Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

1.520 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 03:07
@Seidenraupe
sie dienen der Information, damit keine Vermutungen darüber angestellt werden, wie es dazu kam, wer was initiiert hat etc. Ich schrieb es doch im post. Damit man auf gleichem Informationsniveau diskutieren kann. Da bedarf es keiner Meinung. Sind ja einfach Fakten.
Aber Du kannst es gerne von der Verwaltung prüfen lassen, ob dies so genehm ist. Kein Problem :)

Anzeige
melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 03:23
Zitat von kofikofi schrieb:Aber haben wir die Informationen, welche Gruppierungen genau den Input oder die Idee einer Migrantenquote eingebracht haben?
kann man s.o. ganz einfach finden
Zitat von kofikofi schrieb:Ich würde ein Zusammenschluss, eine Organisation aller Migrantengruppen, die solche Themen verfolgen, besser finden, als nur quasi eine migrantische Gruppe, die da anscheinend vorprescht oder Input in den politischen Prozess bringt. Südkoreaner, Brasilianer, Afrikaner usw. haben bestimmt auch ein Interesse an solchen Themen, oder.
das ist der Fall, s.o.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Denn wie anders ist es zu erklären , dass man im Januar 2021 auf einmal auf die Idee kommt , hey in Berlin sitzen zu viele Menschen deutscher Herkunft in den Verwaltungsetagen herum .
Da muss man doch was an der Vielfaltsfront ändern können .
man kam nicht im Januar auf diese Idee s.o.
Zitat von kofikofi schrieb:Da sist ja quasi schon Assimilation
echt jetzt? Es nennt sich Teilhabe
Zitat von kofikofi schrieb:Aus der Perspektive ist es natürlich auch wieder bedauerlich, dass es ohne Druck wohl nicht geht. Die türkischstämmigen Leutz sind von daher halt stark genug, um nach oben hin eine Öffnung zu erzwingen, denke ich.
da denkst Du falsch, s.o.

@Seidenraupe
dient der Information bezüglich solcher Fragen und Behauptungen.....so kam ich darauf, unter anderem.....habe es jetzt für Dich nch einmal verdeutlicht. Gern geschehen.


melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 09:24
Zitat von kofikofi schrieb:Kolat: Es geht nicht um starre Zuwandererquote
Der türkische Gemeindevorsitzende Kolat sagte am Montag in Berlin, es gehe nicht um eine starre Zuwandererquote im öffentlichen Dienst, sondern um selbstbestimmte Ziele. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben ausländische Wurzeln. Der größte Teil von ihnen stammt aus der Türkei. Die Türkische Gemeinde beklagt, es gebe zu wenig Migranten in deutschen Behörden. Unter anderem müsse überlegt werden, den Beamtenstatus auch für Bewerber ohne deutsche Staatsbürgerschaft leichter erreichbar zu machen.
(Zitat aus Zitat, Quelle siehe Ursprungspost. Unterstrichenes Hervorhebung von mir)

Ich frage mich, wie(so) man auf solche Ideen kommt. Ist es zu viel verlangt Bürger zu sein und eine gewisse Bindung an den Staat zu haben, für den man oft hoheitliche Aufgaben übernimmt?

Art 33 GG ist da eindeutig. "Jeder Deutsche(!) hat..."

Ich halte Ideen wie oben deppert. Soll man vorher halt Bürger werden.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 09:48
@Warden
Mal abgesehen davon, dass im ÖD jede Menge Nicht-Beamte arbeiten, ist die o.g. Idee wirklich deppert. Sollen die Bewerber halt deutsche Bürger werden, dann kann man auch hoheitliche Aufgaben übernehmen. Wenn nicht, dann nicht.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 19:18
Zitat von abberlineabberline schrieb:Mal abgesehen davon, dass im ÖD jede Menge Nicht-Beamte arbeiten, ist die o.g. Idee wirklich deppert. Sollen die Bewerber halt deutsche Bürger werden, dann kann man auch hoheitliche Aufgaben übernehmen. Wenn nicht, dann nicht.
Das kommt noch hinzu. Im vielen Bereichen sind oder dominieren "TBs" (Tarifbeschäftigte, Regierungsangestellte, etc. pp) weil man teurere Beamte da nicht braucht, da die Aufgabe auch keine dediziert "hoheitliche" ist.

