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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 15:31
@kintarooe
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Hast du Quellen dazu? Der Marco W. saß auch Monate lang in Untersuchungshaft..
Das hat sich schon vor Jahren abgezeichnet,
Am 3. März 2011 wurden neun türkische Journalisten und Schriftsteller von der Polizei verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, den Sturz der Regierung vorbereitet zu haben und Mitglieder der ultranationalistischen Ergenekon-Gruppe zu sein.

Die Untersuchung dieser Verhaftungen unterliegt der Geheimhaltung, angebliche Beweise für die Festhaltung der Journalisten sind für die Öffentlichkeit nicht einsehbar und es ist noch nicht klar, ob die Gefangenen zu den legitimen Aktivitäten im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit als Journalist befragt werden sollen oder ob es weitere Beweise gibt, die nichts mit ihrer Arbeit zu tun haben. Dies alles verstärkt nur den bereits international vorhandenen Verdacht, dass die Verhaftungen politisch motiviert sind und Regimegegner treffen sollen.

1. Die Ermittlungen gegen die Ergenekon-Gruppe haben bisher zur Verhaftung von mehr als 300 Personen geführt, darunter Militärs, Intellektuelle, Akademiker, Politiker und Journalisten, die allesamt konspirati­ver Tätigkeit gegen die islamistische Regierungspartei AKP verdächtigt werden.

2. Meinungs- und Medienfreiheit ist ein unerlässliches Grundprinzip in modernen Demokratien.

3. Die Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen für hat sich stark besorgt zu den geschilderten Verhaftungen geäußert und die Türkei aufgefordert, ihren Bürgern das Recht auf Meinungsfreiheit zu garantieren.

4. Die Türkei ist Beitrittskandidat für die Europäische Union.

Kann der Rat darüber Auskunft geben, ob er beabsichtigt, die türkische Regierung im Rahmen des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte zu ermahnen, pluralistische Debatten in der Öffentlichkeit zuzulassen?
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+WQ+E-2011-002971+0+DOC+XML+V0//DE

Verzettelte Anklagen und Verfahren




"Amnesty Report 2009
Türkei

Hintergrund
Recht auf freie Meinungsäußerung
Menschenrechtsverteidiger
Versammlungsfreiheit
Exzessive Gewaltanwendung
Folter und andere Misshandlungen
Haftbedingungen
Unfaire Gerichtsverfahren
Straflosigkeit
Menschenrechtsverstöße bewaffneter Gruppen
Gewaltlose politische Gefangene - Wehrdienstverweigerer
Diskriminierung sexueller Minderheiten
Flüchtlinge und Asylsuchende
Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Amtliche Bezeichnung: Republik Türkei
Staatsoberhaupt: Abdullah Gül
Regierungschef: Recep Tayyip Erdoğan
Todesstrafe: für alle Straftaten abgeschafft
Einwohner: 75,8 Mio.
Lebenserwartung: 71,4 Jahre
Kindersterblichkeit (m/w): 35/26 pro 1000 Lebendgeburten
Alphabetisierungsrate: 87,4%

Vor dem Hintergrund politischer Instabilität und militärischer Auseinandersetzungen kam es 2008 zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen. Berichte über Folter und andere Misshandlungen nahmen zu. Auf kritische Äußerungen reagierten die Behörden mit Einschüchterungs- und Strafverfolgungsmaßnahmen. Das Recht auf friedliche Versammlung wurde missachtet, und die Ordnungskräfte lösten Demonstrationen unter Einsatz exzessiver Gewalt auf. Das Antiterrorgesetz wurde dazu benutzt, das Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken, und die auf Grundlage dieses Gesetzes geführten Verfahren waren häufig unfair. Es gab weiterhin Hürden, die verhinderten, dass Beamte mit Polizeibefugnissen für Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen wurden. Bei der Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen waren keine Fortschritte zu verzeichnen. Es gab eine Zunahme bei der Abschiebung von Flüchtlingen. Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität war weiterhin sehr verbreitet. Gesetze zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen wurden nur zögerlich umgesetzt.
Hintergrund

Die angespannte und instabile politische Lage verschärfte sich weiter. Ursache hierfür waren zum einen juristische Auseinandersetzungen, die u.a. vor dem Verfassungsgericht ausgetragen wurden, und zum anderen bewaffnete Zusammenstöße zwischen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und den türkischen Streitkräften.

Zwei im Jahr 2008 geführte Prozesse stellten eine Gefahr für das Recht auf Vereinigungsfreiheit dar: Das Verbotsverfahren gegen die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) wurde damit begründet, die AKP sei ein "Zentrum von Aktivitäten gegen den säkularen Staat". Auch gegen die pro-kurdische Partei für eine demokratische Gesellschaft (DTP) wurde ein Verbotsverfahren eingeleitet mit der Begründung, sie verstoße durch ihre Aktivitäten gegen die Unabhängigkeit des Staates sowie gegen die unteilbare Einheit von Staatsgebiet und Staatsvolk. Den Antrag auf ein Verbot der AKP lehnte der Verfassungsgerichtshof im Juli ab, im Verbotsverfahren gegen die DTP war Ende 2008 noch keine Entscheidung ergangen.

