Sprengstoffanschlag in Ansbach

@Issomad
@Flatterwesen
Die Türkei hat aber damals die IS beschuldig.. bloss kam halt eben kein Bekennerschreiben.
Bei den letzten Fällen wo er sich bekannt hat, geschah das meiner Erinnerung nach immer kurz nachdem die Polizei ein Bekennervideo veröffentlich hat, in dem der Attentäter sich auf die IS berief..
Und naja.. wenn sich der Attentäter auf die IS beruft, dann kann die IS sich auch auf ihn berufen.

@Durchfall
Wenn man das Beispiel der Nationalgarde nimmt, kommt es nicht auf Kampfsport oder psychologische Eignung an.
Die Nationalgarde in den USA ist nicht zu vergleichen mit unserern Reserveverbänden.

Hier hat man mehrere Wochen Ausbildung sowie mind. 2 Tage den Monat plus zwei Wochen das Jahr Dienst zu schieben.
Wikipedia: Nationalgarde der Vereinigten Staaten

bis solch ein Muster bei uns real ist, sind die Flüchtlinge schon wieder weg.

Durchfall schrieb:Ich bin psychologisch auch geeignet.

Dann bleibt noch zu hoffen, dass die Frage der psychologischen Eignung durch eine qualifizierte Fremd- und nicht durch eine Eigenbeurteilung erfolgt. Ich drück da mal die Daumen ...

Mal abgesehen davon, dass ich die gesamte Idee für grauenvoll halte...

...wenn Jemand einem klaren Anforderungsprofil:

lawine schrieb:Dabei solle es sich um Freiwillige mit militärischer oder polizeilicher Ausbildung handeln.

nicht entspricht, aber trotzdem verkündet:

Durchfall schrieb:Weil da wüde ich gerne mitmachen

muss man

kleinundgrün schrieb:die Frage der psychologischen Eignung

nicht mehr stellen...

Momentan ist auf verschiedenen tv-sendern die pk vom bayerischen ministerpräsidenten respektive dem bayerischen innenminister zu sehen.


Das leid was bayern da in den vergangenen tagen widerfahren ist belastet vermutlich auch viele menschen in anderen bundesländern.


Wenn man bedenkt wie sich Seehofer innerhalb beinahe eines jahres gegen Merkel und ihrer flüchtlingspolitik aufgelehnt hat, sind diese anschläge natürlich auch "wasser auf seinen mühlen".



Es ist traurig wenn man bekenkt welch ein humaner gedanke dahinter stand, vielen bedrohten menschen aus anderen nationen und kulturen hier mitmenschliches gefühl und ein sicheres neues zuhause zu bieten.

Ich muß da Seehofer recht geben wenn er auf die sich wiederholenden fragen der journalisten nach mehr polizeipräsenz antwortet, das dieser umstand diese anschläge auch nicht verhindert hätte.

Wenn die sicherheitskräfte bei dem konzert in Ansbach den attentäter vor dem anschlag, absolut korrekt abgewiesen haben wegen fehlendem ticket, und dieser sprengt sich dann eben "vor den türen" in die luft, KANN man da nichts gegen machen.

Das ist letztendlich auch eine gegenseitige vertrauenssache. Gegenseitige fairness.

Da können an einem flughafen noch so viele sicherheitskräfte sein, im flugzeug in das ich mich setze noch so viele "sky-marshalls" anwesend sein, wenn, zum zeitpunkt dieser katastrophe, einer der piloten sich dann alleine im cockpit einschließt und die maschine abstürzen läßt ist man auch da im grunde machtlos.

aero schrieb:Ich muß da Seehofer recht geben wenn er auf die sich wiederholenden fragen der journalisten nach mehr polizeipräsenz antwortet, das dieser umstand diese anschläge auch nicht verhindert hätte.

Richtig, wir können unser Land in einen Polizeistaat verwandeln, würde dennoch kein 100% Ergebniss erwirtschaften.

Das einzige was man machen kann ist im Vorfeld Anschläge (wie bereits geschehen) zu vereiteln. Aber je kleine die Einheit, umso schwerer bis unmöglich.

Offensichtlich gab es ein Gutachten über den Attentäter wo auf die Suizidgefahr hingewiesen wurde...

„Bei Abschiebung hochgradige, akute Suizidgefahr“

Laut „Bild“-Zeitung habe er auch in diesem Gutachten Anfang Februar suizidale Gedanken erwähnt, insbesondere im Zusammenhang mit der immer wieder drohenden Abschiebung nach Bulgarien. Darin heißt es unter anderem, dass der 27-Jährge ein „extremer Geist“ sei. Weiter schreibt der Gutachter: „Es ist ihm durchaus zuzutrauen, dass er selbst seinen Selbstmord noch spektakulär in Szene setzt.“ Nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes in Syrien habe er nichts mehr zu verlieren.

