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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

6.022 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Deutsches Reich, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

gestern um 04:31
Das eigentliche Problem an der ganzen Sache ist, das es eine bedingungslose Kapitulation gab. Das deutsche Reich wurde tatsächlich nie aufgelöst, es bestand seit 1871. Mit der bedingungslosen Kapitulation wurde die Hoheit auf die Siegermächte übertragen. Damit wurde Deutschland zunächst in 4 Sektoren aufgeteilt. Jede Siegermacht hatte dabei ihre eigenen Interessen. Das führte dazu, das durch den beginnenden kalten Krieg 2 deutsche Staaten entstanden, sowohl im Intresse der Westmächte als demokratische Bundesrepublik Deutschland, als auch im Intresse der Sowietunion als komunistische Deutsche demokratische Republik.
Dieses war nicht im Interesse des deutschen Volkes, denn dieses war eine Teilung, was die deutschen mit Sicherheit nicht wollten. Das deutsche Reich wurde also von Ausländischen Mächten in 2 unterschiedliche Ländern geteilt. Darauf beziehen sich die Reichsbürger.
Auch das deutsche Gebiet jenseits von Oder Neisse war offiziell lediglich unter polnischer Verwaltung.
Man wusste sehr genau, das ein neuer Krieg mitten in Deutschland als Hauptfront stattfinden würde.
Also versuchte man die jeweilige deutsche Seite auf seine Seite fest zu binden. Wir im Westen hatten damit letztendlich Glück. Denn damit hatten wir eine echte Demokratie, und den Wiederaufbau.
Während im Osten noch die letzten verbliebenen Industrie Werke demontiert wurden.
Man darf aber nicht vergessen, es war lediglich ein Eigeninteresse der Westallierten, nicht um den Westdeutschen etwas gutes zu tun. Dafür waren wir aus verständlichen Gründen verhasst.
Auch das später wirtschaftliche Erstarken war eigentlich so nicht erwünscht, zumindest von den Briten nicht.
Von den Amerikanern sehr wohl, auch wieder aus eigenen Interessen.

Um zum Punkt zu kommen:
Das deutsche Reich wurde nie aufgelöst, daher gab es auch keinen Friedensvertrag. Die Bundesrepublik Deutschland war zunächst ein künstliches Gebilde der Westallierten, aber mit Grundgesetz und Verfassung.
Letztendlich haben es aber die Deutschen so akzeptiert,
und haben auch eigenständig ihre politische Landschaft gewählt. Auch wenn sie abhängig von Allierten Entscheidungen in der Außenpolitik waren.
Das es auch Leute gibt, die sich als Bürger des Deutschen Reiches sehen kann ich daher verstehen.

Ich bin 1964 geboren, in einem Land, wo ich nie hungern musste, wo ich alle schulischen Möglichkeiten hatte, wo ich die Ausbildung machen konnte, die ich wollte, wo ich später die Partei wählen konnte, die ich für richtig hielt. Wo ich auf Amerikaner schimpfen kann, wenn sie wieder einmal einen ungerechtfertigten Krieg begonnen haben, wo ich auf Russen schimpfen kann, wenn sie mal wieder jemanden angegriffen haben.
Ich bin ein Bürger der Bundesrepublik Deutschland.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

gestern um 12:58
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/heimatlose-reichsbuerger-das-koenigreich-deutschland-verbot-und-seine-folgen-138259/
Heimatlose Reichsbürger: Das Königreich Deutschland-Verbot und seine Folgen

Das Verbot des „Königreichs Deutschland“ trifft das Reichsbürger-Milieu hart – doch seine Ideologien leben weiter. Hinter esoterischer Fassade verbarg sich ein autoritäres, antisemitisches System. Der Rechtsstaat muss weiter wachsam bleiben.

