Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)

Abgesehen von der politischen Brisanz geht es doch im Grunde auch um die Frage:
darf ein Politiker einer potentiellen geschäfts- oder sexpartnerin wenn er sich in kleiner runde unbeobachtet wähnt aus welchen gründen auch immer ungestraft vorlügen was er will und Ihr sagen was sie hören will auch wenn es Straftaten oder politisch verdammenswerte fiktive handlungen sind.

Wäre an dem kolporierten Spendenfluss über einen geldwäscheverein nichts dran dann gäbe es chancen daß man auch den rest als reine fanfiktion durchgehen ließe. Das in verbindung mit der Aufdeckung wer diese Falle gestellt hat könnte das Blatt schnell wenden.

Ein Geheimdienst hätte sicherlich bessere Dame mit saubereren Nägeln besserem Kleid und existierender falscher identität beigebracht...
Die Artikel bei der SZ vom Oktober 17 lesen sich drastischer als manch hitler Nachruf, dann kommt dort die Veröffentlichung von Material das die Österreicher Medien angeblich vorher ablehnen. Ein echter krimi.

the_unforgiven schrieb:Wäre an dem kolporierten Spendenfluss über einen geldwäscheverein nichts dran dann gäbe es chancen daß man auch den rest als reine fanfiktion durchgehen ließe.

Da wäre noch dieses "Zeichen des guten Willens", die gegen Haselsteiner gerichtete Pressemitteilung, die tatsächlich erfolgt ist. Dann wäre noch zu prüfen, ob die Strabag bei der Vergabe von staatlichen Aufträgen benachteiligt worden ist.

Pallas schrieb:Warum gerade den Grünen? Was ist eigentlich mit der Liste Jetzt?

Die waren doch schon vorher in Umfragen tot oder? die werden es nicht auf 5 Prozent schaffen

Tussinelda schrieb:das hatte ja seine Gründe.......so ist es ja nicht.

Das würde mich jetzt interessieren? Warum wurde das Video zurückgehalten?

Sind das die Verantwortlichen?

Der Wiener Anwalt Ramin M. und der österreichische Detektiv Julian H. haben demnach die "Falle" eingefädelt und das Video produziert.

Das bestätigt Sicherheits-Experte Sascha Wandl im exklusiven Interview mit oe24.TV

Die Kosten für die Produktion des Videos beziffert Wandl gegenüber oe24.TV mit "rund 600.000 Euro". Laut Wandl soll das Video danach für "mehr als eine Million Euro angeboten" worden sein. Wandl vermutet jedenfalls "politische Auftraggeber" hinter dem Video.

https://m.oe24.at/oesterreich/politik/oe24-TV-enthuellt-wer-hinter-dem-Strache-Video-steckt/381279072

600.000 Euro? Das ist mal ein Sümmchen.

Bin gespannt wer die Politischen Auftraggeber sind?

insideman schrieb:Das würde mich jetzt interessieren? Warum wurde das Video zurückgehalten?

Ja, das ist die Frage?
Vielleicht weil sie das Video verkaufen wollten?
Also zu erst eine Falle stellen, wo sie aber auch was Wissen mussten, denn ich kann mir nicht vorstellen,dass sie das auf gut Glück machten. So quasi schauen wir mal was raus kommt?

Und dann verkaufen wollen.... tja, es lebe der Kapitalismus ;)

@insideman
Die Europawahl zum Beispiel.

Lustigerweise lag ich mit meiner Vermutung richtig: Am Ende des Böhmermann-Countdowns gab's nen neuen Song. Nix mit Ibiza.

Tussinelda schrieb:Die Europawahl zum Beispiel.

Klar, nicht Österreich sondern Absurdistan, oder gibt es dafür eine Quelle.

Quiron schrieb:the_unforgiven schrieb:
Wäre an dem kolporierten Spendenfluss über einen geldwäscheverein nichts dran dann gäbe es chancen daß man auch den rest als reine fanfiktion durchgehen ließe.
-
Da wäre noch dieses "Zeichen des guten Willens", die gegen Haselsteiner gerichtete Pressemitteilung, die tatsächlich erfolgt ist. Dann wäre noch zu prüfen, ob die Strabag bei der Vergabe von staatlichen Aufträgen benachteiligt worden ist.

klar, auch was aus dem Kontakt wurde nach ibiza wäre interessant.
Also ob nochmal eine nachverfolgung erfolgte.

