Rassismus

@Optimist
Ob mir der Hass gut tut? Schwer zu sagen. Ich bin ein rebellischer Mensch und meine Gesinnung betrachte ich als Widerstand gegen bspwe Hooliganismus und Rassismus. Du wirst mich nie sehen, dass ich jemanden als Erster angreife, das erklärt unter anderem wieso ich zwangsweise Hooligans zu 100% nicht leiden kann. Bei Rechtsradikalen kann es tatsächlich anders aussehen und wenn jemand zwar sagt er steht hinter Rassismus aber eher überzeugbar und veränderbar ist mit dem kann ich evtl noch diskutieren und vll ihn überzeugen von da wegzukommen. Bei primitiven und aggressiven Exemplaren werde ich selber aggressiv.

@Venom

Venom schrieb:Bei primitiven und aggressiven Exemplaren werde ich selber aggressiv.

Ich kann das schon alles verstehen - auch nachvollziehen (ich neigte früher selbst dazu, genauso zu reagieren wie mein Gegenüber - also auf meine Mitmenschen zu reagieren).
Inzwischen merke ich immer mehr, das bringt nichts, außer dass sich alles hochschaukelt.
Jetzt bin ich immer mehr um Deeskalierung bemüht, selbst wenn auch dies nicht immer zum Ziel führt. Aber dann kann ich mir sagen, ich habs wenigstens versucht.

Und Menschen die mir nicht gut tun oder nerven, die meide ich halt möglichst und versuche sie weitestgehend zu ignorieren. Ansonsten würde ich mich das ja fertig machen (das meinte ich auch, ob dir der Hass gut tut...)

Optimist schrieb:Jemand der ein gesundes Selbstbewusstsein (kein übersteigertes) hat, hats doch gar nicht nötig sich besser zu machen als er ist, bzw. sich über Andere zu stellen

Nötig vielleicht nicht. Aber vielleicht macht es ihm Spaß, andere zu schikanieren. Und eine rassistsiche Einstellung gegenüber seinen Opfern, die vermutlich von seinen Kumpanen geteilt wird, hilft ihm dabei, sich dafür zu rechtfertigen. Denn für viele Menschen (auch für Nicht-Rassisten und gerade auch für viele Pädagogen/Psychologen) ist Gewalt gegen andere sehr oft entschuldbar, wenn man nur eine Ausrede hat. Mit Rassismus gegen das Opfer haben solche Täter ihre Ausrede. Und sei es die, andere denken zu lassen, sie hätten nicht genug Selbstbewusstsein.
Es geht aber vielen nur um Spaß an der Freud. Was natürlich selbst der brutalste Schläger nicht offen zugeben wird. Aber ein Satz wie "Der ist an mir vorbeigegangen und hat mich blöd angeguckt", reicht oft schon. Mangelndes Selbstbewusstsein wird in den wenigsten Fällen das Problem (der Schläger) sein. Obwohl der Täter natürlich durch die Tat in der Achtung seiner gleichgesinnten Kumpel gestiegen sein mag, weil er so "mutig" (oder besser: skrupellos) war.

Mangelndes Selbstbewusstsein ist eher das Problem des Opfers, das keine Gelegenheit hat, ein Selbstbewusstsein zu entwickeln, weil es sich nie sicher vor Attacken fühlen kann. Aber wen interessieren schon die Gefühle des Opfers? Selbst wenn dem Opfer von der Gesellschaft moralisch Recht gegeben wird (zum Beispiel, weil es sich um eine Frau handelt, die vergewaltigt wurde), interessiert sich diese Gesellschaft nicht für das Opfer und seine Leiden persönlich, sondern nur für die Opfergruppe (zum Beispiel: Frauen, die allein einer Gruppe sexgeiler Männer ausgeliefert sind). Auf der Täterseite ist dagegen für die Gesellschaft die einzelne Person interessant, muss es im Strafprozess ja auch sein.

Sixtus66 schrieb:Wenn ich als Actionhasser einen Actionfan eine reinhaue, dann hätte ich unter den Gleichgesinnten wohl kaum Zustimmung, aber Rassismus und der verwandte Nationalismus, teilweise auch Fundamentalismus sind so organisiert und fast pseudo-regliiös aufgebaut, dass ich bei einer Straftat eine riesen Zustimmung genießen würde - Leute würden zurufen ich häts richtig gemacht usw.

