Zu viel Rente - darf es das geben?

@Atrox
Da sind wir einer Meinung. :)

Hätte ich ein Patentrezept, so würde ich vermutlich in der Politik beschäftigt sein und nicht hier schreiben.
Mir geht das hin- und hergetrete einfach nur auf die Nuss.
Dabei sollten doch die Politiker Lösungsansätze finden und Ideen diskutieren.
Im übrigen bekäme ich, aus Deutschland, 25€ im Monat.

Zum Glück hab ich meine sieben Sachen gepackt und habe Deutschland verlassen.
Mitgenommen habe ich die Angst vor der Altersarmut. Trotz privater Vorsorge.
Man weiß einfach nicht ob man genug vorgesorgt hat.
Die Zweifel bleiben.

@Serpens

Wie könnte denn deiner Meinung nach so ein provisorisches Patentrezept aussehen?Frag nur aus Interesse.

@Vymaanika

Ein provisorisches Patentrezept ist keine gute Lösung mMn.
Dann lieber gleich eine richtige Lösung.

Eine Idee habe ich leider auch nicht, weshalb ich bis jetzt den Thread als stille Mitleserin verfolgte.
Was ich auch schrieb.
Vielleicht kam mein Text auch falsch rüber.
Ich hoffe man kreidet mir das jetzt nicht an, weil ich mich über eine Aussage geärgert habe.

@Serpens
Versteh mich nicht falsch, ich bin froh für jeden Menschen der so einen Job gut macht! Ich finde auch das einige Jobs besser bezahlt sein müssten die im Niedriglohnsektor liegen!
Ich trete auch niemanden der seinen Job gut und gerne macht!
Aber Leute die rumheulen es ist alles so kacke, ihr Leben ist kacke weil sie keinen guten Job haben obwohl sie es ändern könnten oder von anfang an anders hätten machen können nerven mich.
Eine Lehrerin in meiner Ausbildung hat mich sehr beeindruckt. Sie hat einen Hauptschulabschluss gehabt, eine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht, Abendschule besucht realschule und Abi nachgemacht, Medizin studiert, ne eigene Praxis und ist nebenbei Lehrerin für Gesundheits Berufe.
Finanziell und familiär keine Unterstützung.
Sag mir noch mal man kann aus seinem Leben nichts machen wenn man das denn wirklich möchte!

@Serpens

Ich finde, dass es eine Minimumrente geben müsste, die quasi Wohnung und Lebensunterhalt(Essen, Krankebversicherung etc.) einschließt.Ich bekomme den lächerlichen Satz von 31, wenn ich heute in Rente gehen würde, obwohl ich recht viel gebuckelt habe.Da ich aber eine Schwerstbehinderung aufweisen kann, hab ne Psychose und eine Angststörung, bekomme ich ne Mindesterwerbsminderungsrente von 300 Ocken, also muss ich zusätzlich aufstocken beim Amt.

Aber mal abgesehen davon..es sollte eine Rente geben vergleichbar des Modells in Österreich, glaub 1000 Euro..damit könnte man sich eine kleine Wohnung finanzieren und den Lebensunterhalt bestreiten..ich frag mich nur immer, wenn Östereich das schafft, warum dann Deutschland nicht.Das werden wir auch nicht mehr erleben..die Jamaikakoalition hat jetzt schon Schnappatmung und bis wir eine Koalition haben, die regierungsfähig ist, dann wird die auch eine schwarze Ampel sein.Es wird sich nichts ändern, shame on Germany.

Und mit dem nach unten treten gebe ich dir recht, das Problem sitzt nicht unten, noch rechts, links, es sitzt tatsächlich oben, mögen mich dafür Lobbyisten verbrennen.

@Dr.AllmyCoR3
@Vymaanika

Danke für die Antworten.
Sehr interessant zu lesen. Ich muss aber erstmal los und meinen Mann aus seiner Fortbildung abholen.
Wenns euch nicht stört, dann würde ich gerne morgen Früh darauf Antworten.

@Serpens

Überhaupt kein Thema. :)

@Serpens
Kein Problem, muss jetzt schlafen, halb fünf geht der Wecker ihr lieben.
Naja muss nicht aber heute war es sauber anstrengend :'D Mama ist platt :'D vill erhalte ich im Schlaf die Erleuchtung darüber wie man ein faires System aufbauen kann

@Atrox

Dein Plan mehr Fokus auf die Individuelle Vorsorge zu richten finde ich durchaus richtig. Natürlich muss es eine Grundsicherung geben, für jene die nicht genug verdienen um vorsorgen zu können. Aber wer gut verdient sollte auch was davon haben.

