Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

Am Wochenende könnte es in die nächste Runde gehen: Es gebe vorläufige Pläne für einen weiteren Gipfel am Sonntag, auf dem über neue Griechenlandhilfen verhandelt werden könnte, hieß es aus EU-Kreisen. Voraussetzung: Die Geldgeber müssten zunächst einmal mit dem neuen Antrag und den Reformvorschlägen aus Athen einverstanden sein.

Uhhh, ausnahmsweise mal ein EU-Gipfel. Warten wir mal ab, ob die Gläubiger damit einverstanden sind.

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:Eben nicht,Griechenland will soweit wie möglich seine Schulden zurückzahlen,mit der Austäritetspolitik der letzten 5 Jahre,und dem damit einhergehenden Einbruch der Wirtschaft dort,wird eine Rückzahlung nicht möglich sein.

ganz klar, die großkonzerne brauchen die schwächung der lokalen produkte.
sie brauchen die abhängigkeit der menschen von ihnen.
und die politiker schielen mit einem auge aufs volk, mit dem andern auf die aktenkurse. weil sie selbst ihr kapital vermehrt sehen wollen, investieren sie beim gewinnmaximierer.

das sind interessenskonflikte, bei denen man lieber die armen über die klinge springen lässt.

@Tripane
Ganz genau,GR will auch kein 3 Hilfspaket.

Gr unter Syriza wollte keine neuen Kredite, sondern eine Umschuldung bzw Aussetzung der Ratenzahlungen für einen bestimmten Zeitraum um dann aus einer wieder wachsenden Wirtschaft die Schulden aus eigener Kraft begleichen zu koennen,dies wurde jedoch von den Gläubigern vehement abgelehnt.

canales schrieb:wenn Du mal die Liste der Länder betrachtest, bei denen die Einkommensunterschiede am höchsten sind, dann wirst Du die europäischen Länder der EU ziemlich am Ende der Liste finden, bzw. am Anfang, weil dort die Unterschiede am Geringsten sind.
Wikipedia: Liste der Länder nach Einkommensverteilung
Es gibt immer Möglichkeiten dies zu verbessern, aber dies nun als Grundübel zu bezeichnen ist mir zu einfach...Länder die alles verstaatlichen haben in der Vergangenheit nicht gerade geglänzt, was den Lebensstandart der Bevölkerung betraf.

http://www.krone.at/Oesterreich/Bei_230.000_reicht_der_Lohn_nicht_fuers_Leben-Armut_in_Oesterreich-Story-129844

http://www.krone.at/Oesterreich/Faymann_Bei_uns_gibt_es_immer_noch_zu_viele_Arme-Krone-Sommer-Talk-Story-294252

http://www.kleinezeitung.at/s/chronik/4156896/Reiche-werden-reicher-und-mehr_82300-Millionaere-in-Osterreich (Archiv-Version vom 04.08.2015)

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:dies wurde jedoch von den Gläubigern vehement abgelehnt.

Und das zu recht, weil ein Schuldenabbau unter Beibehaltung eines zu hohen Lebensstandards nicht funktioniert.
Die Griechen wollen nicht noch weiter verarmen, verständlich. Aber Griechenland ist einfach zu arm um den Lebensstandard den sie haben aufrechtzuerhalten.

@SouthBalkan
Da bleibt die Frage, wer dort investieren soll, wenn nur für eine bestimmte Zeit die Lage sicher ist?

@JoschiX

JoschiX schrieb:Aber Griechenland ist einfach zu arm um den Lebensstandard den sie haben aufrechtzuerhalten.

wir haben die kuriose situation, dass das handy, das auto, das haus der/des griechen, der sogenannte gepumpte lebensstandard, im moment nicht essbar ist.
die frage ist, wie sollen die einen überleben und schulden rückzahlen, während die andren sich mit gewinnen aus dem land beamten??

SouthBalkan schrieb:Ganz genau,GR will auch kein 3 Hilfspaket.

Griechenland erwartet weitere Solidarität !
Und zwar in Barem !
Wie man das nennt, ist doch vollkommen irrelevant....

