Scharia-Polizei

@FF
Komm mal klar! Erst waren es 10%, dann 7% nun 5,5%. :D Mal abgesehen von Prozentzahlen scheint es, dass Du scheinbar große Probleme mit dem Textverständnis zu haben scheinst, bin ich weder rechts, noch links, oder anti-demokratisch, auch habe ich nicht alle "gemäßigten Moslems" pauschal als Unterstützer von Fanatikern bezeichnet. Im Gegenteil, ich habe dezidiert erklärt, was ich meinte und warum.

Es mag sein, dass sich unsere Sichtweisen nicht decken, aber ich habe keine Lust mich von Dir unterschwellig in irgendeine Ecke drängen zu lassen, auch wenn Du explizit erwähnst, dass "Du Wolfshaag nicht für rechts hältst". Ich versuche Dich ja auch nicht in irgendeine Schublade zu stecken, nur weil Du eine Ansicht vertrittst, die ich absolut nicht teile. Danke.

@Wolfshaag
Bitte, deshalb hatte ich das in den Klammern extra hinzugefügt. Nochmal schriftlich und ohne Klammern: Ich halte Dich nicht für rechts.

Die unterschiedlichen Prozentzahlen kamen zustande, weil mal von der Wahlbeteiligung der wahlberechtigten Muslime (da hatte ich unter 10% geschrieben), mal von denen, die einen Wahltermin bekamen, mal von dem Anteil der Erdogan-Wähler die Rede war. Irgend jemand war da bei ca. 5% gelandet, aber ich suche das gerne nochmal raus.

@FF
Für mich liest sich das allerdings etwas anders. Aber okay, dass ist OT und führt bezüglich des Themas zu nichts. Ich habe gesagt, was ich meinte dazu sagen zu müssen und gut.

@Topic
Du kannst gerne irgendwelche Prozentzahlen raussuchen, oder auch nicht, es ändert nichts an der von mir vertretenen These, dass es sowohl für das deutliche Votum der in Deutschland wählenden Türken, ein klares Votum für die islamistische AKP und Erdogan gab, noch an meiner Aussage, dass es ein entsprechend großes Umfeld braucht, um das Umsichgreifen des Islamismus auch hier in Deutschland zu erklären. Und bevor es wieder heißt, das bilde ich mir nur ein, sage ich direkt, dass das auch der Verfassungsschutz so sieht, dass der Islamismus auch hier auf dem Vormarsch ist.

ist denn so ne Truppe schon mal in Leipzig gesichtet worden? höre grad zum ersten mal davon...die sollen mich nur ansprechen...freu mich schon drauf :D

@DaXx

Bisher kamen da noch keine Berichte. Naja.. spätestens beim WGT hätten sie viel zu tun mit ihrer Überzeugungsarbeit :D

Also ich muss hier gestehen, dass wenn es um irgendwelche religiösen Fanatiker geht, sich meine politische Meinung durchaus auch mit der einiger ausgewiesener Rechtskonservativer deckt. Zumindest in manchen Punkten.

Es gibt hier nun mal eine gesellschaftliche Ordnung, und die hat sich nicht umsonst so heraus gebildet, wie sie eben ist. Wer mit ihr nicht klar kommt, aber stattdessen lieber ständig dran rüttelt und irgendeinen antiquierten Unsinn hier etablieren will, der sollte sich gut überlegen, ob D die richtige Wahlheimat für ihn ist.

@Gwyddion
DAS stimmt :D

ich setze mich mit solchen leuten total gerne auseinander, diksutiere auch oft und gerne mit den Zeugen Jehovas die immer am Bahnhof bei uns rumstehen und die Bibel verbreiten wollen....wenn die mich irgendwo hindern wollen reinzugehen oder zu rauchen, zu trinken oder sonstwas würde ich direkt die Cops holen und Anzeige wegen Belästigung, Nötigung und unerlaubter Versammlung sowie Amtsanmaßung gegen die schalten.

Jedem seine Religion, aber doch bitte nicht so, ich laufe doch auch nicht rum und halte Nazis von den Frisörläden ab weil mir nicht passt dass die alle kein Deckhaar haben :D

@aseria23

aseria23 schrieb:Das die rechten es wieder ausschlachten wollen war vorauszusehen. Leider war der mediale hype und die empörung viel zu hoch um es aus deren sicht einfach zu ignorieren. Wie immer wärs besser gewesen den ball flach zu halten. Selbst wenn es tatsächlich keine werbeaktion von vogel und co war, jetzt ist sie es auf jeden fall.