Vymaanika schrieb:Und mit dem nach unten treten gebe ich dir recht, das Problem sitzt nicht unten, noch rechts, links, es sitzt tatsächlich oben, mögen mich dafür Lobbyisten verbrennen.

Darf man auch anderer Meinung sein, wenn man kein Lobbyist ist? Zufälligerweise ist „oben“ nämlich recht wichtig, um „unten“ zu finanzieren. Nennt sich Sozialstaat und wurde hier schon durchgekaut.

Ich finde diese typisch deutsche Mentalität ja immer putzig. Hier sitzen die Probleme immer auf der Gehaltsstufe, die zu einem selbst höher ist. Auch wenn die USA nicht die ausgeprägteste Kultur nach europäischen Maßstäben hat, sind uns die Amis in puncto Neidkuktur sehr weit voraus. 

@Dr.AllmyCoR3
@Vymaanika

Guten Morgen,
leider hatte auch ich in der Nacht keine Erleuchtung in Sachen faires Rentensystem.
Wobei ich aber auch denke, dass wer viel gearbeitet hat, eben auch eine entsprechende Rente bekommen sollte.
Wie gesagt, ich neide das Niemanden. Im Gegenteil.

Das öst. Modell ist durchaus ganz interessant.
Aber man sollte dabei nicht vergessen, dass bei dieser sog. Mindestrente eine sog. Ausgleichszahlung erfolgt.
Die wird doch aber auch wieder aus dem Staatssäckel finanziert.

Die Arbeiterkammer schreibt folgendes dazu:

Wenn nur eine sehr niedrige Pension bezogen wird, kommt zusätzlich eine Ausgleichszulage dazu. Diese wird oft als „Mindestpension“ bezeichnet.

Sie bekommen die Ausgleichszulage, wenn Sie im Inland leben und Ihr monatliches Einkommen als AlleinstehendeR weniger als 889,84 € und als Ehepaar weniger als 1.334,17 € beträgt (Stand 2017).

https://www.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundrecht/pension/pensionshoehe/Mindestpension.html

Interessanterweise kommt es mir nicht so vor, in meinem Umfeld zumindest, dass man darüber murrt.
Natürlich ist das kein Maßstab für ganz Österreich.

Die Anstalt hatte im April diesen Jahres die Renten thematisiert.
https://www.youtube.com/watch?v=tq-RA6p5mT0 (Video: Rente - Die Anstalt vom 4. April 2017 | ZDF)


Edit:

Ich möchte gerne noch folgenden Link der Pensionsversicherungsanstalt nachreichen.
Hier wird das Ganze ein wenig aufgedröselt.

http://www.pensionsversicherung.at/portal27/pvaportal/content?contentid=10007.707597&viewmode=content

Vymaanika schrieb: vergleichbar des Modells in Österreich, glaub 1000 Euro..damit könnte man sich eine kleine Wohnung finanzieren und den Lebensunterhalt bestreiten..ich frag mich nur immer, wenn Östereich das schafft

Oh ja, die Mär von der Mindestpension in Österreich.
Serpens hat ja inzwischen den Link der Pensionsversicherungsanstalt gepostet.

Tausend Euro ... tja, und wann kriegt man diese?

Wenn mindestens 360 Beitragsmonate vorhanden sind. Beitragsmonate sind Monate, in denen in das System Beiträge entrichtet worden sind. Also entweder selber einzahlen oder arbeiten. Nicht jede Versicherungszeit ist gleichzeitig Beitragszeit.

Diese Ausgleichszulage - so die korrekte Bezeichnung - gibt es aber auch nur dann, wenn alle anderen eventuellen Ansprüche noch immer nicht ausreichen.
So wird zum Beispiel der Unterhaltsanspruch an den geschiedenen Ehegatten da eingerechnet.

Realo schrieb:Ein Rentner arbeitet nicht und lebt oft von der Allgemeinheit.

Ein Rentner hat sich seine Rentenanwartschaft durch seine zigjährige Beitragszahlung Monat für Monat verdient. Wenn er aufstocken muss, lebt er von der Allgemeinheit..und das willst du ihm dann auch noch vorwerfen, da er arbeiten gegangen ist, oder wie darf ich das verstehen?

Ich frage mich wie die Österreicher das Rentenproblem erfolgreich gelöst haben.
Wie ist das Rentenkonzept dort ?

