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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 20:22
@Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Meiner Meinung nach kann man dies nicht lernen.
MMn schon. Ein Naturbegabter tut sich zwar leichter, keine Frage, aber auch weniger Begabte können mit der richtigen Anweisung lernen, an sich zu arbeiten und kommunikative Methoden, die ihnen den Umgang mit ihren Mitmenschen erleichtern, erlernen.
Psychologen und Kommunikationstrainer, können einem dabei helfen.
Gilt auch für andere Berufe, in denen man mit Menschen umgehen muss.

Nicht jeder, der einen sozialen Beruf ergreift, weiß bereits im Vorfeld, wie er später einmal mit dem durch Menschen verursachtem Stress fertig werden wird.
Es ist auch ein Unterschied, ob man mal eine Probestunde hinlegt, oder zB Unterricht mehrere Stunden am Tag, mehrere Tage in der Woche, wochen-, monate-, jaherlang aushalten muss. Auch private Probleme können einem dann den Job erschweren, was sich gerade im Umgang mit Menschen schwerwiegend auswirkt.
Ob ich nun einen Hammer an die Wand knalle oder mir bei einem Kind die Hand ausrutscht, weil meine Nerven durchgehen, ist ein erheblicher Unterschied.

Anekdote, die zeigen soll, wie sich da Privatleben positiv oder negativ auf den Beruf auswirken kann:
Ich wurde innerhalb weniger Jahre zweimal hintereinander im selben Krankenhaus operiert. Beim ersten Mal fiel mir eine Krankenschwester wegen ihrer aggressiven, unguten Art Patienten gegenüber negativ auf. Sie war stets übelgelaunt und ließ einem merken, dass sie keine Lust hatte, irgendeinen Handgriff für uns zu erledigen.
Jahre später ... sah ich sie wieder. Sie war wie ausgewechselt. Strahlend, fröhlich, supernett, freundlich, hilfsbereit. Ich dachte schon, ich hätte mich geirrt, und es wäre eine andere. Also frug ich mal nach, ob sie nicht damals auf der und der Station gewesen wäre - ja.
Ich war kurz davor, zu fragen, warum sie damals so giftig gewesen wäre, besann mich aber eines Besseren, wählte die positive Kommunikationsform, und fragte stattdessen, was passiert wäre, sie wirke ja so überglücklich.
Ihre Antwort war höchsterstaunlich (wär ich alleine nie im Leben drauf gekommen). Sie hat sich in der Tagschicht nicht wohl gefühlt. Sie fand die zu stressig. Aber die Nachtschicht, die sie jetzt nur mehr macht, gefällt ihr sehr, obwohl sie länger dauere. Aber sie wäre einfach ruhiger.

Erstaunlich, nicht wahr? Aus einem Grantscherben wurde ein Engel der Kranken. Hätte ich sie die Jahre davor dahin gehend beurteilen müssen, ob sie für den Beruf geeignet wäre, hätte ich glatt "nein" gesagt - und mich gründlich geirrt. Vielleicht sogar ein Leben verpfuscht, wenn von ihre Existenz von meiner Entscheidung abhängig wäre.

Von daher kann man nicht einfach sagen, jemand wäre nicht geeignet, ohne seine näheren Umstände zu kennen, ohne seine Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ohne ihm eine Chance einzuräumen.

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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 20:56
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:MMn schon. Ein Naturbegabter tut sich zwar leichter, keine Frage, aber auch weniger Begabte können mit der richtigen Anweisung lernen, an sich zu arbeiten und kommunikative Methoden, die ihnen den Umgang mit ihren Mitmenschen erleichtern, erlernen.
Psychologen und Kommunikationstrainer, können einem dabei helfen.
Gut, dann lass es mich einschränken: Im Pädagogik-Teil des Lehramtsstudiums wird man das eher nicht lernen


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 21:04
@Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Im Pädagogik-Teil des Lehramtsstudiums wird man das eher nicht lernen
*Hüstel*. Doch. Kommt vermutlich auf die Länder oder die Ausbildung an, aber der Umgang mit Kindern/Schülern wird hierzulande angehenden HS (mittlerweile Neue Mittelschule) Lehrer sehr wohl schon sehr lange beigebracht. Live. Mit echten Kindern. ;)
Bei Gymasiallehrern hingegen sieht es eher traurig aus. Die treffen auf ihre ersten Klienten in der Regel erst im ersten Arbeitsjahr, wo es dann durchaus zu spät sein, umzusatteln, wenn man jetzt erst bemerkt, dass man eigentlich W.C. Fields Meinung wäre.

