@egaht Griechenland hat seine Wettbewerbsfähigkeit verloren. Es gibt mehr Geld aus, als es einnimmt. So einfach wie du das darstellst ist es aber nicht. Schuldige gibt es auf beiden Seiten. Die verordnete Sparpolitik hilft nicht und lässt die Wirtschaft immer weiter einbrechen.
Griechenland hatte bereits vor dem Euro Schulden und seine Krisen durchlebt, aber noch nie hat es sich derart verschuldet wie im Euro. Es konnte sich anders durchwursteln, weil es seine eigenen Währung hatte. Indem die Drachme einfach abwertete, wurde Griechenland wieder billiger/Wettbewerbsfähiger. Das geht im Euro nicht, da muss es sich mit Ländern wie DE messen, was Griechenland aber nicht kann, deswegen die Transferunion, die keiner will aber bereits Tatsache, auch für einige andere Länder in der EU ist.
Für Griechenland ist der Euro ein Hauptgrund des Übels, er ist für sie viel zu teuer. Preise und Löhne müssten noch viel weiter gesenkt werden um billiger zu werden, aber das ist nicht in diesem Masse möglich. Was unsere Medien und Politiker meist verschweigen; der kritisierte hohe Mindestlohn von 16 Euro, existiert nur noch auf dem Papier, selbst hochqualifizierte z.B. Ärzte verdienen 2000 Euro.
Griechenlands Strassen sind noch nicht mit Bettlern übersät, weil Lohn und Rentenbezüger auch noch angehörige "durchfüttern", solche die ihren Job verloren haben. In Griechenland gibt es kein Sicherheitsnetz wie in DE mit Hartz4. Weil es keines gibt, können Löhne auch nicht endlos nach unten gekürzt werden.
Auch in Griechenland wurden private Schulden verstaatlicht. Das sind sogar vorsichtige Schätzungen; in den Finanzsektor flossen rund zwei drittel dieser "Hilfsgelder", zu einem Drittel wurde mit dem Geld Auslandsgläubiger bezahlt, darunter auch deutsche und französische Banken. Ein weiteres Drittel ging an griechische Privatleute, indes Vermögende, die nun das Geld aus Griechenland abgezogen und auf Ausländischen Konti in Sicherheits gebracht haben. Das sind die "Reichen Griechen", eine kleine Minderheit. Nur knapp ein Drittel ging an den griechischen Staat, für Staatsausgaben, primär für die Beamtenlöhne.