Was für viele nach harmloser Esoterikwelt oder alternativem Ausstiegsprojekt aussieht, ist im Kern eine demokratie- und menschenfeindliche Versammlung. Frühere TV-Aufnahmen mit Fitzek offenbaren eine zutiefst dominante und autoritäre Persönlichkeit, die nicht zimperlich mit Widersacher*innen oder Konkurent*innen umgeht. In einer Reportage des MDR aus dem Jahr 2013 ist zu sehen, wie Fitzek in einer Versammlung des KRD versucht, Anhänger*innen, die ihn zuvor wegen seiner Machtfülle kritisiert haben, einzusperren. Dabei verliest Fitzek Texte aus der Verfassung des KRD und klagt seine Anhänger*innen wegen angeblichen Hochverrat an. Erst das Verständigen der Polizei durch die Betroffenen führt zu einer Freilassung. [Das Video hierzu ist unten verlinkt.]

Fitzek wendet hier eine Art Selbstgerichtsbarkeit an, sodass im KRD nicht mehr die Prinzipien des Rechtsstaats und der damit verbundenen Rechte der Bürger*innen gelten. Ebenso werfen Expert*innen und Kenner*innen des KRD Fitzek und seiner Führungsriege vor, systematisch Menschen ihrer Gelder und Besitztümer zu berauben. Unter dem Vorwand, dem Gemeinwohl zu dienen, versickern Hunderttausende Euro in den Projekten oder Kassen von Fitzek. Es bleibt abzuwarten, ob mit dem Verbot auch einhergeht, dass frühere Anhänger*innen den Rechtsweg antreten.
Reportage des MDR aus dem Jahr 2013
Youtube: Reichsapfel, Zepter und Krone - Peter Fitzek und sein Königreich Deutschland
Reichsapfel, Zepter und Krone - Peter Fitzek und sein Königreich Deutschland
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ab Minute 13:45 werden die Szenen gezeigt, wie er mit Anhängern umgeht, die unliebsame Fragen stellen.

Lang genug hat Fitzek sein Unwesen getrieben. Jetzt ist er erst mal gut aufgehoben. Ob er damit gerechnet hat?


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

gestern um 13:33
Zitat von emzemz schrieb:Lang genug hat Fitzek sein Unwesen getrieben
wurde wirklich Zeit, dass er weggesperrt wurde. Denke mal, damit hat er nicht gerechnet und hofft auch noch, dass er sich mal wieder rauswinden kann. Wird er aber diesmal sicherlich nicht schaffen. ;)

Danke für das Video, schaue ich mir dann mal an.

Mir tun trotzdem all Diejenigen Leid, für die nun eine "Welt eingestürzt" ist, sie quasi ihrer Existenzen beraubt sind und die eigentlich nur Gutes im Sinn hatten (ein alternatives, umweltgerechtes und nachhaltiges Leben).
Ich meine nur Diejenigen, die nicht den Staat stürzen wollten, sondern gutgläubig und naiv sich von Fitzek hatten einlullen lassen.


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gestern um 16:34
Ich finde, der Fitzek sieht gar nicht aus wie ein richtiger König. Er wirkt wie ein Chef-Kellner oder
wie ein Yogalehrer.


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gestern um 16:50
REichsbürger sind nicht verboten, nur das "Königreich Deutschland" als Organisation wurde verboten. Mann kann schließlich nicht verbieten, den Staat als solches abzulehnen, erst wenn man darauf aktiv wird und solche Organisationen gründet, die ihn untergraben macht man sich strafbar und haftbar.
Mir tun die Leute auch leid, die auf ihn reingefallen sind, die haben ihre Existenz mal komplett in den Sand gesetzt, da etzt alles der Staat beschlagnahmt hat aber ich finde es auch richtig so, man darf den Kriminellen keinen Spielraum lassen und mit aller Härte zuschlagen, macht man schließlich auch bei der Mafia so.
Ich kann in kein kriminelles System investieren und dann noch erwarten, dass ich davon letztendlich profitiere, das geht so nicht und ich finde es auch richtig, dass sie ihr Hab und Gut nicht wieder bekommen, schließlich haben sie auf alle ANsprüche verzichtet, als sie es diesem kriminellen Betrüger Fitzek in den Hals geworfen haben.
Das heißt wohl neuanfangen und eine neue Bleibe suchen, mir tun nur die Tiere leid, die wohl zum Schlachter fahren oder vielleicht findet sich ein Gnadenhof, mal sehen.