Ich müsste nochmal prüfen ob TBs qua Gesetz auch zwingend die Staatsbürgerschaft entweder grundsätzlich oder bereichsbezogen brauchen aber ich meine nicht.

Wer aber über das Beamtenverhältnis oder gewisse Aufgaben in ein besonderes Dienst- und Treueverhältnis eintritt, der soll und kann ja wohl auch neben sonstiger Eignung auch Bürger des Landes sein.

Ich sehe eher Bedenken in der abstrakten Qualität, nicht-Bürgern so etwas zu ermöglichen. Kenne die Regelung nicht, mindestens EU Bürger sollte man sein, auch wenn das manchmal kritisch sein könnte.

In der Regel kommt man neben dem Formellen nicht umhin, eine gewisse Zeit hier verbracht zu haben. Eine Staatsbürgerschaft zu erlangen sichert ferner gewisse Grundlagen.

Ganz plakativ käme ich auch nicht auf die Idee zu fordern, in den USA als nicht-Bürger und Neuling ohne große Verweildauer und Akklimatisierung Polizist, Deputy, Sheriff werden zu können um dann ggü dem Bürger (und anderen) relevante Eingriffsentscheidungen zu fallen oder sonst wie regelnd zu interagieren.

Ich frage mal anders danach, was es bringen soll, nicht Bürgern Beamtenstatus "nachzuwerfen" bzw diese zuzulassen.

Ist das der (wirklich) Integration förderlich?!

Ok, dann viel Spass beim Ändern von Artikel 33 Abs 2 und ggf. anderen relevanten Rechtsnormen.

Oder einfach Staatsbürger werden. Ich würde sogar sagen, es wäre individuell für Integration förderlicher, den notwendigen Weg zu gehen.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 21:02
Warum sollte man eine Quote in den Berliner Behörden einführen? Wurde der Bio-Deutsche in den Berliner Behörden tatsächlich bevorteilt, wie es einige Leute behaupten? Wo bleiben die Belege dafür? Wie ist man mit den Beschwerden in dieser Sache umgegangen? Wurden diese unter den Teppich gekehrt? Indem man immer wieder die Karte "struktureller Rassismus" zückt, wird man den Themen nicht gerecht. Falls es Diskriminierung in Berliner Behörden gab, muss diese aufgearbeitet werden.

Außerdem wurde doch im vergangenen Jahr das Antidiskriminierungsgesetz eingeführt.
Reicht das Landes-Antidiskriminierungsgesetz(LAG) nicht aus? Wenn es nicht ausreichend ist, was ist das Problem? Hat man das LAG nicht zu Ende gedacht? Gehen Politiker mit halbgaren Versprechen wieder einmal auf Stimmenfang?

Aber innerhalb der rot-rot-grünen Koalition in Berlin scheint man sich auch nicht einig zu sein, was diese Quote angeht.
Frank Zimmermann, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, war allerdings schon am Freitagabend auf Twitter deutlicher geworden: „Ziemlich kühn, dass Elke Breitenbach und die Integrationsbeauftrage im Tagesspiegel verkünden, R2G plane eine 35-Prozent-Quote für Migranten im Öffentlichen Dienst und eine Bevorzugung bei der Einstellung. Die SPD-Fraktion hat das jedenfalls nicht beschlossen.“
Und daraus resultierend stichelt die Grünen Kandidatin gegen die SPD.
Ganz andere Töne kommen von den Grünen: Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sagte dem Tagesspiegel: „Der Ansatz des Entwurfs, wie eine angemessene Berücksichtigung bei Bewerbungsgesprächen, ist richtig und wohldosiert.“ Und stichelte in Richtung SPD: „Wer schon weiche Zielvorgaben wie in diesem Entwurf ablehnt, dessen Gesellschaftsbild ist modernisierungsbedürftig und nicht auf der Höhe der Zeit.“
Quelle: Tagesspiegel

Genau diese Herangehensweise ist kritikwürdig. Wenn es nach einigen Menschen geht, soll wohl nicht mehr über Beschlüsse diskutiert werden. Man ist dann nicht mehr zeitgemäß etc. Solche dummen Scheinargumente helfen der Diskussion ganz sicher nicht.


melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

19.01.2021 um 22:16
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich müsste nochmal prüfen ob TBs qua Gesetz auch zwingend die Staatsbürgerschaft entweder grundsätzlich oder bereichsbezogen brauchen aber ich meine nicht.
dazu hatte ich schon ausführlich die gesetzl Regelung eingestellt.

siehe hier:

Beitrag von Seidenraupe (Seite 71)
Aus den Reihen der Sozialdemokraten hieß es am Samstag, Breitenbach versuche sich mit Maximalforderungen zu profilieren. Dabei wisse sie ganz genau, dass der Senat bei der internen Diskussion über eine Fortschreibung des Partizipations- und Integrationsgesetzes schon „viel weiter“ sei und sich darauf geeinigt habe, dass die Endfassung keine Quote beinhalten werde, sondern lediglich eine „Zielvorgabe“.
man darf gespannt sein, ob die dann zu beschließende "Zielvorgabe" 35% lautet . Ich vermute es.
und ich sage es noch einmal: ich freue mich sehr auf die vielen vietnamesischen Staatsdiener und Mitarbeiter im ÖD.
Ich freue mich auch sehr auf Verwaltungsfachkräfte aus Bulgarien und Rumänien.

Die genannten sind nach meiner Wahrnehmung derzeit absolut unterrespräsentiert im ÖD.
In Berlin lebten nach den offiziellen Zahlen Ende 2019 fast genau 400.000 Menschen mehr als Ende 2009. Davon waren knapp 320.000 Ausländer, von denen viele wegen ihrer Jobs nach Berlin gezogen waren.
Von den rund 1,3 Millionen Berlinern mit Migrationshintergrund kommen 417.000 aus EU-Ländern, die meisten davon aus Polen (114.000). 182.000 Menschen haben Wurzeln in er Türkei und 154.000 im arabischen Staaten. 145.000 Menschen stammen aus Ländern der früheren Sowjetunion.
Man sollte der Gerechtigkeit wegen die Beschäftigungsquotezielvorgabe für jede Zuwanderungsgruppe ermitteln.

Ich möchte nicht, dass womöglich einzelne Herkunftsländer benachteiligt bzw bevorzugt werden bei der Stellenvergabe.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/neue-zahlen-zu-bevoelkerung-in-berlin-35-prozent-der-berliner-haben-migrationshintergrund/25589402.html


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 05:35
Mal weg von der "Quote", die ich als 'umstritten' einordne (ich sehe Vor- und Nachteile). Ich hole nochmal etwas aus zu beruflichen / statusrechtlichen Möglichkeiten im öffentlichen Dienst unter dem Gesichtspunkt der Integration.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:dazu hatte ich schon ausführlich die gesetzl Regelung eingestellt.
Ah, das sah ich nicht, ich habe parallel nochmal in ein Gesetz geschaut. Hier für jene die es interessieren mag, ein direkter Auszug aus dem dem Bundesbeamtengesetz, was also die Handhabe für Beamte auf Bundesebene regelt:

c5UEmyU

Ähnlich dürfte es wohl in den (Bundes-)Ländern gemäß Beamtenstatusgesetz sein.

Ich hatte das nicht mehr so auf dem Schirm, aber der jetzige Status scheint sehr gangbar zu sein - auch wenn ich vorher vielleicht spitzbübisch motzend auf Staatsbürgerschaft (allgemein) pochte, denn gemäß Absatz 2 gibt es immer noch den Vorbehalt, dass für gewisse definierte Aufgaben nur Deutsche (im Sinne Art 116 GG) ausüben können.

Sonst mindestens EU/EWR-Bürger, gewisse Ausnahmen aussen vor.




Okay, wie ordne ich das im Themenkomplex "Integration" ein? Nicht unbedingt schlecht.

Nun, es könnte restriktiver sein. Selbst wenn die Regelung um EU/EWR/Ausnahmen nicht bestehen würde und man quasi zwingend Staatsbürger sein müsste. Das wäre auch eine Art Integrationsförderung, wenn man diese Stelle als "Ausländer" (statusrechtlich) antreten wollen würde und sich erst einbürgern lassen müsste.

