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Bezahlbarer Wohnraum

2.267 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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05.05.2019 um 16:30
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Gerade für ältere Leute geht es hauptsächlich um ihr soziales Umfeld aus dem sie nicht rausgerissen werden möchten, wenn sie umziehen müssen ...
Das verstehe ich sehr gut. Andererseits haben alte Leute oftmals Altmietverträge, bei denen sie quasi symbolische Mieten zahlen, die einem Bruchteil von dem entsprechen, was im heutigen Marktumfeld zu erzielen wäre. Darum klammern sich viele Senioren an Wohnungen, die eigentlich nicht mehr zu ihnen passen (viel zu groß, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, im vierten Stock ohne Lift o. ä.). Umso härter der Verteilungskampf um die wenigen frei werdenden Wohnungen im selben Viertel, und umso höher die Mieten, die für diese aufgerufen werden.

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05.05.2019 um 16:31
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich dachte Vermieten lohnt sich, da kann doch man voll abschöpfen...oder doch nicht?
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wegen-wohnungsnot-und-entmietung-so-entstand-die-hausbesetzerszene-in-berlin/22587090.html
Die Welle der Neubesetzungen ebbt ab, rund die Hälfte der Besetzungen werden durch Verträge legalisiert, die anderen Häuser geräumt. Altbaukieze überall in West-Berlin, die zum Abriss vorgesehen waren, werden nun saniert; auch ehemalige Besetzer erhalten Fördermittel.
DAS sind gewaltige Altlasten, sollte doch abgerissen und neu gebaut werden was eben effizienter ist.
Der Fall der Mauer lockt auch West-Besetzer in die heruntergekommenen Altbaukieze von Friedrichshain, Mitte und Prenzlauer Berg. Mehr als 100 Häuser werden besetzt; Zentrum ist die Mainzer Straße in Friedrichshain. Deren Räumung Ende 1990 artet in tagelange Straßenschlachten aus.
-
viele Ex-Besetzer sind heute engagierte Hausbesitzer.
Aber leider darf jeder Kinder bekommen...
Bunt sein will man auch, mal ne mio syrer derzeit ne mio EU...
Nun 10000 neue Wohnungen in pankow was die AFD nach oben schießen lässt.


@VanDusen
ok, daran hab ich nicht gedacht, habe ich hier auch noch nie gesehen außer bei Rettungsplattformen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich appeliere an die jüngeren Leute hier
Ich appelliere an die echte Politik jenseits von schwarze Peter und ablenkungsmethoden Maßnahmen zu ergreifen um neue firmen und neue Bewohner außerhalb anzusiedeln. Weit außerhalb ins sterbende Umland.
Gegenüber flexiblen aber auf dem Arbeitsmarkt hoffnungsloisen H4lern großzügig zu ssein wenn sie aus Ballungszentren raus bleiben.

Hier würde niemand auf die Idee kommen nach FFmain oder München zu ziehen wenn er nicht nen lukrativen Job oder verwandte dort hat.

Rendtner und Niedriglöhner die sich keine normale Miete leisten können haben aufstockung zu bekommen.


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05.05.2019 um 16:35
Zitat von the_unforgiventhe_unforgiven schrieb:Ich appelliere an die echte Politik jenseits von schwarze Peter und ablenkungsmethoden Maßnahmen zu ergreifen um neue firmen und neue Bewohner außerhalb anzusiedeln.
Gegenüber flexiblen aber auf dem Arbeitsmarkt hoffnungsloisen H4lern großzügig zu ssein wenn sie aus Ballungszentren raus bleiben.
Hier würde niemand auf die Idee kommen nach FFmain oder München zu ziehen wenn er nicht nen lukrativen Job oder verwandte dort hat.
Rentner und Niedriglöhner die sich keine normale Miete leisten können haben aufstockung zu bekommen.
Finde ich alles vernünftig.
Alles in allem sind die Probleme offensichtlich sehr komplex und wohl nicht so einfach lösbar.

