Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
Realo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 15:06
Zitat von OptimistOptimist schrieb:es geht jetzt auch nur mal um theoretische Gedanken und Gesetze könnte man ja evtl. notfalls auch ändern
Ja, so fängt das immer an: Was nicht passt, wird passend gemacht.
Zitat von OptimistOptimist schrieb: eine Integration schon von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn zu Viele auf einmal (und vor allem innerhalb kurzer Zeit) kommen?
Das ist jetzt wieder ein Ersatztheater. Wir waren doch bei den Türken, die hier in der 3. Generation sind und haben festgestellt, dass sie vor 40 Jahren besser integriert waren als heute. Das hängt also nicht in erster Linie davon ab, wie viele in welcher Zeit kommen, sondern inwieweit wir bereit sind, diese Menswchen zu integrieren, und da ist die Bereitschaft kontinuierlich rückläufig, entgegen aller von den Politikern geäußerten Floskeln. In dieser Hinsicht muss ich sogar der AfD mehr recht geben als der Regierung, denn das verhält sich tatsächlich so.

Offenbar sind die Deutschen nicht in der Lage, für längere Zeit mit anderen Ethnien im gleichen Land zu leben, d.h. sie werden so weit ausgegrenzt, dass sich Parallelgesellschatenganz von selbst ergeben. Die Bringschuld UNSERER Seite ist noch nicht bzw. nur zu halbherzig eingelöst worden, trotz aller Antidiskriminierungsparagrafen.

Um diesen Defekt zu überdecken, wird jetzt nicht verbal gegen die "Ausländer" gehetzt, sondern vordergründig gegen "den Islam"; gemeint sind aber die Flüchtlinge und alle anderen, die dem islamischen Glauben angehören, denn wenn man keine Minarette will, richtet sich das gegen alle, die islamischen Glaubens sind.

Anzeige
1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 16:02
@Optimist

Das ein Land nicht beliebig viel Zuwanderung ohne Probleme verträgt ist selbstredend. Aber daraus muss man nicht zwangsläufig Obergrenzen ableiten. Es könnte genutzt werden um fremdenfeindlichen Interessen zu dienen.
Nur in außergewöhnlichen Situationen die eine unzumutbare finanzielle und soziale Belastung bedeuten würde, finde ich solche Obergrenzen gerechtfertigt.


@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Wir waren doch bei den Türken, die hier in der 3. Generation sind und haben festgestellt, dass sie vor 40 Jahren besser integriert waren als heute
Ich bin mir da nicht sicher, ich kann es zumindest mit meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Zitat von RealoRealo schrieb:wird jetzt nicht verbal gegen die "Ausländer" gehetzt, sondern vordergründig gegen "den Islam";
Da stimme ich dir zu. Dieser Blödsinn von Muslime ja Islam nein ist absurd.
Sportler ja Sport nein. Da werden die Sportler sich bestimmt toleriert fühlen.


2x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 16:23
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Dieser Blödsinn von Muslime ja Islam nein ist absurd.
Kurden ja, Kurdistan nein ist ja auch doof.

Was Erdogan mit seiner AKP verursacht ist wie Assads Diktatur, ein Einheitssystem, vor lauter Herreje sammelt er Schwiegersöhne und sonstige Nächste um sich, um dem schlimmsten zu trotzen, er ist ein mittelalterlicher Grössenwahnsinniger, genauso wie Putin oder Trump,
ein schlechter Witz und Inbild von Korruption, Anti-Terrorgesetz bedeuten für ihn gegen Linke, Kurden, Journlisten, Kritiker, und irgendwann am Schluss islamistische Terroristen.

Wenn du wie du behauptest, den Islam nicht in säkularer demokratischer Gesellschaft siehst, musst du dich nicht wundern, wenn die Gesellschaft, die säkular bleiben will, Islam als nur als untergeordnet der hiesigen Rechtsordnung akzepiert,
Islam darf hierzulande frei ausgeübt werden,
das ist der grossen Mehrheit der Muslime wichtig,
allen anderen ist wichtig, dass auch sie dieses Existenzrecht haben.


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 18:36
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:Kurden ja, Kurdistan nein ist ja auch doof.
Falsch abgewandelt. Es hieß nicht Muslime ja Kalifat nein.
Übertragen auf Kurden würde es heißen dass man Kurden akzeptiert aber nicht ihre Kultur.

Wie klingt Politiker ja Opposition nein für dich? Nach Toleranz?