Andererseits: Die Möglichkeit in zumindest Deutschland (weiß ad-hoc nicht, wie die anderen EU-Staaten das im Schnitt oder individuell handhaben und ob es da gespiegelte Regelungen gibt) auch als quasi "EU-Bürger" (sowie EWR/Ausnahmeregelungen) in vielen Bereichen bzw. überhaupt Beamter werden zu können, das kann man wiederum auch als eine Art integrationsfördernde Maßnahme ansehen. Dann in einem eher europäischen Kontext - obgleich mir jetzt ad-hoc auch keine akuten Zahlen bekannt sind, wie viele Beamte es in DE gibt, die keine dt. Staatsbürgerschaft haben. Vermutlich in Relation zum Rest nicht so viele.

Obiges bezieht sich klarerweise rein auf Beamte.

Im Angestelltenverhältnis ist es natürlich noch mal diverser und weniger restriktiv im Sinne der Staatsbürgerschaft. Das ist wohl für viele Aufgaben gangbar und akzeptabel und auf eine gewisse Weise wieder auch eine integrationsfördernde Maßnahme - "Partizipation" an der öffentlichen Verwaltung bzw. im öffentlichen Dienst. Man ist vielleicht kein Bürger aber hat seinen Lebensmittelpunkt im Land und kann so auch, wenn man das möchte, zum öffentlichen Leben (über die Tätigkeit im öffentlichen Dienst) beitragen.

Persönlich stelle ich in zumindest meinem direkten Arbeitsumfeld im öD (Bund) auch fest, dass man ein Mischverhältnis zu TBs und Beamten hat und ferner in der "kulturellen Besetzung" (Migrationshintergrund der Mitarbeiter) in beiden Sparten ein zumindest sehr europäisches diverses Bild hat. Leute mit unterschiedlichen Wurzeln in England, "Benelux"-Staaten, "Visegrad"-Staaten, usw. Ich kann natürlich nicht für alle(s) sprechen und anderswo ist die Verteilung wieder anders, aber ich sehe halt ein im Kern - für europäische Verhältnisse - diverses Bild. Selbst wenn die je nach Migrationsbiografie mittlerweile oder durch Geburt alle Deutsche sind und / oder ggf. noch andere Staatsbürgerschaften innehaben, das Herkunftsbild ist halt divers. Das zeigt für mich, dass Integration sowie in gewisser Weise eine gewisse "Repräsentanz" definitiv vorhanden ist.

Um es kurzum also nochmal zusammenzufassen, wie es bereits hier im Thread stand:
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Meine Meinung dazu: Rechtlich ist der Zugang für alle schon mal geregelt--- ganz ohne Rassismus!



Aber jetzt kommt noch ein Knackpunkt. Es wäre, für jene die es schriftlich oder auch gedanklich meinen, ein Trugschluss zu meinen oder zu glauben, Wurzeln und Repräsentanz sind alles, also ausschlaggebend. All die Leute in meinem Arbeitsumfeld wurden, soweit ich das beurteilen kann, natürlich nicht rein aufgrund von "Diversität" eingestellt. Sondern, impliziert hier durch.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Und damit man als Einzelperson dieses Ziel erreicht, sollte man nicht nur abhängen oder Schule schwänzen können , sondern muss sich um einen ordentlichen Schulabschluss bemühen. Idealerweise ab Klasse 1. bzw ab Schulbeginn.
Eignung, Befähigung und fachliche Leistung. Danach wird nebst möglicher "begünstigender Kriterien" nun mal selektiert. Wer nicht in einem ausreichendem Maße die drei Dinge abdeckt und im Kontext der "Bestenauslese" nicht besteht, der hat nun mal auf der entsprechenden Stelle oder im entsprechenden Status nichts verloren. Es nützt aus "qualitativer Sicht" nichts, auf welcher Motivationsgrundlage auch immer Ausnahmen zu erwirken, die keine fachliche Grundlage haben und eher abstrakt wie individuell (bei einer konkreten Stellenbesetzung) negativ in die Qualität einschneiden.