Der Devise ,,Ball flachhalten, die Salafisten ignorieren, ihnen keine Aufmerksamkeit schenken" kann ich nicht zustimmen.

Das ist ein aus meiner Sicht grundfalscher Weg, wenn man so tut, als seien die so unbedeutend und unwichtig.
Das interessiert die Betreffenden nicht, sie versuchen trotzdem, ihre Missionierungsaktionen durchzuführen und erhöhen die Zahl ihrer Anhänger. Und irgendwann sind es dann zu viele, um sie zu ignorieren und es wird richtig schwer, sie zu bekämpfen.


Nein, Ignorieren, das ist der falsche Weg gegenüber Islamisten. Sondern man muss ihnen klar und entschlossen entgegentreten, wenn einem die Grundlagen unserer Gesellschaft etwas wert sind!

@Kc
das stimmt...der Weg wurde bei den Rechten auch viel zu lange gegangen...ALLES extremistische (ob rechts, links, muslimisch, wasweiß ich) sollte halt einfach verboten werden und dagegen vorgegangen werden und gut.

@Kc
Weiß jetzt nicht ganz, was aseria genau meinte. Falls es nur um die Scharia-Police ging, sehe ich das auch so. Dafür war die mediale Reaktion schon etwas zu groß. Es gibt wichtigere Themen, wie beispielsweise die Finanzierung der Gemeinden. Würde mich mal freuen, wenn diesbezüglich ein paar Journalisten ihre Zeit opfern würden.

@Kc

Salafisten sind jetzt sogar die Art Islamisten, die man öffentlich breit wahrnimmt. Das ganze Ausmaß der islamistischen oder vermeintlichen islamistischen Szene lässt sich doch bestimmt nur von Kennern/Experten/Verfassungsschützern einschätzen. Stichworte z.B. Graue Wölfe, Milli Görüs, Gülen, Hamas und Hisbollah haben wa ja auch im Inland. Die Zahl also insgesamt aller Islamisten aus diesen Grüppierungen dürften schon erschreckend hoch sein. Gewaltneigung? Zumindest wenn es um Kurden geht hat man selbst schon öffentlich z.B die Grauen Wölfe wahrgenommen. Oder auf den AntiIsrael Demonstrationen als die etwas unharmloseren Brüller.

@kofi

Die Bozkurt würde ich eher als politische Extremisten bezeichnen. Sie sind Nationalisten, eine Art Pendant zu den deutschen Neonazis, wenn man mich fragt.
Unter ,,Islamisten" würde ich die nicht einordnen.

@Kc

Okay.

Die Schnittmenge aller dieser Gruppierungen dürfte aber das zweifelhafte oder gar bedrohliche Verhältnis zur FDGO sein.

@kofi
@Kc
Witzig, dass reflexartig von einigen Usern sofort wieder die Nazis hervorgekramt werden, die ja die soviel größere Gefahr wären. Gleichzeitig soll man die Islamisten gewähren lassen, ihnen keine Bühne bieten, blablabla... Hm, als wenn das irgendeinen Extremisten weniger extremistisch machen würde.

Allerdings frage ich mich, ob bei so mancher oder manchem, die sowas fordern und die Nazikeule schwingen, etwas mit der Realitätswahrnehmung nicht stimmt.

Hier mal ein paar Fakten:
Laut dem Verfassungsschutz besteht die Naziszene aus einem Gesamtpersonenpotenzial von ca. 21.700 Personen, von denen widerrum ca. 9.600 als gewaltbereit eingestuft werden können.

Gleichzeitig stellt der Verfassungsschutz fest, dass es 30 bundesweit aktive Islamistengruppen gibt, in denen bisher ca. 43.200 aufgeklärt wurden, allerdings gibt es da noch viele Gruppen über deren Mitgliederzahlen keine Informationen vorliegen. Man kann also von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.
Quelle: http://www.verfassungsschutz.de/

Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, welche Gruppe also die größere Gefahr ist für die FDGO.
Besonders witzig in dem Zusammenhang finde ich, dass ausgerechnet das Aussteigerprogramm für Islamisten "Hatif" just diesen Monat eingestellt wird, wie auch auf der Startseite des BVerfSch zu lesen ist.