Der sagte mal, angebich zum Scherz, dass, wer Hunde und Kinder nicht möge, kein schlechter Mensch sein könne. ;)


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 21:19
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Bei Gymasiallehrern hingegen sieht es eher traurig aus.
Ah, okey, deshalb meine Sichtweise auf das Thema, ich hatte damals auf "Gymnasiallehrer" studiert.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Die treffen auf ihre ersten Klienten in der Regel erst im ersten Arbeitsjahr, wo es dann durchaus zu spät sein, umzusatteln,
Nicht so nicht ganz (ich weiß natürlich nicht, ob das heute noch so ist), aber man muss zwei Schulpraktika (jeweils vier Wochen) machen. Sogar im ersten steht man schon unterrichtend vor der Klasse.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 21:59
Brauchen wir überhaupt Schulen noch? Gute Frage.

Ich habe bisschen recherchiert:-) Auffallend ist, dass Schweiz und Deutschland gleicher Meinung sind mit Diskrimierung von Jungen.

Hier aus Deutschland :

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/geschlechter-studie-schulen-benachteiligen-jungen-massiv-a-612997.html
Eine neue Studie des Aktionsrates Bildung bestätigt aber, dass der Grund für die Zensurenlücke ein anderer ist: Jungen werden in Kindergarten und Schule massiv benachteiligt.

Nicht mehr die Mädchen, sondern die "Jungen sind die Verlierer im deutschen Bildungssystem", sagt der Ratsvorsitzende und Präsident der Freien Universität Berlin, Dieter Lenzen. Statt auszugleichen, verstärke die Schule den Bildungs- und Leistungsrückstand der Jungen. Am schlimmsten sei die Benachteiligung in den ostdeutschen Ländern.
Gucken wir mal was die Schweiz meint.:-)

https://www.watson.ch/schweiz/gesellschaft%20&%20politik/608148293-klage-eines-vaters-gymis-sind-knabenfeindlich
Der Zürcher Rechtsanwalt Martin Hablützel legt Rekurs gegen die Nicht-Promotion seines Sohnes am Gymnasium ein. «Die Knaben werden an den Gymnasien diskriminiert», sagt er in der «NZZ am Sonntag». Dies verstosse gegen die Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention.
Interessant , habe beide Ländern vergleicht und beide sagen fast das Gleiche:-))
Interessant, gell?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 22:00
@Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:ch weiß natürlich nicht, ob das heute noch so ist)
Na ja, ich auch nicht. Oder ob es überall gleich gehandhabt wird. Aber selbst dann muss da ja noch nicht das endgültige persönliche Format darstellen. Und es kann einem einfach innerhalb von vier Jahrzehnten irgendwann sehr wohl mal die Luft ausgehen. Nicht nur physisch.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 22:21
Zitat von BlueblubbeBlueblubbe schrieb:Interessant , habe beide Ländern vergleicht und beide sagen fast das Gleiche:-))
Interessant, gell?
ja, ist hier nur nicht Thema, wurde aber durchaus in anderen threads schon thematisiert und diskutiert


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 22:46
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja, ist hier nur nicht Thema,
Doch, es ist ein Thema. Wer will noch Lehrer sein, denn der Lehrer ist überfordert mit Jungs, die möglicherweise mehr wissen als die Lehrer selbst:-)

Noch etwas:
https://www.watson.ch/schweiz/gesellschaft%20&%20politik/608148293-klage-eines-vaters-gymis-sind-knabenfeindlich

Zum einen hätten sprachliche Fächer, in denen Mädchen erwiesenermassen besser sind, einen zu hohen Stellenwert.

