Zu viel Rente - darf es das geben?

Dr.AllmyCoR3 schrieb:JEDER kann was erreichen!

und man hat gesehen das 'etwas erreichen' dir nicht genügt.
du machst dann denjenigen in niederen Berufen und Gehaltsklassen Vorwürfe sie hätte sich mehr anstrengen sollen..

Nur wenn sie ihn auffordern etwas von seinem verdienten Einkommen kraft der Willkür abzugeben.

@Fedaykin

dann können wir ja auch gleich das mit dem Sozialstaat sein lassen und die Steuern und den HartzIV senken, oder wie?

weil die sind ja eh alle faul und genügend Jobs in jeglichen Branchen und Berufen gibt es auch?

Glaube ich nicht. Hier in der Stadt z.b. gibt es viel weniger Kassiererinnen-Stellen als es Frauen gibt, die diesen Job gern des Geldes wegen langfristig ausüben wollen.. Und da kann auch keiner kommen und meinen die sollen alle eine Ausbildung als Pflegefachkraft machen. Weil da wird doch gespart und nicht fleißig eingestellt. Ja und dann, dann sieht es auch langsam ziemlich schlecht aus mit weiteren anderen Jobs (hier in der Kleinstadt) für die Frauen, obwohl sie vielleicht gern tätig sein würden und ihre Leistung bringen möchten für die Gesellschaft..

Abahatschi schrieb:Soziale Gerechtigkeit - wollen die, die egal aus welchen Gründen sich ihren Unterhalt nicht selbst oder nicht ganz selbst verdienen können.

Das war wertfrei.

Realo schrieb:Kapitalisten leben in ihrer eigenen Parallelwelt.

Das nicht.
Aber: wie nennt man die Mitglieder der deutschen Gesellschaft die vom System profitieren?

RayWonders schrieb:dann können wir ja auch gleich das mit dem Sozialstaat sein lassen und die Steuern und den HartzIV senken, oder wie?

weil die sind ja eh alle faul und genügend Jobs in jeglichen Branchen und Berufen gibt es auch?

Nee, aber man kann nicht ständig die Spielregeln ändern. Vor allem nicht wenn es um Doppelbesteuerung geht und dergleichen, oder um reine Willkür.

Und ja der Sozialstaat muss auch immer wieder überdacht werden.

RayWonders schrieb:weil die sind ja eh alle faul und genügend Jobs in jeglichen Branchen und Berufen gibt es auch?

Na ich weiß nicht wo ich lebenläufe wie deinen drücken soll. Die Frage ist über wieviel "Schicksal" und wieviel "Selber Schuld" reden wir.

RayWonders schrieb: Hier in der Stadt z.b. gibt es viel weniger Kassiererinnen-Stellen als es Frauen gibt, die diesen Job gern des Geldes wegen langfristig ausüben wollen..

Aha, woher weißt du das? Genauer Statistiken. Btw ist das nur ne "Tätigkeit" kein BErufsbild.

RayWonders schrieb:Und da kann auch keiner kommen und meinen die sollen alle eine Ausbildung als Pflegefachkraft machen. Weil da wird doch gespart und nicht fleißig eingestellt. J

Du es gibt noch viel mehr Berufe und Möglichkeiten. Warum wählst du ausgerechnet das Beispiel eine angelernten Jobs?

RayWonders schrieb: Ja und dann, dann sieht es auch langsam ziemlich schlecht aus mit weiteren anderen Jobs (hier in der Kleinstadt) für die Frauen, obwohl sie vielleicht gern tätig sein würden und ihre Leistung bringen möchten für die Gesellschaft..

Interessant wie heißt die Stadt?

Fedaykin schrieb:Die Frage ist über wieviel "Schicksal" und wieviel "Selber Schuld" reden wir.

vor 3 Jahren, da bekam ich vom JobCenter eine Maßnahme. hauptsächlich sollte es dazu dienen, erst einmal wieder regelmäßig früh morgens aufzustehen und zu schauen wie arbeitsfähig ich bin. das Ganze fand statt in einer Bildungseinrichtung in der 4 verschiedene Berufe ausgebildet werden (für Jugendliche die einen geringeren Bildungsabschluss als Gymnasium haben). Es gibt dort Garten-/Landschaftsbau, Metallbearbeitung, Tischler und Koch (und Hauswirtschaft aber das ist eher nur für Frauen).