Wichtig finde ich eben wirklich, dass man politisch an einer Begrenzung des Zuzugs in Ballungsgebiete bastelt (auch wenn das freiheitliche Einschränkung bedeutet), es können nun mal nicht alle Bürger an einem Fleck wohnen, geht nun mal technisch nicht.


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05.05.2019 um 16:40
Ich sage nur eines: Orientiert euch an Wien halt :D 60% der Wiener leben in vom Stadt geförderten Wohnungen, mehr als 400.000 + weitere tausende die jährlich dazukommen gehören der Stadt und nicht irgendwelchen Privatlingen.

Was macht man bitteschön in Deutschland, dass es solche Wohnprobleme gibt?


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05.05.2019 um 16:43
Zitat von VenomVenom schrieb:Was macht man bitteschön in Deutschland, dass es solche Wohnprobleme gibt?
Die Kommunen verkauften ihre Häuser ... zum Wohle des Stadtsäckels.


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05.05.2019 um 16:45
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wichtig finde ich eben wirklich, dass man politisch an einer Begrenzung des Zuzugs in Ballungsgebiete bastelt (auch wenn das freiheitliche Einschränkung bedeutet), es können nun mal nicht alle Bürger an einem Fleck wohnen, geht nun mal technisch nicht.
Normalerweise regelt das der Markt: Die Mietpreise pendeln sich auf einem Niveau ein, bei dem Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind. Dieser Markt funktioniert jedoch in Deutschland nicht bzw. nur sehr unvollkommen, u. a. weil es für Vermieter praktisch unmöglich ist, Mietern zu kündigen.

Eine staatliche Zuzugsbeschränkung für Ballungsgebiete wäre eine weitere Methode, Marktmechanismen auszuhebeln. Statt Angebot und Nachfrage würde eine Art staatlich organisierte Lotterie zum Tragen kommen, die es einigen Auserwählten ermöglicht, in den begehrtesten Lagen zu Mieten unterhalb des (theoretischen) Marktpreisniveaus zu wohnen, während womöglich "bedürftigere" und/oder zahlungswilligere Interessenten eben Pendeln müssten. Ich bezweifele, dass das eine gerechtere Lösung wäre.


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05.05.2019 um 16:48
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Die Kommunen verkauften ihre Häuser ... zum Wohle des Stadtsäckels.
Ohje...naja hier sind Privatmietwohnungen ja auch sauteuer. Zum Glück ist da unsere Stadt klug genug und Wohnungen werden massiv gefördert. Bei Gemeindewohnungen zahlt man um die 7€/m2 glaube ich. Das ist nichts eigentlich. Als Single kann es also gut möglich sein, dass du nicht auf über 400€ Monatskosten für die Miete kommst, vielleicht nicht einmal über 350€/Monat.

Und dann schaut man sich die Privatmieten an, 800€ keine Seltenheit.


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05.05.2019 um 16:56
Zitat von VenomVenom schrieb:Zum Glück ist da unsere Stadt klug genug und Wohnungen werden massiv gefördert.
Ich weiß nichts über das österreichische Mietrecht, aber wenn es ähnlich dem deutschen ist, dann ist staatliche Intervention tatsächlich sinnvoll. Auch der glühendste Verfechter der reinen Lehre des Kapitalismus muss zugeben, dass staatliche Interventionen im Falle eines Marktversagens durchaus sinnvoll sind. Aus meiner Sicht ist das deutsche Mietrecht, welches Immobilien vollkommen anders behandelt als jede andere Art von wirtschaftlichem Gut und Vermieter massiv benachteiligt, Ursache eines systemischen Marktversagens.


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05.05.2019 um 16:57
Gerne kann man auch massiv Sozialwohnungen bauen.