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 18:54
Es war übrigens ziemlich peinlich, wie sich eine Partei in Deutschland von der Religion einer politisch machtlosen Minderheit distanziert hat.
Es ist üble Hetze gegen eine religiöse Minderheit und nichts anderes.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 20:45
@Realo
@Optimist

Wir Türken sollen die deutsche Kultur und Sprache etc verachten und das aufgrund eines gekränkten Stolzes??

Sorry aber das ist gequirlter Schwachsinn. Genau das Gegenteil ist der Fall, die deutsche Kultur mit all ihren Tugenden ist sehr hoch angesehen unter uns Türken.

Der Knackpunkt ist folgendes:

Die Deutschen selber haben ihre eigene Kultur schon längst beiseite gelegt und man kann im Zusammenhang mit der heutigen deutschen Gesellschaft, außer vielleicht in ländlichen abgelegenen Gebieten, nicht im Ansatz von einer deutschen Kultur reden!

Ihr seid euch selber nicht bewusst, dass ihr einige der besten Wissenschaftler, Poeten, Komponisten, Theologen, Sportler, Ingenieure usw. weltweit hervor gebracht habt.

Das Problem ist bei Weitem nicht die Presänz ausländischer Kulturen, sondern die Abwesenheit eurer eigenen Kultur.

Eine Gesellschaft, deren einziges Ziel der Konsum und ökonomischer Wachstum geworden ist, stellt sich gegen jede Gruppe von Menschen, welche ihre Kultur und Religion auch nur halbwegs ernst nimmt.


6x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 21:10
@bewegung
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Das Problem ist bei Weitem nicht die Presänz ausländischer Kulturen, sondern die Abwesenheit eurer eigenen Kultur.

Eine Gesellschaft, deren einziges Ziel der Konsum und ökonomischer Wachstum geworden ist, stellt sich gegen jede Gruppe von Menschen, welche ihre Kultur und Religion auch nur halbwegs ernst nimmt.
Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte:

Es sind genau diese Menschen, die sich auf die deutsche Kultur berufen, sich vermeintlich bewusst sind, was sie alles hervorgebracht hat und dies durch fremde Kulturen bedroht sehen, die sich gegen "ausländische Kulturen" aussprechen.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 21:18
@Fierna

Leider falsch!

Die Menschen die du meinst sind leider, wie in jeder populistischen Bewegung, ein ungebildeter Haufen, denen ich als Türke Unterricht in deutscher Kultur und Gramatik geben kann.

Der Geist und Verstand, welcher hinter einer erfolgreichen Kultur steckt, ist ein ganz anderer.


1x zitiertmelden
Realo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 21:19
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Ihr seid euch selber nicht bewusst, dass ihr einige der besten Wissenschaftler, Poeten, Komponisten, Theologen, Sportler, Ingenieure usw. weltweit hervor gebracht habt.

Das Problem ist bei Weitem nicht die Presänz ausländischer Kulturen, sondern die Abwesenheit eurer eigenen Kultur.
Das ist ein Jahrhundert alter und entsprechend obsoleter Kulturbregriff. Im Kaiserreich hatten wir tatsächlich in einigen Bereichen, insbesondere bei den Wissenschaftlern, Dichtern & Denkern und teilweise auch bei den Komponisten tatsächlich die Nase vorn; viele von ihnen waren Juden, die anschließend die amerikanische Kultur auch mit vorangetrieben haben.

Inzwischen hat sich die Erde mehr als 100x um die Sonne gedreht und wir leben in einer anderen Welt. Entsprechend hat sich auch der Kulturbegriff geändert und besteht nicht nur aus Wissenschaft (in der die Amerikaner und Chinesen führend sind), Popmusik und Hollywood-Filmen (ebenfalls Amis), sondern der Kulturbegriff hat sich erweitert auf "universalistische" Werte wie Menschenrechte, Sozialstaatlichkeit, Freiheit (Reise-, Meinungs-, Rede- und Religionsfreiheit), auf die Charta der Vereinten Nationen, auf das Verbot barbarischer Praktiken wie etwa Folter und Todesstrafe (obwohl das die Amis nicht juckt), auf die Ächtung jeder anderen Staatsform als der Demokratie, auf Menschenwürde und Hilfe in der Not (Asylrecht usw). etc.

Und da kann man nicht mehr von nationalen Kultur-Tugenden sprechen, sondern das sind spezifisch westliche, die aber auch in anderen Regionen der Welt anerkannt werden, etwa in Süd- und Ostasien (außer China und Nordkorea).