Wie gesagt der Typ mag übel sein und man mag von Poolitikern halten was man will, aber daß die SZ sich so ins zeug hing...
https://gfx.sueddeutsche.de/apps/e865780/www/

Für einen kleinen Laien sticht von der vorletzten Seite hier im Thread J.H. ins Auge, Google findet einen solchen mit einer münchener Security Firma.


@insideman
https://www.spiegel.de/politik/ausland/oesterreich-warum-wir-das-video-ueber-heinz-christian-strache-veroeffentlicht-haben-a-1268548.html

Wir haben uns sofort nach Erhalt der Dateien darangesetzt, das Material auszuwerten und zu verifizieren. Dafür haben wir externe Foto- und Daten-Forensiker eingeschaltet, die zum einen untersuchen sollten, ob auf den Videos ganz sicher Strache und Gudenus zu sehen sind. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie hat zudem die Videos und Tonspuren analysiert, um auszuschließen, dass es sich um gefälschte oder manipulierte Aufnahmen handelt. Das Ergebnis: Es konnten keinerlei Hinweise auf eine Manipulation festgestellt werden.

Daraufhin haben der SPIEGEL und die "Süddeutsche Zeitung" die beiden FPÖ-Politiker konfrontiert und um eine Stellungnahme zu dem Abend auf Ibiza gebeten. Strache und Gudenus haben eingeräumt, dass es dieses Treffen "in lockerer, ungezwungener Urlaubsatmosphäre" gab. Sie teilten mit, dass "bei allen Themen mehrmals" auf die "Einhaltung der österreichischen Rechtsordnung hingewiesen" worden sei.

-

Wir haben die Veröffentlichung nicht gezielt vor die Europawahl gelegt. Für den Termin entscheidend war allein, dass wir die Prüfung des Materials abschließen konnten.

Es wurde also entsprechend getimed zugespielt

@thomas74
Das erscheint mir logisch. Denn wenn man es kostenlos weitergibt (schlussendlich), dann ging es ja wohl offensichtlich nicht darum, Geld damit zu machen. Es kann natürlich auch sein - da es das Gerücht ja schon länger gibt - dass man gewartet hat, ob die Videodarsteller Schadensbegrenzung betreiben, oder was auch immer unternehmen. ich gehe aber davon aus, es ging um die Europawahl und darum, diese was Rechtspopulisten generell und FPÖ speziell betrifft, zu beeinflussen.

@Tussinelda
Möglich, aber irgendwie nicht plausibel wenn man die Verbindungen zu Lansky in Betracht zieht. Denn für Österreicher sollte doch der Vizekanzler wichtiger sein als die Europawahl, oder?

Oder hat man darauf gewartet das Strache durch einen anderen Skandal zu Fall kommt, und er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen in seiner "Regierungszeit", wurde zu beliebt?

paranomal schrieb:Lustigerweise lag ich mit meiner Vermutung richtig: Am Ende des Böhmermann-Countdowns gab's nen neuen Song. Nix mit Ibiza.

Hätte mich auch sehr stark gewundert. Die sind ja auch nicht dumm und wissen, dass so eine Website relativ schnell auseinander gepflückt wird. Da irgendwo „Ibiza“ in den Quellcode zu fummeln ist da ja irgendwie nachvollziehbar aus Sicht des Marketings.

Atrox schrieb:Hätte mich auch sehr stark gewundert. Die sind ja auch nicht dumm und wissen, dass so eine Website relativ schnell auseinander gepflückt wird. Da irgendwo „Ibiza“ in den Quellcode zu fummeln ist da ja irgendwie nachvollziehbar aus Sicht des Marketings.

Für die Rolle des schmierigen Krisenprofiteurs war sich Böhmermann noch nie zu schade.

Tussinelda schrieb:Die Europawahl zum Beispiel.

Naja die Europawahl kann nur für jene Motivation sein, die das Video erst später in die Hände bekommen haben. Oder wenn es erst später ausgegraben wurde, weil 2017 es aus welchen Gründen auch immer nicht passte.

