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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 12:05
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Darf ich dich an deine genauen Worte erinnern?
Ja, kannst du ruhig, ändert aber nichts.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:41% sind kaum eine "extreme" Minderheit
Ja, die es befürworten und die, die es nicht befürworten. Es ging aber um die tatsächlich Anwendung im Alltag im privaten Bereich. ;)


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17.08.2021 um 12:24
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Es ging aber um die tatsächlich Anwendung im Alltag im privaten Bereich
Womit wir dann wieder am Ausgangspunkt unseres Gespräches wären: Kannst du nicht belegen deine Behauptung.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 12:33
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Womit wir dann wieder am Ausgangspunkt unseres Gespräches wären: Kannst du nicht belegen deine Behauptung.
Meine Behauptung kam ja nur deshalb zustande, weil du als Referenz für den Gebrauch im privaten Bereich 2? User herangezogen hast. Was ja eigentlich nichts zur Sache tut, wenn ich schreibe, dass in meinem Umfeld keiner gendert und dies einige andere User auch so erleben.

Meine subjektive Wahrnehmung ist, dass kaum einer im privaten Bereich gendert. Ich hoffe, dass du mit dieser Formulierung nun zufrieden bist. :)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 12:38
Zitat von Forseti70Forseti70 schrieb:Aber niemand soll mir damit auf den Sack gehen und von mir verlangen ebenfalls diese Meinung zu haben
Ich kann dir zwar nicht versprechen, daß dir niemand mit dem Thema auf die Nüsse geht, aber ich würde mir an deiner Stelle keine Sorgen machen, daß irgendjemand auf die Idee kommt, von dir zu verlangen, seine/ihre Meinung das Thema betreffend zu teilen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:jegliche Veränderung abgelehnt, da ist an Gendern natürlich auch nicht zu denken.
Man könnte es ja verstehen, wenn sie wirklich jede Veränderung, die ihr Leben betrifft, ablehnen würden, nur tun sie es nicht.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:ansonsten ist das Gendern nicht Alltagstauglich und wird deshalb auch mehrheitlich abgelehnt.
Ich glaube nicht, daß die Alltagstauglichkeit der Grund dafür ist, daß es mehrheitlich abgelehnt wird. Zumindest kann mir keiner erzählen, daß der Glottisschlag oder eine Sprechpause so untauglich im Alltag sein soll, wenn sowieso alle Sprechpausen zwischen jedem Wort und jedem Satz machen. Ich vermute mal, daß es da einige andere Gründe gibt, warum Gendern von den meisten noch abgelehnt wird.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:so etwas kriegt man doch nur aus Medien oder von Behörden etc zu hören oder zu lesen.
Merkwürdig, daß das (fast) alle, die die Gendersprache ablehnen, inhaltlich genau das selbe behaupten. Ich glaube, der ein oder andere flunkert da ein bisschen. ;)


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17.08.2021 um 12:46
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Meine subjektive Wahrnehmung ist, dass kaum einer im privaten Bereich gendert. Ich hoffe, dass du mit dieser Formulierung nun zufrieden bist. :)
Normal bezieht sich das in meinen Augen auf Schriftverkehr von Menschen, denen das wichtig ist. Aber so sprechen oder selbst schreiben sehen, hab ich noch nie jemanden und ja, mein Umfeld ist bunt gemischt und ja, auch beim Bäcker oder wasweissichwo spricht man gewöhnlich von Studenten, der Putzfrau oder dem Lehrer bzw der Lehrerin und nicht von Lehrenden und ähnlichem Spökes


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 12:48
Nur kurz als Anmerkung die 41% "Gender-Befürworter" bestehen zu etwas mehr als der Hälfte aus Menschen denen Gendern "nicht so wichtig ist"
Auch hier die klare Antwort: 25 Prozent antworteten mit „nicht so wichtig“, 48 Prozent sogar mit „überhaupt nicht wichtig“. 20 Prozent der Befragten sagten „wichtig“, nur sechs Prozent „sehr wichtig“.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/news/zdf-politbarometer-mehrheit-der-deutschen-ist-gegen-gendersprache-in-medien-li.171998


