Russland das Buhland... aber warum?

Zz-Jones schrieb:Die "Phantom" Aufklärer sollen ja durch modernere aus dem 100Mrd-Topf ersetzt werden. Die Dinger sind uralt, leisten aber immer noch gute Dienste und Deutschland könnte reichlich davon "abgeben".

Was meinst du?

Geisonik schrieb:Es scheint als würde es gegen diese russische Armee dennoch reichen.

Am Ende hängt es aber weniger von den Waffen ab, sondern ob sich jemand findet der sein Land auch verteidigen will.

Zz-Jones schrieb:Die "Phantom" Aufklärer sollen ja durch modernere aus dem 100Mrd-Topf ersetzt werden. Die Dinger sind uralt, leisten aber immer noch gute Dienste und Deutschland könnte reichlich davon "abgeben".

Meines Wissens nach ist die Phantom aka Luftwaffendiesel schon seit Jahren nicht mehr im Einsatz. Meinst du vielleicht den Tornado?

Gerade folgende Meldung gelesen:
Es sind zwei Fälle bekannt geworden, bei denen es den Anschein hat, dass Oligarchen zu erst ihre Familien, anschließend sich selbst getötet haben.

Zwei mysteriöse Fälle von toten russischen Oligarchen werfen derzeit Fragen auf. Zuerst gibt es drei Tote im Luxusappartement des ehemaligen Gazprombank-Vizechef Vladislav Avayev. Dann wird die tote Familie von Sergey Protosenya in Spanien gefunden.

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/news/mysterioese-todesfaelle-zwei-russische-oligarchen-familien-sterben-innerhalb-von-zwei-tagen_id_87692970.html

Beide Vorgänge gleichen sich stark.
Ob das jetzt versteckte Morde sind, oder tatsächlich erweiterter Suizid ist noch unklar.

Ich teile die Meldung mal hier, vielleicht ergeben sich ja weitere Infos. Mich überrascht, wie wenig doch bekannt scheint.

Ob Awayew und Protosenya auf der Sanktionsliste des Westens standen oder von Putins Regime mit Sanktionen belegt wurden, ist noch unklar.

Quelle: s.o.

Ich habe gestern Maybrit Illner gesehen und kann euch die Sendung sehr empfehlen.

Es ging um die Frage: Soll Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern - und wenn ja, wie und welche?

Soll Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern - und wenn ja, wie und welche? Der ehemalige Merkel-Berater Vad spricht bei Illner von einer "Phantomdebatte". Es gehe auch nicht darum, dass die Ukraine siege, sondern dass der Krieg schnell ende. Diese Ansicht halten andere Gäste für zu kurzsichtig.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Wir-machen-uns-gerade-nicht-sehr-beliebt-article23282179.html

Es wurde kontrovers diskutiert und es kamen Dinge zur Sprache, die vermutlich noch nicht jedem bekannt sind.
ich bin danach nicht sicherer was das Richtige wäre. Ich tendiere zu mehr Waffen, weil der Krieg nach einem ausgehandelten Waffenstillstand nicht aufhören würde. Aber die Vertiefung des Krieges zieht birgt die Gefahr einer Eskalation.

Wer Illner gestern nicht gesehen hat, bitte nachholen. Ich finde, es lohnt sich.

Gäste:

Sigmar Gabriel (SPD), Vorsitzender der Atlantik-Brücke e. V., Bundesaußenminister a. D, früherer Vize-Kanzler, ehemaliger Parteivorsitzender

Roderich Kiesewetter (CDU), MdB, Oberst a. D. der Bundeswehr

Marina Weisband, Publizistin und Grünen-Politikerin, in Kiew geboren, besitzt neben der ukrainischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft

Claudia Major, Sicherheits- und Verteidigungsexpertin, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

Erich Vad, Brigadegeneral a. D., ehem. militärischer Berater von Angela Merkel

Seridan schrieb:Wow, sollte das mit dem Massengrab wirklich stimmen…9000 Leben vernichtet und würdelos mit einem LKW in ein Loch auf einem Feld gekippt und zugescharrt.

Klar, ist ja bloß ukrainischer Naziabschaum... Ich hab Bilder von PKW(zivile Fahrzeuge) in Butsha gesehn, voellig zersiebte Karossen, ist echt das absolut allerletzte was die abziehen und auf Fluechtende das Feuer eroeffnen.

frauZimt schrieb:Wer Illner gestern nicht gesehen hat, bitte nachholen. Ich finde, es lohnt sich.