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gestern um 19:44
Zitat von rainloverainlove schrieb:Mir tun die Leute auch leid, die auf ihn reingefallen sind, die haben ihre Existenz mal komplett in den Sand gesetzt, da etzt alles der Staat beschlagnahmt hat aber ich finde es auch richtig so, man darf den Kriminellen keinen Spielraum lassen und mit aller Härte zuschlagen, macht man schließlich auch bei der Mafia so
die ich meinte sind allerdings gar keine Kriminellen:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich meine nur Diejenigen, die nicht den Staat stürzen wollten, sondern gutgläubig und naiv sich von Fitzek hatten einlullen lassen
deswegen tun sie mir eben so leid
... weil sie einfach nur Gutes wollten (alternative Lebensweise...), vielleicht sogar ohne wirklich den Staat abzulehnen (also NUR diese meinte ich ja)
Zitat von rainloverainlove schrieb:Ich kann in kein kriminelles System investieren und dann noch erwarten...
die ich meinte - sh oben - denen war möglicherweise gar nicht so richtig bewusst, dass es eine kriminelle Organisation war.
Die glaubten möglicherweise einfach nur, dass das Deutsche Reich noch besteht, ohne jedoch unseren Staat direkt abzulehen.
Die waren allenfalls naiv, gedankenlos, evtl. auch irgendwie dumm, jedoch nicht kriminell.
Zitat von rainloverainlove schrieb:dass sie ihr Hab und Gut nicht wieder bekommen, schließlich haben sie auf alle ANsprüche verzichtet, als sie es diesem kriminellen Betrüger Fitzek in den Hals geworfen haben.
klar, ich würde sie auch nicht entschädigen, Dummheit und Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
Allerdings all die (Nutz-)Tiere, die da mit involviert sind, die können gleich gar nichts dafür - wer weiß was mit denen nun passiert? Die tun mir eben auch leid.

Ach so, hast du ja hier auch geschrieben (vorhin noch gar nicht gesehen, ich lasse es aber stehen):
Zitat von rainloverainlove schrieb:Das heißt wohl neuanfangen und eine neue Bleibe suchen, mir tun nur die Tiere leid, die wohl zum Schlachter fahren oder vielleicht findet sich ein Gnadenhof, mal sehen
ich fürchte, die finden sicherlich keinen Gnadenhof, weil es zu viele sind.
Wenn sie in irgendeinen Stall der Massentierhaltung kommen, leiden die am Ende dann viel mehr als wenn sie geschlachtet würden.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

gestern um 19:57
Zitat von rainloverainlove schrieb:REichsbürger sind nicht verboten, nur das "Königreich Deutschland" als Organisation wurde verboten. Mann kann schließlich nicht verbieten, den Staat als solches abzulehnen, erst wenn man darauf aktiv wird und solche Organisationen gründet, die ihn untergraben macht man sich strafbar und haftbar.
Richtig.

Muss ehrlich sagen, hätte ich vom Dobrindt gar nicht erwartet, in dieser Richtung gleich so schnell und konsequent zu handeln. Aber gut so!

Endlich mal was vernünftiges von einem CSUler fabriziert.


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gestern um 20:05
Zitat von OptimistOptimist schrieb:deswegen tun sie mir eben so leid
... weil sie einfach nur Gutes wollten (alternative Lebensweise...), vielleicht sogar ohne wirklich den Staat abzulehnen (also NUR diese meinte ich ja)
Zitat von OptimistOptimist schrieb:die ich meinte - sh oben - denen war möglicherweise gar nicht so richtig bewusst, dass es eine kriminelle Organisation war.
Die glaubten möglicherweise einfach nur, dass das Deutsche Reich noch besteht, ohne jedoch unseren Staat direkt abzulehen.
Die waren allenfalls naiv, gedankenlos, evtl. auch irgen
Ich kann nicht wirkich beurteilen, ob es tatsächlich Leute gibt, die nichts kriminelles dabei sehen / keine Ablehnung des Staates erkennen, wenn sie erst in Seminaren lernen, wie dieser 'Staat' funktioniert ('Verfassung' ganz anders als die anderer Rechtsstaaten), es eigene Ausweise, Führerscheine, Kennzeichen gibt, das Staatsoberhaupt wiederholt juristisch Ärger bekam, gegen die 'Bank' es Razzien gab usw..
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Muss ehrlich sagen, hätte ich vom Dobrindt gar nicht erwartet, in dieser Richtung gleich so schnell und konsequent zu handeln. Aber gut so!

