philae schrieb:Wofür? Oder wogegen?
Du beschreibst ja eine existierenden Markt, versteckt hinter dem Markt. Das hat ja erstmal den positiven Effekt als Argument, es gibt Wohnungen.
Ich sehe den Markt fast eingefroren um ehrlich zu sein.
Und wogegen spricht dein Argument? Wenn der Wohnungsmarkt durch den Staat "dominiert" würde, würde dein beschriebener Untergrundwohnungstauschmarkt verebben, was auch wieder schlecht für die Menschen auf Wohnungssuche ist.
Wozu also dein Argument? Ist das eine Annahmen, Vermutung oder Behauptung? Was du geschrieben hast sind ja wohl keine Einzelfälle, sonst hättest du es anders formulieren können.
philae schrieb:Umzüge. Leute, die ausziehen und Leute, die einziehen.
gleiche Frage wie oben:
Ist das eine Annahmen, Vermutung oder Behauptung? Was du geschrieben hast sind ja wohl keine Einzelfälle, sonst hättest du es anders formulieren können.
Einzelfälle wären keine Fluktuation.
philae schrieb:Selbst wenn. Man kommt ja als Normalo nicht heran.
Also ist der Markt doch tot?
kuno7 schrieb:Mir fallen spontan mal 2 Punkte ein. Erstens mal muss der Staat keinen Gewinn machen, Sozialwohnungen können vom Staat also zum Selbstkostenpreis vermietet werden, zur Not sogar defizitär.
Zweitens hat ein Privatwirtschaftlicher Vermieter kein Interesse daran, so günstig wie möglich zu vermieten, sondern das genaue Gegenteil. Der Staat hingegen sollte gerade bei Sozialwohnungen ein Interesse daran haben die Wohnungen so zu vermieten, dass diese auch für Einkommensschwache Menschen bezahlbar sind.
Ok, das is ein Punkt, da will ich gern drüber sprechen: Wenn der Staat Wohnungen besitzt muss er dennoch instandhalten und /oder sanieren, was Geld kostet. Jetzt hat der Staat, zumindest wenn wir bei einigen Ballungsräumen bleiben keine Geld, was ist also die Folge? Sanierung bleiben aus oder Reparaturstau wird angehäuft, was nützt es dem Mieter dann 0,70 € pro m² zu sparen wenn die Fenster undicht sind, oder die Klospülung defekt und dauerhalft läuft.
Der Unterschied dazu ist wie von dir richtig benannt der private oder geschäftliche Vermieter. Warum nimmt der mehr Miete, weil er Rücklagen für Sanierung und Instandhaltung bilden muss, bei Finanzierung ist das sogar vorgeschrieben, und so machen das sehr viele freiwillig, weil die ja nicht lebensmüde sind.
Sozialer Wohnungsbau ist doch erst nötig, weil der Markt, vor allem durch Baukosten und daraus entstehenden Bestandsmangel, kein Markt im Gleichgewicht ist.
Es gibt 17000 Angebote in Berlin Stand vorgestern, davon sind die hälfte zu Mondpreisen, warum? weil die Kosten zu hoch sind, da ändert der Staat nix wenn er an seinen eigenen Regularien nichts ändert.
kuno7 schrieb:Nur is eben nich jeder in der Lage selbstverantwortlich ne bessere Lösung zu finden. Da kann man einfach schulterzuckend ein "Pech gehabt" murmeln oder auch den Staat in die Verantwortung nehmen.
Bei den beiden Varianten wäre ich für letztere, was wäre deine Wahl?
Ich kann dich ja verstehe, ganz ehrlich, aber ich vermute, du gehst von einer besseren Handlungsweise aus, und die habe ich aus eigener Erfahrung nie erlebt oder informativ erfahren.
Klar gibt es private oder geschäftliche Vermieter die neben den laufenden Kosten und Rücklage auch noch Rendite wollen, ggf sogar das doppelte und dreifache, was gesund wäre, aber die sind nicht die Regel. Die Regel ist der Vermieter der langfristig das Objekt halten und entwickeln will, meist wenn keine Kredit mehr läuft, als Altersvorsorge durch Mieteinnahmen oder Verkauf.
Der Staat hingegen fesselt sich selber durch seine Regeln, was Ihn stehts langsam und unflexibel macht. Dann kommt hinzu, das der Staat vor Wohnungsbau und Wohnungserhalt kein Geld hat, sehen wir seit 1990. Gegenbeispiele gibt es ja, aber das sind kleinteilige Projekte bis ggf 200-250 Wohnungen in nahe aneinander liegenden Quartieren. Das ist weder überall/flächendeckend möglich oder irgendwie träumerhaft bezahlbar.
Ich war 7 Jahre in einer Behörde, ich weiß wie es läuft, ich habe davor, dabei und auch jetzt noch mit Wohnungsunternehmen, Städten, Gemeinden und Verbänden zu tun. Ich erzähle das nicht einfach so, ich erlebte und erlebe das alles regelmäßig. Und ich kenne die Probleme und die Potenzierung der Probleme, wenn man aus kleine Gemeinden, das in Ballungsräume überträgt.
Zum Ende wäre mir die letzte lieber wenn diese realistisch und funktional wäre, aber diese wird nicht funktionieren.
kuno7 schrieb:Und du meinst wirklich, wenn der Staat sich größtmöglich aus dem Wohnungsmarkt raushielte, hätten wir das bestmögliche Angebot an bezahlbarem Wohnraum?
