Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@FF

Wer sich da opfert?

Wenn man einen Fakeputsch organisiert, engagiert man doch keine Schauspieltruppe, die das alles -pardon- "türken".

Sondern man schleust Agenten bei den Gegners ein, streut falsche Informationen, wiegt sie in Sicherheit und lässt sie dann in die Falle laufen. (also z.B. in dem regimetreue Generäle Zusagen machen, die sie dann nicht einhalten usw.)

Ich empfehle allen, die sich mit den Mechanismen eines Putsches vertraut machen wollen, das wunderbare Brettspiel "Junta", das wirklich die niedersten Machtinstinkte der Mitspieler zu Tage fördert.

@Commonsense

@FF

ich bin wahrlich nicht für VT zu haben. aber in der nächtlichen pressekonferenz schien Erdogan zu strahlen und sich ein breites Grinsen nur schwer verkneifen zu können. Hätte ich nicht erwartet.
der Typ ist unheimlich. ich traue ihm bzww seinen Speichelleckern eine false flag zu.

interrobang schrieb:Das Militär hat den Auftrag die demokratie und soweit ich weiß auch die säkularität zu verteidigen.

Auftrag? Wer hat ihnen diesen Auftrag erteilt, sie selbst.
Das türkische Volk hatte viele Gelegenheiten die AKP mit seiner Wahlstimme zu entmachten, wir brauchen keine Militär Putschisten um ein Machtwechsel einzuleiten.

Wie gesagt wäre es im schon irgendwo zuzutrauen, aber am Ende glaub nicht mal ich, dass er so dumm wäre etwas derartiges wirlich durch zuziehen. Wenn solche Pläne der Öffentlichkeit bekannt werden würde, wärs um Erdogan geschehen.

Also ernsthaft, ist heutzutage alles ne false flag?
Dieser Putsch war natürlich kein fake.

Und man kann etwas nicht gut organisieren, was keiner mitbekommen darf, wenn das militär durchaus mit einigen anhängern erdogans, auch in den höheren reihen, besetzt ist.

Die dürfen ja nicht smitbekommen.

Ich denke bei dem putschversuch hat man das türkische volk nicht einberechnet, also die mobilmachung des volks von seiten erdogans.

Vielleicht hat mans ich auch ausgerechnet, mehr unterstützung von der oppoisition zu erhalten.

Es haben ja alle oppositionskräfte ihre unterstützer schon früh aufgefordert, sich nicht zu beteiligen.

@FF

Commonsense schrieb:@FF

Ich bin ja nun alles andere als ein VTler, aber Erdogan würde ich eine False-Flag-Operation durchaus zutrauen, um seine politischen Gegner von den Schaltpositionen des Militärs entfernen zu können.

Ansonsten wäre das der dilettantischste Putschversuch, von dem ich jemals gehört habe...

@FF dazu würde mich mal Deine Meinung interessieren.

lawine schrieb:der nächtlichen pressekonferenz schien Erdogan zu strahlen und sich ein breites Grinsen nur schwer verkneifen zu können.

Mir kam es überhaupt seltsam vor, dass Erdo sich während des Putsches in Regierungsgebäuden aufgehalten hatte. Musste er nich damit rechnen, DORT ausgeschaltet zu werden - so auf dem Präsentierteller?

Das sehe ich genauso:@Optimist

lawine schrieb:der nächtlichen pressekonferenz schien Erdogan zu strahlen und sich ein breites Grinsen nur schwer verkneifen zu können.

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Wie gesagt wäre es im schon irgendwo zuzutrauen, aber am Ende glaub nicht mal ich, dass er so dumm wäre etwas derartiges durch zuziehen. Wenn etwas derartiges bekannt werden würde, wärs um Erdogan geschehen.

dann käme vielleicht tatsächlich noch infrage, dass die USA dahinter stecken, wie ein user vermutet hatte.

Auf alle Fälle wirkt auch auf mich der Putsch zu diletantisch als dass er echt sein könnte - irgendwas erscheint mir faul zu sein.
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@shionoro

shionoro schrieb:Und man kann etwas nicht gut organisieren, was keiner mitbekommen darf ...

genau das ist es ja, es scheint ZU diletantisch.

@Optimist

Nein, scheint es nicht.
Es scheint genau so wie es sinn macht, wenn man eben nicht alles perfekt durchorganisieren kann, es aber dennoch versucht.

Was meinst du wie viele putschversuche von teilen des militärs schon in verschiedenen staaten gescheitert sind?

@shionoro
okay.
Aber wie siehst du das?

Optimist schrieb:Mir kam es überhaupt seltsam vor, dass Erdo sich während des Putsches in Regierungsgebäuden aufgehalten hatte. Musste er nich damit rechnen, DORT ausgeschaltet zu werden - so auf dem Präsentierteller?

@Optimist

Erdogan konnte mit sicherheit ungefähr die risiken diverser aufenthalsorte besser einschätzen als sonst wer, und erdogan ist ein heißsporn der sich inszenieren mächte als mächtiger präsident.

NAtürlich geht der in regierungsgebäude. Er würde politischen schaden nehmen wenn er seinen anhängern sagt sie sollen auf der straße für ihn kämpfen und sich selbst in nem bunker versteckt.

OOO

Der Putschversuch gegen die Regierung Erdogan benruhigt auch die türkische Gemeinde in Deutschland. Noch in der Nacht versammelten sich Tausende Menschen vor den diplomatischen Vertretungen in mehreren Städten. Ddie Fluggesellschaften strichen mehrere Flüge.

Nach dem Umsturzversuch in der Türkei sind in Deutschland Tausende Menschen für die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan auf die Straße gegangen. Vor der türkischen Botschaft in Berlin kamen bis zu 2000 Demonstranten zusammen, vor das türkische Generalkonsulat in Essen strömten bis zu 5000 Menschen.

Spontane Kundgebungen gab es ferner vor den türkischen Konsulaten in Stuttgart und Karlsruhe. Auch aus Duisburg wurde eine Solidaritätskundgebung gemeldet. Alle Demonstrationen verliefen nach Angaben der Polizei friedlich.
Viele Flüge gestrichen

Mehrere Fluggesellschaften strichen ihre Türkei-Flüge. Die Lufthansa, Eurowings und Air Berlin sagten in der Nacht Flüge aus dem Land und in das Land hinein ab - inzwischen fliegen wieder vereinzelte Maschinen in die Türkei.

Die Lufthansa setzte bis 12:00 Uhr ihre Flüge aus und will dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Betroffen waren insgesamt fünf Flugrouten - Abflüge aus München und Frankfurt sowie aus Istanbul und Ankara, aber auch aus den Urlaubsorten Antalya, Bodrum und Izmir.

Die Lufthansas Billigflug-Tochter Eurowings setzte alle Flüge zwischen Deutschland und der Türkei bis auf Weiteres aus. Air Berlin strich in der Nacht einen Flug von Wien nach Antalya.
Auswärtiges Amt rät zur Vorsicht

Das Auswärtige Amt riet Reisenden in Istanbul und Ankara zu "äußerster Vorsicht. Im Zweifel werde geraten, Wohnungen und Hotels nicht zu verlassen, heißt es in einem Reisehinweis.

Auch der Reiseveranstalter Thomas Cook forderte die Urlauber auf, "vorsichtshalber bis auf weiteres in ihren Hotels zu bleiben". Der deutsche Reiseveranstalter Tui berief einen Krisenstab ein.

https://www.tagesschau.de/inland/tuerkei-reaktionen-105.html

@lukistar

lukistar schrieb:Auftrag? Wer hat ihnen diesen Auftrag erteilt, sie selbst.
Das türkische Volk hatte viele Gelegenheiten die AKP mit seiner Wahlstimme zu entmachten, wir brauchen keine Militär Putschisten um ein Machtwechsel einzuleiten.

Nein, braucht ihr nicht,
der Machtwechsel erübrigt sich, wenn man einen Staatschef wie Erdogan hat.

nodoc schrieb:Militärputsch ist immer eine Begleiterscheinung von Diktaturen.

Beitrag von nodoc (Seite 363)

solch eine fake putsch aktion ist so abwegig gar nicht.

man bräuchte nur ein paar rädelsführer dafür , vornehmlich natürlich weit oben in der befehlskette .
dann kommen von denen plötzlich befehle ideen zum putsch--- und schon outen sich die , die bereit sind sich gegen erdogan zu stellen.


danach hat man klarheit ,wer loyal ist--und wer nicht , und danach wäre die letzte unsichere bastion , das laizistische militär unter kontrolle und alle regimegegner dort ausgesiebt.

um das anzunehmen muss man natürlich glauben ,dass dafür auch einige opfer bereitwillig in kauf genommen werden.
aber wer weiss schon ,was in grossspinnerten köpfen von möchtegernglobalplayern so vor sich geht.
mit der ausschaltung und mundtotmachung von regimegegnern war ja erdo bisher nicht grad zimperlich .

Auf slle Fälle wirkt auch auf mich der Putsch zu diletantisch als dass er echt sein könnte - irgendwas erscheint mir faul zu sein.

Bedenke dass die Militärs schon deutlich länger unter Druck der AKP standen Putschtendenzen aufzugeben, man fing schon Jahre zuvor an diese Bestrebungen zu entschärfen und die führenden Köpfe davon auszutauschen.

Der Gülen Bewegung schreibt man aus der Zeit der Zusammenarbeit mit der AKP zu, dass sie neben der Polizei auch die Armee infiltriert haben, um die kemalistischen Putschisten zu bremsen.
In diesem Zusammenhang erscheint es auch plausibel das Gülen seine Finger im Spiel hat und nicht nur die Kemalisten.

Aber es hat nicht gereicht. Gülen schwächte die Kemalisten mit und selbst wurde er seit dem Bruch mit Erdogan auch immer mehr geschwächt. Am Ende war das ganze Lager der Regierungsgegner bzw. Putschisten in einem chaotischen und geschwächten Zustand. Mich wundert es nicht dass es zu einem dilettantischen Versuch kam, vielleicht angetrieben durch Gülen, ein letztes aufbegehren mit der übrig gebliebenen Welle kemalistischer Militärinteressen, bevor er sein Einfluss in der Türkei gänzlich verliert.

Steinbach über einen dilettantischen Putsch, ne erfundene Verschwörung und die Frage "cui bono".


„Erdogan wird seinen Kurs verschärfen“

http://focus.de/5735346

Optimist schrieb:dann käme vielleicht tatsächlich noch infrage, dass die USA dahinter stecken, wie ein user vermutet hatte.

Ja, nee - iss klar! Der Ami hat ja überall seine schmutzigen Finger drin, gelle? :troll:

Den Amerikanern ist doch derzeit völlig schnuppe, was Erdogan in der Türkei veranstaltet. Warum sollten die eine derart schlechte Aktion durchführen, die letztlich niemandem nützt, außer Erdogan?

@Commonsense
ja, da hast du Recht, war auch gar nicht auf meinem Mist gewachsen.
Vielleicht hatte der user auch - wie luckistar - den Gülen (von den USA aus) gemeint?

@shionoro

shionoro schrieb:NAtürlich geht der in regierungsgebäude. Er würde politischen schaden nehmen wenn er seinen anhängern sagt sie sollen auf der straße für ihn kämpfen und sich selbst in nem bunker versteckt.

Hat er ja auch praktisch und zwar in einem Fleischbunker bestehend aus seinen Anhängern.

@Commonsense
@Optimist

Commonsense schrieb:Ja, nee - iss klar! Der Ami hat ja überall seine schmutzigen Finger drin, gelle? :troll:

@Optimist

meinte wohl das

lado schrieb:Ich schätze Leute, die Geschehnisse hinterfragen.

Hier auch eine Option (Quelle Wikipedia)

"Der Politik- und Islamwissenschaftler Osman Softic hält es für möglich, dass die USA aufgrund ihrer Unzufriedenheit mit der (Außen-)Politik Erdoğans die Gülen-Bewegung aufbaut, um die Türkei zu destabilisieren (...)"

Beitrag von lado (Seite 362)

Gülen operiert ja von USA aus,
und scheint nebst Kurden und Linken, Atheisten und Andersdenkenden und Intellektuellen etc., Staatsfeind Nr. 1 zu sein.

Die Türkei ist ein Nato partner.
Man kann den USA vieles vorwerfen, aber nicht, dass sie versucht ihre Nato partner zu destabilisieren.

lukistar schrieb:Der Gülen Bewegung schreibt man aus der Zeit der Zusammenarbeit mit der AKP zu, dass sie neben der Polizei auch die Armee infiltriert haben, um die kemalistischen Putschisten zu bremsen.
In diesem Zusammenhang erscheint es auch plausibel das Gülen seine Finger im Spiel hat und nicht nur die Kemalisten.

Oder Erdogan lenkt die Aufmerksamkeit auf einen weiteren politischen Gegner. So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klatsche.

Dass Erdogan schnell mit Schuldzuweisungen ist, hat er ja auch bewiesen. Die Sache mit den Kurden ist auch nicht sauber...

@lukistar

lukistar schrieb:In diesem Zusammenhang erscheint es auch plausibel das Gülen seine Finger im Spiel hat und nicht nur die Kemalisten.

Da stimmen dir sicher alle Erdoganisten bei.