Ich möchte als Kunde nicht nur bei Unternehmen, die ich konsultiere, eine gewisse adäquate "normale" oder sogar gute Aufgabenerfüllung erwarten, ich wünsche mir zugleich als Bürger auch eine ähnlich adäquate Besetzung und somit Arbeitsqualität in Verwaltung und Co. Den Anspruch versuche ich selbst umzusetzen und somit qualitativ beizutragen, zugleich erwarte ich, wenn ich mal auf der anderen Seite des Tischs auf die öffentliche Verwaltung angewiesen bin, ähnliches.


Zusammenfassend

Die Möglichkeiten der Teilhabe sind auch im öffentlichen Dienst ziemlich gegeben. Im internationalen Schnitt würde ich das zumindest so sehen. An Stellschrauben kann man immer mehr oder weniger drehen, aber einen realen oder klaffenden Missstand kann ich nicht erkennen, denn für viele Stellen im öffentlichen Dienst muss man nicht mal nationaler Staatsbürger sein. Die "Hürden" für gewisse Personengruppen, etwa ohne Staatsbürgerschaft, sich einzubringen sind also nicht zwingend hoch wenn eben die anderen Kriterien erfüllt werden.

Das ist schon mal im Sinne 'integrationstechnischer' Ansätze und im Sinne der Mitwirkung eine positive Grundlage.

Ich sehe eben durch eigene Wahrnehmung (mein pers. Arbeitsumfeld, als Beispiel) nicht, dass man aktiv benachteiligt werden würde wenn man die jeweiligen formellen und fachlichen Kriterien erfüllt oder überflügelt. Es mag "Nasenfaktor" und Ausnahmen geben, wenn einen ein Personaler menschlich vlt. nicht ab kann und hier vlt. "sachfremde Erwägungen" einbezieht. Die Möglichkeit gibt es grundsätzlich bzw. man kann es nicht zu 100% ausschließen.

Aber strukturell sehe ich das nicht. Kann natürlich jede/r gemäß eigener Wahrnehmung anders sehen, aber ganz praktisch gesehen wäre ich dann unter dieser Annahme wohl nicht da wo ich wäre, und viele Kollegen die ich kenne auch nicht.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 07:52
ja und weil etwas gesetzlich theoretisch hergibt, dass etwas möglich ist, wird es dann auch so umgesetzt. Oder wie darf man Deine @Warden Ausführungen verstehen? Und die Behauptung, dass bisher offenbar so wenige Menschen mit migrantischem Hintergrund eingestellt wurden, weil sie schlicht unterqualifiziert waren, wäre zu belegen. ich meine, es sind ja nicht nur Frauen offenbar häufig unterqualifiziert (Vorstände), sondern jetzt eben auch noch Menschen mit migrantischem Hintergrund. Wirklich qualifiziert scheinen somit nur "bio"deutsche Männer. Das liegt dann Deiner Meinung nach woran?


4x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 07:58
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wirklich qualifiziert scheinen somit nur "bio"deutsche Männer. Das liegt dann Deiner Meinung nach woran?
Zunächst muss man bedenken, dass viele Jobs in unserer Gesellschaft durch Beziehungen vergeben werden. Diese Beziehungen, gerade im Handwerk, wachsen über lange Zeit, und sind unter Einheimischen natürlich häufiger vorhanden, als bei Zugezogenen. Der andere große Faktor dürfte die Sprache sein, die man auch zum Erwerb bestimmter Fachkenntnisse braucht. Nicht jeder Zugezogene ist gleich schnell einzulernen, wenn er nicht adäquat kommuniziert.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:04
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Zunächst muss man bedenken, dass viele Jobs in unserer Gesellschaft durch Beziehungen vergeben werden.
ach so, das ist dann nicht diskriminierend? Glasdecke und so? Und da hilft dann was? Ach so ja, eine Quote zum Beispiel
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Der andere große Faktor dürfte die Sprache sein, die man auch zum Erwerb bestimmter Fachkenntnisse braucht. Nicht jeder Zugezogene ist gleich schnell einzulernen, wenn er nicht adäquat kommuniziert.
weshalb ja auch schon in Schule und Ausbildung dafür gesorgt werden soll, dass auch dort die, die diskriminiert sind, gefördert werden. Damit sie eben in jeder Hinsicht die gleichen Chancen haben.


