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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

13.588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Prozess, Trial, Pistorius ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:31
@elweko

Habe ich von Anfang an so empfunden, dass es eine dreiste Verarsche ist.

Nun empören sich immer mehr Behinderte auch:
Speaking as a Disabled person, I find the way OP is attempting to use his disability as a defence an absolute outrage.

I simply do not understand or accept the fight or flight reaction of OP is different from mine and that I too will reach for a gun and kill someone, because that has been tried and tested...I didn't and I doubt I ever will.

So OP is more nervous then me perhaps? so are many thousands of people around the world, that is not a defence either...its ridiculous.

To hear all these excuses, and that is all they are at the end of the day, for firing 4 well aimed lethal bullets into a toilet door with a person behind it took thought and in my opinion malice.

To lace the trial with bath stools, hand rails, business class flights, fancy cars, its all very mixed messages to me.

Me I have to make do...I have a choice, I can either use a zimmer frame to aid my mobility or use my white cane, I cannot use both...I only have 2 hands you see. I don't have a driver to drive me at high speed, and I have not been on holiday for years I cant get the Insurance to travel.

So, I like many, many disabled people are sat listening to OP and his team and wondering what the hell is going on, how can this man be so selective with what and who he is at the drop of cheque.

Thank you for listening.

http://forums.digitalspy.co.uk/showpost.php?p=73499512&postcount=11108


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:33
KlaraFall schrieb:
Hält die Verteidigung die Richterin etwa für blöde??? Ist ja fast schon ne Beleidigung.


"...ich halte Masipa für eine ganz abgeklärte Richterin - und auch die Masche mit der "unterschwellig angebrachten" Mitleidsmasche, wegen Behinderung - einfach nur übel - unterste Schublade...bäh :-( "

....konnte den Text nicht mehr editieren - Zeit war um... ;-)


----- ich meinte die von der Verteidigung unterschwellig angebrachte "behinderten-Mitleidsmasche", weil Masipa wohl selber eine Behinderung hat - alles in der Hoffnung, auf dem Wege auch nochmal ein paar Punkte "abstauben" zu können - das ist völlig daneben


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:34
@KlaraFall
Das kann ich mir vorstellen dass sich da viele andere Behinderte jetzt absolut aufregen. War ja auch klar. Den Tod von Reeva dann noch damit zu entschuldigen und auf die Masche zu kommen ist nur noch asso.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:36
Ein Orthopäde macht in seiner Facharztausbildung übrigens Null Stunden Psychiatrie oder Neurologie. Das heißt, er hat im Studium Psychiatrie und Neurologie gehabt. Ich habe mir gerade den Aufbau des Studiums in z.B. Pretoria als Südafrikanische Uni angeschaut: Neuro 28 und Psychiatrie 37 Stunden. Das ist nicht viel, gemessen an 6 Jahren Studium. In Deutschland ist es aber ähnlich verteilt. Ein Orthopäde hat keine Ahnung von Psychiatrie. Ist aber in der Lage, sich was anzulesen oder auswendig zu lernen. So, wie Prof. Dermin. Immer, wenn es heute konkret wurde und er sagen sollte, wie sich das denn nun auf OP ausgewirkt hat... Schweigen im Walde. Auswendig lernen ist die eine Sache, etwas verstanden und auf einen konkreten Fall anzuwenden, aber eine andere. Es mag ja sein, dass OP über ein erhöhtes Streßlevel verfügt, aber das ist nicht krankhaft und hat auch nicht in erster Linie mit seiner Behinderung zu tun. Das sind Varianten des vegetativen Nervensystems, die einen nicht zum Mörder machen.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:36
Zitat von KlaraFallKlaraFall schrieb:Nun empören sich immer mehr Behinderte auch:
.....genau diese Meinungen werden ihm nun endgültig das gesellschaftliche Rückrat brechen....


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:38
Zitat von psychiatristpsychiatrist schrieb:Das sind Varianten des vegetativen Nervensystems, die einen nicht zum Mörder machen.
....danke für diese Zusammenfassung ;-)


Die Welt müsste nach OP-Wörscheen ja auch voller Mörder und Gewalttäter sein....


