Österreichische Innenpolitik (Sammelthread)

Momjul schrieb:Wie wir sehen, kann auch die SPÖ Selbstdemontage.

man könnte ein wenig plakativ sagen: Österreichs Innenpolitik ist destabilisiert. dies wiederum ist Ausdruck  eines tief gespaltenen, verunsicherten Landes. ein Land, dem eine Zukunfstidee fehlt.
man wird sehen, wohin die Reise geht  und ob sich die politische Lage in Österreich wieder beruhigt und stabilisiert.
momentan würde mich nicht mal ein Misstrauensantrag gegen den amtierenden Bundeskanzler Kern wundern

Natürlich bestreitet die SPÖ das weil sie jetzt versuchen, seine Rolle herunterzuspielen, aber wenn Silberstein tatsächlich für den "ich hol mir was mir zusteht" Slogan verantwortlich ist, hätte das schon eine sehr ironische Komponente :D

Mindestens.

Zum Entsetzen von Elke Kahr. ;)

Es zeichnet sich ab, was vermutet wurde:

Die Grünen fallen durch ihre Abspaltungen zurück und kämpfen jetzt um einen Platz mit den Neos.

Mal sehen, wie viele Listen ins Parlament einziehen werden.

Sollten wirklich so viele reinkommen und dann Schwarz-Blau gewinnen, dann bin ich mal gespannt, ob wir eine Koalitionsreagierung bekommen, in der zwei rechte Parteien von ganz vielen Kleinparteien beschossen werden.

Ich halts ja immer noch für nicht ausgeschlossen, dass sich Rot-Schwarz nach der Wahl wieder zusammenraufen und koalieren. Das wär natürlich ein Schlag ins Gesicht für alle Wähler, aber ich würds ihnen zutrauen :D

dS schrieb:dass sich Rot-Schwarz nach der Wahl wieder zusammenraufen und koalieren. Das wär natürlich ein Schlag ins Gesicht für alle Wähler

Alle Wähler? Sollen sich 21% der Wähler erschießen?

Eine Mehrheit will ultrarechts-rechts (37%), aber auch das ist keine absolute Mehrheit. 21% wollen die Fortsetzung der jetzigen Koalition.

http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Umfrage-Mehrheit-will-schwarz-blaue-Koalition/282874532

Eine neuere als diese Vor-Pilz-Umfrage aus dem Mai finde ich zu den Koalitionspräferenzen nicht.

Mir persönlich ist jede Koalition ohne die ÖVP recht. Wird sich halt leider net spielen.

Ich finde es cool, wie Wuzzi Kurz es so ausschauen lassen kann, dass er dieses Jahr in die Politik quereingestiegen ist.

Destructivus schrieb:Mir persönlich ist jede Koalition ohne die ÖVP recht. Wird sich halt leider net spielen.

Kurze Frage warum.

Und ich würde keine Koalition mit FPÖ haben wollen. Dass so viele Össis die FPÖ aber sogar an der Macht haben wollen gefällt mir überhaupt nicht.

Diese Össis gibt es in andern Parteien genau so. Werden einfach anders benannt. Und nehme für sich noch den Anspruch sie seien die Zukunft.

Ich lese gerade von der KPÖ PLUS, scheint nicht schlecht zu sein! Und zudem ist es ja wohl ein Bund aus Kommunisten und Linken, gefällt mir schon mal besser als die PdA mit ihrer KJÖ und KSV da ich das Gefühl habe, dass sich PdA nicht genug von Stalin und Stalinismus distanziert. Ich pflegte bis vor Kurzem eigentlisch Sympathie für PdA nun bin ich da aber etwas skeptisch.

Kann man eigentlich als ausländischer Staatsbürger einer Partei beitreten?

schluesselbund schrieb:Kurze Frage warum.

Weil ich die ÖVP für die größte Mogelpackung der österreichischen Politik halte. Gibt sich ständig als Modernisierer, verändern soll sich dann aber nix (mit Ausnahme einer auf lange Sicht höheren Steuerlast). Einmal vier Jahre ohne VP-Regierungsbeteiligung würden Österreich gut tun- und sei es das meinerseits mäßig populäre rot-grün-pink.

Da weiß man bei allen anderen Parteien viel besser woran man ist.

Venom schrieb:Kann man eigentlich als ausländischer Staatsbürger einer Partei beitreten?

Sicherlich. Sogar die FPÖ hat gar nicht so wenige Ausländer in ihren Mitgliederlisten. Bei den Grünen haben Asylwerber mit wohl eher mäßigen Deutschkenntnissen sogar eine Spaltung der Grünen in Kärnten eingeleitet, weil sie die Listenerstellung für die NR-Wahl erheblich beeinflusst haben.

Ok langsam ist es ein wenig kompliziert mit KPÖ und KPÖ PLUS vs PdA mit KJÖ :D Laut einem Mitglied der KJÖ den ich kenne und der auch bei PdA ist sind diese Parteien keine Sympathisanten von Stalin und distanzieren sich von Stalinismus obwohl einige Mitglieder Stalin verherrlichen.
Wird also doch schwierig mit meiner Entscheidung... :D

Destructivus schrieb:Sogar die FPÖ hat gar nicht so wenige Ausländer in ihren Mitgliederlisten.