Die Kleingärten und andere städtische Flächen die ja in Disposition sind zum teil die kann man ja mit Preisbindung und auflagen bebauen lassen.
Unter 8€ kommen die aber wohl auch kaum nur die zuteilung würde eingeschränkt auf Bezugsschein.
Damit wären normalverdiener raus.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wichtig finde ich eben wirklich, dass man politisch an einer Begrenzung des Zuzugs in Ballungsgebiete bastelt (auch wenn das freiheitliche Einschränkung bedeutet), es können nun mal nicht alle Bürger an einem Fleck wohnen, geht nun mal technisch nicht.
Daher anreize schaffen, biete ich z.b. einem H4ler langzeitarbeitslos Ende 50 einen monatlichen Bezug von 50€ zur freien verfügung wenn er aufs Land zieht könnten einige aufspringen.
Dienstleister wie finanzbet.. ähm berater und spam... ähm Callcenter könnte man mit Umzugsprämien locken.
Parkplatzauflagen drastisch verschärfen für gewerbliche.
usw bis Wachstum sich mit dem Neubau angleicht.
Zitat von VenomVenom schrieb:Ich sage nur eines: Orientiert euch an Wien halt :D 60% der Wiener leben in vom Stadt geförderten Wohnungen, mehr als 400.000 + weitere die dazukommen gehören der Stadt und nicht irgendwelchen Privatlingen.
Der Wiener Stadtbauer hat sich BErlin angeschaut und gesagt das ist nicht so einfach.
Weils ewig dauern wird, man will zuviel wachstum pro zeit.
https://www.welt.de/kultur/kunst-und-architektur/article170819220/Berlin-braucht-eine-ganze-Grossstadt-neuer-Wohnungen.html
Der eingeladene Stadtplaner Rudolf Scheuvens, der an der Technischen Universität Wien die Fakultät für Raumplanung und Architektur leitet, machte in einem Vortrag deutlich, dass schon ein Vergleich mit der Wiener Gegenwart illusorisch ist. „180.000 zusätzliche Einwohner bedeutet, dass Sie in Berlin eine mittlere Großstadt bauen“, erklärte er und ließ ein Beispiel aus Wien folgen.

Mit der Seestadt Aspern entsteht dort seit 2010 ein neuer Stadtteil für 20.000 Einwohner. Es ist das zurzeit größte Stadtentwicklungsvorhaben in Europa mit 9000 Wohneinheiten plus Infrastruktur. „Jährlich würde Berlin dann sozusagen zweimal ein Projekt in der Größe der Seestadt Aspern bauen.“
Zitat von VenomVenom schrieb:Was macht man bitteschön in Deutschland, dass es solche Wohnprobleme gibt?
in Berlin, Berlin ist nicht deutschland ;)
Zitat von VenomVenom schrieb:Bei Gemeindewohnungen zahlt man um die 7€/m2 glaube ich. Das ist nichts eigentlich.
Das sehen Berliner linksextreme offensichtlich anders.
IST Zustand in den Inseraten sind 6-12€.
Hausbesetzer fordern max. 4€

Pendlersiedlungen werden blockiert, Verdichtung wird blockiert, selbst die Parteigenossen blockieren die eigene linke Bausenatorin.
Und man will einen Mix.


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05.05.2019 um 16:59
@Venom

Ein Beispiel aus meiner Heimatstadt.. :)

https://www.openpetition.de/petition/online/verkauf-der-gwg-wuppertal-mbh-keine-weitere-rettung

Wuppertal ist eh eine Pleitestadt. Die Kämmerer kämpfen seit dem ich denken kann mit den Finanzen.
Einfachster Weg: Immobilien verhökern um die klammen Kassen zu füllen.


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05.05.2019 um 17:01
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich weiß nichts über das österreichische Mietrecht
Das hat weniger mit dem deutschen Mietrecht oder dem österreichischen zu tun, sondern eher mit der Geschichte. Die Wiener Gemeindebauten entstanden zu großen Teilen im späten 19. Jahrhundert und bestehen seitdem fort, die meiste Zeit in öffentlicher Hand. Man darf nicht vergessen, dass nach dem Krieg viele deutsche Großstädte dem Erdboden gleichgemacht waren - ein Schicksal, dem Wien weitgehend entgangen ist. Nach dem Krieg war es in Deutschland erst mal wichtig, überhaupt Wohnraum zu schaffen, da wurde weniger danach gefragt, wie man ihn "gerecht" verteilen sollte. Im Westen ging das privat relativ schnell, im Osten waren die Bombenlücken teilweise in den 70ern nicht nur noch nicht bebaut, sondern teilweise noch nicht mal vom Schutt beräumt.