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:40
@elweko
Genau und mein beinamputierter Kumpel müsste auch ständig am Rad drehn. Unglaublich diese Behauptungen.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 19:41
@psychiatrist
Zitat von psychiatristpsychiatrist schrieb:Es mag ja sein, dass OP über ein erhöhtes Streßlevel verfügt, aber das ist nicht krankhaft und hat auch nicht in erster Linie mit seiner Behinderung zu tun. Das sind Varianten des vegetativen Nervensystems, die einen nicht zum Mörder machen.
Und es wird dabei immer wieder vergessen, dass auch OP eine Wahl hatte.
Nämlich sich innerhalb kürzester Zeit seine Prothesen anzuziehen und....auch zu flüchten.
Wie passend!


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 20:33
Habe hier nochmal den Ausschnitt aus dem Link von psychiatrist herauskopiert, in dem es um den Waffenkauf von OP geht. Leider geht meine Zitierfunktion nicht, ich setze den Text in Anführungszeichen:

"In addition to this evidence, some additional damaging information on Oscar Pistorius has come to light via the South Africa Times. The gun club that Oscar Pistorius has used in the past has been placed under a police investigation and police probe. Information has emerged that shortly after the killing of Reeva Steenkamp Oscar Pistorius purchased several guns, including a semiautomatic rifle, a revolver, and some shotguns from a location called Hot Shots just south of Johannesburg."

Also scheint er die vorher bestellten Waffen doch nicht abbestellt bzw. später wieder neue bestellt zu haben.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 20:40
Hier nochmal der entsprechende Link von psychiatrist mit einer Zusmmenfassung des Prozessgeschehens:

http://www.examiner.com/article/oscar-pistorius-trial-psych-report-testy-witnesses-new-guns-for-oscar


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:01
@KlaraFall hat auf Affi gelinkt ... wenn ich ehrlich bin, werde ich in Affi MÖGLICHST viele genaue Einzelheiten bringen, damit man von Anfang an sieht, was die Wahrheit ist. All diese Einzelheiten, welche er später "erinnerte", wären schon längst da...


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:02
Also noch ein Glied in der Lügenkette - die Waffen sind doch gekauft worden.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:08
Jemand wollte wissen, was schreibt er da die ganze Zeit. Bitte:

http://nypost.com/2014/07/03/pistorius-was-methodical-in-arming-himself-before-shooting-prosecution/


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:26
Es ist Roux gelungen, mit diesen 30 Tagen das abbbbbsoluuute Maximum zu erreichen - OP DARF nicht in Gefängnis gehen, BRAUCHT nicht in Irrenhaus lebenslang verweilen, er MUSS in Freiheit sein Medizin kosten!!!!


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:33
The experts who evaluated Oscar Pistorius got it half right:

Right - The doctors and therapists who evaluated Pistorius testified this week that the Paralympic athlete was not suffering from any form of mental illness or impairment when he shot and murdered Reeva Steenkamp on the eve of Valentine’s Day 2013 in his South Africa residence.

Wrong - Despite labeling Pistorius as highly insecure and depressed, the experts claim there are no clear indications that he is a narcissist with a personality disorder (NPD) or a psychopath/sociopath with deep pathological defects.

Read more at http://www.commdiginews.com/sports/the-pistorius-diagnosis-experts-got-it-wrong-20767/#Vk4GX7vzD4W1WY8Z.99 (Archiv-Version vom 10.08.2014)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:34
Man befindet sich in einem Mordprozess und der Angeklagte malt hochkonzentriert Bildchen....
Hat es nicht nötig zuzuhören. Kein Wunder das OP und der Orthopäde sich gut verstehen, sie sind vom gleichen schlag. Arrogant und in ihren Augen der Nabel der Welt.


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:35
"Er wird königlich behandelt und hat keinerlei Kontakt zu normalen Insassen", zitiert die "tz" eine anonyme Quelle mit dem geänderten Namen Robert F.

soviel zu einem anderen Promi:

Uli Hoeneß: Steuersünder soll in JVA Landsberg bevorzugte Behandlung genießen

Dreieinhalb Jahre Haft ohne Bewährung: Diese Strafe muss Steuersünder Uli Hoeneß in der JVA Landsberg seit dem 2. Juni dieses Jahres absitzen. Wie zwei unterschiedliche Medien berichten, soll sich der Gefängnisalltag des ehemaligen Bayern-Präsidenten deutlich von dem der anderen Häftlinge unterscheiden. Hoeneß habe momentan sogar einen Fernseher - und könne so die WM 2014 verfolgen.