Diese addieren sich dann wenn es um Sprechpausen und Sonderzeichen geht quasi komplett zu "Anti-Fraktion".
Sternchen, Doppelpunkt, -innen und beim Sprechen eine kurze Pause. Gendern und geschlechtergerechte Sprache sind derzeit in allen großen Medien ein Thema, auch was die eigenen Schreib- oder Sprechweisen angeht. Eine Umfrage des öffentlich-rechtlichen ZDF zeigt jetzt aber: Die große Mehrheit der Deutschen findet die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache in den Medien „nicht gut“. Das sagten 71 Prozent der Befragten. 25 Prozent hingegen sagten, sie fänden eingefügte Trennungszeichen beziehungsweise Sprechpausen „gut“. Vier Prozent hatten dazu keine Meinung.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/news/zdf-politbarometer-mehrheit-der-deutschen-ist-gegen-gendersprache-in-medien-li.171998


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17.08.2021 um 12:49
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Ich glaube nicht, daß die Alltagstauglichkeit der Grund dafür ist, daß es mehrheitlich abgelehnt wird.
Glauben heißt nicht wissen. Bewusste Sprechpausen sind eben anstrengend, wenn man es jahrelang anders gemacht hat und die Logik dahinter nicht wirklich versteht.
Das Wort "Gäste" z.B., für mich persönlich sind damit alle gemeint m/w/d, ich fühle mich da auch angesprochen als Frau. Da ist es a.m.S völlig unnötig "Gäst*in zu schreiben, geschweige denn da eine Sprechpause einzulegen. Und so ist es mit vielen Worten, die jetzt gegendert werden sollen. Diese verkrampfte Anstrengung machen nur privilegierte weiße "Intellektuelle". Einer "Putzkraft" zB ist so etwas wahrscheinlich völlig Wumpe.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Merkwürdig, daß das (fast) alle, die die Gendersprache ablehnen, inhaltlich genau das selbe behaupten. Ich glaube, der ein oder andere flunkert da ein bisschen. ;)
Auch hier kommt wieder dein "Glaube" ins Spiel, der eigentlich nichts aussagt. ;)


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17.08.2021 um 12:57
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Ich glaube nicht, daß die Alltagstauglichkeit der Grund dafür ist, daß es mehrheitlich abgelehnt wird. Zumindest kann mir keiner erzählen, daß der Glottisschlag oder eine Sprechpause so untauglich im Alltag sein soll, wenn sowieso alle Sprechpausen zwischen jedem Wort und jedem Satz machen. Ich vermute mal, daß es da einige andere Gründe gibt, warum Gendern von den meisten noch abgelehnt wird.
Natürlich ist das grundsätzlich möglich. Wäre ja auch skurril, da etwa eine sprachliche Unmöglichkeit zu fordern. Aber es ändert eben den Sprachrhytmus je nach Thema schon extrem. Und wie bei einem Stotterer hört man dann eher das Stottern, als das was eigentlich gesagt wird.
Man sollte nicht so tun, als ginge es da um bloße Kleinigkeiten oder pure Bequemlichkeit. Wenn ich einen Radiosprecher höre, der mit Glottisschlag gendert, habe ich tatsächlich Probleme ihm überhaupt zu folgen. Das bilde ich mir nicht ein, das will ich nicht gerne so haben, es ist einfach so. Ich höre dann nur noch den Glottisschlag, die Sprechpausen und mir fällt es irre schwer das auszublenden.
Ob man sich daran irgendwann gewöhnen kann? Bestimmt. Aber muss man das überhaupt?


