Kritisches Freihandelsabkommen TTIP (USA)

@Phantomeloi

Phantomeloi schrieb:Dass sich nunmehr 1% des Geldes unter 99% der Bevölkerung aufteilt

Ne falschrum...
Es sind 50% des Geldes dass sich die 99% teilen und die anderen 50% des Geldes teilen sich die 1% reichsten der Bevölkerung.

@Phantomeloi

Phantomeloi schrieb:Oh, danke für die Information. Die 50%-Rechnung ist interessant. Habe ich so noch nicht bedacht.
Eine wirklich intelligente "Vorstellungs-Aufgabe" :)

Das ist doch nun wirklich keine neue Erkenntnis. Viel wichtiger scheint mir der Zusammenhang, dass 49% allen Privatvermögens sich die USA zuschreiben kann. Die Nation mit dem höchsten Privatvermögen pro Kopf ist die Schweiz.

Deutschland belegt nach China mit 4,3% den dritten Platz.

http://www.fundresearch.de/sites/default/files/partnercenter/Credit-Suisse/news_2014/Credit%20Suisse%20Global%20Wealth%20Report%20Pressemitteilung_DE.pdf

@Glünggi

Glünggi schrieb:Also das reichste 1% hat soviel Kohle wie die übrigen 99% zusammen.

und:

Glünggi schrieb:Es sind 50% des Geldes dass sich die 99% teilen und die anderen 50% des Geldes teilen sich die 1% reichsten der Bevölkerung.

Sorry, ich springe immer zu weit und zu hoch. Jetzt wird es kompliziert. Ich hoffe, du folgst mir noch einmal und verbesserst mich, falls ich wieder einen Denk-Knoten drin habe:

1% hat dasselbe Vermögen wie die restlichen 99%. So richtig, wie du es schreibst.

Phantomeloi schrieb:Dass sich nunmehr 1% des Geldes unter 99% der Bevölkerung aufteilt

Das ist falsch, was die Geldsumme betrifft!

Dennoch gibt mir meine "falsche" Auffassung zu denken, da es sich genau so aufteilt, was die "Gewalten" betrifft. Es geht nun nicht mehr um Geld, sondern um "Macht", um "Recht".
(Oder auch Entmachtung der 99%/Entrechtung.)

Also das reichste 1% hat soviel Kohle wie die übrigen 99% zusammen.


1% der Menschheit "verfügt" über/lenkt den den Rest der Welt.

Jeder Tyrrann hätte sich über eine solche Zahl (an Untertanen) höchst erfreut.
(Eigentlich ein monarchisches Prinzip/1 König ... der Rest hat zu folgen.)


Die 99% sind (unwissend und) sich nicht einig, während die 1% sehr genau wissen, wo es lang geht.

Somit liegt bei 1% die Einigkeit, während die anderen 99% noch keine Einigung gefunden haben, wo es hin geht. Kannst du mir folgen, oder habe ich einen Knoten drin?

@Phantomeloi
Ich glaube die 1% sind sich nur in einem Punkt einig: Sie wollen mehr ;)
Naja aber ist halt auch ab einem gewissen Level ein Selbstläufer... irgendwann musste schon ziemlich verpeilt sein, wennde das Geld noch los wirst, das dein Vermögen reinspült.
Der Punkt ist halt ob Du Dir was zur Seite legen kannst und sich das vermehrt oder ob es halt gerade so reicht um zu leben.

@kusamak

Das ist doch nun wirklich keine neue Erkenntnis. ext

Du solltest deine Mitmenschen nicht unterschätzen. Natürlich sollte man sie auch nicht überschätzen. Daher:

Es ist interessant für mich von den 1% zu hören, da ich diese Zahl von 2% noch in Erinnerung hatte. Da ich mich selbst kontrolliere, sah ich im Netz mal nach. Und es stimmt:
Noch vor 2 - 3 Jahren galten generell die 2%.
Lediglich in den USA betraf es 1%.

http://sebb19.blog.de/2013/02/12/umverteilungsfakten-15526124/

Die reichsten 2% der Weltbevölkerung besitzen mehr als die restlichen 98%.

In den USA, der Volkswirtschaft Nr. 1 sind es sogar die obersten 1%!

Die unteren 50% der Weltbevölkerung besitzen gerade einmal 1% des weltweiten Vermögens.