Ich habe es gesehen und war erschüttert, alleine die Aussagen von Erich Vlad sind nicht zu akzeptieren und das zustimmende Nicken von Sigmar Gabriel lässt tief blicken. Den Ukrainern abzusprechen, was sie tun und wie es möglich ist es zu tun und sich dann über den "Umgang der Ukraine und ihres Botschafters mit Deutschland" aufzuregen, sagt mMn alles aus, was man von solchen "Experten" zu halten hat.

seli schrieb:Den Ukrainern abzusprechen, was sie tun und wie es möglich ist es zu tun und sich dann über den "Umgang der Ukraine und ihres Botschafters mit Deutschland" aufzuregen, sagt mMn alles aus, was man von solchen "Experten" zu halten hat.

Gleiches trifft aber auf uns zu, wenn wir keine schweren Waffen liefern wollen, dann machen wir es eben nicht. Dann muss die Ukraine damit leben.

taren schrieb:Dann muss die Ukraine damit leben.

Die Ukraine wird damit sterben, nicht leben und das hat dann Deutschland mit zu verantworten. Hätte es die Waffen, die die Ukraine möchte schon vor Wochen gegeben,wäre die Situation in Mariupol z.B. nicht wie sie jetzt ist. Kaum jemand hat es der Ukraine zugetraut, sich schon so lange gegen die Russen zu wehren.

Seridan schrieb:Wow, sollte das mit dem Massengrab wirklich stimmen…9000 Leben vernichtet und würdelos mit einem LKW in ein Loch auf einem Feld gekippt und zugescharrt.

Offenbar passiert das, was überall in den besetzten Gebieten passiert
Auf den Bildern ist die Entwicklung nachzuvollziehen.
Original anzeigen (0,3 MB)
https://twitter.com/Mike_Eckel/status/1517160435291615233 (Archiv-Version vom 21.04.2022)

Ein schockierend ausführlicher Bericht aus einem kleinen Dorf Bogdanovka bei Kiew.

Russische Soldaten vergewaltigten Frauen und töteten Männer in einem friedlichen Dorf in der Nähe von Kiew.

Quelle: https://meduza.io/feature/2022/04/18/dumaesh-ya-etogo-hochu-ya-bolnoy-ya-nenormalnyy

H.W.Flieh schrieb:Beide Vorgänge gleichen sich stark.
Ob das jetzt versteckte Morde sind, oder tatsächlich erweiterter Suizid ist noch unklar.

Und beide haben den erweiterten Suizid auch zufällig am selben Tag begangen.
4 Personen aus dem russischem Gasgeschäft haben damit in den letzten Monaten "Selbstmord" begangen.

Es ist eine Gratwanderung.
Auf der einen Seite möchte man die Ukr unterstützen, auf der anderen Seite nicht mit rein gezogen werden. Das kann u.U. den Krieg unnötig verlängern.
Ich meine das die Chance genutzt werden soll - mit einer unerwartet starken Ukr und einer unerwartet schachen russ. Armee - um Rußland längerfristig in seine Schranken zu verweisen.
Eine so klare Situation, auch wer der Agressor und seine Motivation ist, sollte dann auch umfänglich mit dem demkompletten Programm unterstützt werden, wozu auch oder grade schwere Waffen gehören. Es geht nicht Duschen, aber mach mich nicht naß.
Btw wüßte ich gerne wofür regelmäßig und jedes Jahr über 40 Mrd. € des Verteidigungsetat verbleiben wenn man angeblich nur alten Schrott aus den 70ern hat? Die einzigen größeren Posten die sich mir eingeprägt haben waren horrende Beraterkosten (wofür?) und die Restaurierung eines alten Holzschiffes.

hidden schrieb:Es ist eine Gratwanderung.
Auf der einen Seite möchte man die Ukr unterstützen, auf der anderen Seite nicht mit rein gezogen werden. Das kann u.U. den Krieg unnötig verlängern.