Wenn er den Wohnungsmarkt und Bausektor nicht zu stark reguliert, wäre das das beste. Versteh mich auch da bitte nicht falsch, ich mag gute, nachhaltige Energetische Maßnahmen, aber ich rede von Überregulierung, die verzögert, verweigert und verteuert!
kuno7 schrieb:Welches Interesse eines privaten Vermieter könnte denn deiner Meinung nach für günstigen Wohnraum sorgen?
Günstiges und schnelles bauen macht auch günstigere Mieten. private Vermieter und die machen eine wichtigen großen Teil aus (ca 64%), gucken weniger auf die Cent der Miete pro m², die gucken auf die Qualität der Mieter und die Langfristigkeit des Mietverhältnisses. Aber das weniger auf jeden Cent gucken geht eben nur, wenn der Staat kommt und sagt, du muss aber das und das und das machen und dann nehmen noch die Farbe und dort im Vorgarten müssen aber Linguster stehen.....
Ebenso kommt hinzu, dass wenn mehr gebaut wird, sich automatisch der Mietpreis auf eine anderes Niveau einpegelt, ich vermute dann sogar für Ballungsräume könnte die Mieten um 1-2 Euro sinken, wenn die mal 30.000 - 40.000 Wohnungen bauen und zur Vermietung belegen. Schafft Berlin aber nicht. Berlin ist absurd. Schafft auch der Staat nicht, Der Staat ist zu langsam und unflexibel.
kuno7 schrieb:Warum, weil du das so willst?
Hä? Nein, weil es sinnlos ist. Berlin und dessen Regierung hat sich zu Aufgabe gemacht mehr eigenen Wohnungsbestand zu haben, ok?! Berlin und dessen Regierung haben auch gleichzeitig gesagt, das Sie massiv die Wohnraumerbauung vorantreiben wollen und müssen.
Jetzt haben die wie aus Zauberhand 700 Mio und erreichen damit keine Vorteil für den Bürger in Berlin, denn der gekaufte Bestand ist nicht mehr dazugekommen, sondern eine etablierten Vermieter wurde diese abgekauft. Wohnraumgewinn = 0! 0 = Nada, Zero, keine O eine 0.
Was ich will? Wenn man keine Argumente hat wird es persönlich
@kuno? Wollen wir das so oder wie verstehe ich diene komische Frage?
Warum sollte denn Berlin die 700Mio zum Kauf anstatt zum Bau nutzen, was ist denn deine Meinung? Warum ist der Kauf ggf sinnvoller?
kuno7 schrieb:Auf welcher Grundlage fußt denn diese Kritik?
Die Grundlage ist, dass 700 Mio ausgegeben wurden ohne eine einzige Wohnung hinzuzuerlangen. Der Bürger, der Berlin und dessen Schulden mitbezahlt hat keine einzige Wohnung mehr auf dem Markt.
Ober welche Grundlage willst du wissen?
kuno7 schrieb:Wenn der Staat was macht, was du doof findest, dann bedeutet das ja nich zwangsläufig, dass sinnlos agiert wurde. Vielleicht haste den Sinn nur nich verstanden?
Oder du!
Meine Meinung und die kann ja logischerweise auch falsch sein, ist die 700 Mio wurde nur eingesetzt für den Kauf, damit man ein politisches Signal setzt, frei nach dem Motto, guckt mal wir machen hier was.
Hinzu kommt, es wurde von der ach so bösen Vonovia gekauft, hier auch nur das Signal, guckt mal wir machen was gegen die bösen Großvermieter.
Aber was hat es gebracht? Für den Bürger nichts, außer Wahlkampf für Wegner.
Und mal ehrlich meine Meinung, wenn man 700 Mio irgendwo investiert, sollte ein Benefit rauskommen. Da die Frage an dich, weil du so auf die persönliche Ebene abdriftest, wo erkennst du einen Benefit?
kuno7 schrieb:Kann es sein, dass du ein später Nachfahre von Marie-Antoinette bist? :D
Ja, unseren Familie trägt bis heute, egal ob Mann oder Frau, immer Korsett. Google mal nach "Korsettfamilie" !
kuno7 schrieb:Na weil sie dafür schon andere Wohnungen gekauft haben. Komische Frage.
Du hast wohl den Kontext falsch verstanden.
Berlin kauft bezogene, bereits genutzte Wohnungen für 700 Mio, keine Nutzen für den Bürger, lediglich eine Vermieterveränderung.
Meine Frage war warum Berlin die 700 Mio nicht in den vorhanden Leerbestand der zum Verkauf steht investiert hat, man hätte sofort Wohnungen gehabt die dem Mietermarkt zufließen.
Was ist daran eine komische Frage?
kuno7 schrieb:Haste eigentlich schon mal nachgeschaut, welches Thema hier im Fred diskutiert werden soll? Sagt ja keiner, dass man in Berlin überhaupt keine Wohnungen mieten oder kaufen kann, sondern es geht um Wohnungen, die sich auch noch jemand im unteren Einkommensbereich leisten kann.
Für wie viele der 7000 Wohnungen wird das wohl zutreffen?
Haste eigentlich mal erfasst auf was ich hinaus will? Mieten werden nur bezahlbar, wenn entweder der Markt durch vorhandenes ausreichendes Angebot dies selbst regelt und die Kosten bei Neubau in einem gesunden Maße bleiben.
Du kannst ja in die Geschichte gucken, wenn dir meine Argumente nicht passen, wie geil der Wohnraum unter Staatsleitung bei uns war. Aber Tipp nehme dir Taschentücher zur Recherche mit, das wird traurig.
Grüße