Zuerst began ich im Gartenbau, was mich sehr interessierte. Aber dort gibt es das Problem, dass da auch körperlich schwierige Arbeiten gemacht werden und mir wurde schon vom Ärztlichen Dienst attestiert, dass das wegen meiner Skoliose sehr ungünstig ist.
Worauf ich eig.hinauswollte - danach arbeitete ich in der Werkstatt an Maschinen der Metallbearbeitung also Fräsen usw..
Mit dem Leiter dieser Abteilung war ich sogar schon so weit, dass ich für den nächsten Ausbildungsbeginn im Februar mit einsteigen und dann eine Chance auf einen Job haben werde in dem kleinen Gewerbegebiet was unsere Kleinstadt hat.
Dann gab es eine Besprechung mit dem JobCenter und mein Vorhaben/Unterstützung wurde abgelehnt.

Fedaykin schrieb:Aha, woher weißt du das?

das sehe ich daran, wie diese Frauen in Teilzeit arbeiten und durchgetauscht werden in den Monaten/Jahren. Wenn es genügend Stellen für alle gäbe, dann würden auch alle Vollzeit über viele Jahre hinweg da arbeiten?

Fedaykin schrieb:Du es gibt noch viel mehr Berufe und Möglichkeiten.

Na dann lass mal hören, was die Frauen die hier leben wollen noch für Berufsbilder erlernen könnten um einen Job zu bekommen..
Du kannst das auch gern noch erweitern für die männlichen Absolventen die hier jedes Jahr die Schule beenden.
Ich z.b. habe mich auf Programmierung spezialisiert gehabt. Doch hier in der Stadt gibt es selten ne freie Stelle für diese Tätigkeit.
Ich kann mir aber vorstellen, dass jedes Jahr zumindest 1 Absolvent an unseren Schulen gern diesen Beruf erlernen und ausführen möchte. Wozu führt das dann?

Fedaykin schrieb:Interessant wie heißt die Stadt?

Ich denke der Name macht nur geringfügig etwas aus zu nennen.
Ich kann dir sagen wie viele Einwohner (15000) wir hier haben. Dann kannst du dir ähnliche Städte raussuchen und schauen ob da für gewöhnlich viel Gewerbe/Industrie vorhanden ist für Jobs ..

@RayWonders

Mir ist allerdings immer noch nicht klar, warum Du Menschen, die mehr, länger der in besser qualifizierten und höher dotierten Jobs mehr in die Rentenversicherung eingezahlt haben, die Rente auf eine Art Existenzminimum zurück stutzen willst.

Natürlich könnte man über eine Mindestrente für alle, vergleichbar mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, diskutieren, um der verbreiteten Altersarmut entgegen zu wirken. Aber das scheint mir nicht Deine Absicht zu ein, denn dann hättest Du den Thread anders aufgemacht und benannt.

RayWonders schrieb:Na dann lass mal hören, was die Frauen die hier leben wollen noch für Berufsbilder erlernen könnten um einen Job zu bekommen..

Ich als frau habe chemielaborantin gelernt und bin jetzt als technikerin eingestellt. Dann kommen noch alle möglichen und unmöglichen bürojobs in frage, studium ist für frauen auch nicht unmöglich ectpp. Wo genau liegt nochmal das problem?

RayWonders schrieb:Doch hier in der Stadt gibt es selten ne freie Stelle für diese Tätigkeit.

Umziehen? Pendeln? Keine alternative?

RayWonders schrieb:Ich kann mir aber vorstellen, dass jedes Jahr zumindest 1 Absolvent an unseren Schulen gern diesen Beruf erlernen und ausführen möchte. Wozu führt das dann?

Zu nachwuchs in berufssparten. Gerade die IT wächst doch nun wirklich rasant und stetig.

RayWonders schrieb:Du solltest auf dem Arbeitsamt arbeiten und den Leuten diese Jobs anbieten die du hier irgendwo siehst für diese Leute.

Ich sagte auch, dass es immer Ausnahmen gibt. Wir wissen aber auch beide, dass es genug arbeitsfaules Gemüse gibt. Ich bin bereit, von meinem Geld abzugeben um die zu finanzieren.