....evt. ereilt ja uns´Ozzy das gleich "Schicksal" - wenn so etwas schon bei den "stets korrekten" Deutschen möglich ist, dann in SA auf jeden Fall - denke ich mal ;-)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:41
Zitat von Evidence1Evidence1 schrieb:Wrong - Despite labeling Pistorius as highly insecure and depressed, the experts claim there are no clear indications that he is a narcissist with a personality disorder (NPD) or a psychopath/sociopath with deep pathological defects.
....wie bereits von @Rabenfeder vermutet, war das evt. sogar ein Deal hinter verschlossenen Türen - dafür hat man sich geeinigt, das Gutachten im Allgemeinen anzuerkennen ;-)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 21:43
Zitat von infinitasinfinitas schrieb:Man befindet sich in einem Mordprozess und der Angeklagte malt hochkonzentriert Bildchen....
...vielleicht war das ja ein Teil seines Psycho-Tests - und nu hat er Gefallen dran gefunden - wer weiß? ;-)


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Der Prozess Oscar Pistorius und der Tod von Reeva Steenkamp

03.07.2014 um 22:12
Zitat von MGLimaceMGLimace schrieb:Wie soll es denn einen Freispruch geben?
Grundsätzlich gibt es tatsächlich auch die Möglichkeit eines Freispruchs. Dabei sind derzeit offenbar 2 Varianten – je nach gewählter Verteidigungsstrategie, die ja immer noch nicht ganz klar ist - denkbar:
1. Wenn die Voraussetzungen der Putativnotwehr vorliegen und zudem die Richterin zu der Bewertung kommt, dass es sich aus der Sicht einer vernünftigen Person um eine angemessene Reaktion von OP gehandelt hat (putative self defence).
2. Auch wenn er belegen kann, dass er automatisch (gegen seinen Willen) gehandelt hat, ohne dass er diese Handlung steuern konnte, käme es zu einem Freispruch (defence of involuntary action).

In beiden Fällen tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass es passieren wird, mMn gegen Null, aber man hat ja schon die absurdesten Dinge erlebt.

Erst einmal setzen beide Varianten voraus, dass das Gericht OPs Version der Geschehnisse und insbesondere den Umstand, dass er nicht wusste, dass sich Reeva in der Toilette aufhielt, – entgegen der vorliegenden Beweise und Indizien – glaubt. Das ist die erste Hürde, die es zu bewältigen gilt.
Es müssen dann natürlich die jeweiligen Voraussetzungen der beiden Verteidigungsansätze vorliegen.

Zunächst zur Putativnotwehr:
Abgesehen davon, dass OP dieser Verteidigung in seinem Kreuzverhör mMn explizit widersprochen hat (ich ging darauf bereits in früheren Beiträgen ein), wird es bereits nicht so einfach, darzulegen, dass die entsprechenden Voraussetzungen in seinem Fall vorliegen.
Kern der putative self defence ist es, dass man zwar absichtlich handelt (was jedoch von OP bestritten wird), jedoch irrtümlich davon ausgeht, die vorgenommene Handlung sei rechtmäßig – nämlich von den Notwehrvoraussetzungen gedeckt. Wenn man hier aber z.B. von Seiten der Staatsanwaltschaft belegen kann, dass OP vorhersehen konnte, dass eine oder mehrere Notwehrvoraussetzungen tatsächlich nicht vorliegen, scheitert dieser Verteidigungsansatz bereits und es bleibt bei der Bewertung als Mord. Auch hier gilt der weite Begriff der intention; es genügt, dass der Täter die Möglichkeit vorhersehen konnte.

Damit eine Notwehrhandlung als Rechtfertigungsgrund anerkannt wird, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein, die sich zum Teil auf den Angriff und zum Teil auf die Verteidigungshandlung beziehen:
Es muss zunächst eine Notwehrlage bestehen:
1. Dazu muss ein rechtswidriger Angriff vorliegen.
2. Dieser Angriff muss begonnen haben oder unmittelbar bevorstehen (an diesem Punkt kann man schon diskutieren, ob diese Voraussetzung im Fall von OP vorliegt).
3. Der Angriff muss sich gegen ein geschütztes Rechtsgut richten; dazu gehören z.B. das Leben, die körperliche Unversehrtheit oder Eigentum von einigem Wert.
Für die Verteidigungshandlung gelten ebenfalls Voraussetzungen:
4. Die Abwehr muss sich direkt gegen den Angreifer (und niemanden sonst) richten.
5. Die Abwehr muss notwendig sein.
6. Die Intensität der Abwehr muss notwendig und angemessen sein.

