Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

Guten morgen!

@vivere1980

vivere1980 schrieb:War dafür dann bereits ein Krankenschein notwendig oder wie war das rechtlich geregelt (Berufsschule zählt ja meines Wissens nach zur regulären Arbeitszeit)?

Ab einem Tag nicht, soviel ich weiss. Ab 3 Tagen, glaube ich...

Ich glaub, der Krankenschein ging in diesem Fall auch an den AG und nicht an die Schule - bin mir aber nicht mehr ganz sicher. Jedenfalls musste ich mich, wenn ich Berufsschule hatte, an 2 Stellen wenden.

@zweiter

zweiter schrieb:dazu hätte sie aber tagsüber telefonieren müssen,das ging anscheinend nicht .

Stimmt! :ok:

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Kein Problem :)
Ich finde Quellen jeder Art:
Energiequellen mit Wünschelruten,
Falsche Quellen mit Verstand,
und Wasserquellen mit Eifer.

Egal ob in Sommer- oder Kältezeit, Lincoln_Rhyme ist stets bereit.

*lach*
Danke für den Lacher am Morgen. Dafür wirste heut mal nicht gemobbt. ;)

@vivere1980
Schön zusammengefasst, Maulwurf.

vivere1980 schrieb:Aber in unserem Falle würde sie übermüdet, ohne Barmittel, ohne Mobilität, ohne Schlüssel, Arbeit und Chris ignorierend handeln. Das ist mir ziemlich viel auf einmal, wo sie doch um die Ecke mehrere dieser Punkte abhaken könnte (Schlüssel holen, Auto holen, Geld holen) bzw. bei einer geplanten Verabredung sicherlich vorher organisiert hätte.

Ich denke auch, dass sie spontan handelte. Die Punkte, die du aufzählst, sprechen zumindest alle dafür.

@Kältezeit
Eine spontane Verabredung müsste allerdings auch ein sehr starkes Motiv mit sich bringen all die situativen Umstände, welche wir bisher herausgearbeitet haben, komplett zu ignorieren. Dies spräche eigentlich für eine sehr starke Verbundenheit zu der Person bei einem spontanen, freiwilligen Ausflug.

Meines Erachtens können wir aufgrund der situativen Umstände davon ausgehen, dass wenn sie freiwillig mitgegangen ist sie der Ansicht war, dass das Ganze nur kurz dauern würde.

Dies spricht meines Erachtens für die Theorie, dass sie in einen Wagen gestiegen ist in der Annahme nach hause gebracht zu werden und dann entweder schrittweise überzeugt wurde weitere Stationen anzutreten oder aber hier bereits gewaltsam entführt wurde.

@vivere1980
nächste station wäre doch eine drink, oder ein kleiner haihappen .
mit auto würde ich auf fastfood tippen.

@zweiter
Ja, was zu essen oder ein Kaffee, ich könnte mir bspw. vorstellen, dass man nach Umherfahrt mit dieser Absicht kein offenes Geschäft mehr gefunden hat und der Täter anbot bei ihm zuhause was zu trinken und weiter zu reden ("du kannst bei mir auch dein Handy aufladen und zuhause Bescheid sagen, ich fahr dich dann nachher wieder heim").

Habe gerade der Vollständigkeit halber mal nachgeschaut: Alle drei McDonalds Filialen in Paderborn sind in einem Zeitfenster von 7 Minuten via Auto erreichbar vom Pub aus. Zwei Filialen schließen wochentags bereits um 23, eine schon um 20 Uhr. Ein Ablauf wie oben (noch nach McDonalds, ach verdammt, die haben schon zu) ist also durchaus möglich.

@vivere1980

vivere1980 schrieb:Eine spontane Verabredung müsste allerdings auch ein sehr starkes Motiv mit sich bringen all die situativen Umstände, welche wir bisher herausgearbeitet haben, komplett zu ignorieren. Dies spräche eigentlich für eine sehr starke Verbundenheit zu der Person bei einem spontanen, freiwilligen Ausflug.

Frauke muss ja nicht einmal eine Verabredung im Köpfchen gehabt haben, als sie auf ihren Entführer traf.

Ich sehe es hier ganz wie du. Wird oft erwähnt und ich finde es naheliegend: Jemand, den sie kannte, bot ihr an, sie nach Hause zu fahren. Du bist ja selbst mal auf die widrigen, äußeren Umstände eingegangen und daher finde ich es naheliegend, dass sie kurz nach Verlassen des Pubs, ein fahrbares Gefährt wählte, anstatt das Stück zu Fuß zu gehen (15-20 Min. können bei Dunkelheit und gröhlenden Horden für eine Frau ganz schön lange sein).

