@kofi... und dabei hab ich noch die Abwrackprämie vergessen, die sie zusammen mit der CDU ausgetüftelt hat. Für die Automobilindustrie waren auf einmal Millionen von Euro da, aber wehe dem der Bildung und Forschung will.
kofi schrieb:Wir haben in diesem Land viel Sozistaat und einen sinkenden Wohlstand bzw. zu geringe Steuereinnahmen, um den Sozialstaat zu finanzieren.
Wir haben zu geringe Steuereinnahmen? Dabei waren es doch eigentlich gerade mehr als je zuvor. Wenn das schon nicht reicht, woher dann den Optimismus nehmen, dass die SPD diesen Kurs weiter ausbauen will? Ich sehe momentan kein Anzeichen dafür, sondern muss eher fürchten, dass die Schuldenmacherpolitik der SPD das Thema Abbau von Staatsverschuldung endgültig begräbt.
kofi schrieb:Natürlich ist sie gestiegen. Das liegt aber nicht an der Partei, sondern an unserem Wirtschaftssystem. Eine Schwächung der Arbeitgeberseite, durch was auch immer, ist in unserem Hochleistungsland immer Gift für die Wirtschaftsleistung. Aber das macht ja linke Politik aus, dass man die Arbeitnehmerseite stärkt. Aber die Menschen wollen ja Arbeitsplätze, also muss man wohl die Arbeitgeberseite stärken, damit sie einstellen bzw. Arbeitsplätze erhalten.Und im Druck wurde das auch gemacht.
Es schüttelt mich auch jedes vor diesen inneren Zwist. Zwar würde die SPD Arbeitnehmerinteressen stärken, gleichzeitig aber Arbeitgeberinteressen angreifen. Und leider sind die Arbeitgeber nun mal diejenigen, die am Monatsende das Gehalt bezahlen und nicht eine Gewerkschaft, die sich Tariflöhne erstreikt.
kofi schrieb:Tatsache ist, von Europa hängt unsere wirtschaftliche Zukunft ab. Wir wollen alle Wohlstand, wir wollen Arbeitsplätze, wir wollen Sozialstaat, also müssen wir jeden Strohhalm nutzen, um diese drei Ziele sichern und zu erhalten. Wenn du mir persönlich hier versicherst, du bist bereit für weniger Lebensstandard, bist bereit für komplett linke Arbeitsmarkt und Sozialpolitik, dann können wir weiter sprechen.
Das klingt ja alles sehr nobel und manch ein AfD-Anhänger würde wahrscheinlich widersprechen, aber letztendlich ist das ESM-Paket in seiner Fülle eine riesengroße Seifenblase, die, wenn sie platzt, auch in Deutschland Wohlstand, Arbeitsplätze und Sozialleistungen zusammen brechen lassen wird.
Ich brauche dir auch nicht versichern, dass ich für weniger Lebensstandard bin, denn auch wenn mir bewusst ist, dass es vielen Leuten vielleicht nicht so geht, so würde es mir schon reichen, meinen aktuellen Lebensstandard zu halten. Und dieses Ziel sehe ich in einer Rot-Grünen-Regierung momentan eher gefährdet als gefördert.
kofi schrieb:Das wird an den gesellschaftlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen immernoch nichts ändern. Du willst morgen immernoch einen guten gutbezahlten Job haben, möglichst wenig Steuern und Abgaben zahlen, aber möglichst viel Sozialstaat haben. Daneben eben noch erwähnt alles kostenlos von der Wiege bis zur Bahre. Was den Staat immernoch nicht entlastet Schulden zu machen, unter Umständen, oder die Kosten dafür doch irgendwie an den Bürger weiterzureichen. Oder zur Einnahmesicherung sich an Europa zu klammern.
Mal sehen wie schnell du die Biege machst, wenn die Piraten oder die AfD deine persönlichen Ziele gefährdet. Denn wir leben nicht in einer "Wir" Gesellschaft Freundinnen und Freunde, sondern in einer "Ich" Gesellschaft.