Wie du sagst, wenn man Genaueres wissen möchte, dann muss man auch genauer hinsehen, oder hinhören.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Ich glaube die 1% sind sich nur in einem Punkt einig: Sie wollen mehr ;)

Naja, wenn die 99% nicht aufpassen, dann bekommen die 1% auch mehr. Nur "DAS MEHR" bedeutet mehr, als nur mehr.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Naja aber ist halt auch ab einem gewissen Level ein Selbstläufer... irgendwann musste schon ziemlich verpeilt sein, wennde das Geld noch los wirst, das dein Vermögen reinspült.
Der Punkt ist halt ob Du Dir was zur Seite legen kannst und sich das vermehrt oder ob es halt gerade so reicht um zu leben.

Ganz genau so ist es.

Schuld, schuldig, die Schuld, Schulden sind nicht umsonst so "begehrt" im Leben und Finanzwesen.

Unschuldige sind schwer führbar :)

@Glünggi

Glünggi schrieb:ch glaube die 1% sind sich nur in einem Punkt einig: Sie wollen mehr ;)
Naja aber ist halt auch ab einem gewissen Level ein Selbstläufer...

Da hätte ich einen Einwand. Nicht das Gesamtvermögen steigt, die Weltbevölkerung steigt auch rasant an. Das heisst, daer Vermögenszuwachs muss mit mehr Menschen geteilt werden. Die 1% der Bevölkerung besitzt 50% des Gesamtvermögens wird denke ich so bleiben. Die gute Nachricht, nicht für uns aber der Club der Milliadäre wird kräftig weiter wachsen.

@kusamak
Ja es gibt immer mehr Millionäre das stimmt schon.. bloss wie das Prozentual mit dem Bevölkerungswachstum zusammenhängt entzieht sich meiner.
@Phantomeloi
Die meisten Menschen sind halt käuflich.

@kusamak

kusamak schrieb:aber der Club der Milliadäre wird kräftig weiter wachsen.

Dann hoffe ich mal, dass ich da dabei bin .... :D
@Glünggi wie sieht´s mit dir aus?

@Phantomeloi
Wenn da nicht noch eine unerwartete Erbschaft reinschneit, eher nicht :D

@Glünggi
:D Wer weiß das schon. Eine alte kinderlose Erb-Tante oder -Onkel ... soll´s ja alles geben und schon gegeben haben.

wuec schrieb:Wenn er denn endlich mal aufhören würde, uns mit seinen geografischen Kenntnissen zu beglücken, und mal detailliert erklären würde, was genau sich für die CAFTA Staaten so nachteilig ausgewirkt hat (und das womöglich vielleicht sogar anhand einiger handfester ZDF belegen könnte; damit würde er schlagartig zum Allmyianer des Monats), dann würden seinem Gesang gewiss alle Allmy-Laien glückselig und entzückt lauschen.

Ich bewerbe mich hiermit als Allmyaner des Monats! :D

Die US-Regierung versprach El Salvador Diversifikation seiner Agrarwirtschaft (inkl. Export nicht traditioneller Güter nach Nordamerika), sowie mehr Arbeitsplätze durch Investitionen in den Agrarsektor. All das traf nach Eintreten des CAFTA nicht ein - die Exporte traditioneller Güter stiegen, aber mit höheren Preisen (keine Diversifikation). Schon 1 Jahr nach Inkrafttreten des Abkommens gingen 11.457 Arbeitsplätze über den Jordan und innerhalb von 2 Jahren verdoppelte sich die Zahl der Arbeitslosen fast.
Der heimische Lebensmittelsektor ging 2006 satte 28% in den Keller, Investitionen gab es nicht, die Preise für Bohnen und Reis gingen ca. 50% nach oben. Die medizinische Versorgung hat sich ebenfalls deutlich verteuert.

Für Nicaragua wurde eine Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und ein Wirtschaftsaufschwung versprochen. Nichts davon trat ein. Die Armutsrate stieg in 18 Jahren amerikanischer "Wirtschaftslehre" um 140% bis 2007. Nahrungsmittelpreise haben sich astronomisch erhöht. Nicht besser sieht's mit der Infrastruktur aus, die sich verschlechtert hat.

