hat man so wenig wie möglich an. Das ist auch einfach erklärt.
Der Schlafsack ist praktisch wie eine Jacke. Ich penne also mit voller Montur und Jacke in nem Zelt, steh dann auf und pell mich aus der Jacke. Wie beknackt ist denn das? Da friert man sich doch den Arsch ab.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Und ich selbst habe mal versucht, bei Temperaturen knapp unter 0° nur in Unterwäsche zu schlafen und bin fast erfroren in dieser Nacht. Das wird mir sicher nicht noch einmal passieren.
Ist halt ne Frage des Equipments und der persönlichen Komfortgrenze.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Aber wahrscheinlich sind jene Bergsteiger, die 8.000er besteigen, einfach schlecht informiert. Vielleicht sollten sie sich bei euch mal zu einem Survival-Wochenende im Sauerland anmelden? ^^
Erstmal natürlich super sachlich so ein Stück polemische Kotze und zum zweiten wohne ich an der dänischen Grenze und hab nicht mal nen ungefähren Plan davon, wo das Sauerland wohl so liegen mag. Abgesehen von südlich meiner jetzigen Position.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.07.2015 um 12:13
@PrivateEye
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Aber um einmal das Buch zu zitieren, das du heranziehst und auf das du dich scheinbar völlig verlässt.
Das ist Zufall und hätte auch jedes andere sein können, das ich in den letzten Jahren zum Thema gelesen habe. Aber es lag gestern noch neben dem Rechner - um ein anderes herauszusuchen hätte ich in die Bibliothek rübergehen und dort suchen müssen. Und glaub mir, im Vergleich zu meiner Bib sieht jedes Wimmelbild aus wie eine Truppenparade der chinesischen Volksarmee. ;)
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Das ganze scheint ja auch tragisch ausgegangen zu sein, wie du geschrieben hast.
Durchaus, aber nicht für die zitierte Person - die hat überlebt. Mit den 11 Toten erinnert das ganze ein klein wenig an den Dyatlov-Fall und ist insofern durchaus empfehlenswert.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Wenn es eine solche dort gibt, bitte ich dich, diese mal zu kopieren und hier zu posten.
Nein, es ist ja kein Lehrbuch, sondern eine Dokumentation über den Ablauf der Expedition. Sonst hätte ich es auch nicht gelesen. Bei Erklärungen, die in Lehrbüchern völlig unzweifelhaft und nicht diskutierbar sind (und die sich meist zehn Jahre später mit der Floskel "Damals glaubte man das eben" wieder zurücknehmen) läuft es mir immer ein wenig über den Rücken

@StUffz
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Erstmal natürlich super sachlich so ein Stück polemische Kotze
Sorry, es nervt mich halt immer, wenn sich jemand auf ein aktuelles Dogma innerhalb einer bestimmten Berufsgruppe bezieht. Das war schon mit dem Aderlass als Nonplusultra so und zieht sich bis in die heutige Zeit (und wahrscheinlich auch noch die nächsten Hundert Jahre) hin. Oder beispielsweise die stabile Seitenlage. Du weißt ja sicher, dass man Verletzte in bestimmten Situationen damit auch umbringen kann.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ist halt ne Frage des Equipments und der persönlichen Komfortgrenze.
Schön, dass du mir recht gibst. Nichts anderes habe ich ja mit meinem Beispiel gesagt. Mit ihrer suboptimalen Ausrüstung müssen sie gefroren haben wie Nacktmulle am Nordpol.

@emodul
Zitat von emodulemodul schrieb:Ja, ich glaube schon. Die Zelthülle wurde aufgeschlitzt, um sich aus dem Zelt zu befreien, weil (sehr wahrscheinlich) Schnee auf dem Zelt lag.
Gut, nehmen wir einmal an, sie wären tatsächlich im Schlaf überrascht worden. Der Eingang ist verschüttet, also beschließen sie, ein Loch in die Wand zu schneiden und hinauszuklettern. Jemand wird eine Taschenlampe und/oder ein Messer griffbereit gehabt haben, ansonsten tastet man danach. Während der Aktion kriechen die anderen schon mal aus ihren Schlafsäcken und warten, bis sie an der Reihe zum Durchklettern sind. Und während der ganzen Zeit kommt niemand auf die Idee, sich ein oder zwei Kleidungsstücke oder ihre Stiefel zu greifen oder zumindest den Schlafsack mitzunehmen, der ja auch einen guten Schutz dargestellt hätte. Irgendwas passt da für meine Begriffe nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.07.2015 um 12:59
Sie hatten keine Schlafsäcke.


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