Genau! Die Jungs sind Mathematiker und sprachlich eine Niete. Boah und jetzt? Kenne viele Ingenieuren, die sprachlich nix sind, aber eben Mathematik spitze sind! Auch Erfinder sind meistens männlich! Ist so. Deutsche Sprache war/ist für mich unlogisch. Wir brauchen die Jungs!!! Sind halt anders, aber sie denken vernetzter. Diskriminierung brauchen wir nicht für eine öffentliche Schule! Zudem zahlt der Steuerzahler die Lehrer. Keinesfalls wird da irgendwie andere benachteiligt, weil sie sprachlich nicht so gut sind wie die Mädchen. Dafür haben Jungs andere Qualitäten.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.09.2019 um 23:41
Zitat von BlueblubbeBlueblubbe schrieb:Dafür haben Jungs andere Qualitäten.
Klar!
Mir war noch nicht klar, dass Jungs Mathematiker sind.
Deshalb werden sie logischerweise keine Schule brauchen,
wenn man es von dieser Seite betrachtet.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

19.09.2019 um 00:28
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich wüßte jetzt wirklich immer noch nicht, wieso Du Dich auf den Lehrerberuf versteifst, bezüglich psychischer Probleme, BurnOut, Tendenz steigend etc.. Ich habe Dir aufgezeigt, dass es nicht nur dort so ist. Fertig.
Du hast aufgezeigt dass auch einige andere Branchen diesbzeüglich probleme haben.
Dass es sich da irgendwo so massiv und schnell und weiterhin verschlechtert wie bei lehrern, das konntest du nicht aufzeigen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

19.09.2019 um 00:32
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nein?
Was ist denn "Lehrer werden dafür gescholten, dass..." anderes als ein Allgemeinplatz?

Siehe dazu auch die Fragen oben.
Es ist etwas, was andauernd passiert. Wenn man nach schule fragt und danach, was falsch läuft, dann kommen die Lehrer oft als erstes in's Schussfeld.Oder siehst du das nicht so?
Lehrer sind die Prügelknaben für Eltern, Schüler und zu einem guten Teil eben auch für die sonstigen Probleme, die man der Schule ankreidet.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Was soll man dazu auch sagen, wenn jemand mit freak cases für die gesamte Schullandschaft in Deutschland argumentieren will?
Inwiefern ist der hinweis darauf, dass wir bundesländer mit mehr als 40% quereinsteigern haben (tendenz steigend), unsere Lehrerplätze nicht mehr füllen können und die lehrer die wir haben immer mehr an psychischer krankheit und angsttörungen leiden denn ein freak case?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

19.09.2019 um 00:46
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb am 26.05.2018:Kinder haben einfach biologisch bedingt nicht die Fähigkeiten, weit genug in die Zukunft schauen zu können, um zu überblicken, was sie später mal brauchen werden und was nicht. Selbst wenn ich z.B. eigentlich nur mein eigenes Cafe aufmachen will (da war grad so ein furchtbarer Artikel in der Zeit) brauche ich auf einmal Grundwissen in Steuern, Mathe um die anzuwenden, muss einen Businessplan zumindest verstehen können, sollte ungefähr wissen, was die Kreditkonditionen bei der Bank bei mir real für die nötigen Umsätze bedeuten, und und und...

Die Lehrpläne sind ja nicht vom Himmel gefallen, sondern sollen ein solides Fundament für spätere Lebensentscheidungen liefern. AUch, wenn es abschnittsweise mal frustrierend und nicht sofort ersichtlich sinnvoll scheinen mag.
[sorry, ich hab mich vertan und den beitrag für neu gehalten und geantwortet. Wenn du nichts mehr dazu schreiben willst, kannst du das natürlich auch ignorieren]

Das Ding ist: Das haben Erwachsene auch nicht, jedenfalls nicht für ihre kinder auf so lange sicht.
Und die Lehrpläne die sind schon irgendwie vom Himmel gefallen. Da dürfte jeder mal ein bisschen rumodktern wie er meint, ohne jetzt konkret da wirklich irgendwie das auf objektiven Maßstäben aufzubauen. Da sind einige sachen, die nicht nur nicht 'sofort' ersichtlich sind, sondern gar nicht ersichtlich sind, wo man sich dann aber irgendwelche begründungen ausdenkt.
So vonwegen durch latein lernt man besser logisch denken und das wäre ganz wichtig zum worte ableiten und so.


Die Schule geht davon aus, dass sie sowas wie ein gute fitnesstraining ist. Man trainiert das 13 Jahre lang und dann sind alle muskeln einigermaßen stark und man kann grundsätzlich jeden sport machen. So sieht sie sich. Aber da sind gleich zwei fehlannahmen.

