Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Um mal vom Gendern abzukommen, da sich an dem Thema ja sehr aufgehalten wird: Ich finde PC durchaus wichtig, um Schmerzen, welche in der Vergangenheit ausgelöst wurden, im nachhinein zumindest im Rahmen aufzufangen zu versuchen- aktuelles Beispiel auf das ich gestoßen bin ist Roald Dahls Familie, welche sich für seinen Antisemitismus entschuldigt (Quelle Spiegel ich weiß, bin aber gerade tbh zu faul, etwas besseres rauszusuchen): https://www.spiegel.de/kultur/literatur/roald-dahl-familie-entschuldigt-sich-fuer-dessen-antisemitismus-a-278d83fa-d3c7-43c7-945a-571a4923a319. Wenn man sich den Film Hexen hexen Beispielsweise anguckt (Gibts gerade auf Netflix) wird innerhalb der ersten Minuten von Kindermord, Elitenverschwörung, "Hexen sehen so aus wie andere Menschen, pass auf" und "Langnasen" gesprochen. Natürlich ist Roald Dahl schon lange tot, es ist aber wichtig, das Thema im nachhinein zu sensibilisieren und die Person kritisch zu beobachten. Auch das ist politische Korrektheit.

behind_eyes schrieb:Ich habe doch tatsächlich zwei Netzfunde, darunter ein Buch, indem das Wort Bürgerrechtler komplett durchgegendert ist:

toll.

behind_eyes schrieb:Ich glaube, damit ist der BürgerInMeisterInkandiat wieder im Spiel

nein

behind_eyes schrieb:aber auf den Bürgerrechtler ist man nicht eingegangen.

Lüge, ist "man" doch. Es gibt Bürgerrechtlerin. Es ist dann Bürgerrechtler:in, wo war jetzt das Problem?
Beitrag von Tussinelda (Seite 560)
willst Du jetzt weiter irgendwie alles anstrengender machen als nötig?

@Seidenraupe
oh, nix zu dem Gleichsetzen von sexueller Präferenz, sexueller Orientierung und Geschlecht/Geschlechtsidentität? gehste einfach drüber weg? Alles klar.

Tussinelda schrieb:Es gibt Bürgerrechtlerin

.. Was ja eine weibliche Person ist die sich für die Rechte vom Bürger einsetzt. Nur welchem? Der Mehrzahl oder dem männlichen? Ich wiederhole nochmal: das ist exakt das Kernthema beim Gendern.
Du weißt es nicht, du kannst es nicht wissen, weil du nachfragen musst.
Nur weil du darauf wiederholt nicht eingehst und immer wieder am Thema vorbei auf das Anhängsel hinweisen musst - du alleine weißt warum, weil logisch ist es nicht - macht es das natürlich anstrengender, für dich. Ich kann da nichts dafür und bleibe dabei.

Tussinelda schrieb:willst Du jetzt weiter irgendwie alles anstrengender machen als nötig

Das klingt irgendwie nach: wenn ich es nicht schaffe, mein Gegenüber von meiner Meinung zu überzeugen und mein Gegenüber bleibt bei seiner Meinung, dann spiele ich eben die Querulantenkarte, der/die der/die alles anstrengender macht...
Yo, komm ich klar, mich entspannt sowas obwohl ich es nicht gut finde.
Vielleicht ist Diskussionskompetenz wichtiger als Gendern, bzw das eine ist wohl Voraussetzung für das Andere.

Optimist schrieb:Man muss da schon genau sein - der Ordnung und Correktnes wegen ;)

:D :D :D :D

Sorry, das war von a-z Unsinn, den du da geschrieben hast.

behind_eyes schrieb:Das klingt irgendwie nach: wenn ich es nicht schaffe, mein Gegenüber von meiner Meinung zu überzeugen und mein Gegenüber bleibt bei seiner Meinung, dann spiele ich eben die Querulantenkarte, der/die der/die alles anstrengender macht...

deshalb spielst Du das ja auch hervorragend. Du ignorierst, was man Dir erklärt oder aufzeigt, ignorierst, wie gegendert wird, bringst Beispiele wie Handballerbetreuerin und dann behauptest Du noch, man würde ja nicht auf Bürgerechtler eingehen, wozu? Um aufzuzeigen, dass man hochkompliziert gendern könnte, anhand erfundener Bezeichnungen, obwohl dies nicht nötig ist bei zusammengesetzten Bezeichnungen? Und das dann trotzdem alle Personen einschliesst?
Anstatt Dich mal damit auseinanderzusetzen, worum es eigentlich geht? Da hältst Du Dich mal lieber an irgendwelchen Konstruktionen auf, denn wenn dann richtig, total konsequent und so....nur ist das nicht total konsequent, sondern total unnötig.