Wolfshaag schrieb:Besonders witzig in dem Zusammenhang finde ich, dass ausgerechnet das Aussteigerprogramm für Islamisten "Hatif" just diesen Monat eingestellt wird, wie auch auf der Startseite des BVerfSch zu lesen ist.

Und das ohne Begründung. Dabei müsste man doch jetzt mehr denn je solche Programme am laufen halten. Merkwürdig.

@Wolfshaag
Ich glaube, das liegt aber auch bisschen an Klischee und mangelnder Weitsicht. "Nazi" ist kein deutsches Phänomen. In den USA, Russland, Polen, Ukraine weltweit gibt es Neonazigruppen. Ein ausländischer Neonazi muss sich nicht soweit assimilieren, um "Volksdeutscher" zu werden und in dem Zusammenhang ne deutsche Blut und Bodenideologie zu artikulieren. Ausländische Neonazis müssen auch nicht so aussehen wie der gewöhnliche deutsche Neonazi. Selbst in ihren Ländern nicht.

Vielleicht spielt da der Umstand mit rein, dass Deutsche selber das kaum so wahrnehnem, wenn sie nicht gerade zu einer Minderheit gehören. Wenn du schwarze Deutsche fragst, aus welchem Herkunftsklientelen so augenscheinlich die meisten rassistischen Attacken kommen?

Ohne jemanden beleidigen zu wollen, aber Italiener fallen überraschend? damit auf, Menschen mit dunklerer Hautfarbe häufiger nicht zu mögen oder nazi rassistisch zu beschimpfen.

Dicht gefolgt von türkisch/arabischen Mitbürgern.

Homosexuelle können wahrscheinlich in Bezug Konservatismus bis zu extrem konservativen oder extremen Gedankengut wahrscheinlich auch ein Liedchen über osteuropäische Mitbürger singen.

Rechtes Gedankengut ist unabhängig von Religion, Nationalität usw. ein großes Problem und muss dementsprechend bekämpft werden.

Wolfshaag schrieb:
Besonders witzig in dem Zusammenhang finde ich, dass ausgerechnet das Aussteigerprogramm für Islamisten "Hatif" just diesen Monat eingestellt wird, wie auch auf der Startseite des BVerfSch zu lesen ist.


@Aldaris schrieb
Und das ohne Begründung. Dabei müsste man doch jetzt mehr denn je solche Programme am laufen halten. Merkwürdig.

Die Nachfrage regelt wohl auch in diesem Fall das Angebot...
Wozu sollte man ein derartiges Programm denn noch weiter durchführen,wenn es doch nichts bewirkt, da es die sogenannte Zielgruppe erst gar nicht erreicht/wahrnimmt ?

Das bedeutet natürlich nicht, das sämtliche solcher Programme eingestellt werden sollten, aber es schreit nach Veränderung !

Wolfshaag schrieb:@kofi
@Kc
Witzig, dass reflexartig von einigen Usern sofort wieder die Nazis hervorgekramt werden, die ja die soviel größere Gefahr wären. Gleichzeitig soll man die Islamisten gewähren lassen, ihnen keine Bühne bieten, blablabla... Hm, als wenn das irgendeinen Extremisten weniger extremistisch machen würde.

Komisch: genau die, die Du angesprochen hast (und eigentlich auch sonst niemand) hat heute so argumentiert. @aseria23 hatte lediglich überlegt, ob man den Fanatikern nicht zu viel Aufmerksamkeit schenkt und ihnen damit die Bühne schafft.

Wolfshaag schrieb:Du kannst gerne irgendwelche Prozentzahlen raussuchen, oder auch nicht, es ändert nichts an der von mir vertretenen These, dass es sowohl für das deutliche Votum der in Deutschland wählenden Türken, ein klares Votum für die islamistische AKP und Erdogan gab, noch an meiner Aussage, dass es ein entsprechend großes Umfeld braucht, um das Umsichgreifen des Islamismus auch hier in Deutschland zu erklären. Und bevor es wieder heißt, das bilde ich mir nur ein, sage ich direkt, dass das auch der Verfassungsschutz so sieht, dass der Islamismus auch hier auf dem Vormarsch ist.

