Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:was es so gar nicht gibt, es wäre wenn eine persönliche Entscheidung also nix, was man so pauschal formulieren könnte, wie Du es getan hast.

Mir doch egal. Ich sage halt ab und zu die Zukunft voraus wie ich das meine, ihr könnt derweil gerne darüber diskutieren warum Schnee weiß ist und daraus folgend die geformten Figuren auch.

Abahatschi schrieb:Ich sage halt ab und zu die Zukunft voraus

tja, liegst eben nur daneben. Es werden keine Worte gestrichen, es wird auch kein Wortschatz reduziert, wenn - ich sagte es schon - ist dies eine persönliche Entscheidung oder der ganz normale Sprachwandel, aber auch der hat mit "Streichen" nix zu tun.

Zumal die Sprache, wenn man es genau nimmt, durch das gendern und PC-Sprache ja nur erweitert wird

Tussinelda schrieb:aber auch der hat mit "Streichen" nix zu tun.

Nein, die Wörter bleiben aber "sollen" nicht verwendet werden.
Wo ist der Unterschied? Also, keinen.

Lyserq schrieb:Zumal die Sprache, wenn man es genau nimmt, durch das gendern und PC-Sprache ja nur erweitert wird

Eigentlich wird die Liste der "verbotenen" Wörter länger und es kommt Quatsch raus/dazu.

@Abahatschi
Richtig, der Sprachschatz wird durch Quark "erweitert", der nur zeigt, dass wir uns heutzutage einfach eine andere Narrenkappe aufsetzen, als die Menschen in der Vergangenheit, auf die wir oft belustigt herabschauen und uns für klüger halten.

@abberline
We lost Germany! Schilda ist Besatzungsmacht!

@Lyserq
Ich bestreite nicht, dass es Menschen gibt, die sich mitunter ausgegrenzt fühlen, was nicht in Ordnung ist. Es wird in meinem Augen nur manchmal doch arg über das Ziel hinausgeschossen, wenn es um die Sprache geht.

Abahatschi schrieb:Nein, die Wörter bleiben aber "sollen" nicht verwendet werden.
Wo ist der Unterschied? Also, keinen.

der Unterschied? Das es die Wörter sehr wohl noch gibt, man sie sehr wohl noch verwenden kann und darf und sie noch verwendet werden.

abberline schrieb:Richtig, der Sprachschatz wird durch Quark "erweitert", der nur zeigt, dass wir uns heutzutage einfach eine andere Narrenkappe aufsetzen, als die Menschen in der Vergangenheit, auf die wir oft belustigt herabschauen und uns für klüger halten.

Sprache entwickelt sich unaufhörlich, auch wenn Du es nicht bemerkst. Und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie Sprache verwendet wird, was Sprache auslösen kann, welchen Einfluss Sprache hat ist niemals falsch. Und Sprache so zu benutzen, dass sie gerechter ist, diskriminierungsfreier ist, ist keinesfalls ein Nachteil.

@Tussinelda
Wobei ich aber schon ziemlich empfindlich sein muss, wenn der Begriff Schneemann diskriminiert

@abberline
wen diskriminiert der denn?

@Tussinelda
Beliebig austauschbar, das Wort Lehrer diskriminiert auch niemanden, dennoch kommt die Fraktion mit dem Stern und dem Innen und erhebt den moralischen Zeigefinger.

@abberline

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
-Ludwig Wittgenstein

Wenn wir diese Sprache erweitern, bedeutet das im Umkehrschluss, auch unsere (gedankliche) Welt zu erweitern, akzeptierender zu werden und letzendlich auf weniger Konflikte zu stoßen. Und um vielleicht etwas provokant zu sein:

abberline schrieb:Wobei ich aber schon ziemlich empfindlich sein muss, wenn der Begriff Schneemann diskriminiert

Dann eigne dir doch Genderneutrale Sprache an, du wirst bestimmt auch weniger Widerstand treffen und nicht mehr so vielen Leuten vor den Kopf stoßen (Wie du es ja momentan machst (?), ich kann mir ehrlich gesagt beim besten Willen nicht vorstellen, dass du ein tatsächliches, reales Beispiel miterlebt hast, bei dem genau das passiert ist. Der Diskurs um politisch korrekte Sprache ist nämlich oft ein Kampf gegen Windmühlen alá Don Quichotte).

abberline schrieb:Beliebig austauschbar, das Wort Lehrer diskriminiert auch niemanden, dennoch kommt die Fraktion mit dem Stern und dem Innen und erhebt den moralischen Zeigefinger.

ach, das tut es nicht? Wird eben nur das weibliche und nicht binäre Geschlechter weggelassen. Ach so.

