Rassismus

Tussinelda schrieb:warum dann aber die Apotheken nicht so (St. Mauritius Apotheke) genannt werden, konnte mir hier niemand beantworten.

Warum schreibst Du nicht einmal die diversen Inhaber an? Dann bist Du nicht auf Mutmaßungen von Usern angewiesen. Halte ich für die sinnvollste Idee.
Vielleicht finden sie Deine Idee toll. Wenn Du Dich dann noch an den Kosten der Leuchtreklame beteiligst, Werbemaßnahmen finanzierst könnten Sie Dich richtig toll finden. Vielleicht.

Tussinelda schrieb:wer spricht denn hier darüber, wie man seine Freunde bezeichnet? Niemand. Es geht um die Bezeichnung "Mohr" und "Neger", die für Schwarze Menschen verwendet werden, angeblich nicht rassistisch sind, weshalb man ruhig diese Bezeichnungen im Stadtbild belassen sollte, zum Beispiel als Apotheken- oder Strassennamen. Im aktuellen fall Apothekennamen. Begründet wird dies damit, dass damit der Heilige Mauritius gemeint sei, warum dann aber die Apotheken nicht so (St. Mauritius Apotheke) genannt werden, konnte mir hier niemand beantworten.

Naja, das habe ich unter Stammtisch verstanden.

Ich hab kein Problem damit, Straßennahmen zu ändern, finde aber auch nicht, dass Begriffe wie Negerkuss zwangsläufig rassistisch sein müssen.
Das ist wie bei den meisten fragen eine rein pragmatische sache. Manche Leute stört es, andere stört es nicht.

Da die leute, die sich nicht gestört fühlen, auch eigentlich nicht wirklich durch eine namensänderung beeinträchtigt sind, macht die namensänderung sinn.
Ein drama finde ich es aber auch nicht, wenn jemand den alten namen noch verwendet.

neugierchen schrieb:Wenn Du Dich dann noch an den Kosten der Leuchtreklame beteiligst, Werbemaßnahmen finanzierst könnten Sie Dich richtig toll finden.

Das Problem ist die Zulassung - das kostet (Umbenennen ist ein Akt).

@Tussinelda
In Deinem Heimatort ist eine, Alt Eschersheim 63, die Geschäftsführerin heißt Karin Schweizer. Die freut sich sicherlich über Deinen Vorschlag, allerdings hatte die Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung mit diesem Vorschlag keinen Erfolg.

Abahatschi schrieb:Das Problem ist die Zulassung - das kostet (Umbenennen ist ein Akt).

Ist doch für die gute Sache

Überhaupt die Frage:

WAs ist das Problem an einer Umbenennung oder Änderung des Stadtwappens?
Stadtwappen sind eigentlich sachen, die die bewohner der stadt heutzutage nichtmal mehr so genau identifizieren würdne, und straßennamen ändern sollte eigentlich auch nichts emotionales sein.

Lediglich ist es eine nette geste gegenüber den Menschen, die sich durch sowas beeinträchtigt fühlen.

Die nächste Logostreichung:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/cleveland-indians-verzichten-auf-chief-wahoo-logo-a-1190475.html

Während der Playoff-Halbfinalserie zwischen den Cleveland Indians und Toronto Blue Jays im Jahr 2016 hatte ein kanadischer Aktivist versucht, die Verwendung des Logos auf kanadischem Gebiet per Gericht verbieten zu lassen. Das Gericht wies die Klage zurück. Cleveland hatte bereits im Jahr 2014 damit begonnen das "Chief Wahoo" Logo nach und nach durch ein großgeschriebenes "C" zu ersetzen.

Die Darstellung nur einer Feder wurde auch als problematisch angesehen:
Wikipedia: Cleveland Indians name and logo controversy

@Tussinelda
Übrigens, über 80 Prozent fanden das diese Debatte übertrieben ist. Zeigt für mich eine eindeutige Tendenz.

https://rtlnext.rtl.de/cms/rassismus-debatte-um-frankfurter-mohren-apotheken-jetzt-spricht-die-inhaberin-4141341.html (Archiv-Version vom 05.02.2018)

Ich glaube wir haben wirklich wichtigere Probleme als den Namen einiger Apotheken, wie bekommen wir die Rechten in den Griff, wie die Konflikte Türken gegen Kurden, Serben gegen Kroaten, Araber gegen Juden.

