Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@brasco24

Menschenrechtler haben Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe beim Referendum beklagt. In einem Zwischenbericht des türkischen Menschenrechtsvereins IHD hieß es am Sonntag, in fünf Provinzen sei den Wahlbeobachtern des Vereins der Zutritt zu Wahllokalen verweigert worden.

Zudem seien in den ost- und südosttürkischen Provinzen Agri, Erzurum und Adiyaman Wähler dazu gezwungen worden, offen abzustimmen.

In Erzurum und dem osttürkischen Van hätten Soldaten und bewaffnete Dorfschützer Beobachter der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP bedroht und von ihrer Aufgabe abgehalten. In der Hauptstadt Ankara sei ein offizieller Beobachter aus dem Wahllokal gezerrt worden.

Die IHD kritisierte weiter, in der südosttürkischen Provinz Sanliurfa säßen in jedem Wahllokal zwei bewaffnete Polizisten. Grundsätzlich würden vor allem in kurdisch geprägten Regionen Sicherheitskräfte verstärkt eingesetzt. Diese hielten sich zudem nicht an die gesetzliche Regelung, wonach Sicherheitskräfte einen Abstand von mindestens 15 Metern zur Wahlurne einhalten müssen.

https://www.nrz.de/politik/live-blog-so-laeuft-das-referendum-in-der-tuerkei-id210271319.html

So erste Wahlergebnisse sind da

63% Ja
37% Nein

@SouthBalkan
Bin auf der Arbeit, schaue mir spâter mal an was da vorgefallen sein soll, aber es gibt gead von Oppositionszeitungen schon den ganzen Tag versuche Manipulationen zu sehen, diese werden meist in paar Minuten wiederlegt. 

Abwarten kann ich nur sagen. 

Die Auszâhlung dauert noch an, sind grad mal paar Prozent ausgezâhlt, die Ergebnisse können sich noch ândern. 

So neue Ergebnisse

Bei 34,2% ausgezâhlten Urnen

60,8% Ja
39,2% Nein

Die Wahlbeteiligung liegt bei etwa 84,3%

brasco24 schrieb:aber es gibt gead von Oppositionszeitungen schon den ganzen Tag versuche Manipulationen zu sehen, diese werden meist in paar Minuten wiederlegt.

Das klingt nicht nach nur ein paar "Unstimmigkeiten" die man schnell widerlegen kann.

https://www.taz.de/!5401241/

„Überall in den Wahllokalen sind auf allen Etagen Polizisten, die da gar nicht sein dürften. Die durchsuchen Taschen nach Wahlbeobachter-Kärtchen. Auf den Karten von der CHP ist deren Parteiemblem, auf unseren ist vorne ein Stempel von der HDP. Die Polizisten nehmen die Beobachter mit auf die Wache, um ein Protokoll aufzunehmen. Die werden danach wieder freigelassen, aber das kann Stunden dauern. Solange ist niemand von der HDP und der CHP an den Urnen.“

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-04/referendum-tuerkei-recep-tayyip-erdogan-live

Wenn 40% der Stimmen schon ausgezählt sind, und das Ja-Lager deutlich vorne liegt, dann denke ich kann man schon prognostizieren, wie das wohl ausgehen wird :(

Hm...

schauen wir mal :-)
Ich befürchte alledings das durch die ungleich Wahl (bereits im Wahlkampf) das Ergebniss zu Erdogans gunsten ausfällt.

https://www.nrz.de/politik/live-blog-so-laeuft-das-referendum-in-der-tuerkei-id210271319.html

Beim Stand von 42,4 Prozent geöffneten Urnen, führt das "Ja"-Lager mit 58,6 Prozent gegenüber 41,4 Prozent gegen die Verfassungsänderung. Quelle: CNN Türk

Ich will nicht als Egoist oder Verschwörungstheoretiker dastehen, aber ich mache mir Sorgen, vor Allem auch ums uns hier in Deutschland.
Neue Flüchtlingswelle?

Konflikte zwischen Kurden und Türken in Deutschland?

https://www.tagesschau.de/inland/tuerkei-deutschland-kurden-101.html

16.04.201717:21
CHP stellt Legitimität der Abstimmung infrag
Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, stellt die Legitimität der Wahl infrage. Die in letzter Minute getroffene Entscheidung der Wahlbehörde YSK, von ihr nicht abgestempelte Stimmzettel als gültig zu akzeptieren, werde ein "schweres Legitimitätsproblem" zur Folge haben, sagt CHP-Vize Bülent Tezcan.
https://www.nrz.de/politik/live-blog-so-laeuft-das-referendum-in-der-tuerkei-id210271319.html

@scriptum
Ich denke auch das der Konflikt sich bis hierher ausweiten wird.

Ahh eine neue Hochrechnung :-)

+++ Der Vorsprung des Erdogan-Lagers wird kleiner +++

Bei 57,5 Prozent geöffneter Urnen:

56,5 Prozent für "Ja"

43,5 Prozent für "Nein"

@nexutron

Dieses Land will/soll also in die EU.
Ich glaube sollte Erdogan gewinnen, hat sich das eh erledigt.