Vielleicht ergab sich dann eben die Fahrt nach Nieheim (warum auch immer), mit der Option, Frauke anschließend wieder nach Hause zu bringen.

Kältezeit schrieb:Nein, eben nicht... Aber spätestens am Morgen oder den darauffolgenden Tagen, hätte Frauke - sofern freiwillig weg - reagieren müssen, indem sie auf der Arbeit bescheid gab bzw. in der Schule. Ihren Mitbewohner nahezu täglich kontaktieren, das ging ja auch.

Ja absolut. Da bin ich ganz bei Dir.
Ich hab subjektiv Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass die ganze Woche freiwillig war. Ich seh es eher beim Anfang für möglich an, aber auch nicht zwingend.

Kältezeit schrieb:Übrigens musste ich mich in der Lehre auch immer bei meinem Arbeitgeber krankmelden, selbst wenn ich gerade Berufsschule hatte (Blockunterricht). Also einmal in der Schule und einmal beim AG.

Und kam's mal vor, dass sich Kältezeit ne Auszeit nahm? Und zwei Stunden später kam oder auch einen Tag lang gar nicht ... bist doch sicher auch sehr zuverlässig... :D

Kältezeit schrieb:Ich sehe es hier ganz wie du. Wird oft erwähnt und ich finde es naheliegend: Jemand, den sie kannte, bot ihr an, sie nach Hause zu fahren. Du bist ja selbst mal auf die widrigen, äußeren Umstände eingegangen und daher finde ich es naheliegend, dass sie kurz nach Verlassen des Pubs, ein fahrbares Gefährt wählte, anstatt das Stück zu Fuß zu gehen (15-20 Min. können bei Dunkelheit und gröhlenden Horden für eine Frau ganz schön lange sein).

Auch hier nochmal der Einwurf, dass es doch interessant wäre ob Frauke regelmäßig vom Pub oder der Innenstadt nach Hause lief. Gerade wenn das Wetter nicht so gut ist, organisiert man sich ja mal ne Fahrgelegenheit oder der Kumpel bzw. die Freundin fährt einen.
Naheliegend finde ich aber auch, dass sie draußen vor dem Pub oder unterwegs auf einen nahen Bekannten oder Freund stieß, mit dem sie mitfuhr - z.B. für eine Aussprache.

@z3001x

z3001x schrieb:Ich hab subjektiv Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass die ganze Woche freiwillig war. Ich seh es eher beim Anfang für möglich an, aber auch nicht zwingend.

Jupp. Bei einer freiwilligen Auszeit machen mir die Telefonate (Häufigkeit und Inhalt) mehr Kopfzerbrechen als bei den anderen Theorien.

Wenn ich eine Auszeit will, dann kommuniziere ich das einmalig, damit ich mir auch wirklich diese Auszeit nehmen kann. Dafür muss ich übrigens auch keine Fahrten in irgendwelche Industriegebiete machen.

Und kam's mal vor, dass sich Kältezeit ne Auszeit nahm? Bist doch sicher auch sehr zuverlässig... :D

Freiwillig - nein.
Ich war, so wie Frauke, auch auf mich alleine angewiesen und wusste, was mir bei Nachlässigkeit drohte.

Nur einmal blieb ich gut 3 Wochen fern von der Arbeit, das hatte aber gute Gründe und ich hatte mich beim AG auch abgemeldet. Das war aber nur eine Auszeit von der Arbeit, keine von meinem restlichen Leben.

@vivere1980

vivere1980 schrieb:Habe gerade der Vollständigkeit halber mal nachgeschaut: Alle drei McDonalds Filialen in Paderborn sind in einem Zeitfenster von 7 Minuten via Auto erreichbar vom Pub aus. Zwei Filialen schließen wochentags bereits um 23, eine schon um 20 Uhr. Ein Ablauf wie oben (noch nach McDonalds, ach verdammt, die haben schon zu) ist also durchaus möglich.

soweit ichweiß gibt es noch genug geschäfte die offen haben.schau zb mal bei buki

auszeit sagt sich immer so leicht ,aber wenn jeder mal genau darüber nachdenkt
wann er eine auszeit nehmen würde und welche situation dazu beitragen könnte.
und sich dann mal überlegt was man vorbereiten müßte.
dann ist eine auszeit sehr selten ,die nicht irgendwie
anhand irgendwelcher dinge erklärbar ist.

es fängt an mit stress, depressionen, oder sonstige probleme,die sich ziehen.
und dann gibt es mehrere möglichkeiten.