2x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ach so, das ist dann nicht diskriminierend? Glasdecke und so? Und da hilft dann was? Ach so ja, eine Quote zum Beispiel
Gut, als strukturelle Diskriminierung könnte man es tatsächlich sehen.
Auch eine Quote könnte dem entgegen wirken, ja. Nur dann generierst du eben auch wieder Unmut bei den Eingeborenen, und das will sich auch keine Partei antun. Davon hängen wichtige Stimmen und Mehrheiten ab.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:weshalb ja auch schon in Schule und Ausbildung dafür gesorgt werden soll, dass auch dort die, die diskriminiert sind, gefördert werden. Damit sie eben in jeder Hinsicht die gleichen Chancen haben.
Das ist auch völlig in Ordnung.

Bei Jobs wird es schon enger. Da geht es um Existenzen der Einheimischen, und die lassen sie sich nur ungern von Zugezogenen streitig machen.
Bei aller idealisierter Humanität, die man gerne so scheinheilig hoch hält. Vor der Moral kommt immer erst fressen.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:24
@navi12.0
die Mär vom "Ausländer" der Arbeit und Frauen wegnimmt? Dann ist es ja wohl aller höchste zeit, dem entgegen zu steuern, mit allen Mitteln.


melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja und weil etwas gesetzlich theoretisch hergibt, dass etwas möglich ist, wird es dann auch so umgesetzt. Oder wie darf man Deine @Warden Ausführungen verstehen?
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich sehe eben durch eigene Wahrnehmung (mein pers. Arbeitsumfeld, als Beispiel) nicht, dass man aktiv benachteiligt werden würde wenn man die jeweiligen formellen und fachlichen Kriterien erfüllt oder überflügelt. Es mag "Nasenfaktor" und Ausnahmen geben, wenn einen ein Personaler menschlich vlt. nicht ab kann und hier vlt. "sachfremde Erwägungen" einbezieht. Die Möglichkeit gibt es grundsätzlich bzw. man kann es nicht zu 100% ausschließen.
Ich denke, das Zitat als Antwort fasst es gut zusammen, mit beiden Kernpunkten:

1) Ich mache die Beobachtungen in meinem vielleicht begrenzten, aber vielleicht auch teils repräsentativen Umfeld nicht.

Das heißt, ich bin kein Personaler und sehe nicht wer sich alles bewirbt und wie und warum verglichen und akzeptiert oder abgesagt wird. Selbst wenn ich Personaler wäre, würde die Erfahrung für eine öffentliche Stelle und auch nicht alle gelten, heißt, so richtig aus der Praxis kann man es wohl auch nur nach mehreren "Personaler-Stellen" beurteilen.

Aber ich sehe nun mal, ohne Personaler zu sein, wer "ankommt" bzw. durchkommt und bin ja selbst auch ein gewisses Beispiel.

Also klipp und klar: Ja, es wird, wenn auch je nach Bereich, Behörde und Ebene (Bund, Land, Kommune) vielleicht unterschiedlich, umgesetzt. Es ist gesetzlich möglich und es wird umgesetzt, das ist mein Fazit das ich nach meiner Betrachtung ziehen kann. Auch aus der alten Erfahrung auf unterschiedliche Stellen als Bewerber.


2) Im Zitat schreibe ich, dass es Ausnahmen und sachfremde Erwägungen (Nasenfaktor, persönliche Abneigungen unabhängig fachlicher und formeller Kriterien, etc) in der Masse aller Bewerbungen und unterschiedlichen Ebenen nun mal geben kann bzw. man diese abstrakt vermuten kann. Wenn jemand diese hegt, zum Nachteil des Bewerbers nutzt und damit "durchkommt", dann wird es geschehen. Im Zweifel kann man klagen wenn man dies vermutet - ob es dann zweckdienlich ist, was bei rumkommt, ist individuell zu prüfen und zu beurteilen.


Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und die Behauptung, dass bisher offenbar so wenige Menschen mit migrantischem Hintergrund eingestellt wurden, weil sie schlicht unterqualifiziert waren, wäre zu belegen.
Auf welchen Satz, um Missverständnissen in der Deutung oder Beantwortung vorzubeugen, beziehst du dich genau? Am besten per Zitat.