Vymaanika schrieb:es sollte eine Rente geben vergleichbar des Modells in Österreich, glaub 1000 Euro

Es gibt hier allerdings eine Grundsicherung. Liegt aber nicht bei 1000 Euro, ich meine.. so etwas über 800 Euro.
Große Sprünge sind allerdings nicht drin.

Ich find das unglaublich was einige hier schreiben
Besserverdiener sollen gehalt abtreten, Rentenobergrenzen....
Man könnte meinen wir leben in einem kommunisten Staat
Wer viel arbeitet oder eine bessere Bildung hat und mehr Geld verdient hat auch ein recht darauf und sollte auch in Rente mehr bekommen.

Und 1500 euro sind nicht viel geld

RayWonders schrieb am 13.11.2017:Ich hatte da schon vor einigen Jahren mal das Gefühl: "Wozu sollte man mtl.so viel Geld benötigen?"

Zuzahlung von z.T. dringend benötigten medizinischen Hilfsmitteln beispielsweise?
Das allein schon reisst ein Loch ins Portemonnaie.

Sem schrieb:Wer viel arbeitet oder eine bessere Bildung hat und mehr Geld verdient hat auch ein recht darauf und sollte auch in Rente mehr bekommen.

Schon, doch warum sollten diejenigen, die auch viel gearbeitet haben ohne bessere Bildung, mit (viel) weniger auskommen müssen?

Und was ist mit den Frührentnern?

borabora schrieb:Schon, doch warum sollten diejenigen, die auch viel gearbeitet haben ohne bessere Bildung, mit (viel) weniger auskommen müssen?

Was soll mit denen sein? 

Um mal Klartext zu reden: Mein Studium hat mich insgesamt 200.000 € gekostet (nur Bachelor und Master). Mein aktuelles Promotionsstudium ist da noch nicht miteinberechnet, dürfte sich aber auch nochmal auf 50.000 € hinauslaufen. Beinhaltet sind Bafög, Studienkredit und Oppoturnitätskosten. Also rund eine Viertel-Millionen Euro, 8 Jahre Zeit und kaum Einfluss auf die Rente. 

Ich komme seit meinem Schulabgang vor zehn Jahren mit wenig aus. Dafür habe ich halt später mehr. Das Risiko berufsunfähig zu werden nimmt mir übrigens keiner ab. Im Zweifel brauche ich also darauf sitzen. 

Also, warum soll ich nun ein schlechtes Gewissen haben gegenüber denen, die die Schule nach der Pflichtzeit verlassen haben und seitdem mit Hilfsjobs ihre Brötchen verdienen?

@Atrox
Verdammt richtig.
Deswegen würde ich mich nie beklagen das du mal mehr Rente bekommst als ich, du hast nämlich wesentlich mehr Zeit und Geld investieren müssen.
Ob du später einen anstrengenden Job hast sei mal dahin gestellt. Klar wirst du dir die Knochen nicht so kaputt machen wie daddy als Fliesenleger oder ich in der Pflege, aber du bist in deinem job ganz anderen gefahren ausgesetzt.

Dr.AllmyCoR3 schrieb:zahle monatlich ein, und kann wenn ich in Rente gehe für ca 30 Jahre mit 1400 rechnen. Und zZ zahle ich nicht viel ein.
Wenn ich dann lohnaufstieg habe etc kann ich mehr einzahlen, also habe ich später mehr.
Oder ich lasse mir alles auf einmal auszahlen.

Tja die Sache hat einen Haken. Du weisst nicht, was in 30 Jahren ist....

Es gab auch vor vierzig Jahren schon die Betriebsrente in guten Unternehmen und man hat sie noch vor vierzig Jahren im guten Glauben abgeschlossen, das man zumindest, wenn alle Stricke reissen, so ca. auf 70 - 80 % des Monatsnetto des letzten Gehaltes vor der Rente bekommt.
Nun ist es aber so, das vor mehr als 12 Jahren ein angeblicher Sozialdemokrat entschieden hatte mit den Grünen, das der Staat auch was von der Betriebsrente will und zwar satte 49 % und das nachdem die Beiträge zum Teil schon mit 52% in länger vergangenen Jahren versteuert wurde. Diese gleiche Regierung hat beschlossen, das zudem die Rente besteuert wird, ab einem bestimmten Betrag, mit jährlich absinkenden Beiträgen, jedes Jahr mehr, bis ein gewisser Punkt erreicht ist. Außerdem verabschieden sich die Unternehmen zunehmend aus der Tarifbindung.

Genauso sieht es privat aus, bei Lebensversicherungen, die man angespart hat.

Heute würde ich nicht mal eine Rentenversicherung im guten Glauben abschliessen.