Die erste fehlannahme ist, dass die schule ein gutes fitnesstraining abgibt. Denn die machen kein fitnesstraining, sondern lassen, in rotation, jemanden ganz viele verschiedene dsiziplinen machen aber keine gut. Dann lernt man erst ein jahr lang ballett (aber nur die grundbewegungen, nix richtiges), dann macht man einen Monat Karate, dann wieder ein jahr lang springreiten. Und am Ende kann man gar nichts sondern hat nur allerlei sachen nicht oder falsch gelernt, ist aber nicht wirklich fit für irgendwas.

Die zweite Fehlannahme ist, dass man überhaupt ein Kind auf alles (oder so gut wie alles) relevante vorbereiten kann.
Niemand käme auf die Idee, Kinder standartmäßig zu irgendwelchen Dehbübungen zu zwingen, damit sie später mal (ohne, dass die kinder das jemals wollten) eliteturner werden könnten, wenn sie denn wollten. Weil das blödsinnig wäre.
Weil wir aber dieser irrigen annahme aufsitzen, dass wir auf sehr willkürlich ausgewähltes spezialwissen vorbereiten müssen, verschwenden wir ganz automatisch sehr viel zeit der kinder und jugendlichen, die man besser nutzen könnte.

Wir gehen davon aus, dass auch einer, der nie was mit chemie machen wird, davon profitiert, zu wissen, wie so ein Atommodell aussieht. Nur hat diese Annahme erstmal keinen wirklich rationalen Grund. Wir finden das einfach schön, wenn einer viel weiß und sagen bei manchen sachen, dass es bei denen besonders wichtig ist.
Wäre halt die alte frage: Wo hört man auf.

Für manche reicht es, dass ein kind weiß, dass es Atome gibt. Der nächste sagt : nee, also wie das genau mit dem periodensytem ist, das ist schon wichtig, und mit den elektronen. Der nächste sagt, dass man eigentlich gar nichts über atome weiß, wenn man nicht das mit der quantenmechanik und den warscheinlichkeitswolken der elektronen auch noch einigermaßen begreift.
Und könnte ich dann auch noch sagen, ohne wenigstens die grundsätzliche mathematik dahinter zu begreifen weiß man eigentlich gar nix über physik. Man kann grdunsätzlich jeden schritt davon zum allgemeinwissen erheben. Aber selbst der erste schritt ist nichts, was man irgendwie unbedingt jemanden vermitteln muss, der da gar kein großes interesse hat. Warum nicht? Weil es einfaches faktenwissen ist.
Lesen und schreiben sind skills die man als kind lernen muss weil man sie sonst nicht mehr genauso gut lernen kann.
Das Atommodell ist etwas, was man, bei Bedarf oder Interesse, grundsätzlich auch noch mit 60 lernen kann und was keine Anwendung für jemanden hat, der sich nicht gerade mit Naturwissenschaften beschäftigt.

Wenn ich aber in den allermeisten fächern nur solches spezialwissen lehre einfach in der behauptung (ohne begründung oder beweis), dass das den Kindern bestimmt was nützt, dann verschwende ich wie gesagt zeit, die man auch damit verbringen könnte, sie zu anständigen Menschen zu erziehen. und das finde ich viel relevanter.


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19.09.2019 um 00:52
@Tussinelda
@Blueblubbe


Es ist durchaus ein Problem, dass Jungs mit dem Schulsystem schlechter klarkommen als Mädchen.
Allerdings ist das nur ein Symptom eines größeren Problems, nämlich dass das Schulsystem eben rein auf Anpassung auf ist.

Das ist weder für Jungs noch für Mädchen gut. Jungs kommen mit sowas schlechter klar und werden eher zu Schulversagern, Mädchen passen sich zwar meist besser an, nur bringt diese Anpassung ihnen eben im späteren leben nichts, weil anpassung an die Schule keine sonderlich relevanten Fähigkeiten vermittelt.

Die haben dann 1en in der Schule, vllt wenn es gut läuft können sie das mit Fleiß auch noch im Studium durchziehen, aber (sofern sie sich nicht anderweitig doch noch zum Selbstbewusstsein entwickelt haben) werden sie danach böse auf die Nase fallen wenn reine Fleißarbeit und Anpassung gar nicht mehr so weit führen sondern andere Skills wichtiger sind.