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17.08.2021 um 13:17
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Bewusste Sprechpausen sind eben anstrengend, wenn man es jahrelang anders gemacht hat und die Logik dahinter nicht wirklich versteht.
Hierbei stimme ich dir zu. Selbst für Leute die jetzt immer gendern, war es Anfangs schwierig und sie haben auch viele Fehler gemacht. Doch irgendwann mit ein bisschen Übung und gutem Willen, haben sie die Hürden gemeistert und ihr Gehirn hat sich ans Gendern gewöhnt
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Auch hier kommt wieder dein "Glaube" ins Spiel, der eigentlich nichts aussagt.
Nun ja, mag sein, allerdings verhält sich das mit meinem Glauben nicht anders als mit der Anekdote, daß im Umfeld der Gender Ablehner angeblich niemand gendert. Diese Anekdote sagt also nichts aus, da sie nicht überprüfbar ist.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Das Wort "Gäste" z.B., für mich persönlich sind damit alle gemeint m/w/d
Das geht mir bei diesem Wort genauso. Aber, und das muß man dazu sagen, geht es nicht allen so. Schon Goethe schrieb von Gästin, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Ich meine auch, daß diese hier schon ein paar mal belegt wurde.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:ich fühle mich da auch angesprochen als Frau.
Ja, das kann gut sein und ich glaube dir das auch, im Gegensatz zu den hier vorgebrachten Anekdoten, die ich nicht alle für wahr halte.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Da ist es a.m.S völlig unnötig "Gäst*in zu schreiben
Das mag für dich und viele andere Gender Gegensprecher:innen so sein. Bedenke aber immer, daß das nicht alle so sehen werden und müßen.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Und so ist es mit vielen Worten, die jetzt gegendert werden sollen.
Deiner Ansicht nach mag das so zutreffen, aber, ich wiederhole mich, sehen das viele andere eben anders.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Diese verkrampfte Anstrengung
Man muß ja nun wirklich nicht Pro Gendern sein, aber tut es wirklich Not, daürber seine Witze zu machen und/oder das mit abfälligen Beschreibungen zu kommentieren?
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Einer "Putzkraft" zB ist so etwas wahrscheinlich völlig Wumpe.
Bei der modernen Gender-Form, glaube ich das auch. Aber ich wette, es würde sie wahrscheinlich dann interessieren, wenn man sie immerzu Putzmann nennen würde, oder wahrscheinlich würde sie sich auf eine Stelle nicht bewerben, wenn diese mit: "Putzmann gesucht" ausgeschrieben wird.


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17.08.2021 um 13:37
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber es ändert eben den Sprachrhytmus je nach Thema schon extrem.
Finde ich überhaupt nicht. Wie gesagt, habe ich mich daran gewöhnt, wenn jemand ein "innen" dranhängt, ob mit oder ohne Pause, macht für mich keinen Unterschied, da nach jedem Wort und Satz sowieso eine Pause gemacht wird. Die eine Pause mehr macht m.E. den Kohl auch nicht mehr fett.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und wie bei einem Stotterer hört man dann eher das Stottern, als das was eigentlich gesagt wird.
Tut mir leid, aber das empfinde ich tatsächlich anders. Bei einem Stotterer klingen die Pausen m.E. ganz anders.

Hier ein Beispiel. Youtube: Stotternder Top Verkäufer
Stotternder Top Verkäufer
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Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn ich einen Radiosprecher höre, der mit Glottisschlag gendert, habe ich tatsächlich Probleme ihm überhaupt zu folgen.
Das finde ich echt seltsam. Obwohl ich dich wesentlich intelligenter als mich einschätze, kann ich bei mir überhaupt nicht feststellen, daß ich eine Rede nicht folgen kann, nur weil jemand ein paar Wörter gendert.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das bilde ich mir nicht ein, das will ich nicht gerne so haben, es ist einfach so.
Tja, da muß ich dir leider sagen, daß das nicht mein Problem ist. Ich würde dir da gerne helfen, aber ich fürchte, daß dies ein Kampf gegen Windmühlen wäre, weil deine Aversion gegen das Gendern so groß sein wird, daß du dich davon nicht abbringen lassen wirst. Egal von wem. Naja, obwohl einige dich wahrscheinlich sehr leicht überzeugen könnte, aber das ist eher eine andere Geschichte :D
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich höre dann nur noch den Glottisschlag, die Sprechpausen und mir fällt es irre schwer das auszublenden.
Wahrscheinlich weil deiner Aversion zu dieser Genderei schon so groß ist, daß dich jedes "innen" im Kopf verrückt macht oder auf die Palme bringt. :D
Ich würde es einfach gelassen nehmen, wenn du jemanden gendern hörst. Dann kannst du dich vielleicht auch wieder auf den Inhalt des Gesagten konzentrieren, denn darauf kommt es ja schließlich, oder? :)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ob man sich daran irgendwann gewöhnen kann? Bestimmt. Aber muss man das überhaupt?
Daran gewöhnen muß man sich nicht. Sowas ist und bleibt immer optional. Das einzige was man wirklich muß sind die Dinge wie Atmen, Essen, Schlafen und derlei Dinge. ;)


