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Teuerung und Inflation

695 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 06:45
Zitat von cyberbeepcyberbeep schrieb:Jaein
Die Gründe für die derzeitige Inflation sind schon etwas komplexer, welche sich teils der Kontrolle der Politik in Deutschland u. Europa entziehen.
Die EZB und Politik hätte das gerne, dass wir glauben sie seien in Bezug auf die Geldwertstabilität machtlos.

Ja, momentan ist Angebot weggebrochen. Das wäre normalerweise ein Anlass für die EZB die Geldmenge zu reduzieren bzw. Die Zinsen zu erhöhen, um die Nachfrage ein zu dämmen. Dann würden sich die Preise in vielen Bereichen wieder fangen.

Das tut sie aber nicht! (Obwohl Geldwertstabilität ihr Höchstes Ziel sein sollte)

Im Gegenteil hat sie über ein Jahrzehnt die Geldmenge immer weiter ausgeweitet, obwohl die EZB von Menschen geführt wird, die wissen müssen welche Folgen das hat. Eine vergleichbare Situation wie heute muss einkalkuliert werden.

Die Ausrede, sie könne nichts für die Kreditvergabe der Banken ist Quatsch, denn die EZB bestimmt die Zinsen. Höhere Zinsen = weniger Geldnachfrage. Und sie kann direkt bestimmen wieviel Kredit sie Banken gibt.
Das nennt man dann restriktive Geldpolitik und das gab es schon, aber nicht in mehr seit der Bankenkrise.

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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 06:49
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Diese Frage kann sich aber auch unabhängig von der Geldpolitik stellen, wenn die Qualität der Konsumgüter besser wird. Andererseits, warum soll ich neue Geräte kaufen, wenn die alten gut funktionieren und meinen Ansprüchen entsprechen.
Ja, die technologischer Fortschritt wirkt deflationär. Das sieht man an Computer Hardware die immer günstiger wird. Das ist aber nur ein Teil der ganzen Geschichte und solange im Schnitt keine Deflation herrscht ist alles ok.


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18.11.2022 um 09:04
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Ja, momentan ist Angebot weggebrochen.
Und genau die Ursache für den Wegbruch des Angebots lässt sich nun mal nicht einfach durch Geldpolitik lösen.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Das wäre normalerweise ein Anlass für die EZB die Geldmenge zu reduzieren bzw. Die Zinsen zu erhöhen, um die Nachfrage ein zu dämmen.
Ja, dass ist schon richtig, aber das Problem ist, dass die EZB hier nen ziemlichen Drahtseilakt hinlegen muss, damit es in gewissen Ländern nicht zur Rezession kommt. Besonders die ohnehin schon seit längerer Zeit in der Krise steckende italienische Wirtschaft würde es besonders hart treffen und Italien war schon vor Covid und der Inflation ne Bombe unter dem Arsch der EU.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 10:05
Zitat von cyberbeepcyberbeep schrieb:Und genau die Ursache für den Wegbruch des Angebots lässt sich nun mal nicht einfach durch Geldpolitik lösen
Es ist der Job von Zentralbanken solche Eventualitäten einzuplanen. Für uns Laien darf das überraschend kommen.
Zudem gab es genug kritische Stimmen an der Geldpolitik der letzten 10 Jahre. Buchveröffentlichungen usw.
Es hätte gar nicht so weit kommen dürfen.
Zitat von cyberbeepcyberbeep schrieb:Ja, dass ist schon richtig, aber das Problem ist, dass die EZB hier nen ziemlichen Drahtseilakt hinlegen muss, damit es in gewissen Ländern nicht zur Rezession kommt. Besonders die ohnehin schon seit längerer Zeit in der Krise steckende italienische Wirtschaft würde es besonders hart treffen und Italien war schon vor Covid und der Inflation ne Bombe unter dem Arsch der EU.
Dann ist die Währung defekt bzw. Auf falschen Grundlagen aufgebaut worden. Auch das ist lange bekannt.