Aber warum es 2 Jahre lang irgendwo liegt, dafür kann die Europawahl kein Grund sein, denn das Video wurde wohl schon 2016 geplant und 2017 aufgenommen. Den maximalen Schaden hätte man schon 2017 erreichen können, ohne dass die FPÖ dann 2 Jahre in der Regierung ist.

Die Europawahl wird durch diesen Skandal nicht so beeinflusst wie die österreichische Politik.

Ich habe mich entschieden, meine Wetten platziere ich derzeit auf
-keine Akteuer des polit zirkus sondern
-borderline journmalismus2.0 made in Germany.

19.56 Uhr: Wie österreichische Medien berichten, steckt wohl ein in München lebender gebürtiger Österreicher hinter dem berühmt gewordenen Ibiza-Video. Der Mann soll in dem Video den Vertrauten und Dolmetscher der vermeintlichen russischen Milliardärstochter spielen. Der als Detektiv tätige Mann wiederum soll laut Darstellung von "standard.at" und "oe24.at" ein Bekannter eines Wiener Anwalts sein. Jener Anwalt stellte im März 2017 laut Ex-FPÖ-Funktionär Johann Gudenus den ersten Kontakt her. Gudenus war neben Strache am verhängnisvollen Abend in Ibiza wenige Monate nach dem Erstkontakt in der Villa zugegen war.

https://www.focus.de/politik/ausland/regierungskrise-in-oesterreich-spoe-koennte-kurz-aus-dem-amt-kegeln-jetzt-nennt-die-partei-bedingungen_id_10743740.html

insideman schrieb:Aber warum es 2 Jahre lang irgendwo liegt, dafür kann die Europawahl kein Grund sein, denn das Video wurde wohl schon 2016 geplant und 2017 aufgenommen. Den maximalen Schaden hätte man schon 2017 erreichen können, ohne dass die FPÖ dann 2 Jahre in der Regierung ist.

Die Europawahl wird durch diesen Skandal nicht so beeinflusst wie die österreichische Politik.

Es sieht doch mittlerweile eher so aus, als ob der oder die Ersteller erstmal einfach Geld machen wollten, dann aber niemanden gefunden haben, der zahlen wollte. So Zeug hat ja irgendwann auch ein Verfallsdatum, zehn Jahre später interessiert das ja (relativ gesehen) niemanden mehr.

bgeoweh schrieb:Es sieht doch mittlerweile eher so aus, als ob der oder die Ersteller erstmal einfach Geld machen wollten, dann aber niemanden gefunden haben, der zahlen wollte. So Zeug hat ja irgendwann auch ein Verfallsdatum, zehn Jahre später interessiert das ja (relativ gesehen) niemanden mehr.

Ja. Bei Ermittlungen in Kriminalfällen hat sich der Ansatz "follow the money" bestens bewährt.

Gudenus hätte dieses Desaster locker vermeiden können wenn er vorher eine einfache Sicherheitsüberprüfung hätte durchführen lassen.

Aber nein, wenn da eine attraktive Frau in einem Maybach vorfährt und mit den Geldscheinen wedelt und es dann auf Ibiza rund gehen soll, dann setzt der Verstand natürlich völlig aus.

Selber Schuld.

@DearMRHazzard
Frauen sind allgemein ein enormer Schwachpunkt von Leuten des rechten Randes :D Das ist nichts Neues :D

bgeoweh schrieb:Es sieht doch mittlerweile eher so aus, als ob der oder die Ersteller erstmal einfach Geld machen wollten, dann aber niemanden gefunden haben, der zahlen wollte.

Warum wurde das Material dann dennoch kostenlos dem SPIEGEL überlassen ?

Man hätte es ja weiter versuchen können. Nun geht das nicht mehr.

DearMRHazzard schrieb:Warum wurde das Material dann dennoch kostenlos dem SPIEGEL überlassen ?

Man hätte es ja weiter versuchen können. Nun geht das nicht mehr.

Nur weil der Spiegel nichts dafür gezahlt hat, heißt das nicht, dass nichts bezahlt wurde.