Endlich mal was vernünftiges von einem CSUler fabriziert.
Ich wage dann doch mal zu bezweifeln, dass Entschluss zum Verbot, Vorbereitung der entsprechenden Verfügung, Organisation und Terminierung der Razzien sich in der Zeit zwischen Amtsübernahme durch den Herrn Dipl-Soz. Dobrindt und der Umsetzung des Verbotes bewerkstelligen liessen. Es scheint mir eine Binse zu sein, dass dieses Verbot und dessen Um-/Durchsetzung auf erheblicher Vorarbeit des Ministeriums und anderer Behörden noch in der Zeit der Ampel basieren dürfte.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

gestern um 20:11
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Es scheint mir eine Binse zu sein, dass dieses Verbot und dessen Um-/Durchsetzung auf erheblicher Vorarbeit des Ministeriums und anderer Behörden noch in der Zeit der Ampel basieren dürfte.
Denke ich auch. Sowas braucht Zeit. Vor allem wenn ein Verbot auch gerichtsfest sein/werden soll.

Nichts desto trotz hat der Dobrindt dann gleich Taten folgen lassen - sehr sehr wahrscheinlich, ja, auf Basis bzw. auf Grundlage guter Vorarbeit seitens der vorherigen Ministeriumsführung (nach langer Zeit durch die SPD geführt und nicht CSU) und den entsprechenden Behörden.


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gestern um 20:22
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Das deutsche Reich wurde nie aufgelöst, daher gab es auch keinen Friedensvertrag. Die Bundesrepublik Deutschland war zunächst ein künstliches Gebilde
Die BRD ist der identische Nachfolger des Deutschen Reiches. Das deutsche Reich existiert deswegen nicht mehr.

https://www.bundestag.de/webarchiv/presse/hib/2015_06/380964-380964


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

gestern um 20:43
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ie ich meinte - sh oben - denen war möglicherweise gar nicht so richtig bewusst, dass es eine kriminelle Organisation war.
Die glaubten möglicherweise einfach nur, dass das Deutsche Reich noch besteht, ohne jedoch unseren Staat direkt abzulehen.
Die waren allenfalls naiv, gedankenlos, evtl. auch irgendwie dumm, jedoch nicht kriminell.
Zumindest meine Erfahrung mit Reichsbürgern ist anders. Die versuchen dich mit Artikeln der Verträge und Paragraphen der Gesetze totzudiskutieren um aufzuzeigen das wir immer noch besetzt und immer noch ein Kaiserreich sind :)


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gestern um 22:09
@behind_eyes
Das ist ja das eigentliche Problem. Ein Land wird in 3 Teile geteilt, ein Teil sagt ich bin nun der Nachfolger des Deutschen Reich. Der zweite Teil hatte nichts zu sagen, der 3 Teil wurde größtenteils vertrieben, um zu anektieren.

Das geht rechtlich schon nicht, das ein Teil sagt ich bin allein der Nachfolger, ohne die gesamte Bevölkerung entscheiden zu lassen.
Das ging halt nicht, und nur deshalb konnte das Deutsche Reich gar nicht aufgelöst werden.
Jede Seite der Allierten hat ihr eigenes Ding gemacht, zu ihrem Vorteil.