Ansonsten vielleicht einmal proaktiv: Ich bin kein Personaler. Aber die andere Implikation ist doch auch in einer abstrakten Masse zu belegen: Dass man aufgrund sachfremder Erwägungen die Leute nicht eingestellt hätte und damit effektiv und flächendeckend in großer Anzahl durchkommt. Auf den öD bezogen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:(Vorstände)
Ich weise darauf hin, dass ich im Kontext der Posts und Debatte meine Argumentation quasi rein auf den öffentlichen Dienst beziehe.

Für Unternehmen und dort im Schnitt vielleicht andere vorherrschende Verhältnisse (vgl: Akzeptanz schwerbehinderter Menschen) kann ich keine halbwegs qualitativen bzw. persönlich nachvollziehbaren (= weil fehlende eigene Eindrücke und Erfahrungswerte) Angaben machen.

Plakativ würde ich vermuten, dass Unternehmen hier und da vielleicht eher "nach Gusto" und anhand anderer Kriterien wie auch "Nasenfaktor" urteilen könnten, man es je nach Background also schwerer hat, reinzukommen, Fuß zu fassen oder aufzusteigen. Abstrakt argumentiert, gilt also nicht für jeden Arbeitsplatz in der Wirtschaft. Auch hier gibt es AGG und Co. Aber bei einer Vermutung und Klage: Weise es dann noch effektiv nach.

Aber viele solcher Gedankengänge wie finanzielle Aspekte oder "Gutsherrenart", weil man relativ freizügig als "kleiner König" über irgendeinen eigenen Bereich "herrschen" kann, erübrigen sich woanders. Z. B. im öffentlichen Dienst. Erneut: Abstrakt gesehen und im Durchschnitt, so mein Eindruck. Ausnahmen kann man bestimmt überall finden.


Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wirklich qualifiziert scheinen somit nur "bio"deutsche Männer. Das liegt dann Deiner Meinung nach woran?
Mal grundsätzlich: Jeder lebt bzw. nimmt in seiner Bubble wahr und argumentiert entsprechend. Oder, um es nicht so pauschal klingen zu lassen: Viele/oft. Das gilt für mich, dich, viele andere. Ergo zumindest der Disclaimer zuvor, dass sich meine Erfahrungen eben auf mein eigenes Umfeld beziehen wie auch meist beschränken, wenn man es nicht repräsentativ übertragen kann. Das würde ich allerdings bei den Einstellungspraktiken des öD (im Schnitt) durchaus so sehen.

Warum schreibe ich das? Ich beziehe mich, mit dem im Sinn, nun auf das obige Zitat: "Wo" scheinen denn nur 'Biodeutsche Männer wirklich qualifiziert'? Das ist doch alles ziemlich relativ und kommt drauf an.

Beispielhaft und gemäß einem Artikel von Netzpolitik.org: Frag mal bei Huawei nach. Da sind "heimische Bewerber/Mitarbeiter" eher zweite Klasse und die Chinesen bzw. Expats geben den Ton an, wenn man dem Artikel und Rechercheergebnissen Glauben schenken kann.

Andere internationale Unternehmen setzen sicherlich auf ein anderes Mindset weil Geschäftsplan oder Strategie auf bewusste bzw. forcierte interkulturelle Zusammensetzung setzt um im internationalen Markt besser bestehen zu können. Da sehe ich nicht, wie(so) ein "Biodeutscher Bewerber" inhärent bevorteilt werden sollte oder wird, allein auf Grund von diesem Merkmal. Woanders wird er das vielleicht. Plakativ aus dem Stehgreif, der, sorry liebe Sachsen, sächsische Handwerksbetrieb wo die Leute eher politisch rechts ticken und gewissen Migrationsbiografien gegenüber skeptisch oder ablehnend gegenüberstehen.


Was ich sagen will ist: Kommt halt drauf an. Auf die Branche, das Unternehmen / die Behörde, mit wem man zu einer Zeit interagiert, welchen fachlichen Background und Lebenslauf man mitbringt, und viel mehr.


melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:29
@Tussinelda
In dem Fall wäre es ja nicht mal eine Mär, weil man mit der Quote ganz klar belegen könnte, dass ein Ausländer dem Einheimischen den Job weg genommen hatte.