Nur wenn alle 6 Voraussetzungen vorliegen, kommt ein Freispruch aufgrund einer gerechtfertigten Notwehrhandlung in Betracht. Das gilt in gleicher Weise auch für die Putativnotwehr, bei der es in Wirklichkeit keinen Angriff gibt, der Angeklagte sich diesen aber einbildet. Wenn der Staat aufzeigen kann, dass OP zumindest hinsichtlich einer der Voraussetzungen vorhersehen konnte, dass sie nicht vorliegt, scheitert dieser Verteidigungsansatz.

Dabei sehe ich insbesondere den 6. Punkt für OP problematisch. Wenn also z.B. gezeigt werden kann, dass er vorhersehen konnte, dass die konkrete Notwehrhandlung der Situation nicht angemessen war, sind die Voraussetzungen der Putativnotwehr nicht gegeben.
Dabei erinnere ich mich an die Aussage des Waffenverkäufers und die Vorlage der entsprechenden Tests, die verdeutlichten, dass OP über das angemessene Verhalten in solchen Situationen belehrt worden und darauf trainiert war und daher zumindest wissen musste, dass er nicht verhältnismäßig reagiert. Es gab für ihn nach seiner Version verschiedene andere weniger gravierende Abwehrmaßnahmen – beispielsweise die Flucht aus dem Schlafzimmer, mit der zugleich der Alarm ausgelöst worden wäre, die Flucht auf den Balkon, Abwarten im Schlafzimmer geschützt hinter dem Bett, das Abfeuern eines Warnschusses usw. Dies hat er letztlich auch selbst eingeräumt.

Wenn das Gericht aber dennoch annimmt, dass die Voraussetzungen der Putativnotwehr vorliegen, ist zu prüfen, ob sich eine vernünftige Person in OPs Situation in gleicher Weise geirrt hätte. Hier wird nun ein objektiver Maßstab angelegt – es ist also ein hypothetischer Vergleich mit einem vernünftigen Menschen anzustellen, der der Frage nachgeht, was dieser Mensch in OPs Situation getan hätte. Wenn man hier Abweichungen feststellt, läge Fahrlässigkeit vor. Es käme zur Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung. Dabei wird im Rahmen dieses Tests üblicher Weise nur auf die unmittelbaren äußeren Umstände des Angeklagten abgestellt. Subjektive Faktoren, wozu wohl auch die Behinderung gehört, werden offenbar nicht berücksichtigt. Jedenfalls nach Aussage dieses Strafrechtsexperten:
http://criminallawza.net/2014/03/03/the-pistorius-defence/ (Archiv-Version vom 08.07.2014)

Hierzu gibt es allerdings etwas unterschiedliche Angaben. Einige gehen wohl davon aus, dass auch solche subjektiven Kriterien miteinfließen. Wenn seine Behinderung berücksichtigt würde, müsste dann andererseits auch berücksichtigt werden, dass er waffenkundig ist, für solche Situationen trainiert war, austrainierter Leistungssportler etc.

Kommt man zu dem Ergebnis, dass sich eine vernünftige Person in der Situation genau wie OP verhalten hat (also auch irrtümlich von einem Angriff ausgegangen wäre und dann ebenfalls viermal mit Dum-dum-Munition durch die Tür geschossen hätte), dann käme es tatsächlich zum Freispruch.

Wenn sich die Verteidigung nicht auf dieses Variante der Putativnotwehr beruft, sondern auf eine unfreiwillige Handlung, also einen Automatismus, den man selbst nicht steuern kann, so ist diese in der Praxis offenbar sehr schwer für den Angeklagten nachzuweisen. Hier muss grundsätzlich nicht der Staat beweisen, dass die Handlung freiwillig geschah – dies wird vielmehr zunächst (widerlegbar) vermutet. Es muss also umgekehrt der Angeklagte darlegen, dass er –entgegen der üblichen Annahme- nicht freiwillig gehandelt hat.