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 13:59
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Finde ich überhaupt nicht. Wie gesagt, habe ich mich daran gewöhnt, wenn jemand ein "innen" dranhängt, ob mit oder ohne Pause, macht für mich keinen Unterschied, da nach jedem Wort und Satz sowieso eine Pause gemacht wird.
Das Innen kümmert mich auch nicht weiter, sowenig wie irgendwelche Ende Formen. Soll doch jeder reden wie er meint. Die Pausen sind aber ein ganz anderes Kaliber. Wir sprechen keine Pausen in einem Wort. Höchstens eben über den Glottisschlag, aber da geht es immer um Wortbedeutung - und je weiter südlich du kommst, desto weniger Leute sprechen das überhaupt.
Es gibt aber keine unterschiedliche Wortbedeutung bei Leserinnen und Leser*innen. Und selbst bei uns im hohen Norden ist der Glottisschlag selten. Wenn der - je nach Thema - in jede, zweiten Satz oder öfter auftaucht, in einem Wort, wo er gewohnheitsmäßig überhaupt nicht hingehört, klingt das einfach nach Sprachfehler.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Tut mir leid, aber das empfinde ich tatsächlich anders. Bei einem Stotterer klingen die Pausen m.E. ganz anders.
Es geht nicht darum, das es sich wie Stottern anhört, sondern - zumindest bei mir - der gleiche Effekt eintritt. Es irritiert, lenkt ab. Und das soll es ja auch, genau das ist mit dem Glottisschlag intendiert. Damit man die Ungenannten mithört.

Hier mal ein Hörbeispielen:
Youtube: Hörbeispiele Glottisschlag
Hörbeispiele Glottisschlag
Externer Inhalt
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Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Wahrscheinlich weil deiner Aversion zu dieser Genderei schon so groß ist, daß dich jedes "innen" im Kopf verrückt macht oder auf die Palme bringt. :D
Ach Quatsch, ich bin hochgradig anpassungsfähig und wenig dogmatisch. In einer Runde mit Feminist:innen, frag ich einmal ob die das gern hätten und dann gender ich ohne Probleme den ganzen Abend. Auf Wunsch auch mit Glottisschlag oder im Handstand.
Die Irritation kommt bei mir nicht von Aversion. Ich lehne das Gendern zwar ab, aber nicht so vehement wie mancher der da den Untergang des Abendlands vermutet.


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17.08.2021 um 14:05
Für mich ist "gendergerechte" Sprache ein Unding. Ich kenne in meinem Umfeld niemaden der privat gendert - was natürlich auch daran liegt, dass viele meiner Freunde und Verwandten Dialekt sprechen.

In meinen Augen ist das größte Problem bei gendergerechter Sprache, dass sie viele Menschen ausschließt, obgleich sie vorgibt eine inklusivere Sprache für Alle zu sein.

Mich würde ja mal interessieren wie Ältere, Nichtakademiker und Menschen deren Muttersprache nicht Deutsch ist, zu dem Thema stehen. Ich vermute, dass sie im Vergleich zu jüngeren Akademikern deren Muttersprache Deutsch ist im Schnitt deutlich größere Probleme mit dieser Kunstsprache haben.


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17.08.2021 um 14:16
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Für mich ist "gendergerechte" Sprache ein Unding.
Ist dann genderungerechte Sprache (d)ein Ding?
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Ich kenne in meinem Umfeld niemaden der privat gendert
Aber öffentlich machen die das dann schon?
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Ich vermute, dass sie im Vergleich zu jüngeren Akademikern deren Muttersprache Deutsch ist im Schnitt deutlich größere Probleme mit dieser Kunstsprache haben.
Das hast du vermutlich Recht.


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17.08.2021 um 14:54
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Schon Goethe schrieb von Gästin, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Das ist (war ?) eine sprachliche Eigenart in Thüringen. So wie bei den Russen heute noch das -a, bekamen die Thüringer Frauen im 18., 19. Jahrhundert ein -in hinter ihren Familiennamen gehängt. Aus der Frau des Herrn Zier (gängiger Name dort) wurde Frau Zierin.
Ich halte es ohne weiteres für möglich, dass dieser Brauch auch auf Eigenschaften, Tätigkeiten "abgefärbt" hat und von Goethe, der ja eigentlich im hessischen Dialekt sprach übernommen wurde.