@Tussinelda
Danke für die Bestätigung. Mehr als "das ist eben so" - ohne dich tatsächlich mit dem Bürgerrechtler auseinanderzusetzen - ist nicht zu erkennen.
Da zu der wiederholte Vorwurf mit dem erfundenem Wort, dem ich schon längst Rechnung getragen habe.
Du bist nicht an einer Diskussion interessiert, dir geht es nur um deine Meinung.
Danke fürs Gespräch.

@behind_eyes
ich habe mich damit auseinandergesetzt. Ich habe Dir das Ergebnis präsentiert. Es ist also ausschliesslich Dein Problem, dies nicht anzuerkennen, nicht meins. Ich habe sogar anhand anderer "Worte" erklärt, wie man das gendert, auch das interessiert Dich nicht, also bitte, unterstelle mir nicht das, was Du machst.

Groucho schrieb:Sorry, das war von a-z Unsinn, den du da geschrieben hast.

ist deine Meinung, ich sehe das anders :)


Hier hatte ich gedacht, dass du evtl. noch mal darauf eingehst:

Optimist schrieb:Die weibliche Endung ist nur ein Anhängsel.
Das gen.Maskulinum ist das Primäre in dem Wort.
Anders als z.B. bei Freundin. Da ist es lediglich die weibliche Form von "Freund", das "in" ist kein Anhängsel.

Man hat entweder NUR "den Freund" -> das meint auch NUR den Mann/Junge, man muss sich keine Frau da mit reindenken.
Oder:
Man hat NUR "die Freundin" -> hier ist NUR die Frau gemeint und man muss sich keinen Mann reindenken.
Aber bei "Freund:in" (wenn es das gäbe) sind BEIDE inbegriffen und deshalb sehe ich das "in" (das Feminine) nur als Anhängsel zum Maskulinen

... ich hatte dich zwar nicht geaddet, aber wir hatten ja weiter vorne schon mal das Thema mit "Freundin" wo wir auf keinen gemeinsamen Nenner kamen.

Hier hatte ich es versucht, noch mal genauer zu erkären, wie ich das meinte,
bzw. wo ich den Unterschied zur weiblichen Bezeichnung sehe (welche halt auch mit "in" endet, aber ich das deswegen noch lange nicht als Anhängsel sehe).

@Tussinelda
So wird es sein, du hast Recht.

@all
Sollte man den Bürgerrechtler so gendern wie im verlinkten Buch?

BürgerInnenRechtler

behind_eyes schrieb:Sollte man den Bürgerrechtler so gendern wie im verlinkten Buch?

BürgerInnenRechtler

Konsequent wäre es meinen Augen. Oder man akzeptiert, dass im Sinne der besseren Lesbarkeit eben auf ein vollständiges Gendern verzichtet werden kann - wobei es dann insgesamt willkürlich erscheint, da man ja von Anfang an schon die Frage stellen kann. Da scheiden sich wohl die Geister :)

behind_eyes schrieb:BürgerInnenRechtler

Jorkis schrieb:Konsequent wäre es meinen Augen

aber nur zum Teil.
Bei Rechtler fehlt ja dann auch noch das Anhängsel :)

@Jorkis
Sehe ich auch so.
Landläufig wird beim Gendern nur die direkt bezeichnete Person gegendert - Bürgerrechtler:in - und völlig außer Acht gelassen das es auch innerhalb dieser Bezeichnung gendernswertige Bezeichnungen gibt.. In der Konsequenz natürlich gaga, völlig klar, aber ich finde man sollte da wirklich alles betrachten und nicht nur Kosmetik betreiben ODER wenigstens dazu stehen das die Genderisierung Stand heute eben nicht jeden berücksichtigt und eigentlich aus Bequemlichkeit sich mit Anhängseln zufrieden gibt.
Selbst das Anhängsel selber ist ja fragwürdig, die Frau bleibt ein Anhängsel.

Optimist schrieb:Bei Rechtler fehlt ja dann auch noch das Anhängsel :)

Ich habe das bewusst so geschrieben, weil ich einen männlichen Bürgerrechtler gemeint habe ;-)
Das Thema ist wirklich großer als nur Anhängsel.

behind_eyes schrieb:Selbst das Anhängsel selber ist ja fragwürdig, die Frau bleibt ein Anhängsel.

genau das.
Da wollte man der Weiblichkeit einen Gefallen tun und am Ende gehen die Frauen wieder nur als Anhängsel raus. Zwar diesmal gesehen und nicht nur mitgemeint, aber eben nur als Anhängsel des Männlichen. - wie früher schon immer gehabt.

behind_eyes schrieb:Ich habe das bewusst so geschrieben, weil ich einen männlichen Bürgerrechtler gemeint habe ;-)

ach so, dann ist ja alles gut.
Nee, eigentlich nicht - man sieht - ich dachte mir ja die Frauen mit dazu und lag nun falsch.