Ja, vorwiegend wir Serben... :nerv: :D Alleine schon wegen "Kosovo ist Serbien" von Strache anscheinend.

Venom schrieb:Ja, vorwiegend wir Serben..

Wir haben hier in Kärnten ja relativ wenig Serben in der Relation zu Wien. Punktet der HC echt nur wegen dem Kosovo-Thema? Hier in Kärnten gibt es viele Kroaten- und bei denen schneidet er erwiesenermaßen auch nicht so schlecht ab. Ich vermute dass da mehr als single-issue-following dahniter steckt, sondern eine Überlappung der Wertemuster mit den Visegrad-Staaten.

Aja- wenn du das Wahlrecht hättest, würde ich dir die SPÖ empfehlen. Jede stimme für eine marxistische Splittergruppe ist in Österreich glatt verschenkt :troll:

@Destructivus

Destructivus schrieb:Wir haben hier in Kärnten ja relativ wenig Serben in der Relation zu Wien.

Hmm ehrlich gesagt weiß ich ja gar nicht wie es in Kärnten aussieht, aber in Österreich insgesamt gibt es in etwa 250.000 Serben, alleine in Wien über 110.000.

Destructivus schrieb:Punktet der HC echt nur wegen dem Kosovo-Thema?

Nicht nur aber zu einem erheblichen Anteil eben deswegen. Der hat sogar Abgeordnete in seiner Partei die Serben sind. Er setzt sich ja angeblich für die Serben ein. Und das kommt natürlich bei unseren Rechtsnationalisten aka Chauvinisten euphorisch rüber.

Destructivus schrieb:Hier in Kärnten gibt es viele Kroaten- und bei denen schneidet er erwiesenermaßen auch nicht so schlecht ab.

Echt? Wobei ich bei Kärnten-Kroaten ein wenig skeptisch bin, ich frage mich wieviele von denen jährich bei der Gedenkfeier in Bleiburg dabei sind und mit HOS- und Ustaschafahnen und Symbolen rumstehen und "za dom spremni" rufen.

Venom schrieb:Echt? Wobei ich bei Kärnten-Kroaten ein wenig skeptisch bin, ich frage mich wieviele von denen jährich bei der Gedenkfeier in Bleiburg dabei sind und mit HOS- und Ustaschafahnen und Symbolen rumstehen und "za dom spremni" rufen.

Angeblich nur sehr wenige. Hab das die Community (mit der ich recht viel zu tun habe und immer wieder auf Taufen und Hochzeiten eingeladen werde) schon selbst mehrfach gefragt.

Strache ist für Ausländer alleine deshalb nicht unwählbar weil er momentan vorrangig gegen Muslime soch positioniert und wer Ausländer hier in Österreich fragt, wied nicht selten raushören, dass sie keine Freunde von Muslimen sind.

Auch ist es Ausländern nicht immer Recht, dass noch mehr Ausländer ins Land kommen.
Der eigene Ruf wird hier oft genannt, genauso wie die Belastung fürs Sozialsystem. Hier vor allem bei dem Teil der arbeitet.

Dann sind Ausländer oftmals aus Gegenden, die sich nicht Genderpolitik auf die Fahne schreiben.

Es gibt also eine ganze Menge Gründe für diese Leute, FPÖ zu wählen.

Destructivus schrieb:Angeblich nur sehr wenige. Hab das die Community (mit der ich recht viel zu tun habe und immer wieder auf Taufen und Hochzeiten eingeladen werde) schon selbst mehrfach gefragt.

Finde ich gut! Ich weiß, dass wir zwei schon mal heftig über die Ereignisse in Bleiburg kurz nach dem zweiten Weltkrieg diskutiert haben wenn auch nur kurz.
Dasselbe würde ich natürlich auch über meine Landesleute sagen wenn sie bei irgendwelchen Tschetnik-Gedenken dabei wären.

insideman schrieb:Es gibt also eine ganze Menge Gründe für diese Leute, FPÖ zu wählen.

Ja, anscheinend vor Allem Leute aus den Ländern die selbst mal oder gar immer noch Probleme mit Chauvinismus und Rechtsnationalismus haben sowie Homophobie, Sexismus etc. und Serbien gehört nunmal dazu auch wenn jetzt nicht die Mehrheit der Serben so drauf ist so gibt es bei uns große Probleme mit all dem Dreck.

Es ist gut, dass die NATO serbischen Aggressionen im Balkankrieg eine Grenze gesetzt hat.

Das einseitige Suchen und Finden von Aggressionsbereitschaft bei den Serben ist aber falsch und die Anerkennung des Kosovo (statt der Wiederherstellung seiner Autonomie) juristisch fragwürdig, auch wenn bei der Bevölkerungsentwicklung der Sezessionsdruck immer größer geworden wäre.