Rechtlich war tatsächlich Dönitz der Reichspräsident, ohne den Reichskanzler tatsächlich die einzige autoritäre Person im Deutschen Reich.
Der wurde entmachtet und verhaftet.
Danach gab es keine Regierung mehr. Würde man jetzt als Reichsbürger sagen, das war die letzte befugte Person, dann sollte man auch zur Kenntnis nehmen das Dönitz selbst die Geschicke (in den 70ern) des deutschen Reiches an den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland übertragen hat.
Damit wäre auch für die hartgesottenen Reichsbürger das Reich aufgelöst worden. Denn er war der letzte Reichspräsident. Das könnte man anzweifeln indem man das Recht Adolf Hitlers einen Reichspräsidenten zu ernennen aberkennt. Das wäre falsch, im dritten Reich war er nunmal das Staatsoberhaupt gleichzeitig Kanzler.
Er hatte sehrwohl das Recht, Minister abzusetzen, Minister zu ernennen. Wenn Dönitz aber rechtlich gesehen der letzte gültige Reichspräsident war, dann wurde das Reich auch rechtlich gesehen aufgelöst bzw dem Bundespräsidenten übergeben.
Dieses Schreiben war für BK Schmidt brisant, es sollte unter Verschluss, ist aber dann doch als gewöhnliches Schreiben veröffentlicht worden.

Wie dem auch sei, wir leben jetzt hier und heute.
Es gibt nur noch ein Deutschland, kleiner als das Reich,
aber so ist es jetzt.


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gestern um 22:35
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Ein Land wird in 3 Teile geteilt, ein Teil sagt ich bin nun der Nachfolger des Deutschen Reich. Der zweite Teil hatte nichts zu sagen, der 3 Teil wurde größtenteils vertrieben, um zu anektieren.
Das Land wurde nicht in 3 Teile geteilt, es bestand aus 4 (vier) Besatzungszonen welche eine Kontrollfunktion wahrnahmen.
In den 3 westlichen Besatzungszonen wurde die BRD gegründet als legitimer Nachfolger des Deutschen Reiches, ausgerufen durch das deutsche Parlament, von deutschen Abgeordneten.
In der östlichen Besatzungszone entstand die DDR und wurde nach ihrem Zusammenbruch folgerichtig in die BRD wieder eingegliedert.


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um 00:52
Hier haben wir uns missverszanden. Ich rede nicht von den Besatzermächten, ich rede von 3 Teile, Westdeutschland Mitteldeutschland und Ostdeutschland. Westdeutschland durch USA Frankreich Großbritanien, Mitteldeutschland die spätere DDR unter Sowietischer Besatzungsmacht, Ostdeutschland unter Polnischer Verwaltung.
Rechtlich kann ein abgespaltener Teil nicht allein über die anderen Teile bestimmen. Wenn wir jetzt mal den Ostteil abschreiben, durch Anektion, so wurde aus Mitteldeutschland Ostdeutschland. Wenn jetzt der Westen sagt, ich bin das eigentliche Deutschland, so sagt das der Osten auch. Es waren zwar nur noch 16 Millionen Deutsche im Osten, aber zu sagen, wir Westdeutschen haben das alleinige Recht über das deutsche Reich, ist schon sehr anmaßend.

Legitim wieso???? Nach der 4 Besatzungsmacht Sovietunion nämlich nicht. Die Gründung der DDR war nämlich genau die Antwort der Soviets. Es gab ja ein Angebot Stalins: deutsche Wiedervereinigung mit voller Souveränität unter Bedingung der Neutralität.
Das war für die westlichen Allierten nicht annehmbar.
Meiner Meinung nach richtig, Stalin war unberechenbar.
Obwohl Österreich tatsächlich funktioniert hat.

Jetzt sind wir nämlich genau in der Periode des kalten Krieges. Es gab nie eine volle Souveränität für die BRD.
Das wird gerne so hingestellt, war es aber nicht.


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um 02:59
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:volle Souveränität für die BRD
Das ist ohnehin eine oftmals irreführende Debatte bzw. Wortauslegung. Was ist "volle Souveränität"? Wie definiert man das (wann)?