Early statistics for 2008 show an increase in exports to the U.S. from 2007—$173.3 million
from January to June in 2007 compared to $243.7 million from January to June in 2008.32
However, until the majority of Nicaraguans see the benefits of this increase, the idea that
increased exports help the whole country remains doubtful. The increase from the last six months has not pulled Nicaragua out of its position as second poorest nation in the western hemisphere. In fact, during this export boom the average Nicaraguan has been struggling daily to keep up with the increased prices of everything.

The U.S., on the other hand, is not having problems gaining access to Nicaragua’s marketplace. Imports from the U.S. to Nicaragua grew 33% from 2006 to 2007—leaving Nicaragua with a bilateral commercial deficit of 76.6% and creating stronger dependency on imported U.S. goods.33
Free trade agreements like DR-CAFTA drive small and medium producers to quit producing while forcing Nicaragua’s economy to grow ever-increasingly dependent on U.S imports.

(S.13)

Das und mehr ZDF:
http://www.cispes.org/documents/DR-CAFTA_Effects_and_Alternatives.pdf (Archiv-Version vom 09.08.2014)

Phantomeloi schrieb:1% der Menschheit "verfügt" über/lenkt den den Rest der Welt.

Nein, es sind sogar nur 0,1%:

@Scox

Scox schrieb:Ich bewerbe mich hiermit als Allmyaner des Monats! :D

Meine Stimme hast du!

Ansonsten einfach nur ein großes "Danke" für deinen Post!

Scox schrieb:Nein, es sind sogar nur 0,1%:

... noch weniger? :) ... na, dann müssten die Leute, die "soziales Interesse" für sich auch vertreten sollten, doch in der absoluten Mehrheit sein. Aber nein, die bitten um und bedanken sich auch noch mit Knicks für das "wohlstandsbringende" TTIP.

Natürlich bringt das TTIP Wohlstand ... den 0,1%, die über den Rest der Menschheit verfügt.
Aus der Nummer kommt die Menschheit denn so schnell nicht mehr raus, da Europa die letzte "Bastion" ist, die es zu "übernehmen" gilt. Ä! Wie realistisch!

@Phantomeloi

Phantomeloi schrieb:Meine Stimme hast du!

Danke und ja, gerne! :D

Phantomeloi schrieb:... noch weniger? :) ... na, dann müssten die Leute, die "soziales Interesse" für sich auch vertreten sollten, doch in der absoluten Mehrheit sein. Aber nein, die bitten um und bedanken sich auch noch mit Knicks für das "wohlstandsbringende" TTIP.

Naja, diese 0,1% sind die absolute Spitze, also die Multimilliardäre und Oligarchen mit dem größten Einflussbereich. Im Kapitalismus ist Machtzentralisierung systemisch eingemauert, insofern wird sich die Einkommens- und Einflusspyramide in Zukunft weiter zuspitzen. Die unteren 99% werden ärmer und wehrloser. Ihre Lobby sind die Gewerkschaften, und deren Machtbefugnisse werden zunehmend ausgehebelt.

So erfüllen TTIP und andere geopolitische Sauereien nur zwei Dinge: Erstens eine weitere Kapital-Umverteilung und zweitens eine Erweiterung der US-Hegemonie.

@Scox
Deiner kurzen und klaren Ausführung kann ich nur zustimmen. Sehr verständlich geschrieben auch. Das sollte sogar einer lesen und verstehen können, der nicht studiert hat.

Allerdings - und den Einwand erlaube ich mir selbst: wir müssen auch mit anderen Staaten und Mächten rechnen. Was ist mit China oder Indien? Hm, jo, eigentlich egal, welche Staatsangehörigkeit einer der 0,1%er hat. Denen gehört ja dann die "globale" Welt, sozusagen.
Wenn das nur mal gut geht.

@Scox
http://www.n-tv.de/wirtschaft/USA-wollen-Mitspracherecht-bei-EU-Gesetzen-article14395946.html

Haben die USA demnächst bei der Gesetzgebung in der EU ein Wörtchen mitzureden? Sollte TTIP zustande kommen, könnten Listen mit wichtigen Gesetzesplanungen vorab ausgetauscht werden. Der jeweilige Handelspartner hätte Einfluss auf die Rechtslage.

...Sollte sich ein Partner letztlich dazu entscheiden, das Gesetz gegen die Bedenken des anderen durchzusetzen, so sei auch das möglich.

