Political correctness, ein gescheitertes Experiment

peekaboo schrieb:das ist immer Geschmackssache was einer dafür hält und was nicht.

okay, aber wie gesagt, geht ja auch darum:

zigushen schrieb:Das könnte damit zu tun haben, dass das eine "nur" die Ästhetik betrifft, das Gendern aber ein viel weitere Eingriff in die Funktion der Sprache ist.

und zudem stört es den Rede- und Sprachfluss.
Du fandst doch "Bürgerschaft" auch besser als "Bürger:innen"
Also alles gut - da sind wir doch diesmal dakor. :)

@eckhart aus deinem Link:

dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können

naja, ich und viele andere Frauen hatten es noch nie als kränkend oder beleidigend empfunden, wenn bei "Bürger" nicht explizit dazu gesagt wurde: "Frauen sind aber auch inbegriffen".
Nein, man hatte es vielfach als geschlechtsneutralen Sammel-Begriff gewertet (wie z.B. auch Baum)

Optimist schrieb:aja, ich und viele andere Frauen hatten es noch nie als kränkend und beleidigend empfunden, wenn bei "Bürger" nicht explizit dazu gesagt wurde: "Frauen sind aber auch inbegriffen".
Nein, man hatte es vielfach als geschlechtsneutralen Sammel-Begriff gewertet (wie z.B. auch Baum)

Kannst Du gern so halten!
Aber ich fasse es so auf:
Wenn man PC vorwirft,

Seidenraupe schrieb:Doch solche gesellschaftlichen Spaltereien lehne ich ab - und damit das gesamte spaltende Konzept der pc

dann ist man wohl eher für Wikipedia: Politically Incorrect

Davon abgesehen: @Seidenraupe
@Optimist
"Bürger" zu sagen, halte ich für hervorragend!
Aber was ist mit Büger innen?

Werden die abgeschafft?

Optimist schrieb:und zudem stört es den Rede- und Sprachfluss

Ja, das kann bei manchen vermutlich so sein. Aber nicht bei jedem. Außerdem bin ich mir sicher, das mancher, der da mit dem Redefluss so seine Probleme hat, sich irgendwann drangewöhnen wird. Menschen sind ja, wie man weiß, sehr gut darin sich anzupassen.

Optimist schrieb:Du fandst doch "Bürgerschaft" auch besser als "Bürger:innen

Bürgerschaft finde ich gut. Aber an "Bürger:innen" finde ich jetzt auch auch nichts schlecht.

Optimist schrieb:dakor

Besserwissermodus :D

Das Wort schreibt man so: d’accord

eckhart schrieb:"Bürger" zu sagen, halte ich für hervorragend!

na siehst du, da sind wir uns doch einig :)

eckhart schrieb:Aber was ist mit Büger innen? Werden die abgeschafft?

ich finde diese Wortneuschöpfung (mit dieser Pause dazwischen) überflüssig.

Wer nicht alle Menschen meint, bei "Bürger", sondern in speziellen Fällen nur den weiblichen Anteil der Bürger und dann "Bürgerinnen" sagt, dagegen gibts ja nichts einzuwänden.

Und wenn jemand nur den männlichen Anteil von "Bürger" meint, dann könnte man es ja so ausdrücken: "Die Männer (oder Herren) der Stadt xy"
Und anstatt Bürgerinnen könnte man sogar auch noch sagen: "die Frauen (oder Damen)der Stadt...".

Unter "Bürger" hatten bisher viele einen Sammelbegriff verstanden, der Alle einschließt - bis es dann die PC gab ;)

Optimist schrieb:Unter "Bürger" hatten bisher viele einen Sammelbegriff verstanden

Manche verstehen darunter ein Fast-Food Produkt :D

peekaboo schrieb:Manche verstehen darunter ein Fast-Food Produkt :D

:D richtig.
Da siehst du mal wie kompliziert unsere Sprache ohnehin schon ist.
Deshalb bin ich der Meinung, muss sie nicht noch komplizierter werden.