SouthBalkan schrieb:Gr unter Syriza wollte keine neuen Kredite, sondern eine Umschuldung bzw Aussetzung der Ratenzahlungen für einen bestimmten Zeitraum um dann aus einer wieder wachsenden Wirtschaft die Schulden aus eigener Kraft begleichen zu koennen,dies wurde jedoch von den Gläubigern vehement abgelehnt.

Sie wollen den nächsten Schuldenschnitt.
Und das geht nicht.
Und das wird ihnen ja nun nicht nur von Deutschland aus erklärt....
Sondern vermehrt auch von den Ländern, deren Lebensstandard weitaus geringer ist !

@vielefragen
ich kenne die Artikel, auch von den Medien hier...ist durchaus ein Problem. Eine höhere Steuer für diese hohen Einkommen war bislang nicht durchsetzungsfähig, weil, und das zurecht, mit einem Abgang ins Ausland gerechnet werden muß. Ganz so einfach ist es halt nicht.

@JoschiX
Welchen Lebensstandard?der Lebensstandard war in den 70,80 und 90 ern wesentlich höher wie im GR der Krise.

Griechenland hatte in den letzten Jahrzehnten einen wesentlich höheren Lebensstandard wie alle seine Nachbarländer,auf einmal soll sich Griechenland jetzt mit Bulgarien und Rumänien vergleichen??Sollen die Löhne auf das Niveau von Bulgarien oder Serbien oder gar Albanien fallen,ist das die Lösung?

Dann doch lieber zurück zur Drachme!!!

Ich frag mich, weshalb Syriza bislang noch nicht an die Schweizer Konten gegangen ist, die Schweizer haben es ihnen doch angeboten...

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:Also sind deiner Informationen nach round about 1000mrd € Schulden in ausländischen Händen.

Nach den letzten Links hier ist es sogar mehr. Meine Infos waren nicht mehr ganz aktuell. Der prozentuale Anteil an Auslandschulden Deutschlands hat sich offenbar auf über die Hälfte erhöht. (2012 bei etwa 61%)

SouthBalkan schrieb:Natürlich hat DE eine bärenstarke Industrie, darin sind wir uns alle einig,ich wollte lediglich auf die enorme "Staatsschuldenblase" in den Industrieländern aufmerksam machen.

Genau da ist Griechenland schwach. Das muß sich ändern. Nicht nur das, es gibt auch andere Bereiche neben der Industrie. Da sehe ich aber das größte Problem in der Regierung Tsipras. Kommunisten als Wirtschaftsbeflüger? Ne...
Es würde gehen, Griechenland hat schon das Potenzial dazu, vermute ich. Aber es würde auch mit einer Wirtschaftsliberlaen Regierung hart werden. Mit den Regierungen die Griechenland zuletzt hate (inklusive der jetzigen) sehe ich kaum Land.

SouthBalkan schrieb:Ganz genau,GR will auch kein 3 Hilfspaket.

Gr unter Syriza wollte keine neuen Kredite, sondern eine Umschuldung bzw Aussetzung der Ratenzahlungen für einen bestimmten Zeitraum um dann aus einer wieder wachsenden Wirtschaft die Schulden aus eigener Kraft begleichen zu koennen,dies wurde jedoch von den Gläubigern vehement abgelehnt.

Kann ich aber verstehen. Es hängt einfach auch davon ab, welche Prognosen man machen kann. Wenn sich nach Meinung der Gläubiger zu wenig, und zu wenig schnell ändert, wird man da einen Dissenz haben.

@canales
wur wären schon froh, wenn die "besteuerung von arbeit" fiele, und eine spekulationssteuer käme.

ich brauchte genau zwei stunden in der wohnung eine reparatur, wieder mal.
dafür bin ich tausend euro los, davon keine hundert für materialkosten.

wir brauchen arbeit für die leute, nicht erzeugung von heeren von sozialfällen. aber die arbeit ist nicht mehr bezahlbar.

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:Welchen Lebensstandard?der Lebensstandard war in den 70,80 und 90 ern wesentlich höher wie im GR der Krise.