Speziell aufgrund unserer "dunklen 12 Jahre", aber auch aufgrund globaler Wandlungen und der langsamen Auflösung der Nationalstaaten als Identifuikationsmerkmal #1 - auch wenn dieser Prozess wohl noch ein paar Jahrzehnte braucht, um voll durchzuschlagen - ist alles, was man im weitesten Sinne unter Kultur versteht, supranational, im weitesten und besten Sinne global.
Ggesellschaftzsform anzustreben als die, in der wir zurzeit leben.

Wer also versucht, Kultur nationalistisch einzuengen, ist auch schnell dabei, eine ganz andere Gesellschaftsform anzustreben, nämlich eine, die sehr weit in der Vergangenheit liegt.
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Eine Gesellschaft, deren einziges Ziel der Konsum und ökonomischer Wachstum geworden ist, stellt sich gegen jede Gruppe von Menschen, welche ihre Kultur und Religion auch nur halbwegs ernst nimmt.
Naja, es gibt ja auch noch anderes, nämlich eben das, was man auch schon früher Kultur nannte und was du erwähnt hast: Eine gute Bildung, gute Bücher, Musik und Filme, die über Pop und Hollywood hinausgehen, Forschung und Wissenschaft. Nur das diese eben längst international geworden sind, das gilt auch für den Sport. Es ist also viel mehr als nur ökonomische Rat Race. Das sind noch die Schatten, die der Kapitalismus wirft, aber der wird auch eines Tages weichen, oder unsere gesamtzivilisation bricht zusammen.


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 21:26
@bewegung
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Leider falsch!

Die Menschen die du meinst sind leider, wie in jeder populistischen Bewegung, ein ungebildeter Haufen, denen ich als Türke Unterricht in deutscher Kultur und Gramatik geben kann.

Der Geist und Verstand, welcher hinter einer erfolgreichen Kultur steckt, ist ein ganz anderer.
Deine Überheblichkeit in allen Ehren, aber ich lese da jetzt überhaupt keine Begründung sondern nur "Nö".
Willst du mir jetzt erzählen, dass die neue Rechte nicht auf Nationalimus bzw Kulturchauvinismus fusst?
Brauchst du dazu evtl ein paar Zitate, in denen diese Menschen begründen, warum sie bspw den Islam ablehnen?


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 21:41
@Realo

Wie ich schon schrieb, gerade in der heutigen Zeit, in der eine Globalisierung staffindet, an welcher aber nur bestimmte Kreise profitieren, ist eine starke, souveräne und unabhängige Nation eine Notwendigkeit. Es ist nicht der ideale Zustand, dennoch eine Notwendigkeit.

@Fierna

İst das Kulturbewusstsein daran Schuld oder eine banale Fremdenfeindlichkeit?

Diese Menschen sind fremdenfeindlich, ob sie ihre eigene Kultur nun kennen oder nicht ist nicht wichtig, sie sind in jedem Fall fremdenfeindlich.

Was kann das Messer dafür, ob es seitens eines Mörders oder eines Arztes in Händen gehalten wird?


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 21:53
@bewegung

Die Grenzen zwischen Patriotismus und Nationalismus sind nunmal fließend, aber essentiell ging es auch nur darum, dass diese Aussage hier Unfug ist
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Das Problem ist bei Weitem nicht die Presänz ausländischer Kulturen, sondern die Abwesenheit eurer eigenen Kultur.

Eine Gesellschaft, deren einziges Ziel der Konsum und ökonomischer Wachstum geworden ist, stellt sich gegen jede Gruppe von Menschen, welche ihre Kultur und Religion auch nur halbwegs ernst nimmt.
Dazu, dass sich unsere Fremdenfeinde mehrheitlich als antikapitalistisch verstehen und genau sowas hier propagieren
Zitat von bewegungbewegung schrieb:starke, souveräne und unabhängige Nation
bin ich ja noch gar nicht gekommen.
Zitat von bewegungbewegung schrieb:İst das Kulturbewusstsein daran Schuld oder eine banale Fremdenfeindlichkeit?
Das eine kann durchaus das andere begründen, da muss man überhaupt nicht so tun, als könne man da klar differenzieren. Das eine legitimiert ja auch das andere.
Leute, denen diese ominöse "Kulturbewusstsein" fehlt oder die sich über andere Dinge definieren, sehen sich nun meist nicht in der Pflicht, ihre abendländischen Traditionen gegen irgendwas verteidigen zu müssen.
edit: Und hiermit meine ich nicht die Gesetzeslage, Menschenrechte, Demokratie etc, sondern einfach den nicht näher definierten Begriff der "Kultur", der über dieser ganzen Debatte schwebt.


