Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine
13.11.2022 um 07:11Anzeige
cyberbeep schrieb:Aber sie werden wohl auch einige der verschlissenen Einheiten direkt in den Fleischwolf bei Bakhmut werfen.Warum ist Bakhmut für die Russen so wichtig? Oder anders gefragt, wenn die Russen Bakhmut erobern, was wäre dann das nächste Ziel - und umgekehrt, wenn die Ukrainer die Russen dort schlagen, wohin ginge es dann weiter?
militarynerd schrieb:Warum ist Bakhmut für die Russen so wichtig?Etwas nördlich von Bakhmut verläuft eine Bahnverbindung in den Osten. Und durch Bakhmut verläuft eine Nord-Süd-Bahnverbindung.
Zz-Jones schrieb:Machen sie das den Ukrainern jetzt tatsächlich so einfach?Es gab schon mehrere Meldungen das die Ukrainer in Nova Kakhovka sind. Aber das glaube ich erst, wenn es beide Seiten bestädigen und/oder geolokalisiertes Bildmaterial vorliegt. Aktuell muss man aufpassen, da sind im Internet ziemlich viele Falschmeldungen, Wunschdenken und zu optimistische Jubelmeldungen unterwegs.
militarynerd schrieb:Warum ist Bakhmut für die Russen so wichtig? Oder anders gefragt, wenn die Russen Bakhmut erobern, was wäre dann das nächste Ziel - und umgekehrt, wenn die Ukrainer die Russen dort schlagen, wohin ginge es dann weiter?Seit mehreren Wochen starten die Russen zwischen Bilohorivka im Norden und Vuhledar im Süden täglich so um die 50 einzelne Angriffe (oder sogar noch mehr). Allerdings sind das alles kleine Vorstöße, keine Großangriffe. Ein Durchbruch oder auch nur die Eroberung einer Stadt sind so gar nicht möglich. Was sie erreichen ist, das sie mal ab und zu die Front 100 oder 200 Meter vorschieben. Natürlich sind ihre Verluste dabei sehr schwer.
cyberbeep schrieb:Die Brücke dort ist auch im Arsch und der Damm ist beschädigt.Das ja aber trotzdem nicht unüberwindbar. Da fehlen doch lediglich einige Meter Fahrbahn, womöglich reicht schon ein einziger Brückenlegepanzer aus.
Zz-Jones schrieb:cyberbeep schrieb:Wenn sie den Staudamm sprengen?
Die Brücke dort ist auch im Arsch und der Damm ist beschädigt.
Das ja aber trotzdem nicht unüberwindbar. Da fehlen doch lediglich einige Meter Fahrbahn, womöglich reicht schon ein einziger Brückenlegepanzer aus.
Zz-Jones schrieb:Das ja aber trotzdem nicht unüberwindbar. Da fehlen doch lediglich einige Meter Fahrbahn, womöglich reicht schon ein einziger Brückenlegepanzer aus.Vielleicht wollen die Russen sich nicht dauerhaft beschießen lassen?
frivol schrieb:Wenn sie den Staudamm sprengen?Wenn, wenn, wenn.
frivol schrieb:Wenn sie den Staudamm sprengen?Wie, wenn sie sich verdrücken?
Röhrich schrieb:Eine Überquerung kann ich mir derzeit nicht vorstellen.Im großen Stile kann ich mir das aktuell auch nicht vorstellen. Allerdings ist Nowa Kachowka immerhin eine Stadt mit ursprünglich 50000 Einwohnern, die Verbliebenen kann man ja nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, also muss man den Fluss zwangsläufig überqueren.
Ahmose schrieb:Es gab schon mehrere Meldungen das die Ukrainer in Nova Kakhovka sind.Könntest Du dazu mal etwas verlinken.
Zz-Jones schrieb:die Verbliebenen kann man ja nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, also muss man den Fluss zwangsläufig überqueren.Es wäre vermutlich aber ein Himmelsfahrtkommando.
Zz-Jones schrieb:Könntest Du dazu mal etwas verlinken.Die Gerüchte stammen, meine ich, aus russischen Telegram Kanälen aus der Nacht der Befreiung von Cherson.
Ahmose schrieb:Seit mehreren Wochen starten die Russen zwischen Bilohorivka im Norden und Vuhledar im Süden täglich so um die 50 einzelne Angriffe (oder sogar noch mehr). Allerdings sind das alles kleine Vorstöße, keine Großangriffe. Ein Durchbruch oder auch nur die Eroberung einer Stadt sind so gar nicht möglich. Was sie erreichen ist, das sie mal ab und zu die Front 100 oder 200 Meter vorschieben. Natürlich sind ihre Verluste dabei sehr schwer.Geht es dabei darum, wenigstens die ganzen Provinzen Donezk und Luhansk einzunehmen oder hat Russland noch Ambitionen noch weiter in den Westen der Ukraine vorzustoßen?
Zz-Jones schrieb:Könntest Du dazu mal etwas verlinken.Da gibt es nur Telegramm- und Twitter-Geschrei. Offizielle Meldungen fehlen, ebenso wie Bilder/Videos die man geolokalisiert hat. Und deswegen glaube ich auch nicht das die Russen Nova Kakhovka aufgegeben haben. Das würde auch wenig Sinn machen. Ein ukrainischer Vorstoß an der Stelle würde aktuell ebensowenig Sinn machen.
militarynerd schrieb:Geht es dabei darum, wenigstens die ganzen Provinzen Donezk und Luhansk einzunehmen oder hat Russland noch Ambitionen noch weiter in den Westen der Ukraine vorzustoßen?Ja, ich denke es geht erstmal um die Oblast Donezk. Ich denke den nördlichen Teil von Luhansk haben die Russen insgeheim schon abgeschrieben. Das macht strategisch gesehen auch Sinn, denn von Donezk aus kann man tiefer in die Ukraine vorstoßen, Luhansk ist so oder so ein abgelegenes Grenzgebiet. Und ja, sicherlich haben die Russen bzw. deren Staats- und Armeeführung weitergehende Ambitionen. Meiner Meinung nach hoffen sie nach wie vor auf einen Sieg.
militarynerd schrieb:Jetzt wo Cherson nicht mehr umkämpft ist, werden ja auch für die Ukrainer Truppen frei, als nächstes Ziel wäre dann Saporischja naheliegend? Danach wäre es naheliegend die Ostseite des Dnipro aus Richtung Norden über den Landweg zu befreien - wäre das nach aktueller Lage halbwegs realistisch?Viele Möglichkeiten hat die Ukraine ja nicht (leider). Sie können jetzt bei Donezk voll dagegen halten, sie können weiter im nördlichen Luhansk angreifen oder eben bei Saporischschja nach Süden vorstoßen um Melitopol zu befreien und im besten Fall das Asowsche Meer zu erreichen. Ein Übergang über den Dnipro wäre auch noch möglich, aber doch mit hohem Risiko behaftet und nicht sehr erfolgversprechend. Bei Donezk dagegen halten macht wenig Sinn, denn da reibt man sich nur auf. Das nördliche Luhansk zu erobern ist strategisch auch wenig sinnvoll. Das ist eben "nur" unwichtiges Hinterland.
Zz-Jones schrieb:Das ja aber trotzdem nicht unüberwindbar. Da fehlen doch lediglich einige Meter Fahrbahn, womöglich reicht schon ein einziger Brückenlegepanzer aus.Da fehlt mehr als ein paar Meter. Auf der rechten Seite des Dammes sind 3 Brückenteile weggesprengt worden. Die strukturelle Integrität muss erst mal geprüft werden.
Ahmose schrieb:Eine Befreiung von Melitopol hätte den Vorteil das alle russ. Truppen westlich davon in arge Not geraten würden. Selbst die Krim wäre dann direkt bedroht und mangels Nachschub auf Dauer kaum zu halten.Die Nachschubwege auf die Krim kann die Ukraine ab jetzt schon beschiessen. Fast der gesamte Südraum der Oblast Kherson liegt in Feuerreichweite der HIMARS.
SvenLE schrieb:Da fehlt mehr als ein paar Meter.Stimmt. Ich hatte mich da durch einen Beitrag im anderen Thread verleiten lassen.
Ärzte: Scholz soll bei G20-Gipfel für Waffenstillstand kämpfen. Vor dem G20-Gipfel, der am Dienstag auf Bali beginnt, hat sich die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW in einem öffentlichen Appell an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gewandt. Dieser solle sich auf dem Gipfel für einen Waffenstillstand einsetzen, teilte der ehemalige IPPNW-Geschäftsführer Rolf Bader mit. Es gehe darum, "nicht den Krieg, sondern den Frieden in der Ukraine" zu gewinnen. Mit Verweis auf die amerikanischen Atombombenabwürfe 1945 über Hiroshima und Nagasaki, die unmittelbar weit über 100.000 Menschenleben gekostet hätten, mahnt die deutsche Sektion der IPPNW mit Sitz in Berlin einen Strategiewechsel des Westens an: "Diplomatie und Deeskalation sind der einzige Weg, einen drohenden Atomkrieg zwischen Russland, den USA und der NATO zu verhindern."Die Ärztinnen und Ärzte fordern den Bundeskanzler auf, "sich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen, dass während des Gipfels über eine Friedenslösung beraten wird". Zudem sollten US-Präsident Joe Biden und der russische Präsident Wladimir Putin aufgefordert werden, sich zu einem intensiven Gespräch zu treffen. Die IPPNW plädiert an Scholz, sich "mit ganzer Kraft" auf dem G20-Gipfel für Friedensverhandlungen im schweizerischen Genf einzusetzen. Alle Verhandlungskanäle über die Vereinten Nationen, die OSZE und die blockfreien Staaten müssten genutzt werden.Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-223.html#Aerzte-Scholz-soll-bei-G20-Gipfel-fuer-Waffenstillstand-kaempfen
Zeitmaschine78 schrieb:Unsere Ärzte wollen unbedingt Frieden in der Ukraine.Warum drohen Deutsche den Deutschen immer wieder mit russischen Atomwaffen?
Die IPPNW ist 1980 von einem russischen und einem amerikanischen Kardiologen gegründet worden - zur Verhinderung eines Atomkrieges in den Zeiten des Kalten Krieges.Quelle: https://www.ippnw.de/der-verein.html
Auweia schrieb:Der Herr Bader und sein ehemaliger Verein soll sich doch bitte an Putin wenden.Der Verein hat sich noch wenige Tage vor der russischen Invasion geäußert und die russischen Forderungen verbreitet.
Obwohl die Truppenkonzentration bedrohlich wirkt, will Russland erklärtermaßen keinen Krieg, sondern einen Vertrag, der seine Sicherheit gewährleistet und hat dazu zwei detaillierte Entwürfe vorgelegt, die in der Öffentlichkeit allerdings weitgehend unbekannt sind. Einige der Vorschläge enthalten weitgehende Maximalforderungen und Verhandlungsmasse für ein neues europäisches Sicherheitskonzept.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass Russland seit 1990 zunehmend seine Sicherheit an der Westgrenze durch die NATO bedroht sieht. Der Verzicht auf die Osterweiterung der NATO ist zwar nicht völkerrechtlich bindend vereinbart worden, war aber wiederholt Gegenstand von Gesprächen und Verhandlungen mit Vertretern der russischen Regierung.Quelle:
SvenLE schrieb:Die Nachschubwege auf die Krim kann die Ukraine ab jetzt schon beschiessen. Fast der gesamte Südraum der Oblast Kherson liegt in Feuerreichweite der HIMARS.Nicht wirklich. Dazu müsste die Ukraine ihre HIMARS und MARSII direkt ans Flussufer stellen, also in Reichweite selbst der kleinsten Artilleriesysteme der Russen. Das werden sie nicht tun. Und das die Ukraine bereits ATACMS haben ist zumindest nicht bestätigt worden.
Zz-Jones schrieb:Schwierig bei der verschwommenen Aufnahme Rückschlüsse zu ziehen.Die Fahrbahn ist hin, aber der Damm an sich ist weitgehend intakt.