RayWonders schrieb:es kann doch jeder Schachweltmeister, Tennisprofi, Professor oder Mensa-Mitglied werden - wieso strengen die Kinder sich nicht ordentlich an - das kann doch JEDER!

Wirf bitte nicht alles in einen Topf, das habe ich beispielsweise nicht gesagt und die meisten werden sich wohl vorstellen können, wie das gemeint war von... wer es halt gesagt hat.

RayWonders schrieb:oder meinst du es gibt da Ausnahmen und irgendwer hat so viel Geld um den Lebensstandard noch für einige Jahre aufrechtzuerhalten?

Klar gibt es die, sind aber nicht die breite Masse

RayWonders schrieb:noch eine gewaltige Kluft..

Stimmt, auch ich werde, wenn es soweit ist, wahrscheinlich auch mit meiner privaten Vorsorge nicht weit kommen.
Aber es wäre vermessen von mir zu fordern, dass andere mir was abgeben sollen. Ist doch nicht deren Schuld, dass ich verkackt hab.

@Fedaykin

Vielleicht noch eine letzte Anmerkung zu meinem persönlichen Lebenslauf.
Ich hätte mich mit meinem Abschluss an einer Berufsakademie gar nicht bewerben müssen für die Helferstellen als Produktionsmitarbeiter.
Ich wollte aber arbeiten und meinen Teil beitragen und etwas leisten in und für die Gesellschaft..

@KFB

Aber es wäre vermessen von mir zu fordern, dass andere mir was abgeben sollen. Ist doch nicht deren Schuld, dass ich verkackt hab.

Ich bin ja immer noch der Meinung dass es viele gibt die eigentlich nichts falsch gemacht haben und ihre Leistungen erbrachten in den notwendigen Berufen damit die Gesellschaft/Wirtschaft rundlaeuft.
Wahrscheinlich ist meine Sicht wirklich falsch und das Bild von Altersarmut vieler was mir eingepflanzt wurde trifft nicht zu.

@RayWonders
Moment mein Freund, leg mir keine Worte in den Mund die ich nicht ausgesprochen habe!
Ich mag eine psychische Erkrankung haben, aber so etwas teilt man in grade ein!
Ich rede von Menschen die gesundheitlich in der Lage sind.
Ein schwer schizophrener Mensch wird kaum im richtigen Arbeitsleben integriert werden, aber selbst einige schwer behinderte gehen in Werkstätten arbeiten.
Aber um solche Menschen kümmert sich das gesundheitssystem in der Regel!
Und klar geh ich gern in die Schulen und erkläre es den jungen Leuten (auch wenn ich selbst ja noch recht jung bin) das sie sich gefälligst anstrengen sollen und nicht im besten fall nicht wie ich über 1000 Umwege erst einen job finden sollen.

@RayWonders
Natürlich gibt es Pechvögel aber wir leben nunmal im Kapitalismus und da gibt's immer Gewinner und Verlierer - egal, wie platt das klingen mag. Ist leider eine Tatsache.

Wenn das SV-System mal reformiert würde, könnte man schon einiges ändern aber das wissen die Interessenverbände auch zu verhindern.

Mal 'ne Frage in die Runde:
Wenn jeder etwas leistet und erreicht und damit alle Managerposten bekleiden und entsprechend verdienen, wer sitzt dann im Supermarkt an der Kasse?
Wer wischt Opa im Pflegeheim den Hintern ab?

Die Frage ist nicht, ob diese Berufe unterbezahlt sind. Die Frage ist, wer soll sie machen?

Da gibt's auch einen passenden Spruch eines Vorurteils dazu: für den StundenLohn würden manche morgens nich mal aufstehen..

Aber der is schon älter, das hat sich durch den Mindestlohn sicher schon etwas gebessert.

Edit: achso, du wolltest es nicht aufs Geld bezogen sagen, sorry..

@RayWonders
Ja, mir ging's um die allgemeine Verteilung von Arbeitsplätzen, nicht um die Entlohnung

Der Kommunismus ist in der Theorie ja ein nettes Konstrukt aber nicht praktisch umsetzbar.

KFB schrieb:Wenn jeder etwas leistet und erreicht und damit alle Managerposten bekleiden und entsprechend verdienen, wer sitzt dann im Supermarkt an der Kasse?

