Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Seidenraupe schrieb:Der Artikel strotzt, trotz erkennbarer Bemühungen, nur so vor "genderungerechter" Sprache.
hier die ungegenderten Worte aufgelistet:
Reformer, Unabhängigkeitskämpfer, Wahlsieger, Kommunist, Nationalist, Islamist, Teufel, Kämpfer, Wahlsiege

Das ist - man muss es so deutlich sagen: Ziemlicher bullshit!

Hören wir doch mal in den Text rein:

Was musste der als Kommunist, Nationalist oder Islamist verunglimpfte linke Reformpolitiker Albin Kurti

Quelle: https://taz.de/Parlamentswahl-im-Kosovo/!5752005/

Warum sollte man, wenn man einen Mann beschreibt, von Kommunist:in sprechen.

In dem ganzen Text finden sich gerade mal zwei Wörter (Kämpfer und Reformer) die möglicherweise gegendert hätten werden müssen. Die Kämpfer auch nur, wen wirklich Frauen an der Front mitgekämpft haben (was ich absolut nicht weiß).

Und außerdem: Der Autor ist ein alter weißer Mann :D
Ist das nicht toll, dass alte weiße Männer in der taz schreiben dürfen?

Groucho schrieb:Und außerdem: Der Autor ist ein alter weißer Mann :D
Ist das nicht toll, dass alte weiße Männer in der taz schreiben dürfen?

und dann wird hier darauf rumgeritten, dass er nicht richtig gendert :D wo sie doch schon so "angeschlagen" sind

Tussinelda schrieb:dass er nicht richtig gendert :D

Der Witz ist ja, die meisten der von @Seidenraupe zitierten Wörter sind absolut richtig gegendert in dem nämlichen Text. :D

Warum?

https://deadline.com/2021/02/jodie-turner-smith-anne-boleyn-first-look-1234692108/

Channel 5, Fable Pictures, and Sony Pictures Television have released a first-look image of Queen & Slim actress Jodie Turner-Smith as Anne Boleyn in their convention-busting series on the Tudor monarch.

Das ist ein Gemälde von Anne Boleyn :





Wieder Top casting von Woke Hollywood. Wie wäre es, wenn wir Malcom X oder Nelson Mandela weiß casten?
Woher kommt diese Versessenheit weiße Charaktere aus Fiktion oder gar aus richtiger Historie POC zu casten?
Wie wäre mit Originalität? Erfindet was neues? Oder man sucht sich POC Charaktere in der Weltgeschichte? Ist das zu Komplex?
Warum ist das OK, aber gleichzeitig aus der gleichen Ecke überhaupt nicht OK wenn Gal Gadot als Cleopatra gecasted wird?

Das es grünes Licht gab kann man der schon krankhaften PC Szene in der Filmbranche verdanken. Man möge sich mal den Aufschrei beim Gegenteil vorstellen.

Nächstes Jahr der großartige Kobe Bryant, gecasted als Tom Cruise.

Das ist ist einfach nicht mehr ernst zunehmen. Die Woke Bubble feiert son Zeug natürlich. Da hört man son Zeug ala " yesssss qUEeeeN SLAYYY!!!" auf Twitter. Beyond Parody.

Das ist leider nur forciert und absurd.

Apache205 schrieb:Nächstes Jahr der großartige Kobe Bryant, gecasted als Tom Cruise.

Da Kobe Bryant tot ist, wird er sicher nicht als Tom Cruise gecastet, ich hoffe mal, dass Du es anders rum meinst... Ansonsten ist das ziemlich geschmacklos.

Als Film/Serie finde ich das jetzt überhaupt nicht erwähnenswert, ist halt eine Schauspielerin .... was anderes wäre ein Doku über Nelson, da wäre es wirklich absurd da ja die Zugehörigkeit zu der diskriminierten, unterdrückten Bevölkerung in Südafrika eine tragende Rolle spielt.
Ansonsten ist es doch völlig egal ob jemand im Film rote, blonde oder schwarze Haare hat.

cejar schrieb:Da Kobe Bryant tot ist, wird er sicher nicht als Tom Cruise gecastet, ich hoffe mal, dass Du es anders rum meinst... Ansonsten ist das ziemlich geschmacklos.

Ich meine das Tom Cruise Kobe Bryant spielt. Das es halt irgendwie Blödsinn ist.

Fragender73 schrieb:Ansonsten ist es doch völlig egal ob jemand im Film rote, blonde oder schwarze Haare hat.

Klar ist das völlig egal. Die Doppelmoral ist halt ziemlich offensichtlich. Und mal davon abgesehen, ist es halt ziemlich unrealistisch das eine Schwarze Frau die Königin von England Jahre 1533 - 1536 spielt. In einem Historischen Drama.

@Apache205

Ich glaube Du hast nicht verstanden was Du geschrieben hast. Kobe Bryant ist tot, der wird nicht megr gecastet.