1.sachen packen und abhauen .
2. zuhause einigeln
3. einfach verschwinden ohne anhaltspunkt
bei punkt 3 kann man aber wohl davon ausgehen,das man irgendwann auf der straße lebt .
sich irgendwann wieder zuhause einfindet ,oder bei freunden.
oder sich niemals meldet und irgendwo ein neues leben anfängt.

Kältezeit schrieb:Dafür muss ich übrigens auch keine Fahrten in irgendwelche Industriegebiete machen.

Vorsicht, nicht automatisch davon ausgehen, dass die Fahrten zielgerichtet in die Industriegebiete führten. Man kann diese auch schlichtweg zum Zeitpunkt der Anrufe passiert haben. Ich bin mir sicher, dass die Fahrten nicht in die Industriegebiete selbst führten, sondern wenn zielgerichtet nur an deren äußere Rand, alles andere hätte zu irgendeiner Form der Sichtung führen müssen.

@zweiter
Punkt 3 halte ich auch für eher selten, vor allem wenn vorher keine Probleme bekannt sind. Außerdem ist es so, dass man dann den Kontakt wirklich komplett abbrechen würde. Da ruft man dann nicht innerhalb von einer Woche regelmäßig an um irgendwelche seltsamen Andeutungen zu machen. Alleine schon deshalb halte ich ein freiwilliges Fernbleiben für sehr unwahrscheinlich. Sie hätte sich in den Telefonaten sicher anders verhalten...

In der FWT ist für mich die Option Auszeit nicht gegeben. Dazu würde eigentlich nix passen. Deshalb, wenn freiwillig, dann andere Gründe. Ich denke hierbei, dass Frauke nicht bewusst war, dass sie 1 Woche wegbleiben würde. Dies ergab sich step by step.

Das Problem bleibt weiterhin die Taktfrequenz der Anrufe, die in keiner Theorie wirklich Sinn ergibt. Jeden Tag sich zu melden ist in keinem Fall ein sinniges Telefonieverhalten.

@vivere1980
es sollte auch kein telefonverhältnis zustande kommen,der sinn war die ablenkung von ort und verbrechen.
also ganz einfach zu erklären,wenn man nicht was überirdisches dahinter sehen will.

zweiter schrieb:es sollte auch kein telefonverhältnis zustande kommen,der sinn war die ablenkung von ort und verbrechen.

Erstens sprach ich von Telefonie-Verhalten (was ein Telefon-Verhältnis ist, kann ich gerade nicht wirklich nachvollziehen) und zweitens haben wir obigen Punkt schon mehrfach durchgekaut: für eine Ablenkung reicht es sich ein oder zweimal telefonisch zu melden und Abwesenheit zu begründen, zwischendrin eventuell eine SMS. Dafür muss man nicht täglich Risiken auf sich nehmen.

@vivere1980
ok,telefonieverhalten ,sorry
ändert aber nicht viel

vivere1980 schrieb:für eine Ablenkung reicht es sich ein oder zweimal telefonisch zu melden und Abwesenheit zu begründen, zwischendrin eventuell eine SMS. Dafür muss man nicht täglich Risiken auf sich nehmen.

meiner meinung nach ist das ein denkfehler,es macht sehrwohl sinn mehrere male telefonieren zu lassen.
1.es soll ja ein freiwilliges umherziehen in paderborn darstellen ,was alleine mit 2 anrufen nicht getan wäre
2. wäre der zeitfaktor für den täter ,der so eine option herrauszögert die er vermeiden möchte.
3. die ablenkung hatte ja nur kurz ein aufatmen gebracht undvielleicht eine kleineverzögerung ,aber dennoch nicht genug sicherheit für den täter.
darum versuchte er es immer wieder mit neuen variationen
so wie
sms,
anrufen ,
sms und anrufen lassen,
frühere uhrzeit anrufen lassen ,nahe am wohnort.

@vivere1980
mit telefonverhältnis meinte ich das gespräch, zwischen anrufer und der angerufenen person.

@zweiter
Du bist also der Ansicht der Täter wollte simulieren, dass Frauke nachts zu Fuß Industriegebiete um Paderborn durchwandert und dazu lässt er eine seltsam wirkende Frauke zu nächtlicher Stunde merkwürdige Anrufe absetzen?

Ergäbe es da nicht mehr Sinn zur Beruhigung tagsüber vernünftige Anrufe abzusetzen?

Der Täter hätte in einem solchen Fall so ziemlich alles getan um mit leuchtendem Pfeil darauf hinzuweisen, dass irgendetwas nicht stimmt und die Sorge aller Beteiligten zu verstärken, also das genaue Gegenteil vom Erwünschten.

Es sind doch heute gerade diese Anrufe, die am meisten Rätsel aufgeben und nahelegen, dass keine Freiwilligkeit vorliegt.