Na der den sie aktuell haben. Wie oft noch ? Griechenland muss Geld einnehmen um Geld ausgeben zu können.
Je grösser diese Differenz ausfällt um so höher kann sich der Lebensstandard entwickeln.

@JoschiX
Der Zusammenbruch der Wirtschaft hat ja auch viel mit der Austäritetspolitik zu tun,ich persönlich und viele meiner Verwandten in GR wünschen sich ja auch die Drachme zurück,mit dem Euro sehe ich keine Zukunft für GR,ich befürworte einen geordneten Grexit.

@canales

canales schrieb:Ich frag mich, weshalb Syriza bislang noch nicht an die Schweizer Konten gegangen ist, die Schweizer haben es ihnen doch angeboten...

Moah, wie oft soll man dir das hier noch verlinken? Sag mal, bist du Informationsresistent????

Diesen Link gibt es in diesem Thread schon:

http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/griechenland-schlaegt-eine-steueramnestie-vor-1.18574680

Nach jahrelangem Hin und Her zwischen der Schweiz und Griechenland rund um die Offenlegung unversteuerter griechischer Gelder auf Schweizer Bankkonten präsentiert die griechische Regierung nun einen Vorschlag: Steuerhinterziehern soll eine Amnestie gewährt werden, unter der Voraussetzung, dass sie auf undeklariertes Vermögen 21 Prozent Steuern bezahlen, wie es aus gut informierten Kreisen heisst. «Wir begrüssen es, dass Griechenland einen Lösungsvorschlag vorgebracht hat», sagt Mario Tuor, Leiter der Kommunikation beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF).

Die griechische Regierung lässt damit ihren Worten Taten folgen. Im Frühling hatte sie angekündigt, in den folgenden Monaten eine Grundlage für eine Steueramnestie zu unterbreiten. Damals nahm die Schweiz auch die Steuergespräche mit Griechenland wieder auf, nachdem in der Sache ein Jahr lang Funkstille geherrscht hatte. Staatssekretär Jacques de Watteville reiste Ende März erstmals zu Gesprächen nach Athen, hauptsächlich mit dem Ziel, eine Lösung für die unversteuerten griechischen Gelder zu finden.

Hoffen auf Einnahmen
Eine solche wäre auch im Interesse der Schweiz. Seit geraumer Zeit wird international mit dem Finger auf Schweizer Banken gezeigt, sie gelten als Hort unversteuerter Vermögen aus aller Welt. Bei den griechischen Geldern gehen die Schätzungen weit auseinander, zwischen 2 und 200 Milliarden Euro sollen es sein. Letztere Zahl brachte insbesondere Martin Schulz, deutscher SPD-Politiker und Präsident des Europäischen Parlaments, ins Spiel, als er sich für eine Abgeltungssteuer starkmachte. Für die griechische Regierung dürfte die Amnestie dringend benötigte Mehreinnahmen bringen. 2018 soll der automatische Informationsaustausch (AIA) mit der EU in Kraft treten, spätestens dann wird klar, wie viel griechisches Schwarzgeld tatsächlich in der Schweiz liegt.

Der griechische Finanzminister Janis Varoufakis hat persönlich an den Gesprächen teilgenommen. Offenbar zeigte er sich von Beginn weg interessiert an einer Lösung. Und auch das SIF liess schon nach der ersten Gesprächsrunde verlauten, man strebe eine rasche Einigung an. Die Schweiz sei zur weiteren Kooperation bereit.

Geldabfluss verhindern
Inhaltlich hatte die Schweiz den Griechen eine Steueramnestie mit dem Verweis auf vergleichbare Programme anderer EU-Staaten wie etwa Italien beliebt gemacht. Diese soll sicherstellen, dass die auf Schweizer Banken liegenden griechischen Gelder tatsächlich besteuert und nicht vor Einführung des AIA abgezogen und in unkooperative Finanzplätze verschoben werden. Nach ersten Gesprächen fand Ende April ein zweites Treffen statt. Erneut habe sich Varoufakis, der bloss mit einem kleinen Team zugegen war, bemüht gezeigt, rasch eine Lösung zu finden. Dies ganz im Gegenteil zu den Vorgängerregierungen, die nicht selten mit einer 15-köpfigen Gruppe zu den harzigen Verhandlungen erschienen und an einer Regelung von steuerlichen Altlasten nicht wirklich interessiert schienen.