Mir scheint in der BR hat man immer noch die gleichen Sicherheitsberater, die uns vorher in diese Situation beraten haben.
Auch dieser Vad war Berater bei Merkel, der ist ja nicht unschuldig daran, dass wir noch NS2 gebaut haben, denn aus sicherheitspolitischer Sicht hätte man das nicht mehr machen dürfen nach 2014.
Warum wieso er so berät, keine Ahnung.
Die Amis, Briten und einige andere Länder sehen es damals wie heute wohl anders.
Mir fehlt dieses Absprechen, von dem Scholz oder Lamprecht immer sprechen, offenbar spricht Deutschland nicht mit den Zuständigen der NATO und den Sicherheitsberatern der USA. Oder die haben sich lange von Deutschland verabschiedet, wollen ihre Zeit nicht verplempern.
Die USA liefert nun weitere 72 gezogene Haubitzen, LKW und lässt die Switchblades "mal eben" anpassen für die Ukraine, um dann weitere zu schicken.
Holland schickt die PHZ 2000 und Belgien versucht M109 wieder zurück zu bekommen, um die in die Ukraine zu schicken.
GB und Kanada schicken auch gezogene Haubitzen.

hidden schrieb:Ich meine das die Chance genutzt werden soll - mit einer unerwartet starken Ukr und einer unerwartet schachen russ. Armee - um Rußland längerfristig in seine Schranken zu verweisen.

Wenn man die Entwicklung anschaut und welche Äußerungen Putin und seine ganzen Schergen gemacht haben, dann geht es um die ganze Ukraine, somit wird der Krieg aus russischer Sicht wohl sehr lange anhalten. Aus 3 Tagen werden wohl eher 3 Jahre.
Wie ließe sich also dieser Krieg verkürzen, die Ukraine müsste kapitulieren, wollen sie aber nicht.
Oder die Ukraine müsste die Chance bekommen, die derzeit geschwächte russische Armee irgendwie zur Aufgabe zu bekommen, bevor Russland nachrüsten kann.

Röhrich schrieb:Mir scheint in der BR hat man immer noch die gleichen Sicherheitsberater, die uns vorher in diese Situation beraten haben.
Auch dieser Vad war Berater bei Merkel, der ist ja nicht unschuldig daran, dass wir noch NS2 gebaut haben, denn aus sicherheitspolitischer Sicht hätte man das nicht mehr machen dürfen nach 2014.
Warum wieso er so berät, keine Ahnung.

Erkläre doch mal bitte warum aus sicherheitspolitischer Sicht Nordstream2 nicht gebaut hätte dürfen.

Aus moralischer Sicht, geschenkt, wäre ich bei Dir. Aber wie genau hat eine Pipeline die Sicherheit gefährdet?

Auszug aus der Äußerung eines Militärs der russischen Armee in der Tass.
Moldawien steht, wie vermutet mit auf dem Eroberungsfeldzug.

Das russische Militär sagt, sein Ziel in der zweiten Phase der Operation sei es, „die volle Kontrolle über den Donbass und die Südukraine“ zu erlangen.
„Dies wird einen Landkorridor zur Krim schaffen und die lebenswichtigen Objekte der ukrainischen Wirtschaft beeinflussen“, sagte ein Beamter von Rus mil.
Die Kontrolle über den Süden der Ukraine wird dem russischen Militär „einen weiteren Zugang nach Transnistrien verschaffen, wo es Tatsachen der Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung gibt“, fügte er per TASS hinzu.

Wirklich besorgniserregende Linien in Bezug auf Moldawien👀

Quelle: https://twitter.com/maryilyushina/status/1517421264142585861 (Archiv-Version vom 22.04.2022)

seli schrieb:Die Ukraine wird damit sterben, nicht leben und das hat dann Deutschland mit zu verantworten. Hätte es die Waffen, die die Ukraine möchte schon vor Wochen gegeben,wäre die Situation in Mariupol z.B. nicht wie sie jetzt ist. Kaum jemand hat es der Ukraine zugetraut, sich schon so lange gegen die Russen zu wehren.

Ich sehe hier jetzt zwingend eine höhere Verantwortung als für das was in Afghanistan, Syrien, Libyen, Irak, Iran, China, Indonesien, Brasilien, div. Länder in Afrika, USA etc. passiert aber ja wir müssen mit unseren Entscheidungen leben.

hidden schrieb:Btw wüßte ich gerne wofür regelmäßig und jedes Jahr über 40 Mrd. € des Verteidigungsetat verbleiben wenn man angeblich nur alten Schrott aus den 70ern hat?

Kann man normal im Internet detailliert nachsehen für was der Etat verwendet wird.

cejar schrieb:Aus moralischer Sicht, geschenkt, wäre ich bei Dir. Aber wie genau hat eine Pipeline die Sicherheit gefährdet?

