Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

@gagitsch
Du, jeder so wie er kann und mag.
Ich finde es auch toll, wie du lebst!
Wie gesagt, mein Sohnemann ist auch nur Vegetarier in Anführungszeichen, für mich ist er der tollste Mensch der Welt ;) verstehste?

Ich sag immer, bin ja konfessionslos und das ist eben irgendwie meine Religion.
Und jeder darf an das glauben, woran er möchte.
Wenn jemand Fragen hat, her damit, gern.
Schönen Tag erstmal und durchschnaufen ;)

gagitsch schrieb:Ich mag halt nicht, wenn ein Mensch sagt er sei besser als ein anderen Mensch.

Das kann ja auch eine Art Eigentherapie sein. Derjenige braucht vielleicht diese Blase, weil sein Leben ihm (bisher) keine Gelegenheit gab, mal etwas Besonderes zu sein (er sich das aber so sehr wünscht).
Zugegeben eine Spekulation, aber völlig von der Hand zu weisen?
Wahrscheinlich nicht.

Also gräme dich nicht, wenn du als weniger tierfreundlich dargestellt wirst, deine Argumentation als schwach und fast charakterlos gebrandmarkt wird o. ä.
Ich frage dann nach, schau mir die Reaktionen an und ganz oft stellt sich heraus, dass die "Gegenseite" auch nur mit Wasser kocht bzw. sich mangels Wasser nur in einem Bluff versuchte.
So etwas relativiert solche Behauptungen recht flott.

emanon schrieb:Das kann ja auch eine Art Eigentherapie sein. Derjenige braucht vielleicht diese Blase, weil sein Leben ihm (bisher) keine Gelegenheit gab, mal etwas Besonderes zu sein (er sich das aber so sehr wünscht).
Zugegeben eine Spekulation, aber völlig von der Hand zu weisen?
Wahrscheinlich nicht.

Meist ist es ja eine Schutzfunktion des Menschen.

Für mich ist es halt unsymphatisch. Im echten Leben versuche ich mit solchen Menschen keinen Kopntakt zu haben. Es zieht Kraft aus einem heraus.

Um zum Treat zurückzukommen: Ich glaube nicht das jemand tierfreundlicher ist nur weil er veggie oder vegan lebt. Es ist nur eine andere Art des Versuches. Es wird auch Veganer zB geben die sich mit Tierwohl noch gar nicht beschäftigt haben.

gagitsch schrieb:Hinzu kommt noch die Vernichtung wand Flora durch Monokulture für Soja und Avocados zB. Hier wird Bio oder nicht Bio-Gemüse angebaut um den Hunger vor allem der Veganen und Vegetarischen Esskultur zu befriedigen, aber es werden Tiere vertrieben und ggf bei der Holzung oder Brandrodung getötet.

Tja, das nennt man dann wohl ein klassisches Eigentor.

Die Massenproduktion von Fleisch geht mit einem massiven Anbau von Soja einher, oft auf ehemaligen Regenwaldflächen. Auf Artenreichtum folgen Monokulturen, die nur wenige Jahre rentabel sind. Danach werden neue Flächen benötigt, um Soja zu produzieren.

Quelle: https://www.regenwald-schuetzen.org/verbrauchertipps/soja-und-fleischkonsum/soja-fuer-tierfutter

Die Hälfte der weltweiten Wohnfläche wird landwirtschaftlich genutzt.

Mehr als drei Viertel davon werden für die Tierproduktion verwendet, obwohl Fleisch und Milchprodukte einen viel geringeren Anteil an der weltweiten Protein- und Kalorienversorgung ausmachen.

Quelle: https://ourworldindata.org/global-land-for-agriculture

gagitsch schrieb:Hauotsache man sagt dann, ich bin viel besser weil ich keine Wurst esse.

Oder man sagt, dass man viel besser sei, weil man sich flexitarisch ernährt oder nur noch sehr wenig totes Tier isst, oder weil man totes Tier nur beim Bauern/Metzger seines Vertrauens von nebenan kauft.

peekaboo schrieb:Oder man sagt, dass man viel besser sei, weil man sich flexitarisch ernährt oder nur noch sehr wenig totes Tier isst, oder weil man totes Tier nur beim Bauern/Metzger seines Vertrauens von nebenan kauft.

Deswegen gehe ich Fleisch bei meinem regionalen Biobauern kaufen. Die Rinder essen Gras und Heu/Stroh.