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19.09.2019 um 15:38
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und es kann einem einfach innerhalb von vier Jahrzehnten irgendwann sehr wohl mal die Luft ausgehen. Nicht nur physisch.
Auf jeden Fall.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist etwas, was andauernd passiert. Wenn man nach schule fragt und danach, was falsch läuft, dann kommen die Lehrer oft als erstes in's Schussfeld.Oder siehst du das nicht so?
Nöö, sehe ich nicht so. Höchstens in Form von Lehrermangel
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Lehrer sind die Prügelknaben für Eltern, Schüler und zu einem guten Teil eben auch für die sonstigen Probleme, die man der Schule ankreidet.
Ja, das heißt doch aber nicht, dass diese Kritik zurecht kommt.
Gerade von Eltern und Schülern kommt neben der berechtigten Kritik eben auch viel unberechtigte Kritik.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Inwiefern ist der hinweis darauf, dass wir bundesländer mit mehr als 40% quereinsteigern haben (tendenz steigend), unsere Lehrerplätze nicht mehr füllen können und die lehrer die wir haben immer mehr an psychischer krankheit und angsttörungen leiden denn ein freak case?
Ach komm schon, du kannst aus meinen Beitrag klar erkennen, dass ich mich auf deine Aussage mit dem Brennpunktschulen bezog, als ich von freak cases sprach.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

19.09.2019 um 15:53
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nöö, sehe ich nicht so. Höchstens in Form von Lehrermangel
Du ich erinnere mich noch, als ich schrieb, dass 1/3 der Schüler von YT videos besser lernen als von lehrern.
Deine Reaktion, die erste, darauf war, schlechte lehrer zu vermuten:
Leider habe ich keine Zahlen dazu,wie viele Schüler fanden, dass das Buch den Sachverhalt besser erklärt als ihr Lehrer.


Deine Argumentation ist derart Kraut und Rüben, man fasst es nicht.
Niemand bestreitet, dass es gute und schlechte Lehrer gibt.
Kritik an der Lehrerausbildung, ist keine Kritik am Schulsystem. ;-)
Und schlechte Lehrer sind kein Beleg, für ein schlechtes Schulsystem
Deine erste annahme war, dass wenn einer in der Schule schlechter lernt als mit YT videos, dass dann die Lehrer wohl schuld sind.

Und so ist das auch bei den meisten menschen: Wenn in der schule was nicht gut läuft, sind die lehrer häufig die schuldigen. Denn sie gestalten die schule ja. Klar, Lehrermangel und so, ok, aber wenn irgendwas nicht rund läuft was nix mit lehrermangel zu tun haben scheint (miserables niveau, schlechte organisation usw.) dann sind die Lehrer normalerweise dran.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ja, das heißt doch aber nicht, dass diese Kritik zurecht kommt.
Gerade von Eltern und Schülern kommt neben der berechtigten Kritik eben auch viel unberechtigte Kritik.
Ja richtig, das ist ja mein punkt. Man sucht sich allerlei schuldige (oft die lehrer), aber man erkennt die realen probleme gar nicht. Und das grundlegende problem ist eben das system schule, nicht, dass da einzelne schlechte lehrer sind oder man in einzelnen sachfragen sich schlechte lösungen überlegt hat.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ach komm schon, du kannst aus meinen Beitrag klar erkennen, dass ich mich auf deine Aussage mit dem Brennpunktschulen bezog, als ich von freak cases sprach.
ISt halt die frage, ob das wirklich solche Freakcases sind. Wir haben zum Teil auch schon Gymnasien, an denen es wie an Brennpunktschulen zugeht. Auch ganz ohne überproportionalen Migrationsanteil.
Da sehen wir natürlich die Zustände aber nicht so schön wie in wirklich schlechten vierteln, weil man das noch ganz gut deckeln und die hand drüber halten kann. Keine Schule will ihren Ruf gefährdet sehen.

Der verlässlichere Gradmesser ist hier wirklich, dass die Lehrer immer mehr stress haben.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

19.09.2019 um 16:02
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/forsa-umfrage-schulleiter-100.html (Archiv-Version vom 09.11.2019)
Als größte Belastungsfaktoren gaben die Schulleiter das wachsende Aufgabenspektrum sowie die fehlende Beachtung des tatsächlichen Schulalltags durch die Politik in deren Entscheidungen an.
Das ist eine der Sachen, die ich immer wieder sage: Verhältnisse haben sich geändert.
Wir erwarten heute Dinge von lehrern, bei denen wir sie nicht unterstützen und für die sie weder die qualifikation, noch die realen dazu notwendigen befugnisse haben.