Seit dem Kriegsbeginn mit der Ukraine 2014 haben wir uns weiter in die Abhängigkeit begeben, von 35% auf über 55% vom russischen Gas.
Somit haben wir Putin seine Aufrüstung finanziell unterstütz und uns gleichzeitig in eine Abhängigkeit begeben.
Hätten wir Alternativen, könnten wir heute wesentlich härtere finanzielle Maßnahmen durchführen.
Ein sofortiger Stopp der Gaslieferungen würde Russland wohl extrem aushungern. Diesen können wir uns aber wohl nicht leisten, ohne selbst wirtschaftlich tief zu fallen.
Sicherheitspolitik fängt nicht erst an der eigenen Grenze an, dieser Krieg birgt aber für uns auch direkte Gefahren oder wurde nicht mit Atomwaffen gedroht? Wie sieht es mit Angriffe auf EU oder NATO Länder aus?
Alles im Bereich des Möglichen, wenn derzeit auch gering.

Die neue deutsche Schuld Der Krieg in der Ukraine hat Deutschland zu der Frage gezwungen, ob jahrzehntelange Außenpolitik auf einem Wahn beruhte

Quelle:
https://meduza.io/en/feature/2022/04/20/the-new-german-guilt?utm_source=email&utm_medium=briefly&utm_campaign=2022-04-21

frauZimt schrieb:Ich habe gestern Maybrit Illner gesehen und kann euch die Sendung sehr empfehlen.

Es ging um die Frage: Soll Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern - und wenn ja, wie und welche?
....
https://www.n-tv.de/politik/Wir-machen-uns-gerade-nicht-sehr-beliebt-article23282179.html

aus deinem Link:

Schützenpanzer liefern die Bündnispartner aber nicht." Das sei im Moment auch militärisch unsinnig, "weil wir die Ausbildungszeit nicht haben, weil wir Techniker mitschicken, eine Logistikkette aufbauen, die Ersatzteillieferung sicherstellen müssten und den Transport überhaupt." Putin werde den Transport von 100 Leopard-Panzern über die Schiene nicht dulden und darum würden sie die Ostukraine nie erreichen. "Schwere Waffen haben keine operative Relevanz für den aktuellen Krieg. Das ist eine Phantomdebatte, die wir hier gerade führen", sagt der Militärexperte.

Unterstreichung durch mich

Ich denke mit dieser Einschätzung (was das Unterstrichene betrifft) hat er ja völlig Recht.
So ein Zug mit Panzern könnte Putin doch leicht bombardieren lassen.
Also wäre es sinnlos, Panzer zu liefern.

cejar schrieb:Erkläre doch mal bitte warum aus sicherheitspolitischer Sicht Nordstream2 nicht gebaut hätte dürfen.

Meinst du das ernst?

Du siehst kein Sicherheitsrisiko darin, dass wir den größten und gefährlichsten Aggressor auf dem europäischen Kontinent auch noch finanziell unterstützt haben und noch weiter unterstützen wollten bei seinem Rüstungswahn?

Optimist schrieb:Ich denke mit dieser Einschätzung (was das Unterstrichene betrifft) hat er ja völlig Recht.
So ein Zug mit Panzern könnte Putin doch leicht bombardieren lassen.
Also wäre es sinnlos, Panzer zu liefern.

Und die Waffen, die schon über das deutsche Bahnnetz gerollt sind und in den nächsten Tagen Wochen rollen, sind etwas anderes?
Der Vad kommt demnächst noch mit russische Atombomben, wenn Lebensmittel in die Ukraine liefern.

Putin könnte Deutschland eben nicht "leicht" bombardieren, wie sollte er das machen?
Die Verteidigung des NATO Gebietes liegt weit östlich an den Grenzen unserer Nato Partner in Ost Europa.
Was sollen die eigentlich sagen? Werden die angegriffen von russischen Bomben?

Der Kerl scheint hier zu versuchen Stimmung zu Gunsten von Putin zu verbreiten.

So ein Zug mit Panzern könnte Putin doch leicht bombardieren lassen.
Also wäre es sinnlos, Panzer zu liefern.

Röhrich schrieb:Putin könnte Deutschland eben nicht "leicht" bombardieren, wie sollte er das machen?

ich hatte gemeint, wenn so ein Zug mit Panzern durch die Ukraine (in den Osten dieser) rollt - da könnte doch Putin zuschlagen?

Röhrich schrieb:Und die Waffen, die schon über das deutsche Bahnnetz gerollt sind und in den nächsten Tagen Wochen rollen, sind etwas anderes?

die sind nicht so groß und gut sichtbar wie Panzer.