Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

Realo schrieb:Ist die westliche Art zu leben moralisch überlegen? Und wenn sie es wäre, wäre sie dann auch die konstruktivste oder die effektivste Art, menschliche Gesellschaften zu organisieren?

Spielt das eine Rolle? Wenn wir hier den westlichen Lebensstil ganz nett finden und unser Verständnis von Menschenrechten für eine gute Idee halten, dann sollten wir das beibehalten. Wenn Menschen sich in anderen Ländern zu anderen Gesellschaftsformen zusammenfinden, dann ist das auch ok.

Wer z.B. weniger (Wahl)Freiheit und Individualität will, der kann ja versuchen nach China auszuwandern. Manche Menschen tun sich ja wirklich schwer mit Eigenverantwortung und Freiheiten.
Wer gerne religösen Dogmen folgt und gerne alles glaubt, was in alten Büchern geschrieben steht, für den bieten sich auch einige Länder an, in denen Religion und Staat nicht so stark getrennt werden.

Ich bin aber der Meinung, dass Leute die gerne und gezielt zu uns kommen sich auch unseren Vorstellungen von Gesellschaft und Menschenrechten anpassen müssen.

@Tussinelda

Realo schrieb:Ist die westliche Art zu leben moralisch überlegen?

Mit der Moral ist das so eine Sache.....
Überlegen... na das hat etwas Geschmäckle...

Ich würde jedoch sagen, das unser Wertekanon ethisch durchaus vertretbar und schützenswert ist.
Ob andere Länder und Regionen unsere Les- und Lebensart unter Berücksichtigung der Menschenrechte attraktiv finden oder nicht,
sollte uns egal sein. Mich juckt es in keinster Weise ob Nordkorea damit einverstanden ist oder nicht.

Realo schrieb:Und wenn sie es wäre, wäre sie dann auch die konstruktivste oder die effektivste Art, menschliche Gesellschaften zu organisieren?

Die effektivste Art eine Gesellschaft zu organisieren ist zu einem jetzigen Zeitpunkt... die Diktatur.
Am Beispiel Nordkorea sehen wir ja, das die Bürger nicht aufbegehren.... aus Angst um ihr Leben und das der Anverwandten, oder
um weiteren Repressalien zu entgehen.
Wünschenswert ist dies natürlich nicht.

Konstruktivität leidet jedoch in einer Diktatur erheblich. Schließlich ist Querdenken verpönt und wird vlt. geahndet.

@Gwyddion
wieso addest Du mich? Wolltest Du mich auf etwas aufmerksam machen?

@Tussinelda

Huch... ein Versehen... :)

stanmarsh schrieb:Ich bin aber der Meinung, dass Leute die gerne und gezielt zu uns kommen sich auch unseren Vorstellungen von Gesellschaft und Menschenrechten anpassen müssen.

Ich komme immer mehr zum Schluss, dass die Vorstellungen darüber in den eigenen Reihen weder homogen noch im Wissen darüber fundiert sind. 

@wichtelprinz
Vielleicht kann die Mehrheit einfach nicht verstehen warum die Werte die sich bewährt haben einfach opfern möchtest. Wenn Du so unzufrieden, bei dir ist es ja die Schweiz ...., bist, warum wanderst Du da nicht in ein Land aus in dem Deine Vorstellungen besser "gelebt" werden.
Warum soll sich eine Gesellschaft spontan verändern ....

@neugierchen
Richtig - es wird zwar nicht genannt welche Werte übernommen werden sollen, welche Werte sollen vorhandene Werte ersetzen/ergänzen/erweitern sondern propagandistisch auf die Brust gehauen "ich bin bereit mich zu ändern" (als wäre das ein Wettbewerb) und alle die sich nicht ändern wollen, weil die Änderung gar nicht genannt wird, sind doof.

@Realo
An Dich als Diskussionsleiter:
- welche Werte sollen aus dem Orient übernommen werden?
- welche Werte passen im Westen nicht (oder meinst Du nur DE)?
- welche Orient/Okzident Werte sollen "verschmolzen" werden?
Danke,

neugierchen schrieb:Wenn Du so unzufrieden, bei dir ist es ja die Schweiz ...., bist, warum wanderst Du da nicht in ein Land aus in dem Deine Vorstellungen besser "gelebt" werden.

Hast du dir die selbe Frage auch gestellt? Ich meine du bist ja auch nicht zufrieden und hast andere Vorstellungen wie hier was wie sein muss.

@peekaboo
Ich bin nur marginal nicht mit den Zuständen zufrieden. Im großen und ganzen gefällt mir Deutschland. Habe ja schließlich 12 Jahre aus Überzeugung diesem freien Land gedient.
Übrigens, ja auch ich habe mich in der letzten Zeit mit Abwanderungsgedanken getragen. Österreich und Schweiz sind in der engeren Wahl. Malle ist raus.

@Abahatschi
Du stellst doch die Frage einfach dem Falschen. Es gibt in Allmy zig Thread mit Leuten die Homosexuelle und oder Transgender ablehnen, solche welche die Todesstrafe wieder fordern, körperliche  Züchtigung von Kindern nicht so arg schlimm finden oder gar Vergewaltiger oder Mörder ein wenig noch foltern möchten bei der Strafe und wenn nicht ist eh alles Kuscheljustiz. Also ich würde mal all jene fragen ob sie mit den hier geltenden Werten nicht so ganz zufrieden sind.