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17.08.2021 um 14:54
Zitat von abberlineabberline schrieb:oder dem Lehrer bzw der Lehrerin
Na, dann gendert man ja doch in deiner Umgebung.
Siehst du, ist doch nicht schlimm, man merkt es meist gar nicht. ;-)
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das ist (war ?) eine sprachliche Eigenart in Thüringen. So wie bei den Russen heute noch das -a, bekamen die Thüringer Frauen im 18., 19. Jahrhundert ein -in hinter ihren Familiennamen gehängt. Aus der Frau des Herrn Zier (gängiger Name dort) wurde Frau Zierin.
Ich halte es ohne weiteres für möglich, dass dieser Brauch auch auf Eigenschaften, Tätigkeiten "abgefärbt" hat und von Goethe, der ja eigentlich im hessischen Dialekt sprach übernommen wurde.
Diese "sprachliche Eigenart" nennt sich heute: gendern


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17.08.2021 um 15:01
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ist dann genderungerechte Sprache (d)ein Ding?
naja, wenn Aktivisten, die von ihnen forcierte Sprache als "gendergerecht" labeln, bedeutet das ja nicht, dass dass dies wirklich etwas mit Gerechtigkeit zu tun hat. Und was "gerecht" ist oder nicht - da gehen die Meinungen ja naturgemäß auseinander.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber öffentlich machen die das dann schon?
Auch nicht öffentlich und soweit sie das nicht beruflich machen müssen - etwa weil ihr Arbeitgeber das im Schriftverkehr vorschreibt - auch nicht.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 15:05
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das ist (war ?) eine sprachliche Eigenart in Thüringen. So wie bei den Russen heute noch das -a, bekamen die Thüringer Frauen im 18., 19. Jahrhundert ein -in hinter ihren Familiennamen gehängt. Aus der Frau des Herrn Zier (gängiger Name dort) wurde Frau Zierin.
Das gab es auch in Bayern und Tirol - zu Hochzeiten des Patriarchats und der Unterdrückung von Frauen. Das -in scheint da nicht viel reale Gerechtigkeit bewirkt zu haben.

In der Türkei sprechen die Menschen eine geschlechtsneutrale Sprache. Nichtsdestotrotz dürften Menschen, die glauben, man könne durch eine "geschlechtergerechte" Sprache die Unterdrückung von Frauen abbauen, enttäuscht sein, wenn sie sich die türkische Gesellschaft anschauen...


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17.08.2021 um 15:23
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Und was "gerecht" ist oder nicht - da gehen die Meinungen ja naturgemäß auseinander.
Man kann viele Meinungen haben, aber dass es in der deutschen Sprache eine geschlechtliche Diskriminierung gibt ist einfach Fakt. Sie spiegelt eben die Jahrhunderte währende Diskriminierung wieder. Die Frage ist halt wie man mit dieser Tatsache umgeht. Im Grunde ist unsere Sprache so wie sie ist, genauso ein „Unding“ wie die kunstvollen Stilblüten der PC.
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:Auch nicht öffentlich und soweit sie das nicht beruflich machen müssen - etwa weil ihr Arbeitgeber das im Schriftverkehr vorschreibt - auch nicht.
Aber wenn es beruflich gefordert ist, geht es auf einmal? So mit der „muss ja“ Attitüde? So schlimm kann es dann auch nicht sein, das klingt schon arg nach reaktionärer Haltung.
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:In der Türkei sprechen die Menschen eine geschlechtsneutrale Sprache. Nichtsdestotrotz dürften Menschen, die glauben, man könne durch eine "geschlechtergerechte" Sprache die Unterdrückung von Frauen abbauen, enttäuscht sein, wenn sie sich die türkische Gesellschaft anschauen...
Ist das was ich an PC immer wieder kritisiere. Eine geschlechterneutrale oder diskriminierungsfreie Sprache sorgt eben nicht dafür, dass sich real irgendwas ändert. Im schlimmsten Fall macht es sogar unmöglich über bestehende Ungleichheit überhaupt adäquat zu sprechen. PC ist antiemanzipatorisch, elitär, reaktionär. Aber was rede ich, das kommt eh nicht an. Im Kampf gegen Rassismus ist Realität zweitrangig.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 15:24
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Selbst für Leute die jetzt immer gendern, war es Anfangs schwierig und sie haben auch viele Fehler gemacht. Doch irgendwann mit ein bisschen Übung und gutem Willen, haben sie die Hürden gemeistert und ihr Gehirn hat sich ans Gendern gewöhnt
Da viele nichts von Gendern halten, wie bereits von @Dr.Plöke belegt, braucht man auch nicht irgendwie üben, wenn man sowieso kaum Sinn darin sieht. Sicherlich kann man sich daran gewöhnen, wenn bestimmte Leute gendern, man kann ja alles mögliche hinnehmen, selbst wenn man das selbst unsinnig findet.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Man muß ja nun wirklich nicht Pro Gendern sein, aber tut es wirklich Not, daürber seine Witze zu machen und/oder das mit abfälligen Beschreibungen zu kommentieren?
Man muss nicht, aber man kann es. Die "Beführworter" dieser Bewegung sind ja auch nicht gerade zimperlich mit ihren "Einschätzungen" bezüglich der Menschen, die nicht gendern wollen. Stichwort "Ewiggestrige" oder "Anpassungsschwierigkeiten" etc.