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05.05.2019 um 17:06
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nach dem Krieg war es in Deutschland erst mal wichtig, überhaupt Wohnraum zu schaffen, da wurde weniger danach gefragt, wie man ihn "gerecht" verteilen sollte.
Das deutsche Mietrecht stammt aus dieser Zeit, als es darum ging, der ausgebombten Bevölkerung möglichst schnell ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Daher die extrem mieterfreundliche Perspektive des Gesetzgebers. Inzwischen hat sich die Situation gründlich gewandelt, aber die regulierenden Marktmechanismen sind durch diese Gesetzgebung nach wie vor weitgehend außer Kraft gesetzt.


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05.05.2019 um 17:08
@VanDusen

Zum Vergleich: in Wien waren nach dem Krieg rund 20% der Wohnungen verloren gegangen, in Köln, Duisburg und Dortmund waren es hingegen zwischen 60-70%, in Hamburg, Bremen, Kiel über 50%, Berlin mehr als 2/3, Dresden 60%.


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05.05.2019 um 17:10
@Gwyddion
@the_unforgiven
@VanDusen
https://www.welt.de/politik/deutschland/article161031051/Das-Geheimnis-der-bezahlbaren-Mieten.html
Unter anderem steht:
sterreichs Hauptstadt hingegen besitzt 220.000 Gemeindewohnungen und verwaltet mehr als 200.000 weitere, deren Bau sie gefördert hat. Jedes Jahr kommen 9.000 hinzu, viele davon mit preisgekrönter Architektur – Fahrradstadt, Dachgärten, an Single-Haushalte angepasste Zuschnitte. Gebaut wird vor allem mit gemeinnützigen Trägern. Vorteil: Um ihren – steuerlich vergünstigten – Status zu halten, beachten sie soziale Ziele, müssen Gewinne rückinvestieren, transparent sein.
und
„Das hält die Mieten langfristig unten“, sagt der Stadtplaner. Um Fördergeld zu erhalten, müssen die Baukosten niedrig sein: Kleine Mieten sollen sie tragen können. Ergebnis: Gemeindewohnungen ab 3,70 Euro pro Quadratmeter, Neubau für durchschnittlich 7,50 Euro. Bewerben kann sich, wer zwei Jahre in Wien wohnt und unter einer Einkommensgrenze liegt: 83.610 Euro netto im Jahr für vier Personen zum Beispiel. Wer später mehr verdient, darf bleiben.

Dass das relativ hoch ist, gehört zum Modell: „Wir wollen gemischte Mieter.“ Dafür gibt Wien auch rund 600 Millionen Euro pro Jahr aus, 420 Millionen davon kommen vom Bund – ohne Diskussion: Ein Prozent der österreichischen Lohnsteuer fließt in den Wohnbau. „Damit kann man dauerhaft arbeiten“, sagt Puchinger.



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05.05.2019 um 17:12
@Venom

Tu felix Austria! Bei näherer Betrachtung gibt es vermutlich auch Schattenseiten, aber zunächst einmal klingt das nach einem absolut vorbildlichen Modell.


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05.05.2019 um 17:13
Zitat von VenomVenom schrieb:Ergebnis: Gemeindewohnungen ab 3,70 Euro pro Quadratmeter, Neubau für durchschnittlich 7,50 Euro. Bewerben kann sich, wer zwei Jahre in Wien wohnt und unter einer Einkommensgrenze liegt: 83.610 Euro netto im Jahr für vier Personen zum Beispiel. Wer später mehr verdient, darf bleiben.

