Rassismus

Groucho schrieb:Ebenso schockierend ist, dass es 2019 noch solche Schulbücher auf dem Markt gibt.
Dass Lehrer die benutzen... Unfassbar.

Und vorallem dass all die Jahre den Lehrern, die das ja scheinbar nach Lehrplan beschult haben, nicht aufgefallen zu sein scheint? Oder ist es aufgefallen und traf da genau den richtigen Nerv?
Beides ist schlimm, Szenario 2 wäre aber gravierender - obwohl nein, wenn Lehrer so dumm sind und das weitervermitteln an Schüler. Nein, ich finde doch beides schlimm - Ausreden kann es da keine geben, die mich besänftigen könnten.

Groucho schrieb:Übrigens, falls sich jemand über meinen mittlerweile gelöschten Musik-Video Post gewundert hat: Der war natürlich für einen anderen Thread bestimmt und ist hier nur versehentlich gelandet.

Passiert ^^

Man kann in Deutschland einfach nicht über Rassismus diskutieren oder Rassismus erwähnen ohne das gleich ein Aufschrei erfolgt und jeder alles von sich weist.....was wahrscheinlich auch ein Grund ist, warum die Lehrer ein total veraltetes Schulbuch nicht kritisiert haben, da es ja erstens seit 1999 verwendet wurde, obwohl da ja schon klar gewesen sein dürfte, dass es keine Menschenrassen gibt, es da aber noch egaler war, als es das heute ist. Da aber Menschenrassen ja sowieso erst seit 2004 kein Teil des Lehrplans mehr sind, muss einen überhaupt nix wundern. Auch nicht, dass der einzige Einwand ist, dass es seit 2017 ja eine Zulassungsfreiheit für alle Druckwerke gibt. *kotzwürg*

Ist das Gleiche hier, wo Rassismus innerhalb der Polizei angesprochen wird und dies nicht als Ansatz gesehen wird, ein offenkundiges Problem zu diskutieren, zu benennen, zu bekämpfen, nein, es wird einfach weit von sich gewiesen. So wird das nie was.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/polizei-gewerkschaften-zur-rassismus-debatte-viele-sind-stinksauer-auf-esken-a-381f22d7-628f-4b4d-8c1e-236967a9ee1d

Polizeigewerkschaften zur Rassismus-Debatte
"Viele sind stinksauer auf Esken"
SPD-Chefin Saskia Esken hat mit ihrer Aussage über die Polizei auch die Beamtinnen und Beamten verärgert. Interessenvertreter der Polizei weisen die Vorwürfe scharf zurück.

Schliesslich darf man das Ansehen der Polizei keinesfalls schädigen, das machen die lieber selbst.

https://www.sueddeutsche.de/politik/rassismus-polizeigewalt-deutschland-1.4930521

Wer kennt noch Aamir Ageeb, Achidi John und Oury Jalloh? Sie eint ein Schicksal, sie starben im Gewahrsam deutscher Behörden. Bei allem Wandel in Justiz und Polizei - auch hierzulande ist unterschwelliger, mitunter offener Rassismus ein Problem.

Ist es eigentlich üblich, dass so alte Schulbücher immer noch verwendet werden, auch wenn es diese längst nicht mehr zu kaufen gibt?
Es gibt doch jedes Jahr Schulbuchlisten und mitunter ist es äußerst nervig und kostenaufwendig, wenn man ständig neu kaufen muss.
Über 20 Jahre alte Bücher sind aber doch eher ungewöhnlich? Da war ja noch alte Rechtschreibung, noch kein Euro etc
Ob die überhaupt noch in Schulen verwendet werden dürfen?

@Tussinelda
Was die Polizei angeht, gibt es dort, genauso wie überall, auch Menschen, die gewalttätig, rassistisch oder sonstwas sind. Das ist schlimm und muss geahndet werden. Zu meiner Bundeswehrzeit wären so Leute rausgeflogen, wenn es rauskommt.
Dennoch kann man die Polizei in Deutschland nicht mit der in den USA vergleichen. Allein Ausbildung etc sind schon komplett anders. Überhaupt kann man Deutschland nicht mit den USA vergleichen. Dieser SPD Vorsitzenden geht es nur um populistische und pauschale Diskreditierung der Polizei und darum, sich auf einen Zug mit draufzusetzen.
Die Schelte aus den eigenen Reihen kam ja umgehend.
Gerade bei Polizei und Bundeswehr hat die SPD viele Wähler verloren und sich jetzt auch noch mit Gewerkschaften wie der IG Metall und der Polizei anzulegen, ist nicht klug.