Die Leute, die das bejubeln würden, sind wahrscheinlich vor allem diejenigen, die selbst gern tätlich geworden wären, sich aber (noch) nicht so trauen. Solche Leute wirst du unter Actionhassern kaum finden, denn sonst würden sie Actionfilme ja lieben. Ansonsten findest du solche Typen in fast jeder Gruppe.

@AlteTante

AlteTante schrieb:Es geht aber vielen nur um Spaß an der Freud. Was natürlich selbst der brutalste Schläger nicht offen zugeben wird

da hast du recht, diese Kategorie gibt's auch noch (hatte ich gestern gar nicht auf dem Schirm).
Das sind dann aber in meinen Augen mehr so Sadisten oder ähnliches.
Die suchen sich immer irgendwelche Vorwände, um Leute quälen zu können (physisch und psychisch)

AlteTante schrieb:Selbst wenn dem Opfer von der Gesellschaft moralisch Recht gegeben wird (zum Beispiel, weil es sich um eine Frau handelt, die vergewaltigt wurde), interessiert sich diese Gesellschaft nicht für das Opfer und seine Leiden persönlich,

das stimmt leider, oft wird sich mehr um den Täter gekümmert.

AlteTante schrieb:Auf der Täterseite ist dagegen für die Gesellschaft die einzelne Person interessant, muss es im Strafprozess ja auch sein.

klar, muss so sein. Aber daher kommt eben dann auch das Gefühl in der Bevölkerung, was man oft hört: "Täterschutz kommt vor Opferschutz"

Optimist schrieb: das stimmt leider, oft wird sich mehr um den Täter gekümmert.

Was kompletter Quatsch ist. Nur weil ein Opfer nicht durch die Öffentlichkeit geschleift wird und die angebotenen Hilfs- und Therapiemaßnahmen nicht in der Presse breit getreten werden, heisst es nicht, dass sich nach dem Wegsperren eines Täters niemand mehr um ein Opfer einer Gewalttat kümmert. Das ist ebenso ein Märchen wie das von der "Kuscheljustiz Deutschland" oder angebliche Strafminderung aufgrund einer "schweren Kindheit".

paranomal schrieb:Das ist ebenso ein Märchen wie das von der "Kuscheljustiz Deutschland" oder angebliche Strafminderung aufgrund einer "schweren Kindheit".

Manche glauben eben lieber den Märchen, die sich die “Erwachsenen“ erzählen. Das ist einfacher und angenehmer für sie, als zu prüfen, wieviel Wahrheit überhaupt an den Horror-Geschichten dran ist.
Skepsis? Bloß nicht bei Geschichten die das eingebildete Weltbild stützen. Sowas selbstschädigendes kommt gar nicht in die Tüte!

@Optimist

Optimist schrieb:Aber daher kommt eben dann auch das Gefühl in der Bevölkerung, was man oft hört: "Täterschutz kommt vor Opferschutz"

Ich wette, dass du noch nie davon gehört hast, dass die öffentliche Meinung die Dirne unter den Meinungen ist, oder?

Optimist schrieb:das stimmt leider, oft wird sich mehr um den Täter gekümmert.

Was zu belegen wäre! Aber da wird sowieso nicht ein einziger Beleg von dir kommen. Mich würde es jedenfalls wundern.

peekaboo schrieb:Manche glauben eben lieber den Märchen, die sich die “Erwachsenen“ erzählen.

Ja klar.

Mal ein Auszug aus dem Märchenbuch der KRIMINOLOGISCHE ZENTRALSTELLE e.V.