Glaubst du das du für mehr Tierwohl einstehst als etwa ich? Oder denkst du , dass es ein anderer Weg ist den du gehst für Tierwohl?

@gagitsch
Der Thread stellt ja im Titel die Frage nach dem wahren Tierfreund.
Das erinnert fatal an den logischen Fehlschluss "Kein wahrer Schotte"
Meines Wissens gibt es keine allgemeinverbindliche Definition des "wahren Tierfreundes" deshalb sind für den Fehlschluss Tür und Tor weit geöffnet.

emanon schrieb:Meines Wissens gibt es keine allgemeinverbindliche Definition des "wahren Tierfreundes" deshalb sind für den Fehlschluss Tür und Tor weit geöffnet.

Mag zwar korrekt sein, aber unter Tierfreund versteht man ja allgemein Personen die Tiere lieben. Wer nur manche Tiere liebt kann dann eben kein "wahrer" Tierfreund sein, da dies nochmal eine Steigerung darstellt. Ein Tierfreund kann Tiere mögen, mag aber manche Tiere mehr als andere, und ein wahrer Tierfreund mag alle Tiere und würde deshalb auch alle Tiere respektieren und Tiere zu respektieren heißt sie nicht zu essen.

Schnapspraline schrieb:Wer nur manche Tiere liebt kann dann eben kein "wahrer" Tierfreund sein, da dies nochmal eine Steigerung darstellt.

Danke für die prompte Vorführung des logischen Fehlschlusses "Kein wahrer Schotte".

Schnapspraline schrieb:Ein Tierfreund kann Tiere mögen, mag aber manche Tiere mehr als andere, und ein wahrer Tierfreund mag alle Tiere und würde deshalb auch alle Tiere respektieren und Tiere zu respektieren heißt sie nicht zu essen.

Wer sie zu Forschungszwecken sterben lässt und an den Errungenschaften partizipiert kann aber durchaus ein "wahrer" Tierfreund sein?

emanon schrieb:Wer sie zu Forschungszwecken sterben lässt und an den Errungenschaften partizipiert kann aber durchaus ein "wahrer" Tierfreund sein?

Selbstverständlich nicht. Wer Tiere respektiert und ein wahrer Tierfreund ist, der schadet keinen Tieren. Auch nicht für irgendwelche Erungenschaften.

Schnapspraline schrieb:Mag zwar korrekt sein, aber unter Tierfreund versteht man ja allgemein Personen die Tiere lieben. Wer nur manche Tiere liebt kann dann eben kein "wahrer" Tierfreund sein, da dies nochmal eine Steigerung darstellt. Ein Tierfreund kann Tiere mögen, mag aber manche Tiere mehr als andere, und ein wahrer Tierfreund mag alle Tiere und würde deshalb auch alle Tiere respektieren und Tiere zu respektieren heißt sie nicht zu essen.

Das wird sich in der Praxis schwer darstellen lassen.

Kann man alle Tiere lieben? Kennt man alle Tiere? Kommt man mit allen Tieren in Kontakt um einschätzen zu können ob man diese liebt?

Liebt man Tiere(Spezies) wenn diese durch (vegane) Landwirtschaft vertrieben werden?

Schnapspraline schrieb:Selbstverständlich nicht. Wer Tiere respektiert und ein wahrer Tierfreund ist, der schadet keinen Tieren. Auch nicht für irgendwelche Erungenschaften.

Dann hätte es die wahren Tierfreunde doch nie gegeben.

Tieren werden seit der Urzeit domestiziert!

gagitsch schrieb:Kann man alle Tiere lieben? Kennt man alle Tiere? Kommt man mit allen Tieren in Kontakt um einschätzen zu können ob man diese liebt?

Man kann alle Tiere respektieren, dafür muss man diese nicht kennen oder mögen. Man muss sie einfach respektieren und Ihnen weder schaden, noch etwas wegnehmen. Dazu gehört auch

gagitsch schrieb:Tieren werden seit der Urzeit domestiziert!

Wer Tiere respektiert und ein wahrer Tierfreund ist, der nutzt Tiere nicht. Egal als was und egal wie.

Schnapspraline schrieb:Wer Tiere respektiert und ein wahrer Tierfreund ist, der nutzt Tiere nicht. Egal als was und egal wie.

Damit sind dann auch alle, die Haustiere halten, raus aus dem Rennen. :)

Was ist mit Jägern?
Überlässt man das Wild sich selbst wird der Wildschaden immens zunehmen, denn die Prädatoren haben wir ja weitestgehend eliminiert.