@abberline
Wie alt Schulbücher im Durchschnitt sind hat eher nix mit dem Thema hier zu tun
Institutioneller Rassismus schon und der existiert ganz unabhängig von den USA hier und auch bei der Polizei. Das anzusprechen ist nur ehrlich, es von sich zu weisen eher dumm, denn ignorant und gefährlich. Rassismus muss thematisiert und nicht tabuisiert werden

@Tussinelda
Es gibt aber keinen "institutionellen" Rassismus in Deutschland. Es gibt überall in der Gesellschaft einzelne Rassisten, aber nicht institutionell. Du scheinst wenig Vertrauen in unsere Polizisten zu gaben, dabei macht die überwältigende Mehrheit einen tollen Job und ich zieh den Hut. Den zieh ich aber nicht vor Populisten wie der SPD Vorsitzenden.
Ich hoffe halt, dass die Partei irgendwann wieder normal wird.

abberline schrieb:Zu meiner Bundeswehrzeit wären so Leute rausgeflogen, wenn es rauskommt.

Ich weiß ja nicht, wann du da warst. Aber als ich da war (Panzergrenadier//1988), gab es einige Vorfälle, die schön "vertuscht" wurden. (Vertuscht bedeutet in diesem Fall, dass die Sache in der Kompanie geblieben ist und nicht an höhere Ebenen weiter getragen wurde. Hier geht es um Nazi-Parolen, Rassismus war sowieso normal).

Streuselchen schrieb:Beides ist schlimm, Szenario 2 wäre aber gravierender - obwohl nein, wenn Lehrer so dumm sind und das weitervermitteln an Schüler. Nein, ich finde doch beides schlimm - Ausreden kann es da keine geben, die mich besänftigen könnten.

Sehe ich genau so.
Jemand der Rassismus nicht als solchen erkennt, darf Kinder unterrichten?

abberline schrieb:Du scheinst wenig Vertrauen in unsere Polizisten zu gaben, dabei macht die überwältigende Mehrheit einen tollen Job und ich zieh den Hut. Den zieh ich aber nicht vor Populisten wie der SPD Vorsitzenden.
Ich hoffe halt, dass die Partei irgendwann wieder normal wird.

Das ist doch jetzt Quatsch.
Es geht doch dabei gsrnicht um die Arbeit der Polizei im Allgemeinen sondern darum dass es auch da Rassismus gibt und dieser einfach totgeschwiegen wird unter dem Deckmantel "Wir sind die Polizei und müssen uns sowas nicht anhören"
Doch, wenn es so ist, muss man es sich anhören.

Groucho schrieb:Sehe ich genau so.
Jemand der Rassismus nicht als solchen erkennt, darf Kinder unterrichten?

Eben.
Gleiches kann man dann auch auf die Polizei übertragen. Beamte die Rassismus nicht als solchen erkennen sollen Opfer dessen schützen können?

Darf halt einfach nicht sein! Beim einen sowie beim anderen nicht und wenn man die Debatten nicht ehrlich führen kann, weil alle immer unschuldig die Hände in die Luft reissen und von nichts gewusst haben wollen, dann kanns keinen Lösungsansatz dafür geben, wie man es zukünftig besser machen könnte.
Und dieses Verweigern von Einsicht und die fehlende Offenheit gegenüber eines Dialoges darüber, macht mich wütend und traurig.

@Groucho
Ab Anfang 90er und mir ist genau ein Fall bekannt, der sich auf einem Nato Stützpunkt abgespielt hat. Da waren zwei (von über 1000 Soldaten) dran beteiligt und es hagelte Sanktionen.
Und Rassismus war bei uns nicht normal, da die Truppe zeitweise international besetzt war und wir zb auch zwei schwarze Ausbilder für manche Teilbereiche hatten. Ich zumindest hatte die beiden, es gab natürlich noch mehr Kameraden aus unterschiedlichen Nationen.

abberline schrieb:Ab Anfang 90er und mir ist genau ein Fall bekannt, der sich auf einem Nato Stützpunkt abgespielt hat. Da waren zwei (von über 1000 Soldaten) dran beteiligt und es hagelte Sanktionen.
Und Rassismus war bei uns nicht normal, da die Truppe zeitweise international besetzt war und wir zb auch zwei schwarze Ausbilder für manche Teilbereiche hatten.

Tja, ist jetzt die Frage, wessen Erfahrungen eher repräsentativ sind....

Das ist halt das Problem mit den persönlichen Anekdoten....

@Groucho
Darum geht es gar nicht. Fakt ist, dass die überwältigende Mehrheit der Kameraden einen tollen Job machen und die Köpfe für uns hinhalten.
Oft klingt es hier so, als sei die Hälfte der Truppe von Nazis durchsetzt. Huch ein KSKler und seine drei Freunde. Von den 1.000 anderen spricht dann keiner.

abberline schrieb:Oft klingt es hier so, als sei die Hälfte der Truppe von Nazis durchsetzt.