Die Hilfe für Betroffene von Straftaten rückt berechtigterweise immer mehr in
den gesellschaftlichen Fokus. Obwohl gesetzliche Änderungen zu Gunsten
von Verletzten im Strafverfahren bereits seit den 1970er-Jahren stattfinden
und, wie vielfältig in der Literatur postuliert, seit vielen Jahren auch die Wissenschaft
und die sozialpädagogische Praxis sich diesem Thema widmen,
zeigt sich auch heute noch, dass der Bedarf an Hilfe für Personen, die als Betroffene
einer Straftat Leid erfahren haben, in der Gesellschaft nicht gedeckt
ist.
http://www.krimz.de/fileadmin/dateiablage/E-Publikationen/BM-Online/bm-online1.pdf

@neugierchen
Also mehr care Theams für Betroffene von rassistischer Gewalt oder was hat das mit dem Thread zu tun?

@neugierchen

Kannst du bitte mal aus der pdf zitieren, wo erklärt wird, dass sich um die Täter mehr gekümmert wird, als um die Opfer, so wie @Optimist behauptet hat, dies so von der Bevölkerung vernommen zu haben!
Und eventuell kannst du auch noch eine aktuelle Studie verlinken, die das belegt, was Optimist behauptet.

AlteTante schrieb: ist Gewalt gegen andere sehr oft entschuldbar, wenn man nur eine Ausrede hat. Mit Rassismus gegen das Opfer haben solche Täter ihre Ausrede. Und sei es die, andere denken zu lassen, sie hätten nicht genug Selbstbewusstsein.
Es geht aber vielen nur um Spaß an der Freud.

Warum Leute rassistisch eingestellt sind, lässt sich nur schwer ergründen, und ist nicht so einfach zu erklären, falls das überhaupt möglich ist.
Ich denke, ein mögliches Motiv oder Antrieb könnte sein, das in so Menschen sehr viel Hass steckt.

peekaboo schrieb:Kannst du bitte mal aus der pdf zitieren, wo erklärt wird, dass sich um die Täter mehr gekümmert wird, als um die Opfer, so wie @Optimist behauptet hat, dies so von der Bevölkerung vernommen zu haben!

Ach selbst lesen zu anstrengend?



Von einer so guten personellen Ausstattung wie in der täterbezogenen Sozialarbeit
ist die Opferhilfe aber nach wie vor meilenweit entfernt

Optimist schrieb:Aber daher kommt eben dann auch das Gefühl in der Bevölkerung, was man oft hört: "Täterschutz kommt vor Opferschutz"

peekaboo schrieb:Ich wette, dass du noch nie davon gehört hast, dass die öffentliche Meinung die Dirne unter den Meinungen ist, oder?

Hatte ich irgendwo zum Ausdruck gebracht, dass mir das nicht klar?
Ich hatte zum Ausdruck gebracht, dass dies offensichtlich nicht allen Menschen vermutlich klar ist ("das Gefühl in der Bevölkerung" war natürlich nicht so gemeint, dass das nun wirklich auf ALLE Menschen zutrifft, aber ich nahm an, das sei selbstverständlich. Man muss sich hier wirklich immer jedes Wort genau überlegen)

Optimist schrieb:das stimmt leider, oft wird sich mehr um den Täter gekümmert.

Hattest mich doch selbst jetzt gerade auf die Dirne hingewiesen - jetzt auf einmal wieder nicht?
Wie ich das jetzt alles meine, geht aus dem folgenden Text besser hervor.

Zudem kommt das nun noch hinzu:

neugierchen schrieb:zeigt sich auch heute noch, dass der Bedarf an Hilfe für Personen, die als Betroffeneeiner Straftat Leid erfahren haben, in der Gesellschaft nicht gedecktist.
...
Von einer so guten personellen Ausstattung wie in der täterbezogenen Sozialarbeitist die Opferhilfe aber nach wie vor meilenweit entfernt

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@paranomal

AlteTante schrieb:interessiert sich diese Gesellschaft nicht für das Opfer und seine Leiden persönlich,

Optimist schrieb:das stimmt leider, oft wird sich mehr um den Täter gekümmert.

ich hatte mich hier falsch ausgedrückt, ich hatte bei "Gesellschaft" die Medien im Kopf.

Insofern - weil ich mit meiner Bemerkung die Medien gemeint hatte, hast du damit natürlich völlig recht:

paranomal schrieb:Was kompletter Quatsch ist. Nur weil ein Opfer nicht durch die Öffentlichkeit geschleift wird und die angebotenen Hilfs- und Therapiemaßnahmen nicht in der Presse breit getreten werden, heisst es nicht, dass sich nach dem Wegsperren eines Täters niemand mehr um ein Opfer einer Gewalttat kümmert.