Dass das relativ hoch ist, gehört zum Modell: „Wir wollen gemischte Mieter.“ Dafür gibt Wien auch rund 600 Millionen Euro pro Jahr aus, 420 Millionen davon kommen vom Bund – ohne Diskussion: Ein Prozent der österreichischen Lohnsteuer fließt in den Wohnbau. „Damit kann man dauerhaft arbeiten“, sagt Puchinger.
Zum Vergleich: die Enteignungsinitiativeim notorischen Pleiteland Berlin fordert "maximal 4€ pro Quadratmeter". Selbst die Wiener Gemeindewohnungen wären ihr also im Schnitt um fast 100% zu teuer.


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05.05.2019 um 17:17
@Venom
Das Problem ist nicht daß man nicht KÖNNTE aber es gibt eben Rückstau.
JETZT meckert man an einem Problem herum das es schon seit 10 jahren gibt, man hat BErlin hochgepusht aber vergessen daß die Stadt damit wächst, größer und höher und dichter werden muß.

Die staatlichen sind in Berlin auch nicht beliebt...
Zitat von the_unforgiventhe_unforgiven schrieb:WELT: Aber jeder Berliner weiß, dass die landeseigenen Gesellschaften weder gut bauen noch gut verwalten können. Mieter können Ihnen erzählen, was sie da täglich an Inkompetenz und Missachtung erleben. Das würden Sie sich von keinem privaten Vermieter gefallen lassen.
-


Lompscher: Ich bin mir sicher, dass nicht jede Mieterin oder jeder Mieter der städtischen Wohnungsbaugesellschaften diese Erfahrungen macht. Aber die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften haben seit Langem nicht mehr gebaut, und sie müssen es neu lernen. Und was die Mieter angeht, so haben wir mehr Mietermitbestimmung eingeführt, es gibt Mietervertreter in den Aufsichtsräten und eine stärkere Kontrolle durch die Politik.



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05.05.2019 um 17:17
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Tu felix Austria! Bei näherer Betrachtung gibt es vermutlich auch Schattenseiten, aber zunächst einmal klingt das nach einem absolut vorbildlichen Modell.
+ Man kann auch bei geförderten Wohnungen Wohnungsbeihilfe beantragen.
Und ja, Schattenseiten gibts auch. Dazu zähle ich unter anderem die Tatsache, dass man normalerweise einige Zeit warten muss, es gibt Prioritätsliste für jüngere Leute und für Bedürftigere. Außerdem kannst du zwar wählen was ungefähr die Wohnung beinhalten soll, bspw. mit oder ohne Balkon, mit oder ohne Garten, welcher Bezirk, usw...aber die Stadt sucht dir die Wohnung selbst aus, wenn du ablehnst oder zweimal die Vorschläge ablehnst kannste dich dann wieder hinten anstellen bei der Warteschlange. So wurde es mir zumindest gesagt.

Man kann aber auch Wohnungen von anderen Beförderten übernehmen, man braucht aber so oder so zwangweise einen Wohnungspass oder wie das heißt, und dafür muss man gewisse Voraussetzungen erfüllen damit man überhaupt eine geförderte Wohnung in Anspruch nehmen kann.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Zum Vergleich: die Enteignungsinitiativeim notorischen Pleiteland Berlin fordert "maximal 4€ pro Quadratmeter". Selbst die Wiener Gemeindewohnungen wären ihr also im Schnitt um fast 100% zu teuer.
wtf. Was für Idioten :D


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05.05.2019 um 17:21
Zitat von the_unforgiventhe_unforgiven schrieb:Die staatlichen sind in Berlin auch nicht beliebt...
Ab und an kommen dann halt solche Sachen hier vor, ist zwar nicht Berlin, zeigt aber das Problem politischer Geschäftsführer:
Die Palette reicht von Möbelkäufen, Beraterleistungen, Dienstreisen, Geschenken bis hin zu Geschäftsessen und Bewirtungen: Was die städtischen Rechnungsprüfer auflisten, mutet abenteuerlich an. Denn die deutlich zu hohen Geschäftsführerbezüge, die Roselyne Rogg bezogen haben soll – zuletzt sollen es rund 376.000 Euro im Jahr gewesen sein – sind längst nicht alles. Höchstens die Hälfte wäre angemessen, hatten Wirtschaftsprüfer schon 2018 attestiert. Rund 760.000 Euro Schadensersatz fordert die Stadt von Roselyn Rogg und dem früheren WfbM-Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Spaniel.