Denkt bitte auch an diejenigen, welche Deutsch nicht so gut beherrschen und das ist mein Ernst.

Ich mach es wie Heinz Becker und spreche zukünftig jeden nur noch mit "ey Du" an. Das ist doch dann politisch korrekt und keiner kann meckern.

Optimist schrieb:Deshalb bin ich der Meinung, muss sie nicht noch komplizierter werden.

Der Meinung darfst du sein. Bedenke jedoch, das nicht jeder so empfinden wird. Für manche kann es nicht kompliziert genug sein, weil sie an Sprache ihren Spaß haben, so wie manche ihren Spaß daran haben mit komplizierten Zahlenkombinationen zu rechnen.

Optimist schrieb:Denkt bitte auch an diejenigen, welche Deutsch nicht so gut beherrschen und das ist mein Ernst.

Meinst du damit Deutsche, die sich darüber aufregen, das Bürger und Bürgerinnen mit Migrationshintergrund nicht richtig deutsch sprechen und schreiben können :ask:

Optimist schrieb:Deshalb bin ich der Meinung, muss sie nicht noch komplizierter werden

peekaboo schrieb:Für manche kann es nicht kompliziert genug sein, weil sie an Sprache ihren Spaß haben, so wie manche ihren Spaß daran haben mit komplizierten Zahlenkombinationen zu rechnen.

trifft sicherlich nur auf Hochbegabte zu. Diese sind aber in der Minderheit.
Und wie gesagt, bitte nicht diejenigen vergessen, welche Deutsch (noch) nicht so gut beherrschen.
Wenn sich das Gegendere wirklich durchsetzen sollte, wöllte (ja ich weiß, es heißt "wollte") ich kein Ausländer in Deutschland sein.

peekaboo schrieb:Meinst du damit Deutsche, die sich darüber aufregen, das Bürger und Bürgerinnen mit Migrationshintergrund nicht richtig deutsch sprechen und schreiben können :ask:

nee und das wusstest du auch, aber ich weiß ja - provozieren macht solchen Spaß, ne :D

Optimist schrieb:ich finde diese Wortneuschöpfung (mit dieser Pause dazwischen) überflüssig.

Wieso? Fühlst Du Dich als "Innen" nicht angesprochen? Früher gab es Männer und Frauen, jetzt Männer und Innen.

Abahatschi schrieb:Fühlst Du Dich als "Innen" nicht angesprochen? Früher gab es Männer und Frauen, jetzt Männer und Innen

ja genau, das ist auch noch so ein Punkt, der mir die ganze Zeit schon durch den Kopf ging.
Aber ich wollte es ja hier nicht noch komplizierter werden lassen :)

Bei Bürger:innen sind die Frauen nur ein Anhängsel der (angeblich) männlichen Schreibweise in Form von "innen" :D
Korrekt müsste es also heißen Bürger/Bürgerinnen

@Abahatschi
Wenn irgendwo Männerinnen steht, weiß ich sowieso nicht, was gemeint ist. Und bei Bürgerinnen oder Kundinnen fühl ich mich nicht angesprochen, das les ich dann gar nicht erst.

abberline schrieb:Wenn irgendwo Männerinnen steht, weiß ich sowieso nicht, was gemeint ist.

das ist doch ganz einfach, das sind die "neuen Frauen" (so ähnlich wie "neue Männer braucht das Land") ;)

abberline schrieb:nd bei Bürgerinnen oder Kundinnen fühl ich mich nicht angesprochen, das les ich dann gar nicht erst.

Das schliesst halt Bürger und Kunden aus, brauchst nicht lesen, ist nicht für Dich.

Optimist schrieb:Und wenn jemand nur den männlichen Anteil von "Bürger" meint, dann könnte man es ja so ausdrücken: "Die Männer (oder Herren) der Stadt xy"

War nicht einer der Einwände gegen pc sinngemäß: "zu umständlich" ?

