Härtere Strafen für Graffiti-Sprayer?

Mal ganz ehrlich:
Ich hab nach mehreren Abwaschaktionen ganz klar die Nase voll gehabt.
Und mal so als Idee:
Mir war immer klar, daß ein Garagentor irgendwem gehört.
Oder auch das ein Roller mit nem Kennzeichen ganz klar einen Besitzer hat.
Ich geh mal davon aus, daß jemand der eine Sprühdose fehlerfrei bedienen kann, auch dazu in der Lage ist, solche an sich einfachen Zusammenhänge zu begreifen.
Diese Kuschelpolitik nach dem Motto: "Das war ja nur ein Versehen,mach mal wieder sauber und gut" kotzt mich an.

Mir kann niemand erzählen, er wusste nicht, daß die Garage irgendwem gehört, oder ein Auto, Roller, Zug, was weiß ich.

Wer etwas ansprüht, daß nicht ihm gehört, so tut er das in dem Bewusstsein, daß es jemanden anderen gehört. Und sowas steht wenn ohne Auftrag gemacht unter Strafe.

Ein Handeln MUSS Konsequenzen haben. Das sollte es möglichst sofort, denn dann kann auch vom Beklopptesten ein unmittelbarer Zusammenhang der Strafe mit der vorausgegangenen Straftat hergestellt werden.
Ob es nun durch ein Schnellgerichtsverfahren oder duch Selbstjustiz aufgbrachter Eigentümer geschieht, ist mir eigentlich prinzipiell egal.

Und ganz erlich hab ich auch keine Lust, Leuten die Mir meine Freizeit versauen (denn das tun sie indem sie Sachen anmalen die ich dann wieder sauber machen muss) mich mehr als nötig abzugeben. Und erst recht werd ich solchen Personen nicht nachgiebig, freundlich oder sonstwie versönlich gegenübetreten.

Navigato,

Dein Post ist ganz untergegangen,

Das war eher als Metapher zu sehen.

Das hat ich doch befürchtet :o

Soll heissen, wenn mir einer tatsächlich einen Schaden zufügt, dann ärgere ich mich.
Ein schönes Graffiti wäre aber für mich kein echter Schaden. Im Gegenteil.

Gut, aber meinst du nicht, das es etwas idealistisch gesehen ist. Auf mich bezogen, ich würde mich ebenfalls freuen, wenn es passt und gut aussieht. Jedoch würde das im Grossteil aller angenommenen Fälle nicht passieren. Meistens würde ich mich ärgern, und es als Eingriff in meine Privatsphäre betrachteten, die nur ich selbst zu gestalten habe..

@al-chidr

Damit hast du glaube ich den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Hauptaugenmerk liegt tatsächlich auf dem öffentlichen Raum, vor allem auch deshalb weil dieser nicht so gut gesichert ist, wie private Firmengelände. Ausserdem findet da innerhalb der "Geschäftszeiten" der meiste Verkehr statt, gleichbedeutend mit viel Aufmerksamkeit, es sind eben oft jene Flächen die sowieso auch von kommerziellenVeranstaltern dazu genutzt werden, Werbeposter in 10-20 Lagen übereinanderzukleben.

Es ist meist tatsächlich "verlorener" Raum, der genutzt wird.

Ich sehe das vom prinzip her ähnlich wie @StUffz, wenn auch nicht ganz so radikal.

Ich habe auch,in meiner Jugend, jahrelange graffity erfahrung gehabt. Ja auch ich habe mutwillig das Eigentum anderer zerstört.

Allerdings hat sich bei mir auch die Erkenntnis durchgesetzt dass illegales "Bombing" eigentlich ein richtig mieses, feiges Verbrechen ist.

In meinem Jugendlichen Leichtsinn habe ich mir darüber keinen Kopf gemacht. Mein Ziel war es ja direkt zu zerstören, zu schocken, zu rebellieren.

Heute weiß ich das man um das zu erreichen keinen Schaden muss.

"Öffentlicher Raum" = Rechtsfreier Raum?