Im Februar beschloss das Parlament eine Verfassungsänderung, um das Kopftuchverbot an den türkischen Universitäten abzuschaffen. Im Juni hob das Verfassungsgericht die Änderung jedoch mit der Begründung wieder auf, sie würde einen Verstoß gegen den Grundsatz des Laizismus darstellen. In dem Urteil wurde allerdings nicht hinreichend ausgeführt, dass diese Einschränkung der Religions- und Gewissensfreiheit notwendig sei, um die Menschenrechte anderer Personen zu wahren.

Nach Abschluss der Ermittlungen gegen die ultranationalistische Untergrundorganisation Ergenekon, der Verbindungen zu staatlichen Institutionen nachgesagt werden, wurde im Juli die Anklageschrift eingereicht. 86 Personen, darunter auch zwei pensionierte Generäle, wurden im Zusammenhang mit einem Putschversuch verschiedener Straftaten angeklagt, darunter politische Morde und Anstiftung zu Gewalt. Der Prozess war Ende 2008 noch nicht abgeschlossen.
Es gab weiterhin bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und der PKK. Das Militär richtete im Süden und Südosten des Landes weitere vorübergehende Sicherheitszonen ein. Durch Bombenanschläge, die oft von unbekannten Einzeltätern oder Gruppen verübt wurden, kamen Zivilisten ums Leben oder wurden verletzt. Die Armee drang bei ihren Offensiven gegen Stützpunkte der PKK auch auf irakisches Hoheitsgebiet vor. Im Oktober genehmigte das Parlament weitere militärische Interventionen im Nordirak.

Im Zuge dieses Konflikts waren türkische Staatsbürger kurdischer Herkunft zunehmend von Feindseligkeiten betroffen. Dazu gehörten Belästigungen, Überfälle und Angriffe auf ihr Eigentum durch unbekannte Einzeltäter oder Gruppen. Im September fanden in Altınova im Westen des Landes mehrere Tage lang derartige Übergriffe statt.
Recht auf freie Meinungsäußerung

Menschenrechtsverteidiger, Schriftsteller, Journalisten und andere engagierte Bürger wurden unter fragwürdigen Vorwürfen vor Gericht gestellt und in unfairen Verfahren zu willkürlich verhängten Strafen verurteilt. Artikel 301 des Strafgesetzbuchs, der die "Herabwürdigung des Türkentums" unter Strafe stellt, wurde zwar im April vom Parlament abgeändert, er stellte aber weiterhin eine unfaire Beschneidung der Meinungsfreiheit dar. Die Ermittlungen zu Verstößen gegen diesen Artikel wurden fortgesetzt, nach den neuen Bestimmungen ist dafür jetzt eine Genehmigung des Justizministers erforderlich. Nach wie vor wurden auch andere Gesetze und Bestimmungen dafür benutzt, um die freie Meinungsäußerung zu beschränken.
Gerichte verfügten die Sperrung von Websites aufgrund eingestellter Beiträge und missachteten dabei häufig den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.

Menschen, die abweichende Meinungen äußerten, mussten 2008 mit Gewaltdrohungen rechnen. Diese Drohungen gingen von Einzelpersonen oder Gruppen aus, deren Identität nie ermittelt wurde. In einigen Fällen erhielten die Betroffenen Polizeischutz.

Im August genehmigte Justizminister Mehmet Ali ahin die strafrechtliche Verfolgung des Schriftstellers Temel Demirer gemäß Artikel 301. Dieser hatte die staatlichen Behörden für die Ermordung des Journalisten und Menschenrechtsverteidigers Hrant Dink im Jahr 2007 verantwortlich gemacht.
Gegen neun Mitglieder des Kinderchors der Gemeinde Diyarbakır Yenişehir wurde nach Artikel 7 Absatz 2 des Antiterrorgesetzes ein Strafverfahren eröffnet, weil der Chor beim Festival der Weltmusik in San Francisco u.a. eine kurdische Hymne gesungen hatte. Die Kinder wurden in der ersten Verhandlung freigesprochen, doch der Haftbefehl gegen die Chorleiterin Duygu Özge Bayar blieb bestehen.

Menschenrechtsverteidiger

Türkische Menschenrechtsverteidiger wurden durch ungerechtfertigte Anklagen an ihrer Arbeit gehindert. Gegen einige exponierte Persönlichkeiten wurde wiederholt strafrechtlich ermittelt. Menschenrechtsorganisationen mussten mit der minuziösen Überprüfung ihrer Tätigkeit durch die Behörden rechnen, und einige Menschenrechtsaktivisten wurden wegen ihrer Tätigkeit von unbekannten Einzelpersonen oder Gruppen bedroht.

