Es wird immer kurioser:
Jutta Dittfuhrt bekam keine Akkreditierung für die Buchmesse.
https://www.fr.de/politik/buchmesse-boersenverein-jutta-ditfurth-presse-nazis-jungeuropa-verlag-rechte-rechtsextreme-frankfurt-91067145.htmlZur Person
Jutta Ditfurth ist Politikerin und Aktivistin für Feminismus, Ökosozialismus und Antirassismus. Als Journalistin und Autorin von politisch engagierter Sachliteratur und Belletristik ist sie auch publizistisch tätig.
Die Gründe werden nicht genannt, Sie selbst hält sich zurück mit Mutmaßungen.
Der Punkt der Meinungsfreiheit wird auch hier thematisiert:
Wie sehen Sie das Argument, es handele sich um Meinungsfreiheit, weshalb in diesem Jahr ein rechter Verlag wieder Präsenz bekommt?
Faschismus, Rassismus und Antisemitismus sind keine Meinungen, sondern Verbrechen. Die Erklärungen der Buchmesse und des Börsenvereins sind intellektuell unterkomplex. Es fliegen die Hufeisen, etwa „Extremismus“ sei das Problem und nicht Rechtsextremismus. Und dann dieses tumbe Scheinargument, die Buchmesse habe nicht das Recht Verlage zu verbieten. Als ob es darum ginge! Die Buchmesse hat Hausrecht und ist frei darin, Verlage einzuladen oder eben nicht. Die Buchmesse sagt in einer Erklärung: „Wir müssen das aushalten.“. Wer ist „wir“? Privilegierte weiße Angehörige der oberen Mittelschicht? Die Buchmesse behauptet, sie sei für „toleranten und respektvollen Umgang“ liefert aber Autor:innen of colour, Antifa-Menschen und andere Minderheiten den Schmähungen und eventuellen physischen Angriffen von Nazis aus. Auf einer Buchmesse! Das Resultat: „Diversität“ a la Buchmesse Frankfurt schließt Nazis ein und Schwarze Schriftsteller:innen aus.
Immernoch schwierig für mich.
Auf der einen Seite gibt es die verfassungsrechtlich festgehaltene Meinungsfreiheit.
Gäbe es eine rechtliche Handhabe (Extremismus etc) dann würden die in Rede stehenden Verlage ja ohnehin nicht publizieren dürfen.
Möchte man den Verlag von der Buchmesse ausschließen, müsste man sich auch gegen das GG aussprechen.
Den Verweis auf das Hausrecht kann also nur als Auftrag verstanden werden, sich ohne Berücksichtigung des GG eine Ausstellerschaft nach Gutdünken zu schaffen.
Auf der anderen Seite die reale Gefahr für Publizisten wie Kuhnke (aka QuattroMilf) die man auf keinen Fall unberücksichtigt lassen kann.
Leider habe ich nichts zu einem Sicherheitskonzept für besonders gefährdete Besucher gefunden.