In diesem Punkt kann ich dir nicht ganz zustimmen:

Das ist ebenso ein Märchen wie das von der "Kuscheljustiz Deutschland" oder angebliche Strafminderung aufgrund einer "schweren Kindheit".

wenn es die Strafminderung aufgrund persönlicher Hindergründe (z.B. auch Alkoholeinfluss usw.) nicht gäbe, dann bräuchte sich auch niemand vor Gericht die Lebensgeschichte oder Begleitumstände eines Täters anhören oder diese bewerten, dann würde es ausschließlich NUR um den Tathergang gehen und nichts weiter - (zumindest ist das für mich so logisch, aber vielleicht irre ich mich da jetzt auch?)

@peekaboo

peekaboo schrieb:Skepsis? Bloß nicht bei Geschichten die das eingebildete Weltbild stützen

wie recht du hast, so tickt nun mal der Mensch. Und das kann JEDEN betreffen.
und somit auch Vertreter JEDEN Weltbildes (links, rechts, mitte, radikal, religiös...)

borabora schrieb:Ich denke, ein mögliches Motiv oder Antrieb könnte es sein, das in so Menschen sehr viel Hass steckt.

Ich denke viele sind auch unzufriedenen mit sich selbst, hassen sich, sind neidisch auf andere und haben sehr wenig bis gar keine Erfahrung gesammelt, am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist Opfer zu sein, weswegen sie sich auch kaum die Mühe machen, sich in andere hineinzuversetzen, was mit denken verbunden ist.

Man muss sich nur an die eigene Nase fassen. Jeder von uns denkt und handelt rassistisch. Und dann sich selbst fragen, warum mache ich das? Dann kommt man der Lösung vielleicht schon etwas näher.

Optimist schrieb:Und das kann JEDEN betreffen.

Kann jeden treffen, muss aber nicht zwingend jeden treffen. Bei Geschichten ohne Belege und Quellen, die sich so erzählt werden, sollte man eigentlich skeptisch sein, egal ob diese das eigene Weltbild stützen oder nicht, oder siehst du das anders?

Tussinelda schrieb:Man muss sich nur an die eigene Nase fassen. Jeder von uns denkt und handelt rassistisch. Und dann sich selbst fragen, warum mache ich das?

Ich bin mir am überlegen, ob ich Deinen unverschämten Beitrag melden soll!

Langsam reicht es mir mit Dir!

Optimist schrieb:Und das kann JEDEN betreffen.

peekaboo schrieb:Kann jeden treffen, muss aber nicht zwingend jeden treffen.?

na logisch, hatte ich auch nicht behauptet.

Bei Geschichten ohne Belege und Quellen, die sich so erzählt werden , sollte man eigentlich skeptisch sein

auch logisch. Binsenweisheiten.

Tussinelda schrieb:Man muss sich nur an die eigene Nase fassen. Jeder von uns denkt und handelt rassistisch. Und dann sich selbst fragen, warum mache ich das? Dann kommt man der Lösung vielleicht schon etwas näher.

Eben. Ich denke hin und wieder auch mal rassistisch, bemerke es aber irgendwann und arbeite daran dies zu korrigieren.

Tussinelda schrieb:Und dann sich selbst fragen, warum mache ich das?

Damit scheinen aber viele so ihre Schwierigkeiten zu haben, egal ob dumm oder gebildet.

@borabora
das ist eine Tatsache, was ist daran denn unverschämt bitte? Es gibt massig Studien, Tests, etc zu dem Thema oder denkst Du, Du bist der einzige Mensch, der keinerlei rassistische Gedanken hätte oder niemals rassistisch handelt? Falls Du es bemerkt haben solltest, ich unterstelle damit niemandem, ein Rassist zu sein.

Optimist schrieb:auch logisch. Binsenweisheiten.

Komisch, du sagst dies sei logisch, glaubst aber das was man sich so erzählt. Jedenfalls hinterlässt du den Eindruck.