Hier weiß doch sowieso keiner, worüber eigentlich gesprochen wird. Man nennt es Werte, Wertekanon, Leitkultur, Normen etc und definiert da fröhlich vor sich hin, schmeißt Werte, Normen, Tugenden durcheinander, jedem wie es gefällt. Vielleicht sollte erst einmal klar sein, was jeder eigentlich meint, dann kann man nämlich auch sehen, was man "fordern" kann und was nicht. Werte sind so schön abstrakt, da muß man kein Wissen über Recht und Gesetz haben, da kann man einfach so schön vor sich brabbeln, was denn so ein Wert wäre und wer den angeblich nicht einhält.

neugierchen schrieb:Ich bin nur marginal nicht mit den Zuständen zufrieden.

Hm... Den Eindruck machst du auf mich aber nicht.

neugierchen schrieb:Übrigens, ja auch ich habe mich in der letzten Zeit mit Abwanderungsgedanken getragen. Österreich und Schweiz sind in der engeren Wahl.

Gute Reise, würde dir jetzt der NPDler ...äh.. AFDler sagen. ;)

@Tussinelda
Das ist eine gute Idee .... Sich einfach an die Gesetze halten, Respekt zeigen und sich gut benehmen .... Gut benehmen, wie differenziert man das .... einfach so leben das sich niemand anders gestört fühlt .....

@peekaboo
Das liegt wohl eher an Deiner Vorstellungskraft ..... Ich bin erwachsen genug das ich weiß das ich nicht König von Deutschland bin und einen Kompromiss eingehen muss. Die Welt dreht sich zum Glück nicht um mich ....

@neugierchen
ja, nur definiert gutes Benehmen eben jeder anders.....ich habe deshalb auch nochmal editiert. Ich finde Diskussionen über Werte, die verloren gehen oder geschützt werden müssen, verlogen. Keiner kann wirklich sagen, was denn diese Werte sind, man kann aber behaupten, sie gingen verloren, durch die Migranten. Das ich nicht lache.

@Tussinelda
Na ja. Bist Du in letzter Zeit schon mal in einer deutschen Großstadt über den Bahnhofsvorplatz gegangen, liest Du Zeitung ..... Man pöbelt keine fremden Leute an, man belästigt keine Frauen, man schmeißt keinen Müll auf die Straße .... und nein, es sind noicht nur Ausländer die so etwas machen. Aber das der gegenseitige Respekt am Boden ist kann doch niemand abstreiten der vor 20 Jahren schon erwachsen in Deutschland lebte.

Tussinelda schrieb:Hier weiß doch sowieso keiner, worüber eigentlich gesprochen wird. Man nennt es Werte, Wertekanon, Leitkultur, Normen etc und definiert da fröhlich vor sich hin, schmeißt Werte, Normen, Tugenden durcheinander, jedem wie es gefällt. Vielleicht sollte erst einmal klar sein, was jeder eigentlich meint, dann kann man nämlich auch sehen, was man "fordern" kann und was nicht. Werte sind so schön abstrakt, da muß man kein Wissen über Recht und Gesetz haben, da kann man einfach so schön vor sich brabbeln, was denn so ein Wert wäre und wer den angeblich nicht einhält.

Sehe ich auch so. Erinnert mich an die ganzen Wahlplakate mit "Sozialer Gerechtigkeit". Klingt alles super, aber was genau ist denn nun damit gemeint? :D

Generell werden, sobald Werte und Normen, etc. angesprochen werden, doch auch Wertungen vorgenommen und ein Vergleich zu was ziehen wir dann? Normen und Werte ganz traditionell sind alle weder falsch noch richtig, sie sind gegeben und aus der Sicht des jeweiligen kulturellen Hintergrunds auch meist berechtigt. Deswegen eine Endlosdiskussion.

@neugierchen
man pöbelt keine Leute an - gilt für beide Seiten, man belästigt keine Frauen - gilt für beide Seiten, man schmeißt keinen Müll auf die Strasse-gilt für beide Seiten und sind auch keine Werte, sondern Normen. Wenn jetzt noch Respekt einfliesst, wird es ja noch lustiger, wer hat denn wem Respekt zu zollen? Und wie?

neugierchen schrieb:Aber das der gegenseitige Respekt am Boden ist kann doch niemand abstreiten der vor 20 Jahren schon erwachsen in Deutschland lebte.

Naja, respektvollen Handeln gegenüber seinen Mitmenschen und der Umwelt ist etwas, dass zwar dazugehören sollte, es jedoch auch in gewissem Maße selbst entschieden werden kann.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Gefühl habe, durch die neuen Medien, etc. haben zumindest die jüngeren Generationen eher dazugewonnen, als dass es schlimmer geworden ist.
Was sich allerdings ändert sind Milieus. Respektlose Menschen gab es schon immer! Nur wechseln auch diese ihren Standpunkt.

@Tussinelda
Ich kann mich nicht erinnern das vor 20 Jahren schon oft Polizisten oder Sanitäter angespuckt worden .... Wann bist Du das letzte Mal abends auf einem großen Bahnhof gewesen. Vielleicht gibt es ja noch mehrere hier die einen Unterschied zu dem Deutschland vor 20 Jahren feststelle ... Und nein, früher war nicht alles besser, aber der Werte Normenverfall ist schon zu bemerken. Und nein es sind nicht nur Ausländer die sich so verhalten. Mit Prozentzahlen bin ich vorsichtig. Aber Jugendgangs die randalierend durch die Straßen ziehen ... Rechte sind dort nicht so unterwegs wo ich öfters bin. Wie es abends in Sachsen ist kann ich auch nicht sagen, dort bin ich zu selten.

Wobei ich ausdrücklich sagen möchte das sich viele hier lebende integrierte Ausländer sehr vorbildlich verhalten und auch die Kinder ... es sind in beiden Gruppen die sozialen Unterschichten und die gilt es zu separieren.