Die Diagnose des Therapeuten lautete schließlich: „Bei Abschiebung hochgradige, akute Suizidgefahr.“ Zunächst wird der Abschiebebescheid für den 27-Jährigen der „Bild“-Zeitung zufolge am 18. Februar 2015 ausgesetzt. Am 13. Juli habe das BAMF jedoch die Abschiebung angeordnet, dem Syrer blieben 30 Tage das Land zu verlassen.

http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-anschlag-von-ansbach-gutachten-ueber-attentaeter-offenbart-27-jaehriger-plante-spektakulaeren-suizid_id_5766363.html

@canales
Da schreiben zwei Gutachter Gutachten, die 100%ig zutreffen - und prompt werden sie missachtet.
Ich möchte nicht in den Schuhen des Sachbearbeiters stecken, der das veranlasste.

Es wurde doch keine Abschiebung veranlasst. Oder hatte sich an der Duldung etwas geändert?

Edit: schon erledigt. Stand im Focus-Artikel etwas drüber.

@FF

Wir haben bei diesen Geschichten eine multiple Problematik:

- es werden m.E. zu oft diese Gutachten als "Gefälligkeitsgutachten" abgetan und nicht weiter verfolgt

- deshalb werden die Gesundheitsämter sowie die Ausländerämter/Regierungspräsidien oftmals nicht oder unzureichend informiert, bzw. sie werden nicht berücksichtigt...

- bei einer akuten Suizidgefahr müsste eigentlich eine Einweisung in eine Klinik erfolgen (z.B. durch das Gesundhitsamt)...wird sich jetzt vielleicht verändern

Auf alle Fälle dürfte die IS-Anhängerschaft des Attentäters in einem anderen Licht erscheinen.

@vincent

Doch, wenige Tage vor dem "Attentat" erhielt er eine Abschiebungsverfügung, damit erlischt die Duldung.

canales schrieb:Offensichtlich gab es ein Gutachten über den Attentäter wo auf die Suizidgefahr hingewiesen wurde...

In der Welt, gabs noch einen prägnanten Satz mehr zu lesen oO

(...)schätzte ein Therapeut aus Lindau denn Mann bereits Anfang 2015 als "extremen Geist" ein. Es sei ihm "durchaus zuzutrauen, dass er selbst seinen Selbstmord noch spektakulär in Szene setzt". Der Mann habe nach dem Tod seiner Frau und seines sechs Monate alten Sohnes nichts mehr zu verlieren.

Zuvor habe der 27-jährige Syrer erwähnt, "Suizid bezogene Gedanken zu haben und sogar schon Vorbereitungen für den Fall der Abschiebung nach Bulgarien getroffen zu haben".

Seine Begleiterin, die die Begutachtung erbeten und terminiert hatte, habe ihn bereits mit einer Flasche Benzin in der Tasche auf dem Weg in das Ausländeramt angetroffen und ihn dabei aufhalten können.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article157265491/Therapeut-warnte-schon-2015-vor-spektakulaerem-Selbstmord.html

Besonders der Aspekt mit der Benzinflasche im Ausländeramt, lässt mich schaudern. Was hat die Trulla dem denn gesagt als sie ihn mit der Pulle Benzin erwischt hat? "...lass sowas demnächst lieber zuhause" und dann war es okay???

Ich schätze mal die wird sich auch noch verantworten müssen wenn sie das mit dem Benzin nicht weitergeleitet hat.

Zweierlei Maß kennen wir ja inzwisachen bestens - und die meisten wenden es auch an...

"Ich bin Deutscher", rief David Sonboly, der Attentäter von München, während er weiter Menschen umbringen wollte, die er ganz offensichtlich nicht für Deutsche hielt.

Can L. etwa, 14 Jahre alt, sein Großvater kam 1966 aus der Türkei nach Deutschland, Dijamant Z., der 20-jährige Sohn eines Polizisten aus dem Kosovo, oder Huseyin D., 17 Jahre alt, seine Eltern sind Griechen.

Sonboly war, nach allem, was man weiß, ein Rassist mit rechtsextremen Motivationen. Er war kein Amokläufer, der aus einem diffusen Gefühl von Wut und Weltekel heraus agierte. Sein Motiv, sein Name war Hass.

Sonboly war ein Terrorist, er hatte ein System von Überzeugungen, die seine Tat leiteten, er bereitete die Tat gezielt vor, er hatte explizite gedankliche Verbindungen zu Anders Breivik, Rassist, Terrorist, Massenmörder wie Sonboly.