Hinzu kommt, dass die EZB 0 % Zinsen über lange Zeit beibehalten haben.
Mein Geldtheorie Prof. sagte 2012 dazu er erkläre dieses Szenario mit 0% Zinsen einmal und es wird nicht prüfungsrelevant sein, weil das ein theoretischer Fall ist. Die Folgen sind so gravierend, dass das keine Zentralbank machen wird.

Da hat er sich wohl getäuscht. 0Prozent Zinsen sind eine Falle: Inflation wird durch billiges Geld sehr wahrscheinlich uns kommt sie gleichzeitig mit schlechten Konjunkturdaten auf kann die Zentralbank nichts mehr tun.

Zinsen erhöhen: würgt die Wirtschaft ab.
Zinsen senken: geht nicht. Wir sind bei 0 Prozent.

Die EZB ist sehenden Auges in diese Situation gelaufen. Wenn ich das weiß müssen die Volkswirte dort das schon 10 Mal wissen.


Die EZB hat eben etwas getan, was sie eigentlich nicht darf: Politische Ziele verfolgen.
Billiges Geld ist wie Schmerzmittel mit dem man über Jahre einen faulen Zahn behandelt, weil man Angst hat die nötigen Konsequenzen zu ziehen.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 12:50
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Bei bspw. 2% Inflation und 3-4 % Zinssatz auf dem Konto lohnt sich das auch für Menschen, kein Risiko mögen.
Wie soll denn jemals wieder ein solcher Zinssatz auf dem Guthabenkonto entstehen? Geld einfach herumliegen lassen und dafür belohnt werden? Die Zeiten sind für immer vorbei!
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Deutsche mögen Aktien ja eher nicht.
Tja, dann sollte man sich aber auch nicht hinstellen und jammern. Dummheit wird eben immer bestraft.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Wenn man sich auf die Rente nicht verlassen kann, muss man zumindest die Möglichkeit haben sinnvoll zu sparen. Diese haben wir aber nicht.
Wer für die Rente etwas haben möchte, der sollte investieren, wo es Rendite gibt. Ein Sparbuch oder Konto ist keine Anlageform!
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Wollen wir wirklich eine Gesellschsft sein, in der nur die "fitten", die investieren, vielleicht nicht an Altersarmut leiden müssen?
Investieren ist nun mal das Wesensmerkmal des Kapitalismus. Da wir diese Gesellschaftsform gewählt haben, müssen auch hier die Deutschen die Regulation dafür akzeptieren. Darwin ist nun mal überall :-)
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Dann würden sich die Preise in vielen Bereichen wieder fangen.
Nein, eher nicht. Das mag vielleicht bei den Rohstoffen passieren, aber im verarbeitenden und konsumierenden Gewerbe wird es keine Reduzierung geben. Das ist nur in Branchen mit technischen Fortschritt sichtbar. Ansonsten geht es immer nur aufwärts!
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Billiges Geld ist wie Schmerzmittel mit dem man über Jahre einen faulen Zahn behandelt, weil man Angst hat die nötigen Konsequenzen zu ziehen.
Steuern anheben, Sozialausgaben minimieren, Subventionen streichen.
Jepp, dass wird uns voranbringen und die Haushalte sanieren.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 13:23
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Wie soll denn jemals wieder ein solcher Zinssatz auf dem Guthabenkonto entstehen? Geld einfach herumliegen lassen und dafür belohnt werden? Die Zeiten sind für immer vorbei!
Man leiht das Geld der Bank. Dafür hat man immer Geld, also Zinsen bekommen, vorausgesetzt das Geld ist etwas wert!
Der Zinssatz ist quasi der Preis den man für Geldleihen bezahlt. 0 % Zinsen auf den Euro sagt ja schon, dass dieser wertlos ist.

Im Euro kommt das vermutlich nie mehr. Diese Währung wird es nicht für immer geben und ist nicht die einzige Währung auf der Welt.

Der Zentralbankzinssatz in Ungarn bspw. Lag vor einigen Wochen bei 8 Prozent. Warum? Vermutlich Inflationsschutz.
Hier bekommt man sicherlich Zinsen auf Spareinlagen.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Investieren ist nun mal das Wesensmerkmal des Kapitalismus. Da wir diese Gesellschaftsform gewählt haben, müssen auch hier die Deutschen die Regulation dafür akzeptieren. Darwin ist nun mal überall :-)
Wir haben die soziale Markwirtschaft.