Es gibt tatsächlich Leute, die die Karriereleiter ganz bewusst nicht aufsteigen wollen.

Meine Frau ist Krankenschwester, guter Abschluss, viel Erfahrung in verschiedenen Krankenhäusern gesammelt und noch jung. Eigentlich die perfekten Voraussetzungen, um schonmal in Richtung Führungsposition zu schielen. Will sie aber nicht. Sie sagt, sie hat Spaß an dem, was sie tut und hat keine Lust darauf Personalentscheidungen und ähnliches zu treffen und die entsprechende Verantwortung zu tragen. Dafür ist ihre Gehaltsentwicklung eben auch dem Tarifvertrag entsprechend.

Meine Mutter, selber Fall. Ist sogar Kassiererin. Sie hatte auch schon Chancen Fillialleitungen zu übernehmen. Wollte sie nicht. Zu viel Verantwortung.

Mein Vater ist selbstständig und trägt auch Personalverantwortung. Er sitzt teils bis spät in die Nacht im Büro und kümmert sich darum, dass die Mitarbeiter pünktlich ihre Kohle haben, Rechnungen bezahlt sind und leitet die Geschicke seiner Firma und sichert damit Arbeitsplätze.

Es gibt also nicht nur die, die nicht können, sondern auch die, die nicht wollen. Das darf man bei der ganzen Diskussion über Voraussetzungen nicht vergessen.

RayWonders schrieb:dann können wir ja auch gleich das mit dem Sozialstaat sein lassen und die Steuern und den HartzIV senken, oder wie?

Ja, bitte!

Atrox schrieb:Es gibt tatsächlich Leute, die die Karriereleiter ganz bewusst nicht aufsteigen wollen.

Da hast du natürlich Recht aber das dann auch wieder ein anderes Thema. Diese Leute werden ja auch wissen, dass es mit der Rente dann eher mittelprächtig aussieht.


Manchmal ist ein Beruf halt auch eine Berufung. Oft im Pflegebereich zu beobachten.

@KFB

Wenn man sich auf die staatliche Rente verlässt, ja. Es ist aber schon grob fahrlässig, sich da nur auf den Staat zu verlassen.

Ich hab es hier schon vorgeschlagen: Von mir aus dürfte die Rente komplett privatisiert sein. Dann kann jeder an die Seite legen, was er will und braucht sich nachher nicht beschweren, dass er zu viel oder zu wenig hat.

RayWonders schrieb:das sehe ich daran, wie diese Frauen in Teilzeit arbeiten und durchgetauscht werden in den Monaten/Jahren. Wenn es genügend Stellen für alle gäbe, dann würden auch alle Vollzeit über viele Jahre hinweg da arbeiten?
Fedaykin schrieb:

Ja Nebenjobs und Frauen wollen/Müssen Teilzeit machen, das ist nicht immer ausgelgichen. Aber das wollen wir ja jetzt mal nicht als Statistik werten.

RayWonders schrieb:Na dann lass mal hören, was die Frauen die hier leben wollen noch für Berufsbilder erlernen könnten um einen Job zu bekommen..
Du kannst das auch gern noch erweitern für die männlichen Absolventen die hier jedes Jahr die Schule beenden.

Soll ich dir jetzt ne Liste alles Berufsbilder abgeben?

RayWonders schrieb:Ich z.b. habe mich auf Programmierung spezialisiert gehabt. Doch hier in der Stadt gibt es selten ne freie Stelle für diese Tätigkeit.
Ich kann mir aber vorstellen, dass jedes Jahr zumindest 1 Absolvent an unseren Schulen gern diesen Beruf erlernen und ausführen möchte. Wozu führt das dann?

Ich weiß immer noch nicht Welt Stad das ist und was so in der Nähe liegt.

RayWonders schrieb:Ich denke der Name macht nur geringfügig etwas aus zu nennen.
Ich kann dir sagen wie viele Einwohner (15000) wir hier haben. Dann kannst du dir ähnliche Städte raussuchen und schauen ob da für gewöhnlich viel Gewerbe/Industrie vorhanden ist für Jobs ..

Doch, sonst kann ich die Gegen und ihre Struktur nicht überprüfen.