Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)

Bone02943 schrieb: Es wird immer immer "cooler" gegen Antifaschismus zu sein.

Das ist aber kein Argument. Das ist eine Behauptung über den aktuellen Zeitgeist und nicht mehr.

Rho-ny-theta schrieb:Wieviele FPÖ-Leitungsmitglieder sind nochmal in der Deutschen Burschenschaft?

Frag das die FPÖ. Ich bin dort kein Mitglied.

@tudirnix

ich mache das fest an dem was ich vermehrt höre und lese. gegen G-20 in Hamburg hat man sich extrem geärgert, beim NSU dagen nicht. Links zu sein ist heute verpönt, rechts zu sein gehört fast schon zum guten Ton.

@Funkystreet
Natürlich ist es nur der aktuelle Zeitgeist, schlimm genug oder?

@Destructivus

Es sind 20 von 33.

@Bone02943
Das sind diffuse Gefühle und keine validen Daten.

Bone02943 schrieb:rechts zu sein gehört fast schon zum guten Ton.

Im Großteil vom (ländlichen) Österreich war das schon immer so. Da hat sich der Teufel geändert.

@Bone02943
Das sagts du mir, wahrscheinlich hast du falsch ge@Det

@Destructivus

Dazu könnte man sicher auch Daten erheben die das bestärken.

BMI von 22:24

ÖVP 31,5 % 62
SPÖ 26,9 % 52
FPÖ 26,1 % 51
NEOS 5,2 % 10
PILZ 4,4 % 8

FPÖ anscheindend doch Dritter bleiben wird. Und die Grünen bleiben in der Versenkung

@tudirnix

Ja, die alte Leier. Genau deshalb interessiert auch die Grüne Partei in Österreich keinen mehr wie das Resultat gezeigt hat.

Ganz ehrlich, politische Inhalte haben dem Wahlkampf eh gefehlt. Ein Silberstein hier, ein Muchitsch dort, und die Medien stürzen sich natürlich in Wahlkampfzeiten auf genau das, was schön Quote bringt, was eine ordentlich reisserische Headline hergibt.

Letzten Endes konnte kaum eine Partei den Wählern ihre Inhalte wirklich näherbringen. Aber SSKM, sie hatten in gefühlten 800 TV-Duellen alle Chancen dazu.

Das Resultat ist genau das was ich erwartet habe, ÖVP klar auf Rang 1, wobei ich schon anmerken möchte dass Kurz es sich sehr einfach gemacht hat.

Einfach als Regierungsmitglied die Regierung kritisieren, Dinge kritisieren die falsch gemacht wurden von einer Regierung der er angehörte, als wäre er Oppositionsführer.

Mein Highlight seine Kritik an der, sagen wir, "misslungenen" Integrationspolitik, dabei ist er für die Integration zuständig. Der prangert seine eigenen Verfehlungen an und wird gefeiert dafür, die Leute scheinen hier überhaupt nichts zu hinterfragen.

Da sehe ich Bildungsmängel. Ebenfalls bei den Leuten die sich eigentlich zu den Grünen bekennen, aber aus taktischen Gründen SPÖ wählen um schwarz-blau zu verhindern.

Pardon - wer so denkt, kann die Volksschule nicht abgeschlossen haben. Dass Kurz Erster wird, war denke ich jedem von vornherein klar. Dass schwarz-blau kommt allgemein wahrscheinlich, die SPÖ hat angekündigt in Opposition zu gehen wenn sie nicht gewinnt, und das hat sich auch nach der Wahl bisher nicht geändert, fast die gesamte SPÖ geht davon aus nicht mehr der Regierung anzugehören.

So, was hat man mit schwarz-blau verhindern jetzt erreicht? Die Grünen fliegen aus dem Nationalrat und schwarz-blau kommt (VERMUTLICH) trotzdem. Dabei wird ja in Österreich sehr gerne behauptet, dass Linkswähler den Rechtswählern bildungstechnisch überlegen sind, aber dass diese These auch nicht gerade von Bildung zeugt steht auf einem anderen Blatt, immerhin stellt man damit Lehrlinge auf die selbe Bildungsstufe wie Personen die nur einen Hauptschulabschluss haben und stellt eine Matura höher als eine Berufsausbildung.


Fakt ist, in diesem Wahlkampf war die FPÖ doch fast schon die seriöseste Partei. Das Bild hat sich schon gewandelt denke ich seit Strache. Leider gibt es gerade unter den Wählern aber Menschen, die wirklich am alleräußersten rechten Rand zuhause sind, das ist sehr problematisch, umgekehrt haben aber auch SPÖ und die Grünen das selbe Problem mit Menschen die am äußersten linken Rand beheimatet sind, Extremismus ist ja auf beiden Seiten gleichermaßen problematisch.

Die Partei selbst bezeichne ich als ambitioniert, mittlerweile. Mit Norbert Hofer gab es letztes Jahr einen äußerst seriösen und sympathischen Kandidaten in der Präsidentenwahl, den konnte man gerade noch so, verhindern, wie das in Österreich eben üblich ist.