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:07
@bewegung
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Wir Türken sollen die deutsche Kultur und Sprache etc verachten und das aufgrund eines gekränkten Stolzes??

Sorry aber das ist gequirlter Schwachsinn. Genau das Gegenteil ist der Fall, die deutsche Kultur mit all ihren Tugenden ist sehr hoch angesehen unter uns Türken.

Der Knackpunkt ist folgendes:

Die Deutschen selber haben ihre eigene Kultur schon längst beiseite gelegt und man kann im Zusammenhang mit der heutigen deutschen Gesellschaft, außer vielleicht in ländlichen abgelegenen Gebieten, nicht im Ansatz von einer deutschen Kultur reden!

Ihr seid euch selber nicht bewusst, dass ihr einige der besten Wissenschaftler, Poeten, Komponisten, Theologen, Sportler, Ingenieure usw. weltweit hervor gebracht habt.

Das Problem ist bei Weitem nicht die Presänz ausländischer Kulturen, sondern die Abwesenheit eurer eigenen Kultur.

Eine Gesellschaft, deren einziges Ziel der Konsum und ökonomischer Wachstum geworden ist, stellt sich gegen jede Gruppe von Menschen, welche ihre Kultur und Religion auch nur halbwegs ernst nimmt.
Ich verstehe was du meinst. Und in Teilen sehe ich das so ähnlich.
Bin mir nur nicht sicher, ob man das alles an der Kultur festmachen sollte/kann, sondern vielleicht eher an einem - ich nenne es mal "nationalem Selbstbewusstsein".
Solch ein Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl hat eigentlich jeder Staat nach meiner Beobachtung. Manche sagen dazu auch Nationalstolz.

Von Stolz halte ich jedoch nichts, worauf kann/soll denn der Einzelne stolz sein? Es ist doch kein eigener Verdienst irgendwo reingeboren worden zu sein, aber dies nur nebenbei.

Wie gesagt, ich finde es geht - wie auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen, so auch bei den Beziehungen zwischen Staaten und Nationen - um ein "gesundes Selbstbewusstsein".
Und dieses, denke ich, ist den Deutschen abhanden gekommen oder aberzogen worden (hat sicherlich geschichtliche Ursachen).

Genauso wie nur ein selbstbewusster Mensch (der sich selbst mag) auch Andere mögen kann, ist es in meinen Augen auch mit Nationen.
Eine Nation welche sich selbst verachtet oder sogar hasst (es gab mal eine/n Deutsche/n user/in hier, der schrieb sinngemäß "scheiß auf die deutsche Nation..."), kann sicherlich auch im Allgemeinen nicht so richtig souverän und auf Augenhöhe mit anderen Nationen umgehen und diese mögen.

Wie gesagt, ich sehe das wie bei ganz normalen Beziehungen. Ein Mensch der sich selbst nicht mag, ist verbittert und das strahlt er auch auf andere aus und bekommt ein dementsprechendes Echo, was dann wiederum seine Verbitterung verstärken kann.
Wer also verbittert ist und sich selbst nicht mag, mit sich unzufrieden ist usw., kann auch andere Menschen nicht in dem Maße mögen wie ein sich selbst mögender Mensch.
Im Kleinen wie im Großen, denke ich.

Deutschland kommt mir manchmal sehr "verbittert" und kleinkariert vor und braucht sich eigentlich mMn nicht wundern, wenn es von Außenstehenden vielleicht nicht immer so richtig respektiert und angenommen wird, da es sich selbst nur ungenügend respektiert, mag und achtet.
Oder wie siehst du das alles?


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:18
@Fierna

Dann steht Aussage gegen Aussage, du behauptest, "das Eine legitimiert das Andere". Dies kannst du nicht belegen und ich behaupte, dass man das klar differenzieren kann.

Menschen, die wirklich Ihre Kultur verteidigen möchten, tun dies gegen eine neo-liberale Welt, welche jeden alternativen Verstand, der in dieser Welt mehr als materielle Wirtschaftsgüter vermittelt, denunziert und nicht toleriert.


