kuno7 schrieb:Es gibt welche? Die Rendite is imho der einzige Grund, warum private Investoren überhaupt Immobilien halten oder kennst du einen weiteren?
Altesvorsorge
Familienvorsorge
Soziale Gründe würde ich auch nicht ausschließen
kuno7 schrieb:Klar müssen auch Immobilien des Staates instandgehalten werden, aber der Staat hat ja auch Mieteinnahmen, aus denen sich diese finanzieren lässt. Der Staat muss aber, im Gegensatz zum Privat Investor keinen Profit erwirtschaften und könnte grundsätzlich sogar defizitär sein, nich das ich das nich schon erwähnt hätte.
Doch er muss profitabel arbeiten, sonst ist es ein Vermietungsgeber der seine Angestellten nicht aus der Vermietung heraus gezahlt, sondern aus anderen Sozialen Strömen.
Mit dem Profit ist es ja sowieso so eine Sache, denn hier wird ja vermutlich erwarten, wenn der Staat oder das jeweilige BLand die Wohnungen besitzen würde, dann fallen die Mieten von ggf 15 sofort auf erträgliche 12 Euro. Das wird aber nicht passieren, die bleiben bei 15. Warum sollte der Staat oder das BLand gegen seine bestehender Verträge und zur Sozialbelastung aller anderen Deutsche die Mieten reduzieren?
Das einzige was passieren würde, vermute ich, ist das Mietanpassungen nach oben in längere Zyklen gehen, also nicht eine Erhöhung alle 3-4 Jahre sondern ggf alle 6-8 Jahre. Eine reine Vermutung.
kuno7 schrieb:Nein, weil er Rendite will!
Du bist der Meinung der private VM plant nur Rendite und alles andere ist egal?
kuno7 schrieb:Nö, es kann auch weitere Gründe geben, warum sozialer Wohnungsbau nötig oder zumindest wünschenswert is.
Dann wäre zusätzlich zu dem Nö interessant welche du meinst? Ich habe ja beschrieben, das diese unnötig sein können, wenn der Markt sich selbst auf gesundem Niveau bewegt und reguliert.
kuno7 schrieb:Was is denn "Überreguliert" und wer entscheidet das? Is das nich vielleicht sogar Ansichtssache?
Ja, damit ist dann die Diskussion hier hinfällig, es ist Ansichtssache.
Aber wenn man diskutieren mag, dann stehen als Argument zu Überregulierung ca 20.000 Bauvorschriften, 3.900 baurelevante Normen, Dazu kommt nicht nur das BGB für Vermietung und Verpachtung, sondern auch noch landesunterschiedlichen Verordnungen und Gesetze, Kommunal sind ebenso Satzungewn unterschiedlich
Sicher bauen ist richtig und wichtig, aber wenn du mal in die Materie reingehst und guckst was die alles regulieren und festlegen, da denkst du du bist im Irrenhaus. Beispiele?
In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern, existieren detaillierte Sicherheitsvorschriften für Seilbahnen, obwohl es dort keine einzige Seilbahn gibt. Diese Vorschriften müssen dennoch erlassen werden, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein – bei Nichtumsetzung droht die EU mit hohen Strafen.
Laut §27 der Straßenverkehrsordnung ist es verboten, im Gleichschritt über Brücken zu marschieren.
In einigen Bundesländern ist die Nutzung von Garagen streng reglementiert. So dürfen beispielsweise Rasenmäher, Grills oder Sportausrüstungen nicht darin gelagert werden, da Garagen ausschließlich zum Abstellen von Fahrzeugen vorgesehen sind. Verstöße können mit hohen Bußgeldern geahndet werden.
In Deutschland variieren die Brandschutzvorschriften je nach Bundesland, was die Planung und Umsetzung von Bauprojekten erheblich erschwert. Ein innovatives Holzbausystem kann beispielsweise in Bayern als sicher eingestuft werden, während es in Nordrhein-Westfalen abgelehnt wird.
In Deutschland gibt es keine einheitlichen gesetzlichen Vorgaben zur Dachneigung. Allerdings schreiben manche Bauordnungen bestimmte Neigungen vor, um eine einheitliche Gestaltung zu gewährleisten und sich an lokale Baukulturen anzupassen. Diese Vorschriften stehen jedoch nicht immer im Einklang mit modernen, architektonischen oder energetischen Anforderungen und können die kreative Freiheit von Architekten und Bauherren einschränken.
