Kobane

@Billy73
Der Nordirak will ja helfen, obwohl sie selbst jeden Mann gebrauchen im Irak, wollen sie 2000 Kämpfer schicken. Aber die warten halt eben noch auf eine Einreiseerlaubnis von der Türkei.

Billy73 schrieb:sondern vor allem die amis wollten den assad weg

Das halte ich für ein Gerücht. Die grössten Feinde Assads sind die sunnitischen Staaten.
Klar die USA kriegt nen Steifen wenn Russland wieder etwas Einfluss verliert.
Doch den amerikanischen Einfluss auf die sunnitische Bevölkerung in Syrien schätze ich als sehr gering ein. Da sind die Golfstaaten und die Türkei eindeutig besser bedient.
Die sunnitischen Staaten sind es die gegen die Bedrohung durch den schiitischen Halbmond vorgehen wollen.

Nun bricht Syrien, das von Alawiten regiert wird, die eine ähnliche Minderheiten- und Verfolgungsgeschichte erlebt haben wie viele Schiiten in der Region, aus seiner selbst verschuldeten Isolation aus und sucht das Bündnis zum Iran. Aus sunnitischer Sicht sieht das aus wie eine vom Iran dominierte Allianz, die eines Tages von Libanon, Syrien, Irak bis Iran und darüber hinaus reichen könnte.

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/der-schiitische-halbmond/738838.html (Archiv-Version vom 04.03.2016)

The Saudi monarchy’s immunity from US pressure for democratic reform owes much to fear of the “Shia crescent” looming over the Gulf, with Iran at its center.

Besonders heftiger Widerstand gegen die US-amerikanischen Pläne zum Krieg gegen den Irak kam aus Saudi-Arabien. Nicht zuletzt aus Furcht vor dem schiitischen Regime in Teheran hatten die Saudis Saddam Hussein bereits in den 1980er Jahren bei seinem Krieg gegen den Iran unterstützt. Als der Regimewechsel 2003 tatsächlich dazu führte, dass die irakischen Schiiten in Bagdad eine wichtige Rolle übernahmen, protestierten Riad und seine Verbündeten in ungewohnter Heftigkeit. Ende 2004 sprach der jordanische König Abdullah II. erstmals öffentlich von einem "schiitischen Halbmond", der sich vom Libanon über Damaskus und Bagdad bis nach Teheran erstrecke und den Frieden im Nahen Osten bedrohe. Er beschrieb damit einen unter sunnitischen Herrschern weit verbreiteten Eindruck.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/05/11.mondeText.artikel,a0037.idx,5
Da liegt der Hund begraben...

http://www.jpost.com/Breaking-News/Unilateral-ground-action-by-Turkey-for-besieged-Syrian-town-not-realistic-foreign-minister-says-378465

Expecting Turkey to conduct a cross-border operation unilaterally to help save the Syrian Kurdish town of Kobani from being seized by Islamic State is not realistic, Turkish Foreign Minister Mevlut Cavusoglu said on Thursday.

Die Erwartung einer Einmischung der Türkei in den Konflikt hält der türkische Aussenminister für nicht realistisch.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Da liegt der Hund begraben...

Vielleicht warten die arabischen Staaten nur darauf das der Iran eingreift und unschuldige, sunnitische Araber "ermordet".

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kurdenproteste-in-hamburg-wieder-krawalle-bei-demonstration-a-996165.html

Tja jetzt haben wir es hier. Die Konflikte der Welt werden bei uns ausgetragen. Mal sehen wie es endet.