Die FPÖ hat mit der Haider-FPÖ nicht mehr viel gemeinsam, sie hat sich eine Chance verdient, unser Land mitzuregieren, ich sage sogar offen, mir macht die ÖVP in der Regierung viel mehr Sorgen als die FPÖ wenn wir wirklich von schwarz-blau ausgehen denn inhaltlich war das von Kurz überhaupt nichts bisher und v.a. wofür stehen sie? Für nichts mMn. Genau die Sprüche die ich von Kurz jetzt höre habe ich von Strache schon 2015 gehört, damals hätte man vielleicht besser hinhören sollen, das wurde, auch von Kurz, damals alles negiert und widersprochen.

Die ÖVP ist doch stets darauf bedacht am Trog zu bleiben, wie die Fahnen im Wind drehen sie sich genau dorthin wo sie am meisten Wähler zu erwarten haben, immer darauf bedacht das zu sagen was die Bürger gerade hören wollen. Klar, super Wahlkampf in dem Fall, wenn man es sogar schafft für seine eigenen Fehler gefeiert und beklatscht zu werden - Gratulation. Dann muss man irgendwas gut machen.

Aber ob das regierungsfähig ist soll jeder für sich beurteilen, ich bin skeptisch. Die SPÖ hat sich halt leider wirklich von der sozialdemokratischen Arbeiterpartei (machen keinen Meter mehr bei den Hacklern, da sind viele zu blau abgesprungen wie schon 2013), zur Schmutzkübelpartei entwickelt, dabei wäre Kern an und für sich ein guter Politiker, inhaltlich. Er ist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und ich wäre nicht überrascht wenn man ihn abmontiert um mit Doskozil als Nachfolger, doch noch Koalitionsverhandlungen aufzunehmen, eventuell sogar mit der FPÖ.

Letzter Sidestep zu den Grünen: Die haben ihre Wähler im letzten Jahr ordentlich vergrault, dass innerhalb der Partei bei der Wahl, ein Kasper wie Julian Schmid, von der Mehrheit gegenüber einem Kaliber wie Pilz, bevorzugt wird und auf den 4. Listenplatz gewählt wird, das würde mir als Parteispitze wirklich zu denken geben. Da wäre ich schockiert wenn so ein Resultat zustande kommt, und jeder der Julian Schmid einmal reden gehört hat versteht warum Pilz sich umgehend aus der Partei verabschiedet hat um seine eigene Liste zu gründen. Ein halbwegs fähiger Politiker, und das ist Pilz definitiv (ich bin froh, ihn in der Opposition zu haben!), hat es sicher nicht nötig sich hinter einem völlig unqualifizierten Milchgesicht anzustellen.

Das, verbunden mit den ganzen eigenen internen Problemen im letzten Jahr (Junge Grüne, Glawischnig-Rücktritt), und eben den nicht wirklich durchdachten "taktischen Wählern", hat dazu geführt dass man jetzt wohl aus dem Nationalrat geflogen ist und man wäre gut beraten, ausnahmsweise einmal ehrlich zu reflektieren, und die Fehler bei sich selbst zu suchen und nicht bei allen anderen, denn wenn die Grünen mit sich selbst in der Vergangenheit nur annähernd so kritisch umgegangen wären wie mit der Konkurrenz wäre das nicht passiert.

Mir tun sie auch nicht leid und ich denke auch sie werden keinem abgehen im Nationalrat. Wir haben Pilz, der hat für mich viel größeren Mehrwert.

@tudirnix

Ja sry das ging an @Destructivus

Rho-ny-theta schrieb:Es sind 20 von 33.

Ich habe erhebliche Zweifel, dass du die Struktur der FPÖ gut kennst. Also sprich- ob du überhaupt die Leitungsorgane der FPÖ als solche identifizieren kannst. Net de jure sondern de facto.
Es ändert für mich aber nichts in meiner grundsätzlichen Einschätzung: Was wird die FPÖ aus ihren Stimmen machen? Meinetwegen Mist, aber dann bekommen sie halt das nächste Mal weniger Stimmen. War ja schon einmal der Fall. Da hätte die FPÖ wohl tatsächlich den einen oder anderen Burschenschafter für die zahlreichen Glücksritter rund um Haider bevorzugen sollen.

Bone02943 schrieb:Dazu könnte man sicher auch Daten erheben die das bestärken.

Dann solltest du zuerst die Daten erheben bzw. suchen (es wird ja sicher arbeiten darüber geben) und diese anschließend auswerten. Net zuerst was behaupten und dann je nach Lust die daten dazustückeln.

In Deutschland wäre das ein NPD-Plakat.

@Bone02943
Damit sind sie eingefahren. Mit einer allzu radikalen Linie war der Erfolg der FPÖ überschaubar.

Es gab übrigens nur einen kleinen Rechtsruck. BZÖ und Team Stronach kandidierten ja nimmer, diese Stimmen saugten Kurz und Strache fast logischerweise auf. So viel mehr rechts wurde Österreich nicht gestern. Es hat sich nur in zwei Parteien konzentriert.