...Kritiker warnen davor, dass durch das Abkommen wesentlich lockerere Umwelt- und Verbraucherschutzstandards aus den USA nach Europa importiert werden.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt ist der Investitionsschutz (ISDS). Dabei geht es darum, wie ausländische Investoren vor Verstaatlichungen und anderer "unfairer" Behandlung im Gastland bewahrt werden können. TTIP-Gegner warnen vor der Möglichkeit, dass über spezielle Schiedsgerichte nationales Recht und nationale Politik ausgehebelt werden könnten.

Selbst in den USA werden die neuen Handelsabkommen in der Bevölkerung langsam kritisch gesehen:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Obama-will-Super-Freihandelszone-forcieren-article14561426.html

Mit Blick auf Kritik auch in Reihen seiner Demokraten sagte Obama: "Ich muss eingestehen, dass frühere Handelsabkommen nicht immer den Erwartungen gerecht wurden. Aber das heißt nicht, dass wir uns selbst von neuen Chancen abschneiden sollten." Umfragen hatten zuletzt ergeben, dass jeder fünfte Amerikaner skeptisch ist, dass durch Freihandelsabkommen neue Arbeitsplätze entstehen. Weniger als 20 Prozent glauben demnach, dass Freihandel zu höheren Löhnen führt.

Dann nehme ich meine Annahme, dass das TTIP "nur" den USA gut tut, gerne zurück.
Selbst in den USA ist eine Verbesserung des Bevölkerungs-Wohlstand-Standards nicht erkennbar.

Erkannbar ist der ungebremste Macht-Ausbau Einzelner.

Und wenn die deutsche Automobil-Branche meint, dass eine Angleichung der technischen Standards notwendig ist, dann sollen sie doch mal ein Konzept vorstellen. Zu dieser Angleichung benötigen sie kein derart umfassendes Freihandelsabkommen wie das TTIP.

Scox schrieb am 15.02.2015: Im Kapitalismus ist Machtzentralisierung systemisch eingemauert

Desshalb gibt's ja auch ein Kartellgesetz. Nur greift es meiner Meinung nach einfach viel zu spät. Es verhindert halt nur die absolute Macht... und ich sehe es lieber wenn schon bei viel Macht die Bremse gezogen würde und nicht erst kurz vor absolut. Aber darüber kann man sich ja streiten. Effizienz und so...

@Glünggi

Bei den Kartellgesetzen stellt sich dann die Frage, wie die Internet- oder Agrarkonzerne so groß werden konnten, dass die staatliche Behörden infiltrieren und/oder umgehen können? Ich denke, bei einer gewissen Größe kommen andere Argumente zum Tragen als Gesetzestexte. ;)

Wie ist denn der letzte Stand? Der dicke Siggi hat quasi schon unterschrieben. Die fette bitch hält willig seinen Popo hin für den Ami-Schwengel. Merkel und Schäuble haben den Bundestag durchregiert, da muckt keiner mehr auf. Muss wieder dass BVerfG ran.

Gabriel dürfte allerdings schon gewusst haben, warum er fehlt: Der Bundestag entscheidet nicht über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP, weil der Freihandel seit 2009 in der Kompetenz der EU liegt.

Die Abkommen mit Kanada und den USA werden einscheidende Veränderungen für den Arbeitsmarkt in Deutschland haben.


Ein unabhängige Studie hat ergeben, dass der Niedriglohn-Sektor einen Boom erleben dürfte. In Europa kann das TTIP knapp 600.000 Arbeitsplätze überflüssig machen.

Das ist doch voraussehbar, dass die Löhne bis auf Untergrenze schrumpfen. Mit dem TTIP macht man nur den Sack für die nächsten 1000 Jahre zu. Und was dann?

Ich fordere die EU-Abgeordneten auf, gegen das TTIP zu stimmen.

Ich fordere die deutschen Bundestagsabgeordneten auf, gegen das TTIP zu stimmen.

Ich fordere alle Europäer auf, sich freien Willens für ihr eigenes Wohl auszusprechen und zu entschließen.
Außer, ihr genießt diese Art der Unfreiheit. Dann soll es mir auch "recht" sein. Immerhin leben wir in einer Demokratie, deren Mehrheitsmeinung, bzw. -wille für die Politik ausschlaggebend ist.