@JoschiX
Zur Zeit scheut man eine direkte Konfrontation auf beiden Seiten.
In Syrien war die Situation ideal.. also forcierte man die Entwicklung.
In Bachrain, war die Situation auch ideal (aus schiitischer Sicht)... aber fehlte es an Unterstützung für den Aufstand jedoch nicht für die Niederschlagung dessen.
Ergo schliesse ich daraus, dass die Sunniten eindeutig das grössere Potenzial haben. Sie die grössere Bedrohung für den schiitischen Halbmond sind, als dieser für sie eine Bedrohung wäre.
Darüberhinaus fallen mir nicht viele schiitischen Terrorgruppen ein die in fremden Ländern aktiv sind, aber jede Menge sunnitischer.
Also ich hab da etwas Mühe mit dem Feindbild ehrlich gesagt.
Schlussendlich geht's hier um regionale Machtansprüche, die auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Blut klebt an beiden Seiten.

Glünggi schrieb:Darüberhinaus fallen mir nicht viele schiitischen Terrorgruppen ein die in fremden Ländern aktiv sind, aber jede Menge sunnitischer.
Also ich hab da etwas Mühe mit dem Feindbild ehrlich gesagt.

so sehe ich das auch. der sunnitische terror ist international sehr stark. die shia fraktion ist nicht so aggressiv. die perser haben eine andere qualtiät. man könnte es auf die ältere kultur zurückführen.

für die saudis ist die is und andere islamistischen gruppen eine grössere gefahr als die schiiten. - die islamisten wollen das regime in saudi arabien stürzen.

falls die sunnitischen völker ihr regime selber wählen gibt es wieder krieg, dann wird es wohl heissen sunniten gegen rest (westen, russland, schiiten)

@Billy73
Naja dummerweise unterdrücken auch die Schiiten ihre Bevölkerung. Weswegen man ja nicht vorbehaltlos für sie Partei ergreifen kann.
So hat auch Maliki im Irak die IS stark gemacht, indem er die sunnitische Minderheit unterdrückte und sie quasi in die Arme der IS trieb.

Ja die IS hat es geschafft ohne staatliche Unterstützung zu existieren und hat sich dadurch unabhängig gemacht. Ist so nicht mehr kontrollierbar. Macht nun ihr eigenes Ding und ist nicht wirklich grün mit Riad.

Die Sunniten sind aber auch nicht wirklich ein Herz und eine Seele untereinander.
So findet im Moment in Libyen ein Machtkampf zwischen Katar und Saudi Arabien statt... und in Aegypten das selbe. Die aktuelle Regierung wird von Saudi Arabien unterstützt und die verfolgt nun die früheren Machthaber die von Katar unterstützten Muslimbrüder.

Die USA stehen scheinbar auf der Seite der Sunniten, aber dies hat den Grund, weil die Sunniten offiziell das kooperative Spiel spielen und der Iran seit der Sache mit dem Schar und der darauffolgenden Radikalisierung unkooperativ spielt.

Glünggi schrieb:Die USA stehen scheinbar auf der Seite der Sunniten, aber dies hat den Grund, weil die Sunniten offiziell das kooperative Spiel spielen und der Iran seit der Sache mit dem Schar und der darauffolgenden Radikalisierung unkooperativ spielt.

Die USA stehen auf keiner Seite, sondern beurteilen stets neu welche Seite man am besten für die eigenen Machtinteressen (aus)nutzen kann.

@Herbstblume
Darum das Wörtchen "scheinbar" in meinem Post ;)

@Herbstblume

Herbstblume schrieb:Die USA stehen auf keiner Seite, sondern beurteilen stets neu welche Seite man am besten für die eigenen Machtinteressen (aus)nutzen kann.

Betrifft im übrigen jeden einzelnen Beteiligten ebenso.
Alle agieren nur in ihren Interessen.
Die USA hat bloss den grössten... Du weisst schon ;)

@Glünggi

ja sehe das ganz auch so.

http://web.de/magazine/politik/kobane/tuerkei-alleingang-bodenoffensive-is-bereit-30129920

Ankara wird vorgeworfen, sich nicht ausreichend im Kampf gegen die Terrormiliz IS zu engagieren

hab gelesen, dass womöglich syrien im nahen osten der beste partner des westens in der zukunft sein wird. from zero to hero.