Bestes beispiel ist da die Inklusion, die wir fordern, ohne irgendwie den schulen das ganze zu ermöglichen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

20.09.2019 um 11:49
Gucken wir mal weltweit: :-)

https://amp.focus.de/perspektiven/14-laender-14-reporter/14-laender-14-reporter-finnland-topleistung-ohne-drill-in-der-schoensten-schule-essen-die-lehrer-mit-den-kindern_id_10045324.html
Jahrelang pilgerten Bildungsexperten und Lehrer nach Finnland, um zu ergründen, warum die Kinder dort so gute Leistungen zeigen – obwohl es keinen Drill gibt wie an Schulen in asiatischen Ländern. Aber zuletzt stagnierten die finnischen Schüler. Woran das liegt und was den finnischen Erfolg überhaupt ausgemacht hat, ist nicht ganz einfach zu verstehen. Ein Ortsbesuch an einer Schule nahe Helsinki.
Wow, würde gerne nach Finnland auswandern! Die haben es begriffen! Super! Schäme mich als Schweizerin. Nix haben sie vorangebracht, aber Finnland schon!


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20.09.2019 um 13:23
@Blueblubbe

Die guten Leistungen der Finnen in der Pisastudie werden hier gut erklärt:
Finnlands Schulen gelten seit der ersten Pisa-Studie für Deutschland als Vorbild. Doch das ist eine Illusion. Jetzt stellt sich heraus: Der Erfolg beruhte doch auf Strenge statt auf modernen Methoden.
aus: https://www.welt.de/politik/deutschland/article143637971/Finnlands-Pisa-Wunder-entpuppt-sich-als-Irrtum.html


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

20.09.2019 um 13:43
Ich empfehle generell, diese PISA Studie(n) mal zu lesen. Ich als Didaktiker und Genie habe nach ein paar Fragen bereits aufgegeben. Einfach, weil die Art der Fragestellung sehr ermüdend war. Nur Textaufgaben. Die sind bekanntlich die schwierigsten. Voraussetzung, um sie zu verstehen, ist absolute Beherrschung der Sprache. Etwas, das wirklich nicht jeder kann, Schüler, die es erst lernen, schon gar nicht, ohne deshalb aber doof zu sein.

Somit testet diese Studie in erster Linie Sprachbeherrschung, und weniger andere Bildungsinhalte, die sie aufgrund der Art der Fragestellung gar nicht richtig gut erfassen kann.
Wie so oft bei solchen Tests, die irgendwer über die Köpfe der Probanden hinweg zusammen stellt, bemerken die Zusammensteller gar nicht, dass ihre eigene Denkweise, ihre eigene Bildung, ursächlich an den Problemen beteiligt sind, die so ein Test dann anderen bereitet, die schon rein sprachlich Probleme beim Leseverständnis haben.

Gab in de Sechzigern in den USA Tests, die Weisse zusammen stellten, um zu demonstrieren, wie dumm doch Schwarze wären. Als dann mal schwarze Professoren auf die Idee kamen, einen Test in schwarzem Slang zu schreiben, ratterten auch gebildete Weisse reihenweise durch.

In zweiter Linie stimmt die Didaktik nicht. Immer dieselbe Art Fragestellung ermüdet einfach schnell. Abwechslung in der Methodik heißt das Zauberwort. Nicht nur wegen der Vermeidung von Eintönigkeit, sondern weil eben nicht jeder auf dieselbe Art und Weise denkt oder zum Denken angeregt wird.
Hierin liegt ja die Fähigkeit der Pädagogik, Mittel und Wege zu finden, jeden Schüler zu erreichen, zu fordern und zu fördern.
Aber genau das bieten PISA Studien eben nicht.


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20.09.2019 um 15:06
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ich empfehle generell, diese PISA Studie(n) mal zu lesen. Ich als Didaktiker und Genie habe nach ein paar Fragen bereits aufgegeben. Einfach, weil die Art der Fragestellung sehr ermüdend war. Nur Textaufgaben.
Ich kenne sehr intelligente, deutsche Schüler, die sich durch die Fragestellung der Pisastudie verarscht vorkamen, und einfach irgendwo das Kreuzchen gesetzt haben.


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