Optimist schrieb:Korrekt müsste es also heißen Bürger/Bürgerinnen

Niemand hält irgendwen davon ab, es so zu schreiben - außer die eigenen Faulheit

abberline schrieb:Wenn irgendwo Männerinnen steht, weiß ich sowieso nicht, was gemeint ist.

bei manchem schelchetn Witz, weiß ihc nicht, b der Witzbold selbst das lustig findet...

abberline schrieb:Und bei Bürgerinnen oder Kundinnen fühl ich mich nicht angesprochen, das les ich dann gar nicht erst.

Bei "Bürgerinnen" oder Kundinnen" bist du als Mann ja auch nicht angesprochen.

Wenn du mit angesprochen wärst, hieße es: Bürger:innen oder Bürger*innen.

abberline schrieb:Und bei Bürgerinnen oder Kundinnen fühl ich mich nicht angesprochen, das les ich dann gar nicht erst

Das lässt übrigens tiefer blicken, als dir lieb sein sollte. :D

@Abahatschi
Richtig, das wird durch das grosse I ja noch unterstrichen. Die Damen sind gemeint, nicht die Herren.

Groucho schrieb:War nicht einer der Einwände gegen pc sinngemäß: "zu umständlich" ?

ja - und deshalb würde ich es ja auch bei "Bürger" belassen.
Aber wenn schon unbedingt jemand gendern will, dann halt so wie vorgeschlagen.
Wie eben auch z.B. "Bürgerschaft".

abberline schrieb:Die Damen sind gemeint, nicht die Herren.

Naja, wo es "Bürgerinnen" heißt, ist ja dann wirklich nur der weibliche Anteil - ganz bewusst - gemeint.

Mich stört vor allem, dass dieses "Innen" nur wie ein Anhängsel von der männlichen Form wirkt. Da hat man es wieder wie früher -> Frauen sind nicht eigenständig.

abberline schrieb:Richtig, das wird durch das grosse I ja noch unterstrichen. Die Damen sind gemeint, nicht die Herren.

1) Falsch
2) Du reitest dich argumentativ immer tiefer rein. :D

Optimist schrieb:Wenn sich das Gegendere wirklich durchsetzen sollte, wöllte (ja ich weiß, es heißt "wollte") ich kein Ausländer in Deutschland sein.

Was meinst du wie schwer die Deutsche Sprache allgemein für Ausländer ist? Ich mein davon gehört zu haben, daß die deutsche Sprache eine der schwersten Sprachen sein soll.

Deutsch ist die Sprache der Dichter und Denker – aber auch eine Qual für alle, die sie lernen wollen oder müssen. 29 Beispiele, warum die halbe Welt an unserer wunderschönen Sprache verzweifelt.

Quelle: https://www.watson.ch/spass/digital/724157644-zum-glueck-muessen-wir-nicht-deutsch-lernen-so-lacht-das-internet-ueber-unsere-sprache

Ich meine, wenn es schon hier geborene Deutsche gibt, die damit so ihre Schwierigkeiten haben, dann sagt dann schon einiges, finde ich.

abberline schrieb:Und bei Bürgerinnen oder Kundinnen fühl ich mich nicht angesprochen, das les ich dann gar nicht erst.

Man kann glaube ich nicht nicht lesen. Wenn du ein Wort davon erblickst, liest du es automatisch, ob du willst oder nicht. Es sei denn, du liest immer noch Buchstabe für Buchstabe :D

Optimist schrieb:Mich stört vor allem, dass dieses "Innen" nur wie ein Anhängsel von der männlichen Form wirkt. Da hat man es wieder wie früher -> Frauen sind nicht eigenständig.

Hat dich das je beim Wort Freundin (resp. Freundinnen) gestört, oder nur bei neuen -innen Endungen?