Gehört uns allen und damit niemand, bzw. wurde von meinen Steuern bezahlt, also kann ich damit auch machen, was ich will.
Dieses überzeugende Argument hörte ich mal vor Gericht von Jugendlichen, die Parkbänke und Spielplatzgeräte zerhackt und im Teich versenkt hatten.

Jugendliche, die wahrscheinlich nicht mal Steuern zahlen?

Na doch Mehrwertsteuer zahlt wohl jeder.

@al-chidr

al-chidr schrieb:Die Sprayer sollten bei der Stadt fragen, wo sie sich austoben dürfen, aber sie haben kein Recht, fremde Hauswände zu besprühen, was aber glaube ich gar nicht sooo oft vorkommt. Ich sehe Graffiti doch vor allem im "öffentlicihen Raum"

Sehr richtig. Es wäre die vernünftigere Variante, und würde viel Ärger erparen.
Es gibt wirklich genügend Flächen, gerade im Grossstadtdschungel, die nur so nach Verschönerung schreien. Und nur aus "coolnes" werden S-Bahn-Wagons besprüht, weil man weiss, dass es missbilligt wird. Das ist keinesfalls wünschenswert.

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:Gut, aber meinst du nicht, das es etwas idealistisch gesehen ist. Auf mich bezogen, ich würde mich ebenfalls freuen, wenn es passt und gut aussieht. Jedoch würde das im Grossteil aller angenommenen Fälle nicht passieren. Meistens würde ich mich ärgern, und es als Eingriff in meine Privatsphäre betrachteten, die nur ich selbst zu gestalten habe..

Ist ja schon wahr, dass keiner ohne mein Einverständnis meine Karre, mein Haus, mein Boot zu Besprühen hat.
Aber wenns wirklich gut passt, und künstlerisch wertvoll ist, könnte ich meinen Ärger überwinden, und mich über das Bild freuen.

Ist natürlich immer ein subjektives Empfinden, was bei der Kunst als solches sowieso der Fall ist. Weshalb ich dann auch eher dazu neige lieber zuerst gefragt zu werden, bevor sich einer an meinem Zeug vergreift.

Doors schrieb:Spielplatzgeräte zerhackt und im Teich versenkt hatten.

Nur, dass es hier nicht wirklich um Vandalismus, also der destruktiven brachialen Gewalt an fremdem Eigentum, sondern um konstrucktive Stadtbildverschönerung geht, Doors.

@StUffz
Deine Meinung zu dem Thema ist für mich verständlich und auch nachvollziehbar. Wer fremdes Eigentum beschädigt sollte auch die Konsequenzen tragen.

Allerdings, finde ich den Weg der Selbstjustitz nicht richtig. Aus deinem Text geht für mich der Zweck dieser Art der Bestrafung auch nicht hervor. Eine Anzeige bei der Polizei, die Schadenwidergutmachung und das Ableisten von Arbeitsstunden hätte wohl den gleichen Abschreckenden Erfolg gehabt. Die Täter habt ihr ja ausfindig machen können.

@DeadPoet
Ich habe in diesem Fall eben etwas von den Sprayern gewollt, eben das sie meine Garage verschönern. Im Gegenzug dafür habe ich ihnen natürlich Straferlass gewährt, denn Sachbeschädigung ist ein Antragsdelikt.

Ich sehe die Jungs heute noch regelmäßig im Ort auf öffentlichen Veranstaltungen (z.B. Herbstmarkt, Kirmes) oder in der Kneipe. Mitlerweile sind sie allerdings volljährig und einer davon hat auch Familie. Wir unterhalten uns dann meist miteinander, machen unser Witze und verstehen uns eigentlich ganz gut.

Wäre es allerdings nicht möglich gewesen die Farbe ohne Beschädigung des Lackes vom Auto herunter zu bekommen oder wären die Gummi- oder Platikteile angesprayt gewesen, hätten sie oder die Eltern die Repearaturkosten selbstverständlich tragen müssen. Nötigenfalls hätte ich diese auch gerichtlich eingeklagt.

So haben sie aber ihre Strafe bekommen denn die haben alle beide wirklich den ganzen Samstag an dem Auto rum gewienert.