Ein neuer Sonderbericht zeigt nun das fragwürdige Verhalten der Geschäftsführerin:

Rundbrief: In einem Schreiben an WfbM-Mitarbeiter forderte sie wörtlich dazu auf: „Suchen Sie nach allem, worin mein Name „Rogg“ vorkommt und gleichzeitig eine Zahl beinhaltet, die in irgendeiner Form mit meiner Vergütung zu tun hat.“ Diese Unterlagen, egal ob digital oder in Papierform, sollten anschließend gelöscht werden oder dem Aktenvernichter übergeben werden. Außerdem sei es „ab sofort nicht mehr gestattet, diesbezügliche Dateien zu speichern, anzufordern, zu besitzen oder abzulegen.“
https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-wie-roselyne-rogg-das-werkstatt-geld-verprasste_aid-38555797 (Archiv-Version vom 04.05.2019)

Für eine bestimmte Sorte Mensch ist sowas wie das Glöckchen, das das Selbstbedienungsbuffet eröffnet.


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05.05.2019 um 17:27
@the_unforgiven

Gerade an einen Fall aus Berlin erinnert:
Harald Ehlert ist ein Mann der Tat. Vor rund zwei Wochen erst trommelte er im Rathaus Schöneberg 200 Vertreter gemeinnütziger Organisationen zusammen. Ziel der Aktion: Mehr Transparenz bei sozialen Einrichtungen, die nachweisen sollen, dass sie das ihnen zur Verfügung gestellte Geld sinnvoll ausgeben. Sein Mut, das Thema offen anzupacken, wurde als Pionierarbeit gelobt.

Ehlert, ein massiger Mann mit schwarzem Borsalino, Lederstiefeln und Vollbart, ist seit mehr als 20 Jahren Chef der gemeinnützigen Organisation "Treberhilfe Berlin", die Obdachlose unterstützt. Dass er in dieser Funktion im Maserati vorfährt oder sich von einem Chauffeur kutschieren lässt, ist in der Hauptstadt seit einem Jahr bekannt. Nun erfährt auch der Rest der Republik davon und wundert sich, warum der Chef einer Organisation, die sich für Arme einsetzt, einen 400-PS-starken Dienstwagen benötigt, der rund 100.000 Euro kostet.

Publik wurde das schillernde Gebaren erneut nur deshalb, weil Ehlert - der sich selbst als "Sozialkapitalist" bezeichnet - nun vor dem Verwaltungsgericht in Berlin klagt. Die Luxuskarosse war im Juni 2009 im Müritzkreis in Mecklenburg-Vorpommern am Ortsrand von Bütow-Dambeck geblitzt worden - der Tacho zeigte Tempo 96 in einem Bereich, in dem 70 erlaubt ist. Die Strafe für den Fahrer betrug 80 Euro Bußgeld und drei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Doch wer steuerte den Wagen?

Weil die Behörden den Fahrer nicht ermitteln konnten, sollte die als gemeinnützig eingetragene GmbH fortan ein Fahrtenbuch führen. Doch das lehnte Ehlert ab. Er habe vorgeschlagen, die drei Personen, die den Maserati führen - er und zwei Fahrer - zu nennen und per Lichtbild für künftige Fälle zu hinterlegen, sagte er SPIEGEL ONLINE. Weil darauf nicht reagiert worden sei, habe er schließlich gegen die Auflage des Fahrtenbuchs Einspruch eingelegt. Der Prozess soll am Mittwoch stattfinden.
https://www.spiegel.de/panorama/kritik-an-400-ps-sportwagen-maserati-mann-empoert-obdachlosenhelfer-a-678856.html

Als Chef einer gemeinnützigen Obdachlosenhilfsorganisation kann man sich natürlich schon einen Maserati als Geschäftswagen anschaffen und 2 Chauffeure beschäftigen. Wundern darf man sich dann aber über nichts mehr.


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