Schnapspraline schrieb:Man kann alle Tiere respektieren, dafür muss man diese nicht kennen oder mögen. Man muss sie einfach respektieren und Ihnen weder schaden, noch etwas wegnehmen. Dazu gehört auch

ok, das verstehe ich. wie soll das in der realen welt funktionieren? Stellen wir Ackerbau und Forstwirtschaft ein? vom tierzucht brauchen wir nicht reden, die wäre abzuschaffen.

Schnapspraline schrieb:Wer Tiere respektiert und ein wahrer Tierfreund ist, der nutzt Tiere nicht. Egal als was und egal wie.

ja, da gehe ich mit. das wäre wahres Tierwohl(wahrscheinlich). Aber diesen Menschen wird es nur in abgelegenen Djungeln geben, indigene Völker die dazu auch noch Vegan leben. Wissen die denn was vegan ist?

Ich denke das die Argumente, was ein wahrer Tierwohltäter dann wäre nicht schlecht sind, aber demnach wird es diesen nicht geben.

emanon schrieb:Damit sind dann auch alle, die Haustiere halten, raus aus dem Rennen. :)

Mist. Ich dachte unser Titus der 3 Jahre an einer Kette bei Wind und Wetter draußen gehalten wurde. Hat jetzt ein besseres Leben bei mir, grad wo die Narbe am Hals so gut verheilt ist und regelmäßig Futter bekommt und nicht mehr durchnässt draußen schlafen muss.

emanon schrieb:Damit sind dann auch alle, die Haustiere halten, raus aus dem Rennen. :)

Alle die Haustiere nur aus Spaß halten sind raus. Wenn Menschen Tieren helfen, die es davor schlechter hatten, und die ohne fremde Hilfe in der Wildnis oder auf der Straße nur ein schlechtes Leben hätten, die sind nicht unbedingt raus.

gagitsch schrieb:ok, das verstehe ich. wie soll das in der realen welt funktionieren? Stellen wir Ackerbau und Forstwirtschaft ein? vom tierzucht brauchen wir nicht reden, die wäre abzuschaffen.

Habe nie behauptet, dass es in einer realen Welt wahre Tierfreunde nach meiner genannten Definition gibt. Das ist nur ein Ideal, welches eben unrealistisch zu erreichen ist.

gagitsch schrieb:Ich denke das die Argumente, was ein wahrer Tierwohltäter dann wäre nicht schlecht sind, aber demnach wird es diesen nicht geben.

Das wären meiner Definition nach ja Tierfreunde, nur eben keine "wahren" Tierfreunde. Wer Tieren auf irgendeine Weise schadet, der respektiert sie nicht und kann daher auch kein "wahrer" Tierfreund sein.

gagitsch schrieb:Aber diesen Menschen wird es nur in abgelegenen Djungeln geben, indigene Völker die dazu auch noch Vegan leben. Wissen die denn was vegan ist?

Man braucht doch nicht zu wissen was vegan ist um vegan zu leben. Und das Ideal von Vegan ist eben keinem Tier zu schaden. Ist nur eben auch mehr oder weniger vollständig erreichbar.

Schnapspraline schrieb:Alle die Haustiere nur aus Spaß halten sind raus. Wenn Menschen Tieren helfen, die es davor schlechter hatten, und die ohne fremde Hilfe in der Wildnis oder auf der Straße nur ein schlechtes Leben hätten, die sind nicht unbedingt raus.

Das ist denke ich sehr ideell und auch uneindeutig geschrieben. Hunde, Katzen, Vögel, Fische usw usw die als Haustieren gehalten werden geben den Haltern doch ein gutes Gefühl, Kraft, Freude, usw. Ohne Tier würde es diesen Menschen oftmals schlechter gehen. Tierhalter von Haustieren werden das zu mindestens 95% bestätigen. Du meinst sicher Blinden- oder Epileptikerhunde in der Argumentation.

Schnapspraline schrieb:Habe nie behauptet, dass es in einer realen Welt wahre Tierfreunde nach meiner genannten Definition gibt. Das ist nur ein Ideal, welches eben unrealistisch zu erreichen ist.

Dann stimme ich dir zu. unrealistisch.

Schnapspraline schrieb:Man braucht doch nicht zu wissen was vegan ist um vegan zu leben. Und das Ideal von Vegan ist eben keinem Tier zu schaden. Ist nur eben auch mehr oder weniger vollständig erreichbar.