Gaaaanz genau. Wenn die Dorfbullen endlich angerückt sind, ist die Farbe schon angetrocknet, die Jungs reden sich raus, erstes mal, machen wir nicht wieder, ist aj auch nix passiert und so weiter. Was passiert?
Freispruch vorm Jugendgericht, Ersttäter, Schlimme Kindheit, Kaninchen hat gebissen etc.

Fazit für den Täter:
Besser aufpassen, wenn jemand kommt einfach sagen, ist das erste mal und ich mach es nie wieder. Wieder Freispruch oder irgendeine Kuschelstrafe.

Der Zweck war folgender:
Ich habe mehrere Male mein Garagentor sowie einmal meine Vespa von solchen "Kunstwerken" befreien.
Irgendwann hatte ich die Nase voll, Anzeige bei der Polizei ist jedesmal mit nem Schreiben (Täter konnte nicht ermittelt werden) beantwortet worden.
Genau das sollte damit beendet werden.
Das Selbstjustiz nicht gerade die feine Art ist, ist was anderes.

@StUffz

Mit der Vorgeschichte kann ich dich nun besser verstehen.

Danke für die Erklärung.

@navi:

Blindsinniges Hinschmieren krakeliger Tags würde ich auch nicht unbedingt als "Kunst" oder "Verschönerung" bezeichnen.



Da freut sich der Hausbesitzer über die Verschönerung.

Und hier lacht dem Bahnreisenden das Künstlerherz im Leibe:




Nicht alles, was jemand in den "öffentlichen Raum" krakelt, muss deshalb gleich Kunst sein. Wenn jemand seine eigene Hütte, seine eigene Karre oder seine eigenen Klamotten so verziert, dann finde ich das in Ordnung. Aber ungefragt die Sachen anderer vollzuschmieren, sehe ich nicht unbedingt als Ausdruck künstlerischer Freiheit an.

Doors schrieb:Aber ungefragt die Sachen anderer vollzuschmieren, sehe ich nicht unbedingt als Ausdruck künstlerischer Freiheit an.

Seh ich auch so ! Da wo des einen Freiheit anfängt, hört des anderen oft auf !


Aber es wäre schön, wenn den Jugendlichen mehr Flächen angeboten würden, die sie künstlerischerweise besprühen dürften.

Wenn ich nun durch Friedrichshain tanzen würde und überall kitschige Marienbildchen aufhängen würde, dann wären es grade dieses Sprayervolk, welches rumschreien würde ob dieser schrecklichen, schrecklichen Religion. Aber ihr ollet Geschmiere, das soll jeder schön finden.

@Doors
ja, das sieht scheisse aus.

ich meinte eher sowas:
https://www.youtube.com/watch?v=QBJSl4BqnEc

das hat doch schon einen Könner-Charakter, und sieht bedeutend besser aus, als eine langweilige graue Wand.

@elfi:

"Aber es wäre schön, wenn den Jugendlichen mehr Flächen angeboten würden, die sie künstlerischerweise besprühen dürften."


Wieder her mit der Mauer. Aber zackig. Konjunkturprogramm für die Baubranche, Sprayerfläche für Westberliner - und Jobwunder für ostzonale HartzIV-Vopos.

Frau Dr. Merkel, ich hätte da so eine Idee...


@navi:
Wenn ich allerdings an meinem Haus gern eine langweilige graue Wand habe, dann möchte ich auch nicht, dass die irgendwer verschlimmschönert.

@rockandroll

Dir zwar Recht gebe, aber die Geschmäcker halt verschieden sind ;)

Vielleicht sollten die Spraykünstler verschiedenste Geschmacksichtungen abdecken - damit jeder mit Wohlwollen ihre Tätigkeit würdigt .........

Aber dann macht es ihnen sicher nicht so viel Spass ;)
Denn ein wenig geht es ihnen ja auch ums provozieren dabei...

@Doors

Doors schrieb:Wieder her mit der Mauer.

Ja, die würde sich in der Tat grossartig dafür eignen ;)

Auf auf zum fröhlichfarbigen Mauerbau !

Niemand hat die Absicht in Berlin eine Mauer zu errichten.