Immerhin hast Du es nun auf die "in Deutschland wählenden Türken" und nicht auf alle türkischen Migranten in Deutschland eingegrenzt. Das klang vorher anders, daher überhaupt die Diskussion um die Zahlen.

Einen Anstieg des Islamismus bezweifelt doch niemand, und ich zuletzt, da ich eine Frau kenne, die tagtäglich für das Innenministerium die Hetzvideos aus dem Netz analysiert.
Ich lege aber Wert auf die Unterscheidung zwischen den "08/15-Muslimen", die gemässigte politische Ansichten oder gar keine haben und auch nicht als Nährboden für Fanatismus dienen, und jenen, die sich politisch öder religiös immer mehr abgrenzen und tatsächlich mit ihrer Toleranz gegenüber Fanatismus dem ein Umfeld bereiten - ähnlich wie die Linksaussen in den 70ern zeitweise der RAF ein Umfeld boten. Deshalb lässt sich das aber weder auf die "08/15-Muslime", noch auf alle Linken in den 70ern übertragen, da die sich vom Extremismus vielleicht nicht in öffentlicher Politik, aber im Alltag gegen jeglichen Extremismus aussprechen.

Ich erinnere mich immer an den Nachmittag des 11.09.2001, als ich nach Kreuzberg nach Hause kam und alle Nachbarn und Ladenbesitzer auf der Strasse waren. (Ich lebte da praktisch in einem türkischen Dorf mit einer deutschen Minderheit.) Alle sprachen miteinander und es dauerte Stunden, bis ich die zwei Straßenecken bis zu meiner Wohnung gekommen war, und da ging es mit den Nachbarn beim Schwatz im Hinterhof noch wochenlang weiter.
Alle, ohne Ausnahme, verdammten die Terroristen, viele weinten um die Opfer, und viele sagten im Gespräch, dass sie befürchten, nun allesamt für Extremisten oder deren Unterstützer gehalten zu werden.
Leider haben sie recht behalten.
Und leider führt eben dieser Vorwurf und die ganze Anti-Islam-Diskussion dazu, dass sich immer mehr in einer Trotzreaktion tatsächlich abgrenzen, statt weiter zu integrieren.

Naja, dass man sich gerade an den Nachrichtendienst wendet - und das bei dem Image der letzten Jahre - ist schon etwas realitätsfremd. :D
Selbst Hans-Georg Maaßen, Präsident des Verfassungsschutzes, hat wohl eingeräumt, dass sie nicht die richtigen Ansprechpartner sind. Zudem lese ich zum ersten Mal davon; wurde wohl auch nicht besonders gut vermarktet..

@Wolfshaag

Diese Orientierung ist schon seit langem Standard in Deutschland, da wir eine tendenziell eher linke und alternative Medienlandschaft und geistige Elite haben.

Seit Jahrzehnten wird fest und starr wiederholt: Nur Neonazis sind gefährlich!
Ausländische Straftäter, linke, gewalttätige Autonome, Islamisten, naja, die sind irgendwie nicht so toll...aber Neonazis sind viel gefährlicher, um die muss man sich wirklich Sorgen machen!

So geht die Denkweise.

Obwohl in aller Regel bei Neonazidemonstrationen die Zahl der Gegendemonstranten die der Rechtsextremen um ein Vielfaches übersteigt und die NPD die meiste Zeit kurz vor der Selbstauflösung steht.


Das verstellt den Blick darauf, dass es auch andere Gefahren für die Gesellschaft gibt, eben auch die Bewegung der Salafisten, islamische Extremisten.

Möglicherweise möchte man es nicht wahrhaben, weil es an der Ideologie, dass nur deutsche Neonazis gefährlich seien, rüttelt und die Erkenntnis entstehen könnte, man habe sich vielleicht zu lange nur in eine Richtung betätigt.


Ich sag ganz klar: Islamisten, wie diese Scharia-Polizei, sind eine große Gefahr für die deutsche Gesellschaft und wir sollten nicht den Fehler machen, diese Gefahr klein zu reden und zu ignorieren!

Wem etwas liegt an Grundgesetz, Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie, dem muss auch klar sein, dass diese zu verteidigen sind - auch gegen islamische Extremisten!