In a nutshell: Die Alliierten hatten lange markantes Mitspracherecht/gewisse Vorbehalte. Westlich klar, im Osten ohnehin offenkundig bzw. noch eindeutiger und klarer abgezeichnet.

Irgendwann hat man die Bundesrepublik aber formell in Eigenständigkeit überlassen. Natürlich hat sie aber kontextuellen Rahmenbedingungen unterlegen, internationem Recht, ihren Bündnissen bzw. Vertragsverpflichtungen, etc.

Dahingehend war sozusagen aber je nach Auslegung des Begriffs (der vollen) "Souveränität" quasi gar kein Land der Neuzeit voll souverän, wenn 'volle Souveränität' bedeuten soll, dass man alles machen kann was man machen will. Nein, weil -> internationales Recht neben sonstigen Faktoren schon irgendwo einschränkend und lenkend wirkt, bindet, etc. Hinzu kommt bei der Bundesrepublik ferner Einbindung in eine EU, Mitgliedschaft in der NATO, transatlantische Beziehungen, etc.
Theoretisch ist all das bei genug Volkswille bzw. politischen Mehrheiten auch anfechtbar, änderbar, kündbar. Ein Brexit hats implikativ für die EU gezeigt. Aber es wird halt deswegen nicht zwingend wahrscheinlicher oder ein Muss. Oder, weil man es nicht ändern will, heißt es nicht, dass keine formelle Souveränität dazu bestehen würde oder könnte. Es gibt halt dann nur keine gesellschaftspolitischen Mehrheiten.

Aber "voll souverän" ist dahingehend kaum ein ('relevantes') Land auf der Erde weil alle irgendwelchen Sachzwängen usw. unterliegen. Manche dehnen den Rahmen vielleicht etwas erfolgreicher bzw. ungestrafter als andere, aber das war es dann auch schon.


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um 08:46
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Hier haben wir uns missverszanden. Ich rede nicht von den Besatzermächten, ich rede von 3 Teile, Westdeutschland Mitteldeutschland und Ostdeutschland. Westdeutschland durch USA Frankreich Großbritanien, Mitteldeutschland die spätere DDR unter Sowietischer Besatzungsmacht, Ostdeutschland unter Polnischer Verwaltung.
Rechtlich kann ein abgespaltener Teil nicht allein über die anderen Teile bestimmen. Wenn wir jetzt mal den Ostteil abschreiben, durch Anektion, so wurde aus Mitteldeutschland Ostdeutschland. Wenn jetzt der Westen sagt, ich bin das eigentliche Deutschland, so sagt das der Osten auch. Es waren zwar nur noch 16 Millionen Deutsche im Osten, aber zu sagen, wir Westdeutschen haben das alleinige Recht über das deutsche Reich, ist schon sehr anmaßend
Fakten:
Aufgrund der völkerrechtlichen Kontinuität des Deutschen Reiches in Form der Bundesrepublik Deutschland erhob diese bis zum Warschauer Vertrag (1970) Ansprüche auf die Ostgebiete des Deutschen Reiches, die seit der Aufteilung des Reiches formal lediglich unter polnischer und sowjetischer Verwaltungshoheit standen. Mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 und dem Inkrafttreten völkerrechtlicher Verträge wurde die Frage der Grenzen Deutschlands abschließend geklärt.
Quelle: Wikipedia: Deutsches Reich in den Grenzen vom 31. Dezember 1937

Und so kurios es ist, BRD und DDR galten sich selbst ggü nie als Ausland sondern befanden sich beide auf deutschem Boden.


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um 11:26
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Das geht rechtlich schon nicht, das ein Teil sagt ich bin allein der Nachfolger, ohne die gesamte Bevölkerung entscheiden zu lassen.
So war es auch nicht. Die BRD ist auch nach dem Untergang des Dritten Reichs das "Deutsche Reich" geblieben. Da wurde nie ein Anspruch auf Exklusivität erhoben. Die BRD war mit dem Deutschen Reich identisch und bezüglich der räumlichen Ausdehnung und der Bevölkerung teilidentisch.