Anders ist es bei einer ungeregelten Jobvergabe. Da bekommt immer der am besten geeignete die Arbeit, und es gibt kaum eine Möglichkeit zu belegen, dass das anders ist. Was auch immer das bedeuten mang. Und wenn seine Eignung nur darin besteht, dass er der Sohn vom Papa ist.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:33
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:In dem Fall wäre es ja nicht mal eine Mär, weil man mit der Quote ganz klar belegen könnte, dass ein Ausländer dem Einheimischen den Job weg genommen hatte.
ne, eben nicht. Denn die Quote beträgt nur 35%, eingestellt wird nur bei gleicher Qualifikation. Von Wegnehmen kann bei einem Nachteilsausgleich wohl kaum die Rede sein.


melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 08:39
@Tussinelda
Auch wieder wahr. Man kann es wohl so und so interpretieren, je nach persönlicher Situation.

Jedenfalls gelingt es ja sogar heute schon welchen von "Jobdiebstahl der Ausländer" zu fabulieren, auch wenn das kaum ernst genommen werden kann.
Mit einer Quote, die noch mehr den Anschein zu erwecken droht, wäre das vermutlich noch deutlicher gegeben. So oder so, ich kann mir nicht vorstellen, dass es da viele Parteien gibt, die das wirklich aushalten könnten. Selbst die progressiven Kräfte könnten an dem politischen Gegendruck einknicken.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 09:57
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Jedenfalls gelingt es ja sogar heute schon welchen von "Jobdiebstahl der Ausländer" zu fabulieren
heute schon? Das ging doch spätestens mit den "Gastarbeitern" los.


1x zitiertmelden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 10:03
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:heute schon? Das ging doch spätestens mit den "Gastarbeitern" los.
Richtig. Der Impuls ist also sehr stark, wie du siehst. Selbst heute, nach vielen Jahren Aufklärung und Integrationsarbeit ist er zu beobachten. Eine Quote könnte das durchaus verstärken.


melden

Integration in Deutschland - Top oder Flop?

20.01.2021 um 10:09
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja und weil etwas gesetzlich theoretisch hergibt, dass etwas möglich ist, wird es dann auch so umgesetzt. Oder wie darf man Deine @Warden Ausführungen verstehen?
ja, wird umgesetzt. zB bei der Berliner Polizei, wo 38% Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt sind.

Eine Quote war dafür nicht nötig , eine besondere Aufmerksamkeit allerdings schon. Die Einstellung wurde schon irgendwie forciert.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ach so, das ist dann nicht diskriminierend?
nein.

offenbar "diskriminieren" sich Frauen selbst --- wie anders ist zu erklären, dass nur 1 von 10 Wikipedia-Artikel Schreiber weiblich ist?

Freieren Zugang als zu Wikipedia kann niemand haben und doch: es sind hauptsächl Männer, die Artikel schreiben.


Nicht alles, was auf den ersten Blick nach Diskriminierung aussieht, ist tatsächlich Diskriminierung.
aber ich sage es gern nochmal:
ich hätte auch gern mehr Menschen vietnamesischer (asiatischer) Herkunft in den Amtsstuben.

Ich hoffe doch sehr, dass die auch gemeint sind, wenn es um die 35% geht.

Ansonsten kann ja auch jeder in seinem Umfeld dafür sorgen, dass die 35% Quote erfüllt wird:

35% der Freunde und Bekannten sollen Menschen mit Migrationshintergrund sein
35% der Einkäufe tatigt man in Läden, die von MEnschen mit Migrationshintergrund betrieben werden
35% der Lebenszeit verbringt jeder mit einem Lebensabschnittspartner mit Migrationshintergrund

es fällt euch bestimmt noch mehr ein, wie ihr privat die Quote erfällen könnt. Sonst müsst ihr euch halt strukturelle Diskriminierung (wenn ihr nicht genug "weiße" Quote erfüllt) oder strukturellen Rassismus (wenn ihr die Quote bei bunten Menschen mit Migrationshintergrund nicht erfüllt) vorwerfen lassen.


Anzeige

2x zitiertmelden