Warum also nennen fast alle Medien - auch SPIEGEL ONLINE - David Sonboly, der in Deutschland aufwuchs, einen Amokläufer? Und warum ist dann der Attentäter von Ansbach, Mohammad Daleel, ein Syrer, der seit zwei Jahren in Deutschland lebte, der, nach allem, was man weiß, nicht besonders religiös und aktuell von Abschiebung bedroht war, ein Terrorist?

weiterlesen...
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ansbach-und-muenchen-wen-nennen-wir-amoklaeufer-kommentar-a-1104800.html

@Spukulatius
Jetzt möchtest Du also auch noch die bestrafen, die sich um solche Fälle zu kümmern und schlimmeres zu verhindern versuchen?
Klar hat die niemandem Bescheid gesagt und nicht versucht, durch das Gutachten die Dringlichkeit deutlich zu machen. Das war jemand anders ... ähm, wer nochmal?

@Realo
finde auch, dass in Deutschland viel zu oft mit zweierlei Maß gemessen wird

Realo schrieb:Sonboly war, nach allem, was man weiß, ein Rassist mit rechtsextremen Motivationen.

reden wir drüber. denn Wegschauen ist keine Lösung.

über die Fremdenfeindlichkeit, den Ausländerhass, die rechten Positionen, die in Teilen der Migrantencommunity zu Tage tritt. (mit Migrantencommunity meine ich alle Menschen mit Migrationshintergrund, egal ob sie schon länger oder erst kurz in D leben. egal, welches ihre Gründe für ihr Hierleben sind)

@lawine
Wie wär´s, wenn man über rechte Positionen, Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass in der Gesellschaft allgemein redet, wie sie in allen Bevölkerungsteilen vorkommen ... sogar hier im Forum.

@FF
einverstanden.

@canales
haben seine Nachbarn, Freunde (so vorhanden), Mitflüchtlinge seine Suizidalität denn bemerkt? wie verhielt es sich im Alltag?

canales schrieb:......ein „extremer Geist“ sei.

Weiter schreibt der Gutachter: „Es ist ihm durchaus zuzutrauen, dass er selbst seinen Selbstmord noch spektakulär in Szene setzt.“ Nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes in Syrien habe er nichts mehr zu verlieren.

sollte es einem Menschen tatsächlich unzumutbar sein, in einem anderen, sicheren EU Land zu leben? diese Frage geht vorallem an diejenigen, die stark pro europäischer Quotenregelung votiert haben. Wie stellt man sich eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf alle EU Länder vor, wenn Flüchtlinge mit Selbstverletzung, Hungerstreiks oder gar Selbstmord drohen wenn sie nicht in ihrem Wunschland leben dürfen. Diesen Fragen wird sich die Politik beim nächsten großen Zuwanderungsstrom ehrlich stellen müssen.

FF schrieb:Jetzt möchtest Du also auch noch die bestrafen, die sich um solche Fälle zu kümmern und schlimmeres zu verhindern versuchen?

Nee, bestrafen eigentlich nicht aber vielleicht besser schulen oder so. Also wenn der nächste labile Mensch mit einem halbfertigen Molotov-Cocktail zum Meeting bei der Ausländerbehörde aufkreuzt evtl. der Polizei bescheid geben und nicht einem Psychologen oder Gutachter.

Traumatisierter (suizid gefährdeter) Mann der unter extremen Druck steht + Flasche Benzin (in einer Örtlichkeit wo kein Benzin benötigt wird) = Gefahr im Verzug.

Ich schätze auch mal wenn der Typ es wirklich auf das Festivalgelände geschafft hätte und dort mit seiner Bombe dutzende oder hunderte Menschen in den Tod gerissen hätte, würden wir hier ganz anders diskuttieren. #aufschrei "Wieso konnte und durfte der frei rumlaufen" und "Wie, der ist schon mal mit einer Flasche Benzin in einer Behörde aufgetaucht und wurde nicht verhaftet und befragt?" usw. usw.

@lawine

lawine schrieb:haben seine Nachbarn, Freunde (so vorhanden), Mitflüchtlinge seine Suizidalität denn bemerkt? wie verhielt es sich im Alltag?

Soweit in den Medien bekannt ist da offensichtlich nichts aufgefallen...er sei eher unauffällig gewesen.
Die Sozialbetreuung im Haus wird sicherlich auch befragt worden sein, gibt aber darüber keine Mitteilung.

lawine schrieb:sollte es einem Menschen tatsächlich unzumutbar sein, in einem anderen, sicheren EU Land zu leben?

Sicherlich nicht...es gibt halt Fälle von Leuten die so psychisch angeschlagen sind, dass dies für die offensichtlich zu einem Problem wird. Evtl. ging er davon aus, dass er über Bulgarien wieder in die Türkei geschickt wird.