@Billy73

"Wir sind nie zurückhaltend gewesen

Das ist aber Quatsch was Mevlüt Cavusoglu sagt oder ? oder meinte er die vieleicht die Unterstüzung der IS damit.

@Billy73
"Wir sind nie zurückhaltend gewesen
Das ist aber Quatsch was Mevlüt Cavusoglu sagt oder ? oder meinte er die vieleicht die Unterstüzung der IS damit.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article133085238/Tuerkei-nicht-zu-Alleingang-bei-Bodenoffensive-bereit.html

ja ist wohl quatsch. aber er muss das natürlich sagen.

andererseits hat die türkei haufen flüchtlinge aufgenommen und hat sowieso es nicht einfach.

da gibt es ganz andere staaten, die sich um nix scheren: russland, iran, deutschland. der westen geizt ja auch mit bodentruppen. ist eigentlich lächerlich das von den türken zu fordern. - die drecksarbeit will man den türken machen lassen. - zumal die pkk bzw. ypg der natürlich feind der türkei ist. da sollen sie auch noch beschützer spielen. - das ganze ist ziemlich unrealistisch.

im westen will sich eben keiner die finger schmutzig machen und vor allem deutschland nicht. wieso gehen die grünen nicht zum rettungseinsatz in die türkei?

da wollen einige die türkei in den mist reinreiten. der job des weltpolizisten hat die usa und hilfsscheriffs gibts ja auch genug.

@Billy73

Billy73 schrieb: da sollen sie auch noch beschützer spielen. - das ganze ist ziemlich unrealistisch.

Es geht hier nicht um die beschützer rolle, es geht um Grenzen für die IS zu schliessen , wie wäre es die Grenzen auch für die Kurden zu eröffnen damit sie in Syrien einreisen können.

@Aperitif
Abschieben und gut ist. So etwas sollte man nicht weiter hinnehmen und endlich dagegen vorgehen.

@Billy73
Billy73 schrieb:
da sollen sie auch noch beschützer spielen. - das ganze ist ziemlich unrealistisch.
Es geht hier nicht um die beschützer rolle, es geht um Grenzen für die IS zu schliessen , wie wäre es die Grenzen auch für die Kurden zu eröffnen damit sie in Syrien einreisen können.

auch schwierig. stell die vor pkk/ypg kämpfer latschen durch die türkei schwerbewaffnet. kommen rein und raus wie sie lustig sind. wie sieht das aus?

der westen könnte doch die kämpfer rumfliegen. ich denke aber nicht, dass die paar kämpfer ausreichen. da braucht es schon um einiges mehr.

die frage ist wie nahe die türkei zu is steht? - amerika hat damals auch die islamisten gegen die russen in afghanistan unterstützt. für taktische manöver kooperieren staaten auch mit terroristen. ich weiss nicht wie weit das reicht in der türkei.

aber bestimmt hat die türkei angst vor der is. - die türkei an sich schon genug gefährdet in der region, will auch noch nicht die is erzürnen indem sie den pkk helfen.

türkei will sich eigentlich hauptsächlich fernhalten.

Auslöser der Demonstrationen in Deutschland war wohl eher das nichteingreifen der Türkei in den Konflikt, das Salafisten jetzt auch noch ein Wörtchen mitreden wollen und Kurden verfolgen setzt dem ganzen nur noch die Krone auf.

Ich kann die Wut der Kurden in Deutschland nachvollziehen aber keine Gewaltausschreitungen in Deutschland akzeptieren …
Die Salafisten müssen weg, das kann ich überhaupt nicht akzeptieren dass sich solch eine Gruppe bildet in Deutschland.

Lustig, wie jetzt alle nach "Abschiebung" schreiben.


Was machen wir mit den Leuten, die einen deutschen Pass haben, also Deutsche sind?
("Kurden" und "Salafisten" sind übrigens beides keine Staatsangehörigkeiten)