Der Menschenrechtsverteidiger Orhan Kemal Cengiz erhielt Drohungen, weil er als Anwalt die Familien dreier Männer vertrat, die 2007 bei einem Überfall auf einen christlichen Verlag in Malatya ermordet worden waren. Die Behörden gewährten ihm Personenschutz und nahmen Ermittlungen auf.
Im Januar 2008 wurde Ethem Açıkalın, der Vorsitzende des Menschenrechtsvereins Insan Hakları Derneği (IHD) in Adana, nach dem Antiterrorgesetz strafrechtlich verfolgt. Er hatte an einer Pressekonferenz über den Fall einer mutmaßlichen außergerichtlichen Hinrichtung teilgenommen. Im August berichteten er und ein weiteres IHD-Mitglied, Hüseyin Beyaz, dass die Polizei sie misshandelt habe, als sie Recherchen zur Festnahme von DTP-Mitgliedern durchführten. Hüseyin Beyaz wurde der Arm gebrochen, und gegen beide Männer wurden Ermittlungen wegen "Widerstands gegen Polizeibeamte" eingeleitet.

Versammlungsfreiheit

In einigen Fällen wurden Demonstrationen ohne berechtigten Grund verboten. Ungenehmigte Kundgebungen, besonders im kurdisch besiedelten Südosten des Landes, wurden unter Einsatz exzessiver Gewalt aufgelöst, häufig ohne dass zuvor gewaltfreie Maßnahmen zum Einsatz gekommen wären. Die Polizei setzte bei den Zusammenstößen Plastikgeschosse und scharfe Munition ein, die zu Toten und Verletzten führten. Einige Demonstranten wurden festgenommen und misshandelt. In einigen Fällen saßen Kinder in Hafteinrichtungen für Erwachsene ein. Den Misshandlungsvorwürfen gegen die Sicherheitskräfte im Zusammenhang mit früheren Demonstrationen wurde nicht angemessen nachgegangen.

Die Feiern zum traditionellen Newroz-Fest, das vor allem in den kurdisch bevölkerten Gebieten nach der Tag-Nacht-Gleiche am 21. März begangen wird, wurden 2008 im Südosten des Landes verboten. Fernsehaufnahmen dokumentierten das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen Menschen, die trotz des Verbots an Demonstrationen teilnahmen.
Angehörige der Sicherheitskräfte wurden dabei gefilmt, wie sie in der Stadt Hakkari den 15-jährigen C. E. während einer Demonstration festnahmen und dabei misshandelten. Die Staatsanwaltschaft wies die Beschwerde von C. E. ab. Hingegen wurden gegen ihn wegen seiner Teilnahme an der Demonstration Strafverfolgungsmaßnahmen eingeleitet.
Auch 2008 wurden Demonstrationen zum Tag der Arbeit auf dem Taksim-Platz in Istanbul mit dem unbegründeten Hinweis verboten, dadurch würde die Sicherheit gefährdet. Am 1. Mai wurden in Istanbul ca. 530 Personen wegen Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen festgenommen.
Im Oktober fanden in zahlreichen Provinzen im Süden und Osten der Türkei Demonstrationen gegen die angebliche Misshandlung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan statt. Berichten zufolge wurde in diesem Zusammenhang gegen mehr als hundert Kinder Anklage erhoben, denen im Falle der Verurteilung mehr als 20 Jahre Haft drohten. Darüber hinaus drohte der Gouverneur der Provinz Adana damit, den Familien, deren Kinder an den Demonstrationen teilgenommen hatten, Sozialleistungen zu streichen, die ihnen Zugang zu Gesundheitsversorgung und medizinischer Behandlung ermöglichen. Eine solche Form von kollektiver Bestrafung würde einer Verletzung des Rechts aller Menschen auf Gesundheit und einen angemessenen Lebensstandard ohne Ansehen der Person gleichkommen.

Erwachsene und Kinder, die in die z.T. gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei verwickelt waren, wurden nach den Bestimmungen des Antiterrorgesetzes strafrechtlich verfolgt.
Exzessive Gewaltanwendung

Es gab eine zunehmende Anzahl von Berichten darüber, dass die Polizei auf Menschen schoss, weil sie angeblich einer Aufforderung zum Stehenbleiben nicht nachgekommen waren. In vielen Fällen konnte nicht festgestellt werden, dass unmittelbare Todesgefahr oder eine schwere Verletzung drohten, die den Einsatz tödlicher Gewalt erforderlich machten.