Eine unfreiwillige Handlung liegt dann vor, wenn der Angeklagte nicht in der Lage ist, sein Verhalten willentlich zu steuern. Typische Fälle sind Handlungen während eines epileptischen Anfalls oder beim Schlafwandeln.
http://criminallawza.net/2014/04/13/pistoriuss-new-defence/ (Archiv-Version vom 06.07.2014)

Eine pathologische Ursache in Form einer mental illness oder eines mental defects wurde ja bereits ausgeschlossen. Jetzt versucht man es mit dem fight- und flight-Reflex in Kombination mit chronischem Stress und der Behinderung. Nach dem heutigen Auftritt des „Experten“ sehe ich da aber auch wenig Aussicht auf Erfolg. Während des Kreuzverhörs konnte er ja keine auch nur annähernd wissenschaftlich anmutende Aussage mehr von sich geben. Er wollte die Fragen nicht verstehen, wusste keine Antwort und hat im Übrigen nur noch einmal das erzählt, was OPs Version entspricht.
Ich denke nicht, dass man damit die nötigen begründeten Zweifel an der Unfreiwilligkeit begründen kann. Eine bloße Behauptung kann hier natürlich nicht ausreichen, da dies ein Freibrief für alle Gewaltverbrecher wäre.
Für die Bewertung der Freiwilligkeit werden zudem auch die äußeren Umstände der Tat betrachtet. Wenn es während des Tatgeschehens zielgerichtetes, überlegtes Handeln gibt (was bei OP ja der Fall ist), spricht dies ebenfalls gegen einen Automatismus, der nicht zu steuern war. Insofern kann man vergleichbare Überlegungen anstellen wie bei der eingeschränkten Steuerungsfähigkeit. Auch heute wurde ja nochmal deutlich, wie überlegt sich OP während des gesamten Tathergangs verhalten hat – nahezu jede Handlungsweise war überdacht. Auch der Umstand, dass er sich zumeist sehr detailreich an vieles erinnern kann - vor allem auch an die Schussabgabe, wie er den in schneller Abfolge den Abzug betätigte, wie die Kugeln durch die Tür gingen etc.-, lässt sich nur schwerlich mit einem Automatismus in Einklang bringen
Wenn es daher -wie hier- keine klaren medizinischen Befunde in Bezug auf eine unfreiwillige Handlung des Angeklagten gibt, wird es schwierig mit dieser Verteidigung erfolgreich einen Freispruch zu erreichen. Zu diesem Verteidigungsansatz z.B. auch
http://www.dailymaverick.co.za/article/2014-04-15-oscars-involuntary-action-thin-ice-mr-pistorius/#.U7V6WZCKDDc

Was mich heute zudem beschäftigt hat, ist, dass OP auch gegenüber dem Experten angegeben hat, dass er wohl das magazin rack gehört hat. Er musste ja eine andere Ursache für das von ihm gehörte Geräusch, welches dann den ultimativen Fight-Impuls, auf den er als Sprinter ja konditioniert ist, gleich viermal ausgelöst hat, benennen – die Tür ist es ja nachweislich nicht gewesen. Blieb nur der hölzerne Zeitungsständer als Ursache.
Daher hatte er ja auch angegeben, dass dieser an unüblicher Stelle –nicht wie auf den Polizeifotos neben dem Klo – sondern ganz in der Ecke gestanden hätte, als er die Tür aufgebrochen hat. Dieser Umstand wurde ja sogar von seinen eigenen Experten als Lüge enttarnt (Dixon und Wolli). Ganz deutlich sieht man anhand der Abdrücke im Blut, dass der Zeitungsständer so gestanden haben muss wie auf den Polizeifotos festgehalten.
Es ist ja zudem bekannt, in welcher Position sich Reeva befand, als sie der erste Schuss in die Hüfte traf. Sie stand mit Blickrichtung zur Tür (damit abgewandt vom Zeitungsständer) und hatte somit eigentlich keine Gelegenheit, durch eine Bewegung des magazin racks das Geräusch z.B. durch ein Verschieben zu verursachen – zumal OP ja sofort das Feuer eröffnete. Erst nach dem ersten Schuss stürzte sie dann auf den Zeitungsständer, der hinter ihr stand. Dieses Geräusch kann es daher vor den Schüssen eigentlich nicht gegeben haben.


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