@cejar
Liegt vielleicht daran dass @Apache205
Marokkaner ist, da sollten wir doch politische Korrektheit walten lassen und nicht auf eine solche plumpe Verbesserung zurückgreifen oder?

Apache205 schrieb:Wieder Top casting von Woke Hollywood. Wie wäre es, wenn wir Malcom X oder Nelson Mandela weiß casten?
Woher kommt diese Versessenheit weiße Charaktere aus Fiktion oder gar aus richtiger Historie POC zu casten?
Wie wäre mit Originalität? Erfindet was neues? Oder man sucht sich POC Charaktere in der Weltgeschichte? Ist das zu Komplex?

wieso hat man keinen Frau aus China twon gecastet für die Rolle der Königin?

Apache205 schrieb:Die Woke Bubble feiert son Zeug natürlich

so ganz wole finde ich das nicht, siehe oben.
Auch eine indigene Frau hätte die Rolle bekommen können....

Apache205 schrieb:Und mal davon abgesehen, ist es halt ziemlich unrealistisch das eine Schwarze Frau die Königin von England Jahre 1533 - 1536 spielt. In einem Historischen Drama.

politisch korrekt ist wichtiger als historische Wahrheit??

Apache205 schrieb:Wieder Top casting von Woke Hollywood. Wie wäre es, wenn wir Malcom X oder Nelson Mandela weiß casten?
Woher kommt diese Versessenheit weiße Charaktere aus Fiktion oder gar aus richtiger Historie POC zu casten?
Wie wäre mit Originalität? Erfindet was neues? Oder man sucht sich POC Charaktere in der Weltgeschichte? Ist das zu Komplex?
Warum ist das OK, aber gleichzeitig aus der gleichen Ecke überhaupt nicht OK wenn Gal Gadot als Cleopatra gecasted wird?

Das es grünes Licht gab kann man der schon krankhaften PC Szene in der Filmbranche verdanken. Man möge sich mal den Aufschrei beim Gegenteil vorstellen.

Nächstes Jahr der großartige Kobe Bryant, gecasted als Tom Cruise.

Das ist ist einfach nicht mehr ernst zunehmen. Die Woke Bubble feiert son Zeug natürlich. Da hört man son Zeug ala " yesssss qUEeeeN SLAYYY!!!" auf Twitter. Beyond Parody.

Das ist leider nur forciert und absurd.

Ich find die Schauspielerin sieht echt toll aus in der Rolle. Hat auch schon in Queen and Slim echt gut gespielt. Warum nicht?
Der unterschied dazu, weiße charaktere in schwarze rolle zu packen, ist da schon gegeben.

Namentlich weil Blackfacing als strategie und überhaupt das casten schwarzer höchstens in nebenrollen sehr lange zeit gang und gebe war (und zum teil noch ist), währenddessen weiße Schauspieler viel bessere möglichkeiten haben, an hauptrollen zu kommen.

Es ist immer noch so, dass schwarze in 'normalen filmen' oft nicht die hauptrolle bekommen (oder asiaten, oder...), sondern nur in den filmen, die explizit schwarz konnotiert sind. Insofern ist es an sich fair, schwarze in rollen zu casten, die weiß konnotiert sind.

Seidenraupe schrieb:politisch korrekt ist wichtiger als historische Wahrheit??

Eher ist historische wahrheit vollkommen irrelevant in fiction. Wenn man sich idarüber aufregt, dass schwarze von weißen gespielt werden, geht es nicht um geschichte. Da geht es um die immer noch existente diskriminierung schwarzer (und anderweitig nichtweißer) schauspieler, nicht um historische Korrektheit.

Wie soll denn z.b. ein Schwarzer mitspielen in historienstoffen? Geht ja gar nicht, im Mittelalter gab es ja kaum Schwarze in Europa. Solange da nicht der Hannibal Epos kommt (und dafür gibt man weniger schnell Geld von produzentenseite) können Schwarze da nicht mitmachen, wenn man nicht die historische Korrektheit ignoriert.

Das sieht so ähnlich aus bei anderweitigen 'normalen' filmen, die nicht schwarz konnotiert sind. Ja, du bekommst die hauptrolle in get out und im prince of bel air. Aber sicher nicht bei dirty dancing oder bei titanic.

Das wandelt sich langsam, sodass auch ein schwarzer james bond vorstellbar ist, aber es ist immer noch so, dass schwarze eher in nebenrollen gecasted werden (und auch anderweitig nichtweiße, das betrifft asiaten auch stark).

Eine schwarze europäische Königin ist im Hinblick darauf absolut legitim, wenn sie das gut spielt.

@shionoro

Okay, dann ist das halt so.
Man dreht auch nicht "König Salomons Diamanten" und besetzt die Eingeborenen mit Iren.

Ich finde es kacke. Ich sauge seit meiner Jugend alles auf, was ich zu Heinrich dem VIII. finden kann, und gerade Anne Boleyn und ihre Geschichte sind ein wichtiger Meilenstein in Henry Tudors Leben.