Das sollten hier Themen sein, meine bescheidene Meinung.

shionoro schrieb:Überhaupt die Frage:

WAs ist das Problem an einer Umbenennung oder Änderung des Stadtwappens?
Stadtwappen sind eigentlich sachen, die die bewohner der stadt heutzutage nichtmal mehr so genau identifizieren würdne,

In Coburg, der Stadt, die den "Coburger Mohr" als Stadtwappen hat, dürfte das mehr als auffallen. Müssten dort doch fast alle Gullideckel ausgetauscht werden.
http://www.coburg.de/portaldata/2/Moduledata/2480/sv_4465_1_1.jpg (Archiv-Version vom 08.06.2017)

@neugierchen
Warum ich hier diskutiere mag daran liegen, dass dies hier ein Diskussionsforum ist und es hier NICHTS zur Sache tut, was ich außerhalb dieses Forums tun könnte, würde oder Deiner Meinung nach sollte.
Ich habe weder die Diskussion über diese Bezeichnungen hier angefangen, noch ausgeführt, dass die Bezeichnung „Mohr“ auf den Heiligen Mauritius zurückzuführen sein soll. Die, die dies behaupten, sollten daher doch wohl in der Lage sein, mir zu erklären, warum die Apotheken dann nicht auch so genannt werden (können).
Du kannst gerne wichtigere Probleme angehen, was ich mache oder Betroffene, kannst Du getrost mir und den Betroffenen überlassen, da steht Dir kein Urteil zu.

emz schrieb:In Coburg, der Stadt, die den "Coburger Mohr" als Stadtwappen hat, dürfte das mehr als auffallen. Müssten dort doch fast alle Gullideckel ausgetauscht werden.

Werden sie nach uns nach sowieso. Würde reichen, wenn man ein bisschen guten Willen zeigt, das Stadtwappen ändert und damit hat es sich.

Davon abgesehen finde ich es aber auch nicht problematisch, ihn drinzulassen.
In diesem Fall steht ja auch kein rassismus hinter dem Wappenträger, sondern eher im Gegenteil eine Schutzpatroneigenschaft.

shionoro schrieb:In diesem Fall steht ja auch kein rassismus hinter dem Wappenträger, sondern eher im Gegenteil eine Schutzpatroneigenschaft.

Also ist der Coburger Mohr ein Schutzpatron und der Mohr der Apotheken nicht. Muss ich aber jetzt nicht erkennen, worin da der Unterschied zu finden ist.

shionoro schrieb:Werden sie nach uns nach sowieso.

Hast du da eine Quelle dazu, dass die Gullideckel nach und nach sowieso ausgetauscht werden?

@emz

Naja, glaubst du Gullideckel halten ewig?

Die Frage ist wie gesagt immer sowohl eine des Aufwandes, als auch der Nutzens.

Ich glaub nicht, dass sich unheimlich viele Schwarze von der 'Mohrenapotheke' gestört fühlen, aber soweit ich das verstanden hab würde es viel Aufwand und Kosten bedeuten, den Namen zu ändern (weil er in ein Denkmalgeschütztes Haus eingemeißelt ist).

Etwas anderes ist es aber bei neuausgaben z.b. von pippi langstrumpf, da kann man recht leicht das eine Wort ändern.

shionoro schrieb: aber soweit ich das verstanden hab würde es viel Aufwand und Kosten bedeuten, den Namen zu ändern (weil er in ein Denkmalgeschütztes Haus eingemeißelt ist).

Da werden Gelder kaum was helfen, das Haus steht unter Denkmalschutz, glaube nicht, dass sich die zuständigen Behörden schmieren lassen und Veränderungen an der Fassade zulassen.

Die Kanaldeckel in unserer Straße liegen, seit sie angelegt wurde, das war 1985. So wie es aussieht, bleiben die auch noch.

@emz

Denkmalschutz heißt nicht, dass man nichts daran ändern darf.

shionoro schrieb:Denkmalschutz heißt nicht, dass man nichts daran ändern darf.