In meinem Beispiel mit den Indigenen Völkerb wollte ich eher darauf hinaus, dass auch diese als Eiweisquellen zb Tiere wie Insekten zu sich nehmen. Dies tun Sie nicht um zu schaden sondern aus der Natur des Überlebens hinaus. Gewissen sachen sind dem Menschen hat genetisch übereingenet bzw angebohren. Instinkt. Instinkt, auch Tiere zu essen. Der monderne westliche Mensch kann entscheiden was er isst, welcher Ersatzernährung er zB wählt, aber keine Variante ist besser.

Zusammengefasst:
Wahre Tierfreunde sind Menschen, die keine tierischen Produkte nutzen, keine Produkte nutzen die mittels Tierleid gewonnen wurden, keinen Bio-Diesel fahren (Tiermehl) und auch sonst keine Tiere irgendwie nutzen.

Schnapspraline schrieb:Wer Tiere respektiert und ein wahrer Tierfreund ist, der nutzt Tiere nicht. Egal als was und egal wie.

Dann gehe ich mal davon aus, dass es so gut wie keine wahren Tierfreunde gibt.

gagitsch schrieb:Das ist denke ich sehr ideell und auch uneindeutig geschrieben. Hunde, Katzen, Vögel, Fische usw usw die als Haustieren gehalten werden geben den Haltern doch ein gutes Gefühl, Kraft, Freude, usw. Ohne Tier würde es diesen Menschen oftmals schlechter gehen. Tierhalter von Haustieren werden das zu mindestens 95% bestätigen. Du meinst sicher Blinden- oder Epileptikerhunde in der Argumentation.

Tiere "nutzen", und sei es nur als Haustier ist immer egoistisch und dafür da, dem Menschen entweder ein gutes Gefühl zu geben, oder diesen Arbeit abzunehmen. Ich meinte damit folgendes: Haustiere sind legitim, solange es welche sind, denen man das Leben verbessert. Wenn du einen abgemagerten Straßenhund als Haustier aufnimmst und dafür sorgst, dass es ihm besser geht, bist du als "wahrer Tierfreund" nicht unbedingt raus. Hast du ein Haustier nur zu deiner persönlichen "Bereicherung", dann bist du als wahrer Tierfreund eben raus.

gagitsch schrieb:In meinem Beispiel mit den Indigenen Völkerb wollte ich eher darauf hinaus, dass auch diese als Eiweisquellen zb Tiere wie Insekten zu sich nehmen. Dies tun Sie nicht um zu schaden sondern aus der Natur des Überlebens hinaus. Gewissen sachen sind dem Menschen hat genetisch übereingenet bzw angebohren. Instinkt. Instinkt, auch Tiere zu essen. Der monderne westliche Mensch kann entscheiden was er isst, welcher Ersatzernährung er zB wählt, aber keine Variante ist besser.

Indigene Völker leben zwar im Einklang mit der Natur, allerdings müssen sie von Tieren als "Raubtiere" bzw. "Feinde" betrachtet werden. Das macht sie eben auch nicht zu wahren Tierfreunden.

@emanon

Zusammengefasst ist das genau meine Definition von Tierfreund. Es ist ein nicht, oder nur sehr schwer erreichbares Ideal

gagitsch schrieb:Hunde, Katzen, Vögel, Fische usw usw die als Haustieren gehalten werden geben den Haltern doch ein gutes Gefühl, Kraft, Freude, usw. Ohne Tier würde es diesen Menschen oftmals schlechter gehen. Tierhalter von Haustieren werden das zu mindestens 95% bestätigen. Du meinst sicher Blinden- oder Epileptikerhunde in der Argumentation.

Das ist richtig, aber in dem Sinne völlig egoistisch gedacht, da das Tier dem Menschen nutzt.
Ich sage nicht, dass es falsch ist, habe selbst immer Tiere gehabt (Tierheim, Tierschutz), jedoch sollte eine einigermaßen artgerechte Haltung unbedingt gegeben sein.

Es ist auch häufig ein falsches Bild, welches da vermittelt wird, wenn das Kaninchen in seinem viel zu kleinen Käfig vom Kind als Spielzeug benutzt wird und der Erwachsene dabei zusieht.
Etwas bewusster könnten einige auch hier durch die Weltgeschichte gehen, leider gibt es Tierleid an so ziemlich jeder Ecke.
Wenn einige da einfach etwas genauer hinsehen würden, wäre schon viel getan.