@Lyserq
Oh, ich werde mir mit Sicherheit keine gendergerechte Sprache aneignen, da diese für mich einfach schrecklich verzerrend klingt.
@Tussinelda
Äh ja, das wird weggelassen. Es gibt schliesslich auch eine Lehrerin. Lehrende hingegen sind etwas anderes.

Tussinelda schrieb:ist dies eine persönliche Entscheidung

Tussinelda schrieb:Und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie Sprache verwendet wird, was Sprache auslösen kann, welchen Einfluss Sprache hat ist niemals falsch

Tja, jetzt muss ich mit meinem berühmten "was denn jetzt?" kommen...
Entweder ist es eine persönliche Entscheidung oder man schreibt den Menschen was vor!

Abahatschi schrieb:Tja, jetzt muss ich mit meinem berühmten "was denn jetzt?" kommen...
Entweder ist es eine persönliche Entscheidung oder man schreibt den Menschen was vor!

ein Bewusstsein schaffen ist etwas vorschreiben? Alles klar.

abberline schrieb:Oh, ich werde mir mit Sicherheit keine gendergerechte Sprache aneignen, da diese für mich einfach schrecklich verzerrend klingt.

ja, es geht ja auch ausschliesslich um DEINE Befindlichkeiten.

abberline schrieb:Äh ja, das wird weggelassen.

ja eben, also wieso

abberline schrieb:das Wort Lehrer diskriminiert auch niemanden, dennoch kommt die Fraktion mit dem Stern und dem Innen und erhebt den moralischen Zeigefinger.

das?

abberline schrieb:da diese für mich einfach schrecklich verzerrend klingt

Macht der Gewohnheit. Klar klingt ein Sprachbild, welches vom heteronormativen Sprachstandart der deutschen Sprache abweicht, erst einmal komisch. Wenn man es aber in den Sprachalltag integriert, wird das schnell zum Selbstläufer und nicht mehr "kantig".

@Abahatschi von einer Pflicht hat Tussinelda doch nie geredet. Es wird davon geredet, dass ein Bewusstsein, was geschaffen wird, etwas positives ist. Das du in den Knast kommst, weil du nicht genderst (dass also autoritär etwas vorgeschrieben wird), wäre mir ehrlich gesagt nicht bewusst

Lyserq schrieb:"kantig"

Es ist nicht kantig, es ist schlichtweg falsch, das haben doch Germanisten schon vor Jahren erklärt. Nur haben leider viele die deutsche Sprache verlernt . "Nichtraucher" z.B. beinhaltet natürlich alle, Frauen wie Männer. Hier Wörter verändern die es so gar nicht gab und gibt ist nun mal falsch und wende ich auch nicht an. Ich kann immer noch nicht nachvollziehen wieso sich da jemand benachteiligt gefühlt hat. Die germanistische Sprache ist eben so, die neu erfundenen Wörter klingen einfach nu8r dämlich. Macht man das im Englischen, Italenischen, Spanischen auch? Ich fürchte nur wir sind so dämlich.

Lyserq schrieb:dass also autoritär etwas vorgeschrieben wird

Was heißt denn für Dich autoritär? Es gibt Gesetze nach denen Du verklagt werden kannst wenn Du nicht sowas wie m/w/d schreibst.
Diese La la la Happening kann also Konsequenzen haben...man muss sogar genderneutral formulieren.

NightSpider schrieb:Ich kann immer noch nicht nachvollziehen wieso sich da jemand benachteiligt gefühlt hat.

In dem man ihnen sagt dass sie benachteiligt werden. Dass muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, ein Volk findet seine über Jahrtausende entwickelte Sprache als nicht richtig.

NightSpider schrieb:beinhaltet natürlich alle

nee, tut es nicht. Es macht nur die männlichen Nichtraucher sichtbar, auch wenn es alle beinhalten soll.

Abahatschi schrieb:Was heißt denn für Dich autoritär? Es gibt Gesetze nach denen Du verklagt werden kannst wenn Du nicht sowas wie m/w/d schreibst.
Diese La la la Happening kann also Konsequenzen haben...man muss sogar genderneutral formulieren.

und das hat was jetzt genau mit der Sprache an sich zu tun, die zum Beispiel Du verwendest? Da geht es um Stellenausschreibungen, nicht darum, wie Du zu sprechen hast. Davon sprachen wir hier aber gerade. Von Worten, die gestrichen werden, wo wird da was in der Stellenausschreibung gestrichen?