@Eurofighter Bei dem Punkt mit dem Raum stimme ich dir zu, das ist oft nicht gut.
,,Menschenunwürdig'' möchte ich jetzt eine Überbelegung bis zu einem gewissen Punkt nicht nennen, denn ich finde, dieser Begriff ist sehr schwerwiegend, wird aber auch sehr inflationär verwendet. Für manche Leute ist es schon ,,menschenunwürdig'', sich arbeitslos melden zu müssen.
Jedenfalls, zu dem Thema Räumlichkeiten für Asylbewerber:
Zu wenig Platz für zu viele Leute sind vor allem dann negativ, wenn diese zu wenig Möglichkeiten haben, sich zu bewegen, zu betätigen.
Grade nach Flucht- und Verfolgungserlebnissen sind die Menschen unter Umständen noch sehr ängstlich, aggressiv, misstrauisch, tragen psychische Schäden, haben eventuell auch mit Angehörigen anderer Ethnien und Nationalitäten schlechte Erfahrungen gemacht...
Es würde ja schon uns, ohne diesen Hingergrund, irgendwann auf die Nerven gehen, ständig mit einer großen Zahl fremder Menschen zusammen zu sein.
Kann man dann wenig anderes machen, als einfach herumsitzen, rauchen und trinken (Alkohol und Tabak findet sich ja überall), ist das im negativen Sinne ziemlich explosiv.
Leider gehört es zu der veralteten Asylpolitik Deutschlands (zu der auch dieser peinliche ,,Sichere Drittstaaten-Paragraph'' zählt), dass sich die Asylbewerber ,,nicht zu wohl fühlen'' und, solange nicht über ihr Schicksal entschieden ist, sie auch möglichst keinen Anschluss an die Bevölkerung finden sollen.
Offizielle Begründung: Man will keine falschen Hoffnungen machen und man will keine Flüchtlinge
,,anlocken''.
Das blöde daran ist aber: wenn man die Menschen ständig separierend behandelt und ihnen wenig bis keine Anschlussmöglichkeiten lässt, sondern sie praktisch nur rumsitzen und darauf warten sollen, was mit ihnen passiert, dann kommen diese leicht auf dumme Gedanken.
Da ist die Angst, doch wieder abgeschoben zu werden. Da sitzt man in einem fremden Land, man sieht, je nach Herkunft, viel unbekannten Glitzer, der einen aber nicht zugänglich ist.
Da wendet man sich dann eben ,,seinen Leuten'' zu, die Deutschen wollen ja eh nichts von einem wissen.
Wenn man mich fragt, ist genau diese Situation eine Situation, die es dann beispielsweise diese Geschichten fördert, dass es um Asylbewerberheime viele Drogen, Diebstähle, Einbrüche, Überfälle gibt (nicht bei allen, aber das stimmt zum Teil natürlich).
Ich bin der Meinung: hätten Asylbewerber mehr sinnvolle Beschäftigung, so würden solche Probleme sinken.
Wer eine sinnvolle Tätigkeit mit gewisser Verantwortung oder Privilegien hat, der neigt, denke ich, weniger dazu, dann noch aus Frust Sachen zu demolieren oder Drogen zu verticken - er kann ja zeigen, dass er nicht einfach ,,den Staat abzocken'' will und er eigentlich ganz in Ordnung ist.
Selbst wenn dann negativ über seinen Asylantrag beschieden würde, wären das für alle positivere Erfahrungen, als die jetzige Situation, die in Deutschland eher auf Abweisung ausgerichtet ist.
Das Verständnis muss das Asylrecht erneuern, dass man nicht nur einfach irgendwelchen armen, dankbaren Seelen, die mit Nichts nach Deutschland kommen, großmütig Almosen gibt, die sie in jeder Form dankbar und ehrfürchtig annehmen sollen.
Asylpolitik darf keine Politik der Arroganz sein.
Und, um das abschließend nochmal zu betonen: in diesem Beitrag war Asylpolitik das Thema.
Nicht normale Migration, da sind andere Punkte wichtig!