Wenn man vorhabt zu bauen, können langwierige Umweltprüfungen erforderlich sein, die den Bauprozess erheblich verzögern und verteuern. Und das, selbst wenn der tatsächliche Umwelteinfluss minimal ist. Ein Beispiel: Bevor auf einer ungenutzten Wiese gebaut werden durfte, musste ein ornithologisches Gutachten erstellt werden, das ein Jahr lang Vögel und deren Verhalten beobachtete. Kostenpunkt: rund 50 000 Euro.
Rund ein Viertel des Baukostenanstiegs seit dem Jahr 2000 ist auf zusätzliche Normen und Standards zurückzuführen – und nicht auf gestiegene Löhne oder Materialpreise.
Quelle:
https://www.dlubal.com/de
kuno7 schrieb:Du hast zwar viel geschrieben, meine Frage haste aber nich beantwortet. Also nochmal: Welches Interesse eines privaten Vermieters könnte nun also zu günstigerem Wohnraum führen?
Äh Sorry, hier nochmal für dich:
gagitsch schrieb:Günstiges und schnelles bauen macht auch günstigere Mieten.
Das Interesse sind geringe Errichtungs- und Genehmigungskosten und Projekte die schnell erledigt werden, um es mit anderen Worten zu sagen.
kuno7 schrieb:Die Mios. kommen nich durch Zauberhand, sondern durch ne Finanzierung und woher weißte denn, dass es keinerlei Vorteil für den Berliner Bürger gibt?
Das bei nem Kauf kein neuer Wohnraum entsteht is ja nu ne Trivialität, keine Ahnung warum du da ständig drauf rumreitest, denkste, das hat außer dir noch keiner gemerkt? :D
Bürgermeister, Senat und Regierung insgesamt haben das Ziel ausgegeben per Maßnahmen selbst oder über Bauträger in Berlin Wohnraum zu schaffen. Das wurde mit dem Kauf nicht erreicht. Somit Ziel verfehlt. Welcher Vorteil entsteht denn für dich, wenn ein hochverschuldeter Eigentümer nun diese Wohnungen besitzt?
kuno7 schrieb:Warum überhaupt entweder oder, warum nich beides? Der Kauf von Immobilien schließt gleichzeitigen Neubau ja nich aus.
Nei das schließt es nicht aus. Warum macht man dann das, was dem Bürger nichts bringt, und das alles für 700Mio die finanziert sein müssen, denn Berlin ist massiv verschuldet. Das Geld lag nicht im Geheimen rum, sondern muss verzinst zurückbezahlt werden.
Genau meine Kritik ist ja, dass das Geld ohne Wohnraumhinzuwachs nun ausgegeben ist. Und das so das Versprechen zum Wohnraumbau gebrochen ist. Nochmal 700 Mio wird Berlin nicht bekommen....
kuno7 schrieb:Ich weiß nich, welchen Benefit es gibt oder noch geben könnte, aber das heißt ja nix. Nur weil du oder ich den nich kennen, kanns den ja dennoch geben. Aus Unwissenheit sollte man halt nix ableiten.
ok ich fragte ja nur, weil du es nicht für "komisch" hältst was da gemacht wird, aber wohl die Wohnraumsituation kennst...
kuno7 schrieb:Ok, inzwischen is mir klar geworden, dass du das so nich gemeint hast, aber lustig wars trotzdem.
ah. Du siehst mir sicher nach, dass ich dein Humor da weder erkennen konnte noch teile
:)Mir ist ja bewusst wie utopisch zu großen Teilen die Kaufpreise sind. Das Beispiel mit den ca 10T Wohnungen war eher um aufzuzeigen, das Wohnraumfrei ist und man dort hätte mit 700Mio einsteigen könne und sofort Vermietungsfläche hätte.
kuno7 schrieb:Na vermutlich weil die Wohnungen für sozial Schwache Mieter wollen, wofür sich diese Wohnungen vermutlich eher nich eigneten.
Das vermute ich tatsächlich nicht, denn die Wohnungsnot ist für alle Schichten in Berlin problematisch. Ich kann nur vermuten es läge am Kaufpreis oder am Willen.
kuno7 schrieb:Das is erstmal nur ne Behauptung von dir und imho gibts da auch noch andere Möglichkeiten. Mag ja sein, dass du nur diese beiden Möglichkeiten kennst, aber nur weil du was nich weißt, hört das ja nich auf zu existieren.
Ich würde mir wünschen wenn du Alternativen siehst die mal zu benennen, ggf haben wir dann Schnittmengen oder eine besseren Diskussion.
Das eine freie Marktwirtschaft mehr Vorteile als eine gelenkte Marktwirtschaft hat, zeigt die Geschichte zu Hauf, das ist schon mehr als nur eine persönliche Behauptung.
Grüße