@JoschiX schrieb
JoschiX schrieb:Und was genau erwartest du nun ?
Inwieweit sollen deine Geschichten einer Diskussion über die DDR zuträglich sein ?
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt, eignen sich solche Geschichten lediglich zur Information wie sich deine Meinung zu einem bestimmten Thema gebildet hat. Da ist die Nennung des Themas doch wesentlich Interessanter als eine Story eines Menschen aus dem Internet.
Ich erwarte überhaupt nichts, wollte eigentlich nur
@Fedaykin davon überzeugen, dass ich "echt" bin. Wer meinen gesamten Bericht liest, dürfte schwerlich zu dem Verdacht kommen, meine Geschichte sei nur "erfunden".
Im übrigen stammt er aus dem ersten Band der "Spurensicherung", von dem ich bereits einiges in meinem Blog verankert habe und mir von der Verwaltung erlaubt wurde, die jeweiligen Kommentare darüber in diesem Thread zu schreiben, damit Ihr darüber diskutieren könnt. Das Interessante/Typische daran ist, dass das, was Du als meine Meinungsbildung bezeichnest, sich zu gleicher Zeit bei Hunderttausenden/Millionen vor allem junger Deutscher vollzog, und zwar in Ost wie West. Auf den Westen will ich jetzt nicht näher eingehen. Aber in der SBZ führte das, was ich eher als "Läuterungs-und Erkenntnisprozess" bezeichnen möchte, sogar bei solch gebrannten Kindern wie mir dazu, den Aufbau der neuen, antifaschistisch-demokatischen Ordnung (vom Sozialismus war erst ab 1952 die Rede) begeistert zu unterstützen und sich für Einheit, Frieden und Völkerverständigung einzusetzen. Unsere Wege in die DDR waren verschieden, manche kamen auch aus dem Westen, andere aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft, einer unserer Zeitzeugen war sogar als vermeintlicher "Wehrwolf" im sowjetischen Straflager Buchenwald inhaftiert. Aber keiner von ihnen bereute im Nachhinein den Schritt in die DDR, und auch ich betrachte es noch heute als die glücklichste Entscheidung meines Lebens, dass ich mich als 16Jährige Ende August 1945 aus dem schleswig-holsteinschen Haseldorf-Kamperrege gegen den Willen meines Vormund-Onkels auf den gefährlichen Heimweg nach Dresden machte. "Du fährst in Dein Unglück", rief er mir noch hinterher - und irte sich gründlich. Ich hatte in der DDR wie die anderen Zeitzeugen unseres Buches zwar kein leichtes, aber ein sinnvolles, erfülltes Leben. Dafür bin ich dankbar, und das lassen wir uns nicht einfach von anderen schlecht reden, selbst wenn ihre Erfahrungen nicht mit den unseren übereinstimmen.
Ich führe wahrscheinlich ab morgen die Kommentierung der bisher in meinem Blog verankerten Texte fort und werde zu gleicher Zeit weitere Berichte aus dem genannten Band einsetzen.
Danach gehe ich zu "Spurensicherung. Leben in der DDR" über. Das Gute an dieser Methode ist, dass ich niemandem mein Blog aufdränge und unter "Wie war die DDR?" lediglich Kommentare erscheinen, über die sich dann äußern/austauschen kann, wer dazu Lust hat - selbstverständlich gern auch mit mir.
P.S.
Kleine Korrektur zu einem meiner vorigen Posts. Da ich im April 1929 geboren bin, war ich beim Bombardement von Dresden am 13. Februar 1945 erst 15 Jahre alt.