Abgesehen davon benötigt man im Kapitalismus eine funktionierende Währung. Das ist eben nicht der Fall wenn Geld kostenlos ist (Zinssatz=0)
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Cranarc schrieb:
Dann würden sich die Preise in vielen Bereichen wieder fangen.
Nein, eher nicht. Das mag vielleicht bei den Rohstoffen passieren, aber im verarbeitenden und konsumierenden Gewerbe wird es keine Reduzierung geben. Das ist nur in Branchen mit technischen Fortschritt sichtbar. Ansonsten geht es immer nur aufwärts!
Die Preise würden nicht fallen.

Aber man kann eine erhöhte Teuerungsrate verhindern. Die EZB will das offensichtlich nicht.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Steuern anheben, Sozialausgaben minimieren, Subventionen streichen.
Jepp, dass wird uns voranbringen und die Haushalte sanieren.
Ich habe nichts von Steuern und Sozialabgaben gesagt. Ich schreibe von von Äpfeln und du von Autoreifen... oder so.
Die Inflation hat mit Steuern nichts zu tun.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 13:28
An Zinsen auf Spareinlagen ist rein gar nichts falsch.

Sie muss es sogar geben, damit das Geld nicht wertlos ist.
Wieso sollte ich meiner Bank oder Irgendjemandem Geld leihen?

Ist man produktiv tätig, wenn man bspw. Aktien kauft?
Nein.

Man erschafft keine Güter oder Dienstleistungen als Aktionär. Die Angestellten tun das.

Wo ist also der Unterschied zu einer Spareinlage?

In der Vergangenheit war der Unterschied:
Aktien = höheres Risiko = höhere Renditechanchen

Spareinlage=geringeres Risiko=geringere Rendite.

Aber die Banken haben um die Sparer geworben, weil sie das Kapital aus Spareinlagen für die Kreditvergabe benötigten.

Solange sich Banken so viel Geld zum Preis von 0 von der Zentralbank leihen können, gibt es natürlich keine Zinsen mehr auf Spareinlagen.

Bedeutet aber: zinsfreies Geld = Geld zum Preis von 0 = wertloses Geld.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 13:50
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Man leiht das Geld der Bank. Dafür hat man immer Geld, also Zinsen bekommen, vorausgesetzt das Geld ist etwas wert!
In erster Linie sollte man Geld sparen für unerwartete Ausgaben und den Rest investieren.
Wenn Geld nichts mehr wert ist, brauchen wir auch keine Banken mehr. Dann reden wir über Tauschgeschäfte.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:0 % Zinsen auf den Euro sagt ja schon, dass dieser wertlos ist.
Diese Aussage ist mehr als haltlos. Es besagt lediglich, wie die Geschäftsbanken sich bei der EZB "verschulden" müssen, damit sie an Geld kommen.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Der Zentralbankzinssatz in Ungarn bspw. Lag vor einigen Wochen bei 8 Prozent. Warum? Vermutlich Inflationsschutz. Hier bekommt man sicherlich Zinsen auf Spareinlagen.
Und, schon investiert dort? Gibt doch ordentlich Rendite!
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Die Inflation hat mit Steuern nichts zu tun.
Das ist richtig, aber der Staat kann als einer der größten Player im Markt dafür sorgen, ob mehr Geld im System bleibt oder diesem erzogen wird. Der Staat hängt in Deutschland mit über 50% am BIP.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161337/umfrage/staatsquote-gesamtausgaben-des-staates-in-relation-zum-bip/
Zitat von CranarcCranarc schrieb:An Zinsen auf Spareinlagen ist rein gar nichts falsch.
Sagt doch auch keiner. Es ist nur albern, welche zu fordern! Wenn niemand bereit ist, dafür etwas zu zahlen, dann muss das akzeptiert werden.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Sie muss es sogar geben, damit das Geld