Nein!
Es geht darum, dass nicht alle so sind!
Hast Du denn https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/213691/warum-ist-es-so-schwer-von-rassismus-zu-sprechen gelesen?
Je öfter ich es lese, desto mehr Bestätigung finde ich darin!
Ich hatte Dir sogar das, was ich für am Wichtigsten halte zitiert!

Streuselchen schrieb:Darf halt einfach nicht sein! Beim einen sowie beim anderen nicht und wenn man die Debatten nicht ehrlich führen kann, weil alle immer unschuldig die Hände in die Luft reissen und von nichts gewusst haben wollen, dann kanns keinen Lösungsansatz dafür geben, wie man es zukünftig besser machen könnte.
Und dieses Verweigern von Einsicht und die fehlende Offenheit gegenüber eines Dialoges darüber, macht mich wütend und traurig.

Rassimus kann eben nur dann gedeihen, wenn weggeschaut wird, negiert wird, kleingeredet und geleugnet wird. Das ist er schlimmste Nährboden für diese üble Saat. Die Steigbügelhalter durch wegschauen.

abberline schrieb:Darum geht es gar nicht. Fakt ist, dass die überwältigende Mehrheit der Kameraden einen tollen Job machen und die Köpfe für uns hinhalten.
Oft klingt es hier so, als sei die Hälfte der Truppe von Nazis durchsetzt. Huch ein KSKler und seine drei Freunde. Von den 1.000 anderen spricht dann keiner.

Doch aber dürfen die 4, die nicht in Ordnung sind, nicht angesprochen werden damit man die zukünftig klar abgrenzen kann, von denen, die ihren Job eben großartig machen?
Warum sollen die unbenannt bleiben?

tudirnix schrieb:Rassimus kann eben nur dann gedeihen, wenn weggeschaut wird, negiert wird, kleingeredet und geleugnet wird. Das ist er schlimmste Nährboden für diese üble Saat. Die Steigbügelhalter durch wegschauen.

Meine absolute Zustimmung.
Und jede rassistische Einzelperson hat mMn thematisiert zu werden - da ist niemand "unwichtig" genug.
Und wenn es einer von 100.000 ist - wenn der rassistischen Müll äußert, muss dazu Stellung bezogen werden dürfen.

abberline schrieb:Darum geht es gar nicht.

Doch genau darum geht es.

abberline schrieb:Fakt ist, dass die überwältigende Mehrheit der Kameraden einen tollen Job machen und die Köpfe für uns hinhalten.

Selbst die Nazis und Rassisten in der Armee halten den Kopf für uns hin.
Und nun?

abberline schrieb:Oft klingt es hier so, als sei die Hälfte der Truppe von Nazis durchsetzt. Huch ein KSKler und seine drei Freunde. Von den 1.000 anderen spricht dann keiner.

Stell dir vor, du hast einen Platten bei deinem Auto.
Kümmerst du dich dann um den kaputten Reifen, oder um die drei heilen Reifen?

@Streuselchen
Das wird ja auch gemacht und die fliegen vermutlich raus.
In manchen Medien wird es aber latent so dargestellt, als gäbe es richtige Unterwanderungen im grossen Stil. Und da kann ich nur den Kopf schütteln.
Ich wäre sowieso für die Wiedereinführung von Wehrpflicht und Zivildienst. Dann wär die Truppe auch wieder mehr Spiegelbild der Gesellschaft.
Ausserdem würden dann einige zum ersten Mal Unterricht in Sachen Staatskunde, Demokratie etc bekommen... und ein wenig Ordnung lernen..

Streuselchen schrieb:Ebenso schockierend ist, dass es 2019 noch solche Schulbücher auf dem Markt gibt.
Dass Lehrer die benutzen... Unfassbar.

Ist aber auch nur das Wort "Rasse" das Problem, wenn die stattdessen Phänotyp schreiben und dann die verschiedenen Phänotypen der Menschen durchnehmen das passt alles wieder.

@frivol
Bis wann wurde der Begriff Rasse denn in Schulbüchern verwendet? Ich hab das auch noch gelernt, also in den 80ern war das zumindest noch normal. Trotzdem wurde niemand zum Rassisten.
Ich hab auch hier im Forum das erste Mal gehört, dass man das heute nicht mehr sagt. Ist ja auch ok.
Ich glaub aber, die meisten Leute Ü 30 oder Ü40 wissen gar nicht, dass man das nicht mehr sagen soll.