Übrigens sollte man das Wort "man" gendern, laut genderleicht.de ;)
https://www.genderleicht.de/Textlabor/soll-man-man-gendern/ (Archiv-Version vom 03.08.2021)
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Bei der modernen Gender-Form, glaube ich das auch. Aber ich wette, es würde sie wahrscheinlich dann interessieren, wenn man sie immerzu Putzmann nennen würde, oder wahrscheinlich würde sie sich auf eine Stelle nicht bewerben, wenn diese mit: "Putzmann gesucht" ausgeschrieben wird.
Wieso? Was soll daran falsch sein eine Frau Putzfrau und einen Mann Putzmann zu nennen? In welchem Szenario würde man denn einen putzenden Mann als Putzfrau beschreiben?

Es geht doch einfach darum, dass Menschen ganz andere Probleme haben, als sich darum Gedanken zu machen, wie man korrekt gendert. Das geht an der Lebensrealität vieler Menschen völlig vorbei.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

17.08.2021 um 15:42
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Na, dann gendert man ja doch in deiner Umgebung.
Siehst du, ist doch nicht schlimm, man merkt es meist gar nicht.
So ist es:
In Vorträgen, Reden oder Texten werden meistens noch immer die männlichen Endungen, der generische Maskulinum, benutzt. Danach sind Frauen zwar mitgemeint, werden aber nicht explizit erwähnt. So heißt es beispielsweise Studenten, Tutoren, wissenschaftliche Mitarbeiter oder Professoren.

Das hat Geschichte. Denn Frauen in Deutschland ist bis auf wenige Ausnahmen der Zugang zu Universitäten lange verwehrt geblieben.1 1900 reichte die Freiburger Gasthörerin Johanna Kappes auf Verlangen des Frauenvereines "Frauenbildung – Frauenstudium", indem sie selbst Mitglied war, eine Petition an ihrer Universität ein und erreichte damit als erste Frau in Deutschland ihre ordentliche Zulassung. Dies war ein bahnbrechendes Ereignis. Nach und nach fanden Frauen Einzug in die deutschen Universitäten. Durften sie ab 1919 immerhin schon wählen, erkannte Mann ihnen erst ab 1920 an zu habilitieren.2 Auch sonst schleppte sich die Anerkennung der Frauenrechte langsam durchs letzte Jahrhundert und ist den Initiativen einiger Frauen zu verdanken. So erwirkten einige Politikerinnen verschiedener Parteien 1949 bei der Schaffung des Grundgesetzes, welches allerdings erst 1953 in Kraft trat, die Aufnahme von Artikel drei: Dort heißt es in Absatz zwei "Männer und Frauen sind gleichberechtigt."3
Quelle: https://www.studis-online.de/Studieren/gendergerecht.php
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn der - je nach Thema - in jede, zweiten Satz oder öfter auftaucht, in einem Wort, wo er gewohnheitsmäßig überhaupt nicht hingehört, klingt das einfach nach Sprachfehler.
Naja, wie gesagt für mich klingt das nicht nach einem Sprachfehler. Vielleicht auch deshalb weil ich mich schon daran gewöhnt habe.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es irritiert, lenkt ab.
Ja, das mag manch einer so empfinden, ich finde aber, daß es keineswegs von irgendwas ablenkt oder gar irgendwie irritiert.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hier mal ein Hörbeispielen
Danke für das sehr anschaulichen Beispiel, was m.E. sehr gut zeigt, daß es den Glottisschlag wirklich gibt und das man ihn auch sehr gut heraus hört, entgegen einigen Aussagen mancher Genderablehner:innen hier. :D
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ach Quatsch, ich bin hochgradig anpassungsfähig und wenig dogmatisch. In einer Runde mit Feminist:innen, frag ich einmal ob die das gern hätten und dann gender ich ohne Probleme den ganzen Abend. Auf Wunsch auch mit Glottisschlag oder im Handstand.
Finde ich super, daß du dafür offen bist. :Y:
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich lehne das Gendern zwar ab, aber nicht so vehement wie mancher der da den Untergang des Abendlands vermutet
Das habe ich mir auch schon gedacht, aber bis jetzt nicht so recht daran geglaubt
Zitat von Zarathustra80Zarathustra80 schrieb:In meinen Augen ist das größte Problem bei gendergerechter Sprache, dass sie viele Menschen ausschließt, obgleich sie vorgibt eine inklusivere Sprache für Alle zu sein.
Könntest du da Beispiele nennen und verraten, warum du bei gendergerechter Sprache ein Problem siehst, aber mit ungegenderten Wörtern kein Problem hast?