Ich denke, dass andere Mehrheitsverhältnisse mit solchen Nischenparteien wie AfD und Piraten im deutschen Bundestag durchaus etwas ändern würden. Das hätte zur Folge dass man Mehrheiten nur noch dann zusammen bekommt, wenn SPD und CDU zusammen gehen (Was genau genommen echt besch...eiden wäre) oder man sich eben um die Interessen dieser Parteien kümmert, damit sie auch ja einen Koalitionsvertrag eingehen. Dann wird das Thema "Deutschland finanziert Europa durch" ganz schnell nicht mehr ohne weiteres durchgewunken und dann haben Lobbyverbände eben nicht mehr ganz so großen Einfluss, so lange die Kleinen ihr Veto geben können.
Und ehrlich gesagt, fällt mir bei dir das Wort "Sozialstaat" zu oft. Der ist auf meiner Präoritätenliste eher weiter unten. Wäre zwar schön, aber ich bin auch soweit Realist, dass ich weiß, dass man sich lieber auf sich selbst als auf den Staat verlassen sollte, wenn es um das Thema Sozialleistungen geht.
@ElCativo
ElCativo schrieb:Allen recht wird es so oder so keiner machen können.
Ich weiß, dass es keine Partei gibt, die jeden einzelnen Deutschen gänzlich zufrieden stellen kann, aber das kann nicht als Argument dafür gelten, dass die sogenannten Volksparteien in den letzten 15 Jahren, in so vielen Bereichen versagt haben. Das Volk sprechen die doch ohnehin schon nicht mehr an, eher ihre Lobbyverbände.
ElCativo schrieb:Aber was viele nicht sehen (ich aus bestimmten Gründen wie einige wissen) ist, das jetzt versucht wird einiges wieder grade zu rücken, das ganze aber falsch rüber gebracht wird und auch wieder genauso wie es kurz vor Regierungswechsel war, vieles versucht wrd zu bockieren was aber jetzt nötig wäre.
Tut mir Leid, aber die SPD hat auch in Nordrhein-Westpfalen bewiesen, dass sie nicht mit Geld umgehen können. Damals wie heute also. Ich wüsste nicht, woher ich da das Vertrauen nehmen sollte, zu glauben, die würden nun einiges wieder gerade rücken, insbesondere mit den Grünen als Partner.
@kofikofi schrieb:Ihr redet einfach mal so nebenher von Banken. Aber diese Banken, deren Rettung ihr als unnötig bezeichnet, haben genauso tausende MitarbeiterInnen, die ihr in die Arbeitslosigkeit schicken wollt. Und da einige Banken davon noch systemstabilisierend sind und ihr Untergang den Untergang anderer Banken und Unternehmertums führen würde, würden noch mehr Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren. Würdet ihr nicht nur an euch denken, dann würdet ihr auch sehen, dass Schicksale dahinter stehen. Wer von links Solidarität verlangt, sollte auch mit dem kleinen Mitarbeiter solidarisch sein, der morgen keinen Job mehr hat, weil ihr seinen Arbeitgeber in die Wüste schicken wollt.
Das sind auch Menschen mit Familien. Zum Teil voll die ideologische Egotour in solchen Diskussionen.
Es mag herzlos klingen, aber wenn eine Bank schlecht wirschaftet oder sich gänzlich verspekuliert, mag es zwar für die Angestellten traurig sein wenn es dann zu Entlassungen käme, aber man kann doch schlechte Arbeit und den verantwortlungslosen Umgang mit riesigen Geldsummen nicht auch noch durch Rettungspakete belohnen. Und es ist ja nicht so, dass Arbeitslosigkeit heißt, dass derjenige nie wieder eine Arbeit woanders bekommt. Der einzige Grund, Banken zu retten, sind die Guthaben der Sparer jener Banken, denn die können letztendlich am wenigsten dafür über den Tisch gezogen worden zu sein.
