Wenn arbeitsfähige junge Menschen Sozialhilfe nehmen...

@Lilith101

Lilith101 schrieb:entschuldigt die SchreibFehler. mit dem Handy ist das gar nicht prickelnd hier 😊 ich Bitte darüber hinweg zu sehen

Kein Thema, ich leiste mir durchaus schlimmeres, obwohl ich an der tastatur sitze.

Lilith101 schrieb:ich glaube auf das was du raus möchtest hat hier mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

Okay, dann versuche ich mich noch mal deutlich auszudrücken: was ist mit Leuten, die es nicht einsehen, sich Billiglöhnen auszusetzen, die keine keine oder nur sehr geringfügige Verbesserungen des Lebensstandards bieten, aber einen erheblichen Aufwand in der Arbeitszeit bedeuten (Vollzeitarbeit). Leute die prinzipiell arbeiten würden, es aber absichtlich nicht tun, weil sie es nicht einsehen, für soviel mehr Arbeit praktishc keine Entlohnung zu erhalten. Gelten die als "Schmarotzer"? Nach dem, was ich bisher von dir gelesen habe, scheint das dr Fall zu sein. Aber vielleicht irre ich mich ja auch.

Lilith101 schrieb:und die die sich zu fein sind etwas niedere arbeiten zu erledigen der tritt diejenigen ins Gesicht die für ihre Familien kämpfen um sie zu ernähren, die mehr als einen Job haben um über die Runden zu kommen. Geld kann man immer irgendwie verdienen.

Tjoa, mag ja sein, aber wie ich schon schrieb, wenn es Leute gibt, die sich dem Billiglohn hingeben, werden jene, die solche Stellen anbieten einfach damit weitermachen. Bist du noch nie auf die Idee gekommen, dass die Löhne nur deswegen so gedrückt werden können, weil es Leute gibt, die sich ausbeuten lassen? Wenn die Leute das nicht täten, gäbe es auch keinen so ausgeprägten Billiglohnsektor. Deswegen liegt der Fehler nicht bei denen die hartzen, sondern bei denen, die sich ausbeuten lassen, statt angemessene Löhne zu fordern.

Du magst ja sehr gewissenhafte Ziele vor Augen haben, aber und sehr moralisch handeln, aber der Arbeitgeber sieht nichts die anständige Person in dir, sondern den Idioten, der sich freiwillig Drecksarbeit, doppelte Jobs u.Ä. hingibt und den man mit seinem Moralkodex gegen andere noch dazu prima aufwiegeln kann.

Gim schrieb:Okay, dann versuche ich mich noch mal deutlich auszudrücken: was ist mit Leuten, die es nicht einsehen, sich Billiglöhnen auszusetzen, die keine keine oder nur sehr geringfügige Verbesserungen des Lebensstandards bieten, aber einen erheblichen Aufwand in der Arbeitszeit bedeuten (Vollzeitarbeit). Leute die prinzipiell arbeiten würden, es aber absichtlich nicht tun, weil sie es nicht einsehen, für soviel mehr Arbeit praktishc keine Entlohnung zu erhalten. Gelten die als "Schmarotzer"? Nach dem, was ich bisher von dir gelesen habe, scheint das dr Fall zu sein. Aber vielleicht irre ich mich ja auch.

Irgendwie schon, obwohl ich das Wort Schmarotzer nicht mag. Letztlich weiss der Sozialabgabenbezieher, das die anderenMenschen für ihn aufkommen und nicht irgendein imaginärer Wohltäter. Dh der Lebensstandard wird schon von den Mitmenschen getragen und wenn mein ein wenig mitfühlt sollte man darauf kommen, das man durchaus auch selbst für den Lebensstandard aufkommen kann, sofern man die Möglichkeit hat.

@Gim
Volle Zustimmung!

@cejar

Nun dann ist es letzten Endes die Frage ob man unmoralisch handelt indem man hartzt oder ob man (zumindest in meinen Augen) unmoralisch handelt, und den Status Quo erhält, in dem man sich Billigarbeit hingibt.

@Gim

exakt!

@cejar

Nein, ich rede nicht von übermittelbaren Studiengängen, ich rede von Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und, die dann Klos putzen sollen.

Ich rede von Menschen, die Professoren sind und 30 Jahre tätig waren und jetzt Klos putzen sollen.
Chirurgen, die Klos putzen sollen.
Doktoren, die Klos putzen sollen.

Ein Maurer soll auch keine Klos putzen, wenn man ihn nicht vermitteln kann, dann soll man ihn nicht zwingen Klos zu putzen.
Dieses System ist Dreck und es ist kein Wunder, dass keine Arbeitsmoral entsteht, wenn man die Leute einfach aus der Sozialkasse haben möchte und ihnen Jobs vermittelt, die nicht im Entferntesten mit dem zu tun haben, was ihre Kompetenzen sind.

Das ist für mich entwürdigend und wenn du das für normal ansiehst, dass ein Chirurg Klos putzen soll, dann könnte ICH da kotzen.

@Roydiga Mal ehrlich, wenn ein Chirurg jemals Hartz 4 benötigt, dann kann er auch Klos putzen ;) Man kriegt ja erstmal ein Jahr Arbeitslosengeld, da hat man Zeit sich einen gleichwertigen Job zu suchen. Danach kriegt er Hartz 4 aber da ein Chirurg vermutlich genug Geld auf der Seite hat, eher nicht.

@taren

Meine Beispiele sind alles Beispiele von Menschen, die ich persönlich kenne. Dir fehlt wahrscheinlich die Erfahrung, weshalb du arg pauschalisierst.
Ich wünsche dir jedenfalls nicht in dieser Situation zu kommen.

aber man will nicht Kellnern für 400 Euro

Die Leute die Arbeiten und dennoch mit Hartz 4 Aufstocken müssen - lassen sich freiwillig versklaven und sind die dankbarsten Arbeitskräfte. Aber mit mir nicht. Jeder der (Vollzeit-)Arbeitet -egal was- sollte von seine Arbeit gut leben können, ohne noch vor dem Amt buckeln zu müssen!

Es gibt zuviel Menschen und zu wenig Arbeit. Das Jobwunder ist eine verdammte Lüge und wurde von der Agentur heruntergerechnet.

Man will immer effizienter werden. Roboter und Computer ersetzen den Menschen. Schön und gut - bin der letzte der den Fortschritt verteufeln würde. Aber wann macht endlich jemand mal die Rechnung auf, wie viele Menschen tatsächlich (dank dieser Entwicklung), noch auf den Arbeitsmarkt ihren Platz finden können?

@Negev

Wer Vollzeit (40 Stunden) arbeitet muss seit 1.1.2015 in Schnitt 1.473 EUR brutto verdienen. Wäre mir neu das man da noch aufstockt..

@def

Da es aber auch Menschen mit Familie gibt, wird das was netto bleibt beim Mindestlohn unter den H4-Sätzen sein und wird aufgestockt.

Gim schrieb: in dem man sich Billigarbeit hingibt.

An der Stelle müsste man grundsätzlich definieren, was "Billigarbeit" ist. Oder m.a.W.: Wie viel Geld sollte man zur Verfügung haben, damit Du es als akzeptablen Lebensstandard definierst.

Gim schrieb:Wenn die Leute das nicht täten, gäbe es auch keinen so ausgeprägten Billiglohnsektor.

Wenn es genügend Menschen gibt, wird man immer jemand finden der für noch weniger Arbeitet. Das ist auch die Krux: wir leben in einem kapitalistischen System aber keiner kann die Grundlagen (auf den Arbeitsmarkt) anwenden. Angebot und Nachfrage bestimmen eben auch am Arbeitsmarkt den Preis. Diesen Kreislauf könnte man meiner Meinung nach nur durchbrechen indem man die Position der Menschen stärkt. Indem man sie nicht in ihrer Existenz bedroht. Indem man sie nicht wie Asoziale behandelt.

Wenn dies erreicht ist, will ich mal sehn welchen Wert die Arbeit einer Krankenschwester gegenüber einem Banker hat.

def schrieb:Wer Vollzeit (40 Stunden) arbeitet muss seit 1.1.2015 in Schnitt 1.473 EUR brutto verdienen.

Und jeder der Vollzeit arbeitet, arbeitet auch genau 40 h? Und Familienpläne kann man sich mit diesem Gehalt auch sparen. Noch so eine Krux: jeder schreit das die Deutschen zu wenig kinder bekommen. Aber keiner will anscheinend den Zusammenhang sehn.

Roydiga schrieb:Nein, ich rede nicht von übermittelbaren Studiengängen, ich rede von Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und, die dann Klos putzen sollen.

Ich rede von Menschen, die Professoren sind und 30 Jahre tätig waren und jetzt Klos putzen sollen.
Chirurgen, die Klos putzen sollen.
Doktoren, die Klos putzen sollen.

Ein Maurer soll auch keine Klos putzen, wenn man ihn nicht vermitteln kann, dann soll man ihn nicht zwingen Klos zu putzen.
Dieses System ist Dreck und es ist kein Wunder, dass keine Arbeitsmoral entsteht, wenn man die Leute einfach aus der Sozialkasse haben möchte und ihnen Jobs vermittelt, die nicht im Entferntesten mit dem zu tun haben, was ihre Kompetenzen sind.

Das ist für mich entwürdigend und wenn du das für normal ansiehst, dass ein Chirurg Klos putzen soll, dann könnte ICH da kotzen.

Also gibt es für Dich Menschen, denen man zumuten kann, Klos zu putzen und welchen nicht? Wenn ich keine Arbeit habe, und es in meiner Branche auch keinen Bedarf gibt, dann muss ich halt was machen, was gebraucht wird um Geld zu verdienen. Ich würde, trotz Studiums und mittlerweile 15 Jahre Berufserfahrung, auch putzen, burger braten oder sonst nen Mist machen.
Eine Arbeitsagentur kann immer nur Jobs vermitteln, die auch vorhanden sind, sie schafft keine Jobs. Wenn sich deine Kumpels zu fein dafür sind, "niedere" Arbeiten zu verrichten, kann es nicht das Problem der Gesellschaft sein.

@Hawkster

Netto bleibt dir bei Familie sogar mehr als wenn du Single bist. Auch hat es dann 2 Einkommen. Weiterhin sind Kinder mit dem Kindergeld abgegolten.

Höchstens Alleinerziehende könnte da zum aufstocken kommen... gab da dennoch meine Zweifel.

Alleinerziehend mit 2 Kindern und Vollzeit Mindestlohn heißt ca. 1000 netto Plus 2 mal Kindergeld... also was um die 1350 EUR +/- . Ich bezweifle stark das da noch irgendwas aufzustocken geht, lass mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

Kommt drauf an, in welcher Region man wohnt. In den teuren Ballungszentren wirst Du da ohne Aufstocken wohl nicht klarkommen.

@Negev

Vollzeit bedeutet 40h... wer einen Vollzeit Job hat, hat einen Vertrag über 40h regelmäßige Arbeitszeit pro woche abgeschlossen... tut mir leid, aber das heißt es nunmal.

@geisterfrei

Wie gesagt, ich lass mich da gern mit Fakten und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit vom Gegenteil überzeugen.

Übrigens ist das einer der Gründe, warum die geringverdienenden Arbeitnehmer so schlecht auf h4er zu sprechen sind... Sie gehen 40h schaffen und haben am Ende weniger in der Tasche...

Aber einen Vorteil hat es... man hat weniger Zeit, das wenige Geld auszugeben da man den ganzen Tag auf Arbeit ist...

cejar schrieb:Ich würde, trotz Studiums und mittlerweile 15 Jahre Berufserfahrung, auch putzen, burger braten oder sonst nen Mist machen.

Bei einem Chirurg sind aber seine Hände auch irgendwo sein Kapital, da verstehe ich durchaus wenn bestimmte arbeiten nicht zumutbar sind.

Vollzeit können aber auch 30 Stunden sein. Ist von Branche, Betrieb und Arbeitsverträgen abhängig.