Im November wurde der 14-jährige Ahmet Yıldırım von Polizeibeamten aus nächster Nähe angeschossen. Er ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt. Die Polizisten gaben an, sie hätten Ahmet Yıldırım verdächtigt, auf einem gestohlenen Motorrad unterwegs zu sein, und gezielt auf die Reifen geschossen, als er nicht angehalten habe. Nach Berichten von Augenzeugen wurde kein Warnruf abgegeben.

Folter und andere Misshandlungen

Es gab eine steigende Anzahl von Berichten über Folterungen und andere Misshandlungen in Polizeistationen und Gefängnissen, aber insbesondere auch außerhalb der offiziellen Hafteinrichtungen. Personen, denen kriminelle Straftaten oder politisch motivierte Delikte vorgeworfen wurden, mussten Misshandlungen befürchten. Wer gegen die Misshandlung durch Staatsbedienstete vorging, wurde häufig mit Gegenklagen konfrontiert.

Im Oktober 2008 starb der 29-jährige Engin Çeber im Krankenhaus, nachdem er auf die Polizeistation Istinye gebracht und von dort nach Istanbul ins Metris-Gefängnis verlegt worden war. Der Autopsie zufolge wurde sein Tod durch schwere Hirnblutungen nach heftigen Schlägen auf den Kopf verursacht. 19 Beamte wurden offiziell vom Dienst suspendiert, gegen 60 Staatsbeamte wurde Anklage erhoben, in einigen Fällen wegen Folter. In einer für die Türkei sehr ungewöhnlichen Geste entschuldigte sich der Justizminster bei der Familie von Engin Çeber und räumte ein, dass sein Tod möglicherweise durch Folter herbeigeführt worden sei.

Haftbedingungen

Bei der Umsetzung eines Runderlasses der Regierung aus dem Jahr 2007, der den Inhaftierten in Hochsicherheitsgefängnissen des F-Typs mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten zugestand, gab es keine Fortschritte. Wiederholt wurde von Misshandlungen in den Gefängnissen und während Transporten berichtet.

Gefangene sahen sich willkürlichen Strafmaßnahmen ausgesetzt, darunter Einzelhaft. Personen, die wegen politisch motivierter Straftaten angeklagt bzw. verurteilt waren, wurden nach wie vor in Kleingruppen isoliert.

Im März veröffentlichte der Europäische Ausschuss zur Verhütung der Folter seinen Bericht über die Haftbedingungen des PKK-Führers Abdullah Öcalan. Der Bericht empfahl den türkischen Behörden, ihm bestimmte medizinische Untersuchungen zu gewähren, seine Haftbedingungen zu verbessern und Schritte einzuleiten, um seinen Kontakt mit der Außenwelt zu verstärken.

Unfaire Gerichtsverfahren

Auch 2008 gab es weiterhin verschleppte und unfaire Gerichtsverfahren. Dies galt insbesondere für Fälle, die nach der Antiterrorgesetzgebung verhandelt wurden. Häufig beruhten die Schuldsprüche in diesen Fällen auf dünnem oder unglaubwürdigem Beweismaterial."
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2009/tuerkei#unfairegerichtsverfahren

2012
Die Qual in türkischen Gefängnissen
http://www.fr-online.de/panorama/tuerkei-die-qual-in-tuerkischen-gefaengnissen,1472782,16452736.html
Seither hat sich das zugespitzt und die Antitterror und Präsidentenbeleidigungs gesetze wurden bis viel übers Limit ausgenutzt.
Die "Säuberungswelle" nach dem Putsch ist nur die Krone des Eisberges.
heute bleibt ein Witz einer Satirezeitschrift im Schatten, weil die Realität in der Türkei ihn noch übertrifft.
Mittwoch, 20. Juli 2016
Erdogan suspendiert 30.000 Schüler
http://www.der-postillon.com/2016/07/erdogan-suspendiert-schueler.html
Istanbul -

Sie sollten ihre Schule verteidigen, doch jetzt sitzen sie dafür offenbar im Gefängnis: Laut einem britischen Medienbericht sollen 62 Schüler einer Istanbuler Militär-Schule seit dem Putschversuch in der Türkei hinter Gittern schmoren.

..

Die Mütter und Väter befürchten laut "Telegraph", dass an ihren Kindern ein Exempel statuiert werden könnte und sie keinen fairen Prozess erwarten können.