1x zitiertmelden
Realo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:19
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie gesagt, ich finde es geht - wie auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen, so auch bei den Beziehungen zwischen Staaten und Nationen - um ein "gesundes Selbstbewusstsein".
Und dieses, denke ich, ist den Deutschen abhanden gekommen oder aberzogen worden (hat sicherlich geschichtliche Ursachen).
Aber Pegida und AfD arbeiten doch gerade daran. "Wenn du Deutschland nicht liebst, verpiss dich!"
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Eine Nation welche sich selbst verachtet oder sogar hasst (es gab mal eine/n Deutsche/n user/in hier, der schrieb sinngemäß "scheiß auf die deutsche Nation..."), kann sicherlich auch im Allgemeinen nicht so richtig souverän und auf Augenhöhe mit anderen Nationen umgehen und diese mögen.
Du balancierst gerade wieder auf einer Rasierklinge. Es gibt auch noch was anderes außer Nationalstolz und nationaler Selbstverachtung. Beispielsweise Europäer sein und sich als Europäer identifizieren. Das hat aber wieder das Problem, dass die ex-DDR das nicht versteht. Hier haben eben auch die Schulen versagt, die die europäische Idee nicht vermitteln konnten. Aber dafür hat man jetzt ja Sachsen, wo andere Mentalitäten gelten und man ein Spinner ist, wenn man Adolf nicht liebt und grüßt. Dabei ist der doch schon seit 71 Jahren tot.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Deutschland kommt mir manchmal sehr "verbittert" und kleinkariert vor
In Österreich kriegen sie demnächst eine ganz selbstbewusste Regierung. Wär das nicht ne Überlegung wert?
Da wird auch so was Ähnliches wie Deutsch gesprochen. :troll:


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:28
@bewegung
Zitat von bewegungbewegung schrieb:Dann steht Aussage gegen Aussage, du behauptest, "das Eine legitimiert das Andere". Dies kannst du nicht belegen und ich behaupte, dass man das klar differenzieren kann.
Natürlich kann ich das belegen, der ganze Ethnopluralismus zieht daraus die eigene Legitimation :D.
Ethnopluralismus ist eine Ideologie der Neuen Rechten, deren Vertreter eine kulturelle „Reinhaltung“ von Staaten und Gesellschaften nach „Ethnien“ anstreben. Dabei definieren sie Ethnien nicht wie im Biologismus nach ihrer Abstammung, sondern nach ihrer Zugehörigkeit zu einer „Kultur“, um sie so von „Fremden“ zu unterscheiden. Einflüsse der als „fremd“ betrachteten Gesellschaften werden als Gefährdung der „eigenen Identität“ verstanden; Fremdenangst gilt als natürliche Reaktion darauf. Anstelle von historisch durch den nationalsozialistischen Völkermord belasteten Begriffen wie „Lebensraum“ sprechen Ethnopluralisten von „angestammten Territorien der Völker“.

Der Begriff ist ein griechisch-lateinisches Kunstwort für „Völkervielfalt“, das Henning Eichberg 1973 in eine Debatte im Rechtsextremismus einbrachte. Er verstand darunter seine Forderung, eine kulturelle Verschiedenheit von „Rassen“ mit eigenem Existenzrecht zu bewahren.

Ideologie

Nach Ansicht der Sozialwissenschaftler Kurt Lenk und Stefan Borrmann verbergen sich hinter der beschworenen „kulturellen Identität“ der unterschiedlichen Völker sozialdarwinistische Sichtweisen und ein ausgeprägter, allerdings „modernisierter“ Rassismus, bei dem lediglich der Begriff Rasse bewusst vermieden wird.[2][3] Das Wort „Rasse“ werde, da heutzutage meist negativ konnotiert, häufig durch „Kultur“, „Ethnie“, „Volk“, „Nation“ oder andere Begriffe ersetzt. Diese Argumentationen werden auch als „Rassismus ohne Rassen“ bezeichnet, der den Begriff „Rasse“ aufgibt, ohne dass die ihm innewohnende Abwertung und Ausgrenzung des Anderen an Schärfe verliert.[4]

Im Unterschied zum „klassischen“ Rassismus postuliert der Ethnopluralismus nicht zwingend die Höherwertigkeit eines Volkes, wobei die meisten Vertreter dennoch die Forderung nach einer Vorherrschaft der europäischen Völker, des „Abendlandes“ bzw. West- oder Mitteleuropas in der Welt erheben. Im Wesentlichen soll jedem „Volk“ das gleiche Recht und der gleiche Anspruch auf seine nationale und kulturelle Identität zugestanden werden, allerdings ausschließlich „an seinem Platz“.

Da die Migration als Bedrohung der Kultur betrachtet wird, beziehen sich die Vertreter ethnopluralistischer Konzepte einzig auf ihre Nachteile. Auch in der globalisierten Welt sei eine Trennung der Völker vorzuziehen.
Wikipedia: Ethnopluralismus


melden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:31
@Realo
Optimist schrieb:
Wie gesagt, ich finde es geht - wie auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen, so auch bei den Beziehungen zwischen Staaten und Nationen - um ein "gesundes Selbstbewusstsein".
Und dieses, denke ich, ist den Deutschen abhanden gekommen oder aberzogen worden (hat sicherlich geschichtliche Ursachen).

-->
Aber Pegida und AfD arbeiten doch gerade daran. "Wenn du Deutschland nicht liebst, verpiss dich!"
Dieser Kommentar zeigt mir mal wieder dass du nichts von dem verstanden hast, was ich auszudrücken versuchte.
Kannst du auch mal Deine "Pegida und AFD-Scheuklappen" abnehmen, oder anders ausgedrückt: Deine Brille abnehmen hinter der du ständig nur braunes Gedankengut witterst...
...und einfach mal vorurteilsfrei an bestimmte Aussagen rangehen? Ich glaube leider nicht.
Was haben meine Aussagen mit Pegida usw. zu tun? die sind mir herzlich egal, die können posaunen was sie wollen, ich hab meine eigene Meinung.
Du dagegen misst anscheinend jede Äußerung an der "Pegiida/AFD-Messlatte". Traurig !


Optimist schrieb:
Eine Nation welche sich selbst verachtet oder sogar hasst (es gab mal eine/n Deutsche/n user/in hier, der schrieb sinngemäß "scheiß auf die deutsche Nation..."), kann sicherlich auch im Allgemeinen nicht so richtig souverän und auf Augenhöhe mit anderen Nationen umgehen und diese mögen.

--->
Du balancierst gerade wieder auf einer Rasierklinge. Es gibt auch noch was anderes außer Nationalstolz und nationaler Selbstverachtung. Beispielsweise Europäer sein und sich als Europäer identifizieren.
Zum einen: lies richtig, ich hatte SELBST den Stolz angeprangert. Zum Anderen: Wenn jemand so über das Empfinden und Denken der meisten Menschen verbal "hiinweg wischt", braucht sich nicht über Gegenwind wundern.
Die meisten Menschen der EU begreifen sich offensichtlich nicht als Europäer. Sonst würde nicht jeder Staat sein eigenes Süppchen kochen wollen.
Das kann man als Fakt zur Kenntnis nehmen, muss man aber nicht und kann sich weiterhin seinem Wunschdenken hingeben.
Zitat von RealoRealo schrieb:Das hat aber wieder das Problem, dass die ex-DDR das nicht versteht. Hier haben eben auch die Schulen versagt, die die europäische Idee nicht vermitteln konnten.
Ach und im Westen siehts besser aus mit der europäischen Identität? Na wie du meinst.
Zitat von RealoRealo schrieb:Aber dafür hat man jetzt ja Sachsen, wo andere Mentalitäten gelten und man ein Spinner ist, wenn man Adolf nicht liebt und grüßt. Dabei ist der doch schon seit 71 Jahren tot.
Einen größeren Blödsinn auf meine Argumente hast du wohl nicht aus den Fingern saugen können?
Mit dem was ich schrieb hats jedenfalls nicht die Bohne zu tun.


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:36
@Fierna

Das ist doch kein Beleg? Eine sehr interessante Ausarbeitung ja, aber doch kein Beleg dafür, dass ein Zugehörigkeitsgefühl/Bewusstsein automatisch zur Feindlichkeit und "Fremdenangst" führt?


1x zitiertmelden

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:38
@bewegung

Das sagt hier auch niemand, sondern dass Leute mit diesem "Kulturbewusstein" rassistische Konzepte begründen.


melden
Realo ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

07.05.2016 um 22:39
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die meisten Menschen der EU begreifen sich offensichtlich nicht als Europäer.
Aha. Und deshalb ist das ein Grund für Nationalismus.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das kann man als Fakt zur Kenntnis nehmen, muss man aber nicht und kann sich weiterhin seinem Wunschdenken hingeben.
Ach so, wenn ich sage ich bin ein Europäer, ist das jetzt schon Wunschdenken.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ach und im Westen siehts besser aus mit der europäischen Identität?
Immerhin so weit, dass Nazis hier nicht allgemein toleriert werden und dass man noch über Europa spricht.


Anzeige

melden