Irgendwie ist das Ganze halt noch ein ganz schöner Murks ;)

@Optimist
Ich denke auch, daß die Genderisierung nur ein Übergang ist zu einer gänzlich neutralen Ansprache.

Optimist schrieb:Nee, eigentlich nicht - man sieht - ich dachte mir ja die Frauen mit dazu und lag nun falsch.

Ich wollte das schon auch herausfordern um es klar zu machen ohne mich zu äußern ;-)

behind_eyes schrieb:Ich denke auch, daß die Genderisierung nur ein Übergang ist zu einer gänzlich neutralen Ansprache.

ich hoffe sehr, dass es so ist und dann mal so wird wie hier z.B. im Englischen: https://www.gespraechswert.de/gendern-international/
(daraus hatte ich ja heute schon mal zitiert, spare ich mir also jetzt)

behind_eyes schrieb:Ich wollte das schon auch herausfordern um es klar zu machen ohne mich zu äußern ;-)

und ich war voll reingetappt :D

Optimist schrieb:am Ende gehen die Frauen wieder nur als Anhängsel raus

Ich weiß gar nicht, was ihr immer habt?
Das Beste kommt eben zum Schluß. :D

Aus dem Link https://www.gespraechswert.de/gendern-international/ :

Aber anders als im Deutschen, wo die genderneutrale Lösung -leute nur im Plural funktioniert, ersetzen die Schweden -kvinna/-man einfach durch -person. Schwupp, alles genderneutral.

es wäre so einfach, aber nein, im Deutschen will man es kompliziert mit Sternchen usw.

Wie geschmeidig und geräuschlos Änderungen in eine Sprache einziehen, hängt von mehreren Faktoren ab. Einer davon ist, wie leicht sich Änderungen in die sonstige Sprachlogik einfügen.

thats it

Menschen in den Sprachen dieser Welt erfinden kreative Möglichkeiten. Durchsetzen werden sich am Ende die, die sich in die Sprache integrieren lassen und zur Gewohnheit werden. Auch das Deutsche ist auf dem Weg. Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, schön und flüssig zu schreiben und dennoch Rücksicht auf Gendergerechtigkeit zu nehmen

die Schweden und Engländer z.B. machen es vor.

peekaboo schrieb:Das Beste kommt eben zum Schluß. :D

wenn es nicht als Anhängsel wäre, wäre es ja prima :D

Optimist schrieb:ist deine Meinung, ich sehe das anders :)

Nein, das ist keine Meinung, das sind Fakten, die ich dir sogleich belegen werde:

Optimist schrieb:Ja, man kann sich für den Plural oder für das g.M entscheiden.

Es ging in meinem Beitrag nicht darum, dass man sich entscheiden kann (ja, das kann man), sondern darum, dass beide Formen identisch aussehen.

Optimist schrieb:Und weil ein "oder" möglich ist und man sich für den Plural entschieden hat, kann es dann nicht gleichzeitig auch das g.M. sein.

Natürlich nicht - aber das habe ich auch nirgends behauptet (siehe oben)

Optimist schrieb:Also ist bei "die Lehrer" der Fall klar und man braucht sich nichts dazu denken und somit auch nichts anhängen.

Beim Plural für männliche Lehrer nicht, wenn es sich aber um das gM handelt eben doch.

Optimist schrieb:Hier hatte ich es versucht, noch mal genauer zu erkären, wie ich das meinte,
bzw. wo ich den Unterschied zur weiblichen Bezeichnung sehe (welche halt auch mit "in" endet, aber ich das deswegen noch lange nicht als Anhängsel sehe).

Ich habe verstanden, wie du das meinst, du liegst nur leider wieder falsch:
-in ist ein Wortbildungssuffix und damit ein Anhängsel an einen Wortstamm.

geschlechts­bestimmende Suffixe

Das Suffix -in ist in den hochdeutschen und oberdeutschen Dialekten ein weibliches movierendes Suffix zur Bildung femininer Bezeichnungen aus anderen Substantiven.

Quelle: Wikipedia: Suffix

Optimist schrieb:Wenn du dagegen argumentiert hättest: "die Lehrer" sind Plural und gleichzeitig auch gen.M., dann wäre das richtig und ich hätte keinen Einspruch.
Du hattest jedoch mit "oder" argumentiert.

Nur weil beide Wörter identisch aussehen, kann das Wort nicht gleichzeitig beides sein. Es ist entweder das eine, oder das andere.