Ich schaue mir sowas wegen der Historie an. Und Anne Boleyn war eine britische, kalkweiße Frau, punktum.
Das man auch ohne Wokeness prominente Rollen mit Schwarzen besetzen kann, das zeigen viele Beispiele - The Wire, Luther, Django, Hateful Eight und Konsorten, The Force awakens, selbst in fuckin Star Trek.
Es kann nicht die Erklärung sein, dass schwarze nirgendwo mitmachen "dürften".
Es gibt nunmal Anforderung an Rollen wie an jeden anderen Beruf. Du kannst mit 1,50 nicht Profibasketballer werden, du kannst als Schwarze nicht Anne Boleyn spielen. Und feddich.

Nebenbei, die HAUPTROLLE hätte ein Schwarzer nur gehabt, wenn Heinrich selbst Schwarz wäre.

Warum man wichtige Nebenrollen aber unbedingt woken muss, erschließt sich mir nicht.

EinElch schrieb:Es gibt nunmal Anforderung an Rollen wie an jeden anderen Beruf.

ja und die Anforderung ist, gut schauspielern zu können.

Und nicht damit man mich falsch versteht: auch historische Stoffe können derart bearbeitet werden, dass sie eine entsprechende Rolle aufnehmen können, Morgan Freeman in Robin Hoods König der Diebe ist ein solches Beispiel - er wurde halbwegs glaubhaft hereingeschrieben, schauspielert fantastisch, einer der beliebtesten Charaktere.
Hätte man Little John einfach geblackfaced, wäre ich ebenso auf die Barrikaden gegangen.

Denn wenn es quasi Kulturdiebstahl ist, einen Schwarzen mit einem weißen zu besetzen, so gilt dies auch im umgekehrten Fall.

Es gibt eine lange Liste erfolgreicher Schauspieler schwarzer Farbe, die durchaus erfolgreich in Hollywood waren, ganz ohne das man Charlemagne zu Kamlumungo umschreiben musste.

Tussinelda schrieb:ja und die Anforderung ist, gut schauspielern zu können.

Was ja ein vortrefflicher, objektiver Maßstab ist und nicht etwa im Auge des Betrachters liegt.
Nein, da muss noch mehr dahinter stecken. Einfacher Beweis:
Wenn ein 14jähriger besser schauspielert als Ian McCellan, wird er dennoch nicht Gandalf spielen dürfen, er ist zu klein, seine Stimme ist zu brüchig und seine Arbeitsverträge lassen keine Drehscheibe von mehr als 3 Stunden zu.

Ich weiß, dass du gerne Dinge vereinfacht, aber so leicht ist es an dieser Stelle nunmal nicht, liebe Tussinelda.

shionoro schrieb:Eher ist historische wahrheit vollkommen irrelevant in fiction.

Ist das eine fiktive Geschichte? So wie ich das verstanden habe beruht die Serie auf wahre Gegebenheiten. Anne Boleyn war eine Weiße Frau. Natürlich kann man das auch eine Schwarze Frau spielen lassen, es wirkt für mich aber etwas zu sehr gekünstelt und entspricht nicht wirklich den damaligen Gegebenheiten.

Also in Bezug auf die schwarze Anne B. muss ich leider tatsache mal den "Kritikern" zusprechen.
Aber erstmal... Ja es sollte immer nur nach der schauspielerischen Leistung gehen, wenn es darum geht eine Rolle zu besetzen.
Die Hautfarbe sollte keine Rolle spielen.... ABER nicht bei historisch belegten Hintergründen.
Und Anne Boelyn war nunmal eine weiße Frau, Heinrich ein weißer König etc.
Wenn eine Serie Figuren wiedergibt, die keiner ausgedachten Szenerie entsprangen, sondern echt sind - dann sollte man sie schon richtig darstellen.
Gerade Anne Boelyn (lese gerade ein Buch über sie) wird nochmal - entsprechend dem Geschmack zur damaligen Zeit- die sehr sehr weiße Hautfarbe lobend zugesprochen.

Wäre es nun eine fiktive Geschichte, ein normaler Blockbuster, eine Serie die sich um Könige allgemein dreht - ja da sollte man schwarze sowie weiße Schauspieler engagieren... Da spielt es nämlich keine Rolle. Aber wenn man eine Anne B. spielt, dann schon.

@Streuselchen
ich finde solche Beschwerden kann man nur dann ernst nehmen, wenn auch darauf bestanden würde, dann alle Rollen "echt" zu besetzen. Also Homosexuelle müssten von Homosexuellen gespielt werden, Transpersonen von Transpersonen, Muslime von Muslimen usw.
ich finde es bemerkenswert, dass es in diesem Falle dann plötzlich um die richtige Darstellung gehen soll, ich warte dann mal ab, ab wann darauf bestanden wird, dass Jesus auch so dargestellt wird, wie er hätte aussehen müssen. Dann kann man ja weiter darüber diskutieren, wie authentisch eine Person in einem FILM/Serie sein soll/muss. Es ist keine Dokumentation, nur mal zur Erinnerung.