Sobald die Fassade denkmalgeschützt ist wirst Du mit Sicherheit keinerlei Änderungen vornehmen lassen dürfen. Selbst die Farbe wird anhand Farbanalysen der Herstellungszeit von der Denkmalbehörde vorgeschrieben ....

Keine Chance, zum Glück.

Ausnahmen wirst Du mit ganz viel Glück erhaschen können wenn es wirtschaftlich sonst nicht nutzbar ist. In der Realität nur wenn ein total verfallenes Denkmal saniert wird. Dann Aber dann brauchst Du Zeit und ein ganz langen Atem.

Kannst gerne selbst googeln, aber mein Steckenpferd sind Jugendstilensembles, steuerlich absetzbar und wunderschön. Daher kenne ich mich in dem Metier wirklich aus.

@neugierchen

Das kommt aber durchaus auf das Bundesland an. Ich wohne in einem Denkmalgeschützten Haus, da kann man durchaus ne Menge machen wenn man nett fragt.

Es ist z.b. durchaus möglich, dass ein Denkmalgeschütztes Haus zwar irgendwann mal eine Gravur in der Hausfassade hatte, diese aber nicht den maßgeblichen Charakter des Hauses bestimmt (z.b. weil sie später hinzugefügt wurde) und geändert werden darf.

Das wird in diesem Fall wohl so sein, weil die Inhaberin davon sprach, dass es die Kosten und der Aufwand sind, der sie abschreckt, nicht ein Verbot.

shionoro schrieb:Das wird in diesem Fall wohl so sein, weil die Inhaberin davon sprach, dass es die Kosten und der Aufwand sind, der sie abschreckt, nicht ein Verbot.

Welcher Fall denn konkret?

Ich bin nun auch in allen Bundesländern unterwegs, aber das man eine Sandsteingravur entfernen dürfte das wäre mir neu. Ich kenne nur den umgekehrten Fall. Wiederherstellung einer in der NS Zeit entfernten.

@shionoro
Hier mal ein Bild

Der Denkmalschutz wollte es genau so ... keine Chance nur eine Nuance abzuwandeln

shionoro schrieb:Denkmalschutz heißt nicht, dass man nichts daran ändern darf.

Auch ich kenn mich ein bisschen aus, @neugierchen, denn mein Vater war Stadtheimatpfleger. Deshalb kann ich dir nur zustimmen. Gerade was Außenfassenaden anbelangt, da ist man sehr kleinlich.

Das ist ja der Sinn des Denkmalschutzes, dass man eben nichts ändern darf, weil es geschützt ist.
So wie beim Urheberrechtsschutz oder Patentschutz.

Auch im Logo der Friedberger Hofapotheke zum Mohren ist ein schwarzes Männchen mit einem Medizinstab und Heilkräuterfläschchen abgebildet. „Ich bin noch nie darauf gekommen, dass es die Gefühle von Menschen verletzen könnte“, so Podszus. „Im Gegenteil. Er ist der absolute Sympathieträger.“

Gegründet wurde sie allerdings bereits 1621 als Mohren-Apotheke. 1892 wurde sie durch Großherzog Ernst Ludwig zur Hofapotheke ernannt. Damit hatte der damalige Inhaber Wilhelm Georgi das Privileg erhalten, den Hof zu beliefern. „Seitdem heißt sie Hofapotheke zum Mohren“, erzählt Podszus.


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Aus Frankfurt, der Apotheker lehnt es ab

Der Apotheker lehnt es ab, seine Apotheke umzubenennen, zumal sie sich in einem denkmalgeschützten Haus befindet. Der Schriftzug „zum Mohren“, der in die Fassade eingemeißelt ist, lässt sich nicht ohne Weiteres entfernen.

https://m.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/mohren-apothekerin-startet-unterschriftenaktion-hofapotheke-zum-mohren/

Denn auch die Kunden der Apotheke haben kein Verständnis für die aktuelle „Mohren“-Debatte.

Ich halte es für wirklich abgefahren. Wenn es wirklich Dunkelhäutige wären die sich beschweren, dann wäre es noch nachvollziehbar, aber dem ist ja nicht so. Es wird von Betroffenheitsschlümpfen zum Thema gemacht.