Den jetzigen Vorschlag der griechischen Regierung will das SIF inhaltlich nicht kommentieren. Dem Vernehmen nach dürfte es sich bei den 21 Prozent aber um einen Satz handeln, der auch der Schweiz vorschwebte und mit dem insbesondere die Banken gut leben können. Stimmen aus der Branche geben zu bedenken, dass der Satz nicht zu hoch sein darf, weil sich dann kaum ein Steuerhinterzieher freiwillig meldet. Liegt der Satz aber zu tief, werden die ehrlichen Steuerzahler benachteiligt, was sich langfristig negativ auf die Steuermoral auswirken dürfte.

Laut griechischen Medienberichten schlug das Finanzministerium zunächst zwei Steuersätze vor, 15 Prozent für Schwarzgeld im Ausland und 30 Prozent für unversteuerte Gelder im Inland. Nach Gesprächen mit dem Staatsminister für Korruptionsbekämpfung habe sich Varoufakis aber auf einen einheitlichen Satz von 21 Prozent festgelegt. Der Ball liegt nun in Athen. Zunächst muss der Amnestievorschlag durch das griechische Parlament. Dem Vernehmen nach sollte dies gemäss den ursprünglichen Plänen noch vor August erledigt werden. Zeigt sich das Parlament mit dem Vorschlag einverstanden, ist bereits ein drittes Treffen mit der Schweiz geplant, um technische Details der Amnestie zu regeln, etwa wie die Schweiz ihre Banken dazu anhalten könnte, griechische Kunden zur Offenlegung der unversteuerten Gelder zu bewegen. Fraglich ist indes, was passiert, wenn die Regierung Tsipras heute Sonntag die Referendumsabstimmung über das Sparprogramm in Griechenland verliert und, wie von vielen erwartet, zurücktritt. Es ist gut möglich, dass dies für die Lösung mit der Schweiz weitere Verzögerungen zur Folge hätte.

SouthBalkan schrieb:mit dem Euro sehe ich keine Zukunft für GR

Ich ehrlich gesagt auch nicht.

@SouthBalkan
Sie leiden jetzt für den zu hohen Lebensstart im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends.
Der war halt überwiegend auf Pump aufgebaut...und zwar in einem Maße, dass er nicht mehr abgebaut werden kann, ohne erhebliche Einschnitte, und auf Keynes zu verweisen hilft in dieser Situation nicht mehr, da ja quasi kaum mehr Substanz in der Wirtschaft vorliegt.

@vielefragen

Wie kann eine Spekulationssteuer die EK-Steuer ablösen...?

SouthBalkan schrieb:Dann doch lieber zurück zur Drachme!!!

Der Weg steht ja zu Recht zur Disposition.

SouthBalkan schrieb:Sollen die Löhne auf das Niveau von Bulgarien oder Serbien oder gar Albanien fallen,ist das die Lösung?

Wie Griechenland ihre Wirtschaft auf Vordermann bringt, bleibt doch ihnen überlassen.
Aber außer, subventioniert uns weiter, kommt doch nichts !
Gar nichts....

@JoschiX

JoschiX schrieb:Na der den sie aktuell haben. Wie oft noch ? Griechenland muss Geld einnehmen um Geld ausgeben zu können.
Je grösser diese Differenz ausfällt um so höher kann sich der Lebensstandard entwickeln.

du hast auch recht.
hilf mir hinschauen, wer den lebensstandrard jetzt noch hat. der soll ab jetzt sparen.

und dann schau bitte mit mir, wer aller in griechenland daheim sitzt und tatsächlich hunger hat, weil das geld nicht mehr für die grundsätzlichen bedürfnisse reicht.

und dann schau noch mit mir, bei wem von ihnen man eigentlich nach willen der eu jetzt noch etwas wegzwicken will.