Das die Türkei in die EU möchte .. .. .Davon gehe ich auch aus.
Ich bin nur nicht überzeugt das Erdogan in die EU will.

Im Internet geistern Bilder und Videos von Leuten rum, auf denen 1 Person mehrere Wahlstimmen mit einem "Ja" versieht zu sehen sind.
Alleine das sorgt schon für Unmut und löst das Gefühl einer ungerechten Wahl aus. Von den ganzen Ungerechtigkeiten während der Wahlkampagnen brauchen wir nicht zu reden.



Oder hier:
https://www.facebook.com/NationalistNewsTurkey/videos/1672061029763798/

Akp'ler gehen zusammen mit den Wählern in die Kabine und kontrollieren die Stimmzettel.
http://halkinvekilleri.com/akp-li-muhtar-kabindekileri-denetlerken-yakalandi-1 (Archiv-Version vom 19.04.2017)

@SouthBalkan
Wie schon von dir festgestellt, erhöht die Zulassung ungestempelter Wahlzettel nur die Wahrscheinlichkeit einer Manipulation der Wahlen und das sicherlich nicht zu Gunsten des Nein-Lagers.

Hoffentlich führt er dann die Todesstrafe ein und die EU beendet das Kasperltheater mit der Türkei.
Wenn man die Außengrenzen schützen würde oder irgendeinen Plan dazu hätte, kann einem die Türkei egal sein. Wichtiger sind die Menschen mit türkischem Hintergrund die hier bei uns leben.

Denen sollte man vermitteln, dass sie willkommen sind damit die Hetze aus der Türkei ins Leere läuft.

Aber ich stehle da mal bei der Anstalt, es kommt einem bei den zahlreichen Türken die in Deutschland oder auch Österreich für Erdogan sind manchmal so vor, als würden Freilandhühner für Legebatterien demonstrieren.

sorry, wer glaubte der sultan vom bosborus würde eine geheime und demokratische wahl zulassen, hatte eine hoffnung die sich nicht erfüllen wird.
der mann kann es sich nicht leisten dieses referendum zu verlieren. sollte er dieses referendum verlieren würde ihn auch sein präsidententitel nicht retten und er würde in der versenkung verschwinden, zwar nicht sofort, aber bei nächster gelegenheit.

er ist gezwungen zu gewinnen und dafür zieht er alle register auch kriminelle.

Bei 70,9 Prozent ausgezählter Urnen:

54,8 Prozent für "Ja"

45,2 Prozent für "Nein"

Oppositions-Politiker tauchen unter
Die Schweizer Politikerin Sibel Arslan (Bild) ist für die Abstimmung nach Istanbul gereist, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Die Grünen-Nationalrätin mit türkisch-kurdischen Wurzeln möchte Vertreter mehrerer Parteien treffen. «In Istanbul geht man derzeit eher von einem Nein aus», sagt Arslan vor der Schliessung der Lokale zu BLICK. Dennoch sei die Situation für die Opposition sehr angespannt.

«Vor allem Politikerinnen befürchten, Opfer von Übergriffen zu werden, egal, wie das Referendum ausgeht. AKP-Anhänger haben oppositionelle Frauen quasi als Freiwild bezeichnet», sagt Arslan. «Eine HDP-Politikerin erzählte mir gerade, sie sei heute Morgen mit gepacktem Koffer aus dem Haus und werde heute Nacht nicht zu Hause übernachten».

http://www.blick.ch/news/ausland/tuerkei/abstimmung-in-der-tuerkei-die-wahllokale-sind-geoeffnet-id6536260.html

@insideman

Selbst wenn man die Außengrenzen schützen würde, würde sich möglicherweise irgendein Politiker finden, der von den Zuständen dort so viel Mitleid bekommen würde, dass dieser früher oder später die Grenzen öffnen und die Leute, ohne Zustimmung des Volkes "einladen" würde.

Mal ernsthaft, ist da jetzt tatsächlich irgendwer überrascht?
Natürlich wird da manipuliert bis es quietscht. Diese Abstimmung darf Erdogan nicht verlieren und das wird ganz sicher auch nicht annähernd in Erwägung gezogen.
Erstunlich ist, dass das nach der sorgfältigen Vorbereitung des Regimes überhaupt erforderlich ist. Nach einseitigst gehaltenem Wahlkampf, regierungstreuer Gleichschaltung der Presse, Inhaftierung, Einschüchterung und Verängstigung der Gegnerschaft und unzähligen Propagandaveranstaltungen müsste es doch eigentlich auch so reichen.

@LDS

Die Frage wird sein da "trotz" der Manipulation das Ergebnis sehr knapp sein wird, werden beide Seiten das Ergebnis nicht akzeptieren.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen das es heute Nacht Unruhen geben wird.