Die DDR hat sich anders entschieden. Sie hat bestimmt, kein Nachfolger des Dritten Reichs zu sein, sondern etwas ganz Neues.

Beide Möglichkeiten bestehen aus völkerrechtlicher Sicht, was man nach so einer Niederlage als Staat wählt, ist letztlich "Geschmackssache". Für beides gibt es Gründe. Der Fortbestand des Deutschen Reichs beinhalten z.B. das Fortbestehen völkerrechtlicher Verträge etc. Ein kompletter Neuanfang nach so einer Katastrophe kann auch gut vertretbar sein.
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Es waren zwar nur noch 16 Millionen Deutsche im Osten, aber zu sagen, wir Westdeutschen haben das alleinige Recht über das deutsche Reich, ist schon sehr anmaßend.
Das hat die DDR so entschieden. Mit der Wiedervereinigung - die in der Realität ein Anschluss der DDR an die BRD war - sind nun alle Deutschen und das gesamte deutsche Staatsgebiet wieder "Deutsches Reich". Halt unter anderem Namen.
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Es gab nie eine volle Souveränität für die BRD.
Das wird gerne so hingestellt, war es aber nicht.
Das stimmt einfach nicht.
Selbstverständlich ist die BRD vollkommen souverän. Seit 1955 war sie es politisch - und weitgehend faktisch. Allerspätestens mit dem 2+4 Vertrag von 1990 (!!) ist abschließend alles geregelt. Die BRD ist so souverän wie die Schweiz. Oder jedes andere souveräne Land der Erde.

Wie kommst Du zu der Überzeugung, es könnte anders sein? Was für Umstände sprechen in Deinen Augen dagegen?
Ich verstehe völlig, dass es da im Internet viele Meinungen gibt - aber völkerrechtlich ist das alles eindeutig und alles gut erklärbar. Wenn Du da Fragen hast oder eine Sichtweise beleuchten möchtest, können wir das gerne tun. Man kann da schnell auf Abwege kommen, weil Vieles plausibel klingt.


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um 11:42
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Wenn wir jetzt mal den Ostteil abschreiben
Noch zur Ergänzung: Den müssen wir nicht "abschreiben". Das Deutsche Reich hat diese Gebiete in Folge des verloren Krieges ebenfalls verloren. Der 2+4 Vertrag hat das dann nur noch zementiert. Einfach, damit wirklich allen Beteiligten klar ist, wie das zukünftig völkerrechtlich sein soll. Es gibt keine offenen Fragen oder Ansprüche mehr. So wie z.B. auch Polen keine Ansprüche auf Reparationen hat - das alles ist abschließend geklärt. Das ist der Sinn solcher Verträge: Rechtssicherheit.
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Rechtlich war tatsächlich Dönitz der Reichspräsident, ohne den Reichskanzler tatsächlich die einzige autoritäre Person im Deutschen Reich.
Der wurde entmachtet und verhaftet.
Danach gab es keine Regierung mehr. Würde man jetzt als Reichsbürger sagen, das war die letzte befugte Person, dann sollte man auch zur Kenntnis nehmen das Dönitz selbst die Geschicke (in den 70ern) des deutschen Reiches an den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland übertragen hat.
Damit wäre auch für die hartgesottenen Reichsbürger das Reich aufgelöst worden. Denn er war der letzte Reichspräsident. Das könnte man anzweifeln indem man das Recht Adolf Hitlers einen Reichspräsidenten zu ernennen aberkennt. Das wäre falsch, im dritten Reich war er nunmal das Staatsoberhaupt gleichzeitig Kanzler.
Er hatte sehrwohl das Recht, Minister abzusetzen, Minister zu ernennen. Wenn Dönitz aber rechtlich gesehen der letzte gültige Reichspräsident war, dann wurde das Reich auch rechtlich gesehen aufgelöst bzw dem Bundespräsidenten übergeben.
Dieses Schreiben war für BK Schmidt brisant, es sollte unter Verschluss, ist aber dann doch als gewöhnliches Schreiben veröffentlicht worden.
Das spielt völkerrechtlich alles gar keine Rolle. Es ist völlig egal, wer vielleicht zuletzt mit welchen Befugnissen damals noch was entschieden hat.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die BRD ist der identische Nachfolger des Deutschen Reiches. Das deutsche Reich existiert deswegen nicht mehr.
Hm, ganz richtig wäre: Die BRD ist das Deutsche Reich, heißt nur anders (und hat andere Verfassungsstrukturen etc.). Völkerrechtlich ist es aber das selbe. Da ist wie wenn Hans seinen Namen in Klaus ändert. Das berührt nicht seine Ehe und seinen Mietvertrag - aber er ist eben dann Klaus und trotzdem der selbe Mensch.
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Das es auch Leute gibt, die sich als Bürger des Deutschen Reiches sehen kann ich daher verstehen.
Das sind alle Deutschen.
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Man darf aber nicht vergessen, es war lediglich ein Eigeninteresse der Westallierten, nicht um den Westdeutschen etwas gutes zu tun.
Die Interessen lagen klar darin, einen Puffer (und später einen Verbündeten) gegenüber der Sowjetunion (Warschauer Pakt) zu haben.


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um 13:52
1970 Warschauer Verträge, ja das war genau das abschreiben der Ostdeutschen Gebiete.
Dieses war damals im Bundestag sehr umstritten, allerdings wurde es dann so entschieden. Bestätigt und abgeschlossen im 2+4 Vertrag. Nicht falsch verstehen, ich zweifel diese Vorgänge nicht an. Nach der Wiedervereinigung haben wir erst wieder die volle Souveränität.
Die zweifel der Reichsbürger ist doch die: das deutsche Reich wurde durch die siegreichen Kriegsgegner zerschlagen! Das deutsche Volk wurde nicht gefragt.
Es entstanden 2 künstliche Gebilde als Staaten, auf deutschen Boden, jeweils im Interesse der jeweiligen Siegermächte. Daher erkennen sie diese nicht an.
Auch nach der Wiedervereinigung bleibt dieser künstliche Staat. Ihrem Verständnis nach exestiert noch immer das unterdrückte deutsche Reich in den Grenzen von 1937.

Ich verstehe diese Sicht der Reichsbürger. Es gehört aber auch dazu, es war das deutsche Reich, welches einen Krieg begonnen hat, ungeheure Verbrechen begangen hat, und diesen Krieg verloren hat. Alle Folgen daraus führten zu der Teilung, Gebietsabtretungen und letztendlich zu dem was wir heute sind.
Es gibt das deutsche Reich nicht mehr. Auch nicht unter neuen Namen.
Die Bundesrepublik ist der Rechtsnachfolger des ehemaligen deutschen Reich.
Noch ein klein wenig zur Befreiung. Es gab nur eine Befreiung 1945 für die Verfolgten und den Zwangsarbeitern, den Gegnern des Nationalsozialismus und den Kriegsgefangenen der Westallierten. Die gefangenen Russen mussten Angst haben, genau soviel Angst wie vorher. Das deutsche Volk (Reich) wurde besiegt, nicht befreit (1945).
Als Befreiung kann man das erst später betrachten, als die Verbrechen und die Ausmaße offensichtlich waren.
Die dann folgende Unterstützung der allierten und den wirtschaftlichen Wiederaufstieg.
Ich sehe das zumindest so, die Reichsdeutschen nicht.


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um 13:57
Zitat von Peter13Peter13 schrieb:Es gibt das deutsche Reich nicht mehr. Auch nicht unter neuen Namen.
Die Bundesrepublik ist der Rechtsnachfolger des ehemaligen deutschen Reich.
Nein. Beides ist identisch. Nur der Name wurde geändert.
Das Bundesverfassungsgericht hat in ständiger Rechtsprechung festgestellt, dass das Völkerrechtssubjekt „Deutsches Reich“ nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland nicht sein Rechtsnachfolger, sondern mit ihm als Völkerrechtssubjekt identisch ist.
Quelle: https://www.bundestag.de/webarchiv/presse/hib/2015_06/380964-380964


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