Übrigens hat meines Wissens nach niemand behauptet, daß die moderne gendergerechte Sprache perfekt ist. Daß der Genderstern und der Glottisschlag nicht alle Probleme einer gendergerechten Sprache löst, sollte eigentlich jedem klar sein. Aber so ist das nun mal mit der Sprache.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das ist (war ?) eine sprachliche Eigenart in Thüringen. So wie bei den Russen heute noch das -a, bekamen die Thüringer Frauen im 18., 19. Jahrhundert ein -in hinter ihren Familiennamen gehängt. Aus der Frau des Herrn Zier (gängiger Name dort) wurde Frau Zierin.
Hm, das ist durchaus möglich. Allerdings glaube ich nicht, daß es sich damals bei "Gastin" um einen Nachnamen handelte, wie hier beschrieben:
Was heute von manchen als überkorrekt und neumodisch empfunden wird, war in früheren Zeiten gang und gäbe: Ausdrücke wie «Gästin», «Engelin» oder «Geistin» sind nicht der Frauenemanzipation geschuldet, sondern galten noch übers 19. Jahrhundert hinaus als richtig.

In dem Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm wird ein Beispiel aus dem 16. Jahrhundert zitiert: Da steht in einem obrigkeitlichen Reglement, «das kein burger oder burgerin, gast oder gestin in diser stat Nuremberg peteln sol». «Gästin» werde «neuerdings» - das heisst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als an dem «G»-Band des monumentalen Wörterbuchs gearbeitet wurde - auch «gebraucht von schauspielerinnen, die auf gastspiel kommen». Und in den Schriften des Mittelalters sei der Ausdruck sogar «ziemlich oft» anzutreffen, heisst es weiter bei den Grimms, deren Werk erst 1954 nach hundertjähriger Arbeit mit dem 32. Band vollendet worden ist.
Quelle: http://www.kleinreport.ch/news/die-gastin-hyperkorrekt-oder-ganz-normal-87398/
GÄSTIN, GASTIN, f.

weiblicher gast, wenig gebraucht, doch schon ahd. kestîn hospita Graff 4, 269, ziemlich oft mhd. gestinne, gestîn; s. dazu gast 11 in weiblichem gebrauch.

1)
eine fremde:

her dâchte, si ist ein gestin hî.
Bartsch mitteld. ged. s. 86;
das kein burger oder burgerin, gast oder gestin in diser stat Nuremberg .. peteln sol. Nürnb. pol. 316. 57, s. gast 1 und 3, auch ein armew gestinne und noch kärnt. göstin, ortsfremde mit einwohnerrecht, unter gast 1, c, β.

2)
eine fremde als besuch, als willkommner gast:

dasz ich (die weisheit) bei meinem Pietsche wohne
und ewig seine gästin sei.
Günther 164.
badegästinnen Riemer mitth. über Göthe 1, 391.

3)
auch als f. zu gast 3, c, α, groszer gast, d. i. kerl. u. ä.: die fürstl. wittbe .. ist eine grosze angenehme gästin gewesen. Schweinichen 3, 68.

4)
gastin ohne umlaut wird neuerdings gebraucht von schauspielerinnen u. ä. die auf gastspiel kommen.

Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1876), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 1482, Z. 25.
Quelle: https://www.dwds.de/wb/dwb/g%C3%A4stin


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