Die Zeitung gibt auch Schilderungen der Anwältin Nazli Tanburaci Altac wieder. Nach ihren Angaben seien 55 der Schüler zusammen in einem Gerichtssaal vernommen worden. Jeder habe nur zwei bis drei Minuten Zeit für eine Aussage gehabt.
http://www.mopo.de/news/panorama/nach-putschversuch-in-der-tuerkei-bericht--62-schueler-sollen-in-gefaengnis-sitzen-24444770 (Archiv-Version vom 25.07.2016)


http://www.telegraph.co.uk/news/2016/07/23/after-the-coup-the-62-children-being-held-in-a-turkish-prison/

Zudem das neue Dekret
Nach der Ausrufung des Ausnahmezustands in der Türkei hat die Regierung die Dauer des zulässigen Polizeigewahrsams auf 30 Tage ausgedehnt. Am Samstag wurde ein Dekret veröffentlicht, das erlaubt, Verdächtige künftig ohne Anklage bis zu 30 Tage festzuhalten. Gewöhnlich beträgt die Höchstdauer vier Tage. Laut Präsident Recep Tayyip Erdoğan wurden seit dem gescheiterten Militärputsch vor einer Woche 11 000 Menschen in Gewahrsam genommen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/recep-tayyip-erdoan-tuerkei-dekret-erlaubt-verdaechtige-tage-festzuhalten-1.3091991

Das muss dann vielleicht auch noch angepasst werden, resp. verlängert werden, da ja zuwenig Gerichtspersonal mehr vorhanden ist..
stehen ja selber unter Anklage.

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 15:41
"Wir rotten euch aus, verbrennen euch
Das sagen Erdogananhänger hier in Deutschland gegenüber Kurden und andere Minderheiten, die in der Türkei nicht gern gesehen sind.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/8877366/-wir-rotten-euch-aus--verbrennen-euch-.html

Jetzt einmal ehrlich. Woher kommt dieser Hass? Alleine als ich das gelesen habe mit "Wir rotten euch aus, verbrennen euch"... soll ich euch sagen, woran mich das erinnert? An den Holocaust zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Jedem ist bekannt was die Nazis mit gewissen Minderheiten gemacht haben und wo sie hingebracht wurden.

Eigentlich waren die Türken immer relativ ruhig. Aber wieso machen sie jetzt so eine Volksverhetzende Stimmung?


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 15:44
@euclid
Die türkische Justiz hat rund 1200 Armeeangehörige freigelassen, die nach dem Putschversuch vor einer Woche festgenommen wurden. Es handle sich aus-schliesslich um einfache Soldaten, sagte der zuständige Staatsanwalt. Diese hätten nicht auf Zivilisten geschossen und nichts von den Absichten der Putschisten gewusst.
http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 05.02.2016)


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 15:46
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Wo dir die demokratischen Legitimation in der Türkei nicht gefällt, kommst du mit Hitler. Mit diesem Argumentationsmuster will man auch eine demokratische Türkei angreifen können.
Das ist halt einfach so, wenn man einen Diktator im Land gehabt hat, die Spanier vergleichen mit Franco, die Italiener mit Mussolini und die Syrer mit Assad,
der ganze Personenkult,
die Willkür,
das Aufhetzen und Spalten der Bevölkerung.

was soll man von solchen ErdoganpropagandaSeiten halten?
https://www.facebook.com/StolzderTuerkei/videos/1707884489449336/

Oder
Dazu passt ein Video, das Erdogan vor zwei Jahren auf seine Facebook-Seite gestellt hat. Es ist ein verstörender Film. Er zeigt, was der türkische Präsident über die Türken denkt. Was er für ein Menschenbild hat. Was für ein Verständnis vom Verhältnis zwischen Volk und Volksvertretern.

Wir haben uns mit dem Werk auseinandergesetzt. Das Ergebnis seht ihr oben im Video.
http://www.huffingtonpost.de/2016/07/19/erdogan-was-denkt-er-ueber-tuerken_n_11069032.html (Archiv-Version vom 24.07.2016)


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 15:48
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Ich bin davon überzeugt das hier einige User die die jetzigen Verhaftungen und Entlassungen kritisieren..bei einem erfolgreichem Putsch dies nicht täten..dann würde man wohl sogar noch zujubeln wenn es AKP Mitglieder erwischt.
Man will sicher eine Demokratie in der Türkei. Man ist im Prinzip auch wirklich gegen ein Militärputsch. Das alles soll aber so wie in Europa aussehen. Außerdem soll die Türkei eigene regionale Interessen zurückstecken und ausnahmslos westliche Interessen unterstützen.
Solange dass nicht so ist, sind demokratische und rechtsstaatliche Wege zu Beseitigung der AKP, für viele nicht die einzigen Optionen.


@def
Zitat von defdef schrieb:Bist du nun mittlerweile in das von dir so gepriesene System Erdogan umgesiedelt oder hältst du dich noch immer fern dessen auf, was du hier so vehement verteidigt?
In welchem Land ich lebe geht dich nichts an.
Auch als Türke kann ich leben wo ich will und kann an jedem Ort die Türkei verteidigen bzw. meine Ansichten äußern.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:02
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Man will sicher eine Demokratie in der Türkei. Man ist im Prinzip auch wirklich gegen ein Militärputsch. Das alles soll aber so wie in Europa aussehen. Außerdem soll die Türkei eigene regionale Interessen zurückstecken und ausnahmslos westliche Interessen unterstützen.
Solange dass nicht so ist, sind demokratische und rechtsstaatliche Wege zu Beseitigung der AKP, für viele nicht die einzigen Optionen.
Ich frage mich, was an einem erfolgreichen Militärputsch schlimmer hätte komen müssen, als an den derzeitigen Zuständen unter Erdogan und der AKP.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:In welchem Land ich lebe geht dich nichts an.
Auch als Türke kann ich leben wo ich will und kann an jedem Ort die Türkei verteidigen bzw. meine Ansichten äußern.
Ja, hier in Deutschland kannst du das, auch wenn deine Ansichten die von Außenseitern ist. In der Türkei kann man das umgekehrt nicht.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:02
@lukistar
naja, in der türkei darfst du deine ansicht schonmal nicht äussern,
sofern sie erdogan kritisch sind.
ausser du sitzt gerne im gefängnis.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:05
Zitat von QuironQuiron schrieb:Ja, hier in Deutschland kannst du das, auch wenn deine Ansichten die von Außenseitern ist. In der Türkei kann man das umgekehrt nicht.
@Quiron
@lukistar ist kein aussenseiter, eine deutliche mehrheit der deutschen türken
wählen erdogan und haben vermutlich die gleichen ansichten wie @lukistar .


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:08
@Glünggi
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Die türkische Justiz hat rund 1200 Armeeangehörige freigelassen, die nach dem Putschversuch vor einer Woche festgenommen wurden.
Denke da wäre der Druck der Angehörigen zu gross geworden,
überhaupt brauchen sie Platz in Gefängnissen und Reithallen,
um mit all den Festgenommenen "zurecht" zu kommen! :(
zu Antiterrorgesetzen und EU-Mitgliedschaft Türkei,
Türkei hängt ja gerne raus, dass sie nicht längst aufgenommen wurde, auch Deniz Yücel betonte dies an letzter MaybritIllner Sendung.
Europa gab sich wirklich scheinheilig,
und unterstützt gleichzeitig genauso wie Amerika die absolut nicht demokratischen Länder wie S.A.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/maybrit-illner-zur-tuerkei-frau-illner-sie-haben-von-der-tuerkischen-situation-doch-ueberhaupt-keine-ahnung-a-1104190.html
nur, die Richtung in die Türkei dank Erdogan getrieben wird
hat nie dazu beigetragen, dass es soweit kommt,
mit der Ablehnung und den Auflagen hat sich der Grössenwahnsinnige ganz in die Opferrolle begeben, und ist nur noch am Aufwiegeln.
Was jedoch auffällt, sind Art und Umfang der propaganda-ähnlichen Öffentlichkeitsarbeit, die nun von Seiten der Regierung betrieben wird. Täglich wird die Bevölkerung über die Medien und immer wieder auch in massenhaft verschickten SMS aufgerufen, weiterhin auf die Straße zu gehen, um sich zu ihrem Land zu bekennen. Von Behörden und Brücken, am Istanbuler Wahrzeichen Galata-Turm, an öffentlichen Bussen und selbst auf den Fahrzeugen der Stadtreinigung leuchtet das Rot der türkischen Fahne. Auf Werbeflächen, die normalerweise Reklame zeigen, sind nun die Flagge der Türkei und politische Slogans zu sehen.
http://www.n-tv.de/politik/Hashtag-Todesstrafe-article18261906.html
Entsprechend düster sind nun die Aussichten für die Konjunktur. Wenn das Land seinen Rechtsstaat weiter demontiert und sich durch Maßnahmen wie Ausreisesperren für Akademiker zunehmend vom Ausland abkapselt, dann drohen auch die Investitionen weiter zurückzugehen - und mit ihnen das Wirtschaftswachstum. Damit ist letztlich auch Erdogans Macht bedroht.
http://www.t-online.de/wirtschaft/id_78487950/tuerkei-wirtschaft-die-wackligen-saeulen-des-erdogan-booms.html (Archiv-Version vom 24.07.2016)


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24.07.2016 um 16:09
@egaht
Zitat von egahtegaht schrieb:@lukistar ist kein aussenseiter, eine deutliche mehrheit der deutschen türken
wählen erdogan und haben vermutlich die gleichen ansichten wie @lukistar .
Aber die Türken sind wiederum eine Minderheit in der deutschen Gesellschaft (die Erdogan-Anhänger allemal). An der wird er sich messen lassen müssen. Und da ist sein Standpunkt eine Außenseitermeinung.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:20
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Man will sicher eine Demokratie in der Türkei. Man ist im Prinzip auch wirklich gegen ein Militärputsch. Das alles soll aber so wie in Europa aussehen. Außerdem soll die Türkei eigene regionale Interessen zurückstecken und ausnahmslos westliche Interessen unterstützen.
Solange dass nicht so ist, sind demokratische und rechtsstaatliche Wege zu Beseitigung der AKP, für viele nicht die einzigen Optionen.
Nein, Leute können Sprache sprechen die sie wollen, Nachthemden, Morgenrock, Fez oder Kopftuch tragen, oder kurze Hosen, lange oder kurze Haare, Bart oder nicht
so soll Türkei aussehen, und nicht verdammt nochmal so, wie sich das gewisse überreligiös-nationalistische fanatisierte Erdogan-Anhänger vorstellen.
Ich habe da unbeschwerte Istanbul erlebt.
Schade dass dies nach all den Anschlägen und jetzt noch Putschversuch nie mehr so sein wird,

obschon das positive, westlich offenen und kritisch auf alle Seiten durchaus vorhanden wäre,
der neue "Allahuakbar wir sind Türkei hoch Erdogan Trend"
gefällt weder den Touristen, noch den kritischen Türken,
Putin schon, Trump auch, sind ja auch vom gleichen Kaliber.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:25
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:Nein, Leute können Sprache sprechen die sie wollen, Nachthemden, Morgenrock, Fez oder Kopftuch tragen, oder kurze Hosen, lange oder kurze Haare, Bart oder nicht
So ist die Türkei heute.
Zitat von lilitlilit schrieb:so soll Türkei aussehen, und nicht verdammt nochmal so, wie sich das gewisse überreligiös-nationalistische fanatisierte Erdogan-Anhänger vorstellen.
Was bestimmte Gruppen wollen wird aber nicht für alle gültig. Und man sucht sich gerne Erdogan Anhänger raus, die man stellvertretend für alle Erdogan Wähler bemüht. Die AKP Wähler sind nicht alle gleich, der Ausmaß konservativer und religiöser Ansichten ist unterschiedlich.
Zitat von lilitlilit schrieb:Schade dass dies nach all den Anschlägen und jetzt noch Putschversuch nie mehr so sein wird,
Nach allem was mir Freunde aus der Türkei berichten, wird der abgewährte Putsch von der Bevölkerung freudig aufgenommen. Und vom Ausnahmezustand merkt man im Alltag fast nichts.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:27
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb: Und vom Ausnahmezustand merkt man im Alltag fast nichts.
Sag das denen, die unter fadenscheinigen Vorwürfen im Gefängnis sitzen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:33
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Auch als Türke kann ich leben wo ich will und kann an jedem Ort die Türkei verteidigen
Natürlich
@lukistar
natrlich!
Nur scheissts uns in den demokratischen Länder an, wenn nicht demokratische Leute unter unserem Dach und auf unseremm Boden leben und profitieren, und gleichzeitig aber
autokratische Systeme oder Ultrareligiöse Gruppen die absolut antidemokratisch sind, unterstützen,
exgüse!


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:40
@kintarooe
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Genauso wenig wie ich darauf eine Antwort habe, kannst du darauf eine Antwort haben.
Stimmt, niemand kann die Zukunft vorhersagen. Man kann sich nur an Tendenzen halten aber auch die können sich ändern.
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Hast du Quellen dazu?
Meine Quellen kann ich hier nicht offen legen, sorry. Im Internet habe ich auf die schnelle nichts gefunden. Falls ein Mod ein Problem damit hat, kann er meinen Beitrag löschen.
Vor einigen Jahren sollen über 70000 ohne Gerichtsprozess in türkischen Gefängnissen gesessen haben. Untersuchungshaftdauer von einem Jahr und mehr waren nicht die Ausnahme sondern die Regel. In den letzten Jahren soll sich dies auch nicht verbessert haben, die Anzahl der regulären Inhaftierten soll sich sogar verdoppelt haben. Die Anzahl von Inhaftierten, ohne Gerichtsprozess, nach wie vor im 5-Stelligem Bereich. Die Türkei baut drei neue Gefängnisse, was aber nicht mit dem Putsch zusammen hängt. Das Justizsystem war sowieso schon ineffizient und korrupt (Korrupt müsste man eigentlich noch extra hervorheben). Viele befürchten, daß sich die Situation nun noch weiter verschärft.

@Glünggi
Warum ging es so schnell? Oder wolltest du mit deinem Beitrag etwas anderes sagen?
Also, warum ging es so schnell? Erstens haben die Putschisten natürlich eine Sonderstellung, die Regierung treibt die Verfahren natürlich an. Man muß dies jetzt schnell auf- und abarbeiten. Hier kommt auch Druck durch die Bevölkerung.
Warum wurden sie frei gelassen? In der Bevölkerung ist wohl vielen klar, daß viele der, zumeist jungen, einfachen Soldaten nichts von dem Putsch wussten. Sie befolgten nur Befehle.
Es gab Schnellverfahren, in denen die reinen Befehlsempfänger aussortiert werden sollten. Dies geschah im Sinne des türkischen Volkes, welches eben nicht alle pauschal verurteilt sehen will sondern nur die schuldigen. Es gibt da auch ein Schlagwort für diese "Bewegung" im Volk, welches mir aber jetzt nicht einfällt. Irgendwas mit "Hände weg von unseren Soldaten" oder so. Viele Türken wollen Aufklärung und Gerechtigkeit, auch für die Soldaten. Der Staat stände schlecht da, wenn er dies ignorieren würde.

Ändert aber nichts daran, daß das Justizsystem, jetzt mehr den je, eine Katastrophe ist. Die umstrittenen Anti-Terror-Gesetze habe ich dabei noch ausgeklammert, da dies noch ein Thema für sich ist und auch andere Staaten betreffen würde.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:41
Ein aus der Türkei geflüchteter Bürgerrechtler erzählt...
http://mobil.derstandard.at/2000041618766/Tuerkei-Wir-stehen-inmitten-einer-legalen-Diktatur


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:45
@lilit

Nur weil man es so oft wiederholt wird es nicht wahrer. Die Türkei ist eine Demokratie. Die ganze Macht Erdogans ist demokratisch legitimiert.
Auch ihr werdet es früher oder später akzeptieren müssen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:46
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:So ist die Türkei heute.
War sie, eine kurze Zeit lang, jetzt sicher nicht mehr.
Wenn du nicht mal ne Satirezeitschrift am laufen halten kannst ohne Sanktionen, entschuldigung, schau dir doch die Zahlen mal an,
schau dier die Quartiere in istanbul vorher und nachher an.
Diese neue Erdogan-Euphorie beruht auf Einschüchterung und Angstmacherei.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Die AKP Wähler sind nicht alle gleich, der Ausmaß konservativer und religiöser Ansichten ist unterschiedlich.
Das weiss ich, natürlich will ich nicht verallgemeinern, aber es gibt da Auswüchse,
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Nach allem was mir Freunde aus der Türkei berichten, wird der abgewährte Putsch von der Bevölkerung freudig aufgenommen. Und vom Ausnahmezustand merkt man im Alltag fast nichts.
das ist in allen Länder schon passiert, wo Terror zu Alltag wird. In Irland hat keine Sau nicht gegähnt, wenns wieder mal ein Attentat gab, in den 80-Jahren,
das nimmt den Attentäter
den Wind aus den Segel
und besser als zu grosses Tamtam
und auch Überlebensstrategie der betroffenen Bevölkerung, sonst würden alle Verbliebenen in Bagdad oder Syrien tot umfallen.

Man macht das beste draus.
Erdogan treibt das Land in den Ruin,
falls er wirklich bis 2023 zu regimieren gedenkt.
Wie Erdogan mit wirrer Wirtschaftspolitik "Vater einer neuen Türkei" werden will
2023 wird ein wichtiges Jahr
Wie Erdogan mit wirrer Wirtschaftspolitik "Vater einer neuen Türkei" werden will
http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/2023-wird-ein-wichtiges-jahr-wie-erdogan-mit-wirrer-wirtschaftspolitik-vater-einer-neuen-tuerkei-werden-will_H1770426352_227361/


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:47
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Die Türkei ist eine Demokratie.
Falsch.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Die ganze Macht Erdogans ist demokratisch legitimiert.
Richtig.

Letzteres ist für die derzeitige Entwicklung irrelevant. Nur weil demokratisch gewählt, bedeutet es nicht, dass die derzeitige Entwicklung noch Demokratie darstellt! Die Eckpfeiler einer Demokratie existieren dort schon lange nicht mehr, daher kann man nicht mehr von einer Demokratie in der Türkei sprechen. (Stichwort Pressefreiheit)


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

24.07.2016 um 16:55
@CurtisNewton

Und wie die Türkei eine Demokratie ist. Die Türkei hat ein Parlament mit verschiedenen Parteien, die Menschen dürfen ihre Parteien frei wählen. Die Opposition übt Kritik an der AKP Regierung. Die Menschen können nach verschiedenen Lebensstilen leben.

Das die Politik einer Demokratie auch mal hart sein kann, zeigt nicht nur die Türkei, sondern viele Demokratien die beispielsweise ein Problem mit Terrorismus haben.
Nur ist die Gefahr für die Gesellschaft und den Staat in der Türkei um einiges größer, neben dem Terrorismus gibt es andere staatsfeindliche Gruppierungen, die wie man sehen konnte sogar das Potenzial für ein Umsturz haben. Entsprechend noch härter sind die momentanen Maßnahmen für die Stabilität und Sicherheit.
Das mag für viele Europäer nicht die größte Priorität sein, vielen wäre es lieber, die AKP würde verschwinden, auch wenn es zu einem Bürgerkrieg kommen könnte.
Manche sehnen es sich ja auch regelrecht herbei, statt einfach mal zu akzeptieren wer in der Türkei gewählt wurde.


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