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Ein Leben ohne Glauben

204 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Glauben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 10:46
Zunächst wollte ich das Thema unter Spiritualität erstellen, aber eigentlich geht es nicht um Spiritualität.

Ist es möglich, an gar nichts zu glauben?

Ich meine nicht nur in Bezug auf die Religion, sondern auf alles.

Ein Mensch, der an gar nichts glaubt, absolut nichts.

Das heißt: Man glaubt auch nicht an das Gegenteil von etwas.

Ein Mensch, der von nichts sagen kann, dass er daran glauben würde.

Kann es so einen Menschen geben?

Ist das möglich?

Was bedeutet es, zu glauben?

Wenn ich sage, "Ich glaube, er irrt sich." Was bedeutet das? Dass ich mir nicht sicher bin? Dass ich es nicht weiß?

Was besagt das Wort "glauben"? Was transportiert es? Zweifel? Unsicherheit? Unwissenheit?

Ist ein menschliches Leben möglich, ohne an etwas zu glauben?

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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 13:18
Klar ist es möglich an nichts zu glauben. Wenn man erkannt hat, dass Glauben nur eine Vorstellung des Geistes ist. Zu glauben, jemand irre sich, ist auch nur eine Vorstellung, die von der Annahme herrührt, man selbst sei im Recht, der andere im Unrecht. Ich kann von mir behaupten, dass ich an nichts glaube, denn es gibt einfach keinen Grund, sich solchen Vorstellungen hinzugeben.


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 13:29
Ich finde auch, dass das Wort Glauben ersetzt durch "nicht wissen" den Nagel auf den Kopf trifft.


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 15:35
Ja. Aber wie verhält es sich mit ganz alltäglichen Dingen, die wir automatisch machen, ohne viel darüber nachzudenken, z. B. das Essen.
Wir essen das, was andere essen. Wir gehen davon aus, dass das nicht schadet. Wir wissen es aber nicht, also wir glauben, dass es schon richtig sein wird (ich meine jetzt keine besondere Essgewohnheiten, sondern das, was hierzulande als Durchschnitt gilt).

Oder, wir glauben, jemand sei sauer auf uns. Ich spreche jetzt nicht von einem ganz eindeutigen Fall, wo sich jemand entsprechend verhält, sondern eher von Fällen, wo das alles andere als eindeutig ist.


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 15:42
@ruku
Also ich ernähre mich bewusst und esse nicht automatisch alles, nur weil es andere auch tun. Oder wie meintest du das? Und was den zweiten Fall betrifft, ob jemand sauer auf einen ist, kann man bestenfalls vermuten, man kann die Körpersprache und das Verhalten einer Person analysieren, aber daraus abzuleiten, dass die Person sauer auf einen selbst ist, ist eine Vermutung, also Glauben. Mit Vermutungen ist es wie bei einem Ratespiel. Man kann richtig liegen oder auch nicht.


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 16:06
Ja, gut. Du ernährst dich also vielleicht so, wie du glaubst, dass es richtig wäre.
Dann glaubst du eben, dass es so besser wäre, als vielleicht viele andere es tun - weißt du es aber wirklich oder glaubst du es?

Oder wir gehen aus dem Haus, sehen den blauen Himmel und sagen uns, dass es heute nicht regnen wird.
Oder wir setzen uns in den Bus und glauben, dass es keinen Verkehrsunfall geben wird, während wir mit dem Bus fahren usw.

Deswegen geht es mir ja auch nicht um Spiritualität, sondern um den Umstand des alltäglichen Glaubens. Unser Alltag ist voller Glaubenssachen, über die wir nicht reflektieren.


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 16:37
Zitat von rukuruku schrieb:Ja, gut. Du ernährst dich also vielleicht so, wie du glaubst, dass es richtig wäre.
Es gibt keine richtige oder falsche Ernährung, es gibt nur Ernährungsformen, die nachweislich ungesund sind und solche die es nicht sind. Also Ernährung ist nun wirklich nichts, woran man glauben müsste. Der Körper braucht bestimmte Nährstoffe und die führst du ihm zu. So einfach ist das. Aus welchen Quellen die Nährstoffe kommen, entscheidet jeder wie er mag.
Zitat von rukuruku schrieb:Oder wir gehen aus dem Haus, sehen den blauen Himmel und sagen uns, dass es heute nicht regnen wird.
Oder wir setzen uns in den Bus und glauben, dass es keinen Verkehrsunfall geben wird, während wir mit dem Bus fahren usw.
Diesen Vorstellungen kann man anhängen oder auch nicht. Wenn ich rausgehe und mir sage, dass es heute regnen könnte, dann stelle ich eine Vermutung an, ich glaube dann, dass es heute regnen könnte. Ich kann es aber auch einfach sein lassen und mich stattdessen freuen, dass die Sonne scheint. :D
Zitat von rukuruku schrieb:Deswegen geht es mir ja auch nicht um Spiritualität, sondern um den Umstand des alltäglichen Glaubens. Unser Alltag ist voller Glaubenssachen, über die wir nicht reflektieren.
Das ist völlig richtig. Die Wenigsten wissen überhaupt, was da so den ganzen Tag in ihnen abläuft, sie stellen permanent Vermutungen an, bewerten alles, ordnen es in Kategorien ein usw. Ich nenne das Beschäftigungstherapie für den Geist. :D


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Namah ehemaliges Mitglied

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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 16:51
Zitat von rukuruku schrieb:Ist ein menschliches Leben möglich, ohne an etwas zu glauben?
Natürlich ist das möglich. Ersetze dieses Wort doch einfach durch ein anderes -ich- hoffe,denke, gehe davon aus. Der Glaube gehört in die Religion, nicht ins normale Leben.
Zitat von rukuruku schrieb: wir gehen aus dem Haus, sehen den blauen Himmel und sagen uns, dass es heute nicht regnen wird.
Für sowas gibt es den Wetterbericht. :trollengel:


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 16:57
Zitat von rukuruku schrieb:Ist es möglich, an gar nichts zu glauben?
Für einen "normalen" Menschen ganze klar...

...Nein!!!

Ich denke, die Basis dessen, auf was sich Glauben stützt, entwickelt sich beim Menschen ab 8 Monaten auf dieser Welt: der Objektpermanenz! (siehe Wikipedia: Objektpermanenz)

Man stelle sich eine Welt ohne diese Fähigkeit vor:
Es würde nur noch das existieren, was sich in direkter Wahrnehmung befindet. Beim Rest gilt dann "Aus den Augen, aus dem Sinn"... Irgendwie trist... Man wäre zu fast gar nichts mehr fähig innerhalb unserer Gesellschaft...


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 17:06
Stimme meinem Vorschreiber zu :D

Das geht nicht. Bzw. wir wären dann nicht wirklich fähig als Mensch zu leben, sondern eher wie eine Eintagsfliege. Eben immer nur direkt das was sich in unserer direkten Wahrnehmung befindet zu erleben. - Ohne Bezug zu dem was vordem war, ohne Erinnerungen und ohne Spekulationen hinsichtlich dessen was gleich möglicherweise kommen könnte oder wahrscheinlich wäre.

Unser Weltbild wird im Gehirn erst fabriziert aufgrund der Wahrnehmung und Sinnesreize. Und selbst das muss man letztlich glauben, weil man nicht wirklich überprüfen kann, ob es stimmt. Woher weiß ich denn, dass das was ich wahrnehme auch tatsächlich da draussen ist? - Es könnte ja auch eine Einbildung sein, vielleicht träume ich das ja auch alles nur? - Kann man das wirklich alles absolut wissen? Ich würde eher sagen, wir glauben zu wissen. Wirklich wissen tun wir fast nix. Also geht nicht, Leben ohne Glauben. Das einzige was übrig bleibt ist das eigene Selbst. Daran muss man nicht glauben, man weiß, dass man ist.


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 17:28
Mir kommt es auch schwer vor, vollkommen und gänzlich ohne an etwas zu glauben.
Ich tendiere also eher dazu, zu glauben (!), vollkommen ohne an manche Dinge zu glauben, ginge es nicht.

Aber ganz sicher bin ich mir nicht, nicht ganz.

Die Frage bleibt für mich daher weiter: Muss man glauben, um leben zu können?

Das Problem ist ja auch, dass das Glauben an dies und jenes nicht nur Vorteile mit sich bringt, wie hier manche User angeführt haben, es hat auch immense Nachteile und ich meine jetzt nicht die Religionen, sondern auch vieles andere.

Man denke nur an Ideologien, an "alternativlose" Vorgehensweisen, Maßnahmen, Gegenmaßnahmen, Vorschläge und Gegenvorschläge usw. Das nimmt kein Ende.
Viele Menschen scheinen zu glauben zu wissen, was in dem und jenem Fall zu tun sei.

Man nennt es dann lieber "Meinung".
Worin unterscheidet sich aber eine Meinung von einem Glauben?


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 17:52
Glaube: eine feste Überzeugung, die nicht auf Beweisen beruht sondern auf dem Gefühl.

Das heißt Glaube beruht auf Gefühlen und nun stellt sich die Frage ist es möglich das ein Mensch nichts fühlt?


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 18:37
@Maria18
Man kann durchaus auch fühlen, ohne zu glauben. :)


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Ein Leben ohne Glauben

09.09.2016 um 20:22
Ein Leben ohne Alltagsglauben ist nicht möglich.

Zum Beispiel den Glauben dass auch morgen Früh die Sonne wieder auf geht teilt so gut wie die gesamte Menschheit.

Und ohne bestimmten vorausgesetzen Glauben wäre ein normales alltägliches Leben für uns gar nicht möglich, wie zum Beispiel der Glaube dass einem nicht jeden Moment der Boden unter den Füßen wegbricht. Andernfalls hätte man sonst ein ganz großes Problem damit ein relativ "normales" Leben zu führen.

Meinetwegen kann man solche Glaubensbasen auch Vermutung oder Vertrauen nennen aber ich halte das in diesem Zusammenhang eher für Wortklauberei.


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Ein Leben ohne Glauben

10.09.2016 um 01:28
Im Volksmund wird zwar das Wort 'glauben' für alles mögliche benutzt, im Kontext alltäglicher Dinge aber ist es ansich das falsche Wort. Letzens geht es darum, dass wir tagtäglich viele Entscheidungen treffen. Unser Gehirn ist kein Computer mit 0 und 1, also wägen wir anhand unseren Erfahrungen+Gefühlen usw. ab und treffen eine Wahl, wägen ab, beurteilen.


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Ein Leben ohne Glauben

10.09.2016 um 23:24
Ich denke auf jeden Fall das es möglich ist an nichts zu glauben. Dazu gilt es aber, den Dualismus so weit es geht abzulegen und aufhören den Kampf mit dem "Für" und "Wider" zu kämpfen. @ruku

Wenn man keine Stellung bezieht, glaubt man auch nichts.

Weder glaubt man, noch glaubt man nicht. Man glaubt auch nicht das man nicht glaubt. Man ist eben Außen vor.
Zitat von Maria18Maria18 schrieb:Glaube: eine feste Überzeugung, die nicht auf Beweisen beruht sondern auf dem Gefühl.
Hier sollte man nicht allgemeine Gefühle wie z.B Liebe, mit dem Gefühl für die Richtigkeit von etwas vermischen. @Maria18

Ich kann einen Menschen lieben, das hat aber lange nichts mit Glauben zu tun.

Jemand der an Gott glaubt, verbindet den nüchternen Glauben daran mit einem Gefühl von "Richtigkeit" das er währendessen empfindet.
(Auch Ersatz für Beweise) Das ist etwas komplett anderes.


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Ein Leben ohne Glauben

11.09.2016 um 01:36
Jeder Mensch hat den Drang an etwas zu glauben...
Es kommt jedoch hier ganz auf die Definition an, was man unter Glaube versteht, versteht man darunter eine Ahnung so ist es unweigerlich nicht zu glauben.


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Ein Leben ohne Glauben

11.09.2016 um 09:11
Ja, es stimmt, man müsste definieren, was man mit dem Wort sagen will. Selbst das ist nicht einfach.
Die Phrase "Ich glaube, dass ....." entspricht dem, wie ich hier die Frage gestellt habe, wohl am ehesten, wobei man auch die nicht explizit ausgesprochenen Glaubenssätze, sogar die nicht bewussten und vor allem die nicht reflektierten mit einbeziehen sollte.

Ich glaube, es ist nicht möglich, nicht zu glauben, wenn man den Begriff so, wie oben dargelegt, auslegt.


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Ein Leben ohne Glauben

11.09.2016 um 10:10
Das nennt man "vegetieren".

Demenz im Endstadium.


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Ein Leben ohne Glauben

11.09.2016 um 10:56
@ruku
Wenn ich sage, "Ich glaube, er irrt sich." Was bedeutet das? Dass ich mir nicht sicher bin? Dass ich es nicht weiß?

Was besagt das Wort "glauben"? Was transportiert es? Zweifel? Unsicherheit? Unwissenheit?
...
Ich meine nicht nur in Bezug auf die Religion, sondern auf alles.
Ein Mensch, der an gar nichts glaubt, absolut nichts.
Das heißt: Man glaubt auch nicht an das Gegenteil von etwas.
Ein Mensch, der von nichts sagen kann, dass er daran glauben würde.
Kann es so einen Menschen geben?
Ich denke, ja, es wird viele solche Menschen geben. Denn man kann dieses Wort wunderbar durch ein anderes ersetzen, ohne den Inhalt zu verändern.
Dein Beispiel:
    "Ich glaube, er irrt sich."
kann man z.B. ersetzen durch "Ich denke, er irrt sich." oder "Ich weiß nicht, ob er sich irrt.". Also ich (als Atheistin) komme wunderbar aus, ohne das Wort zu verwenden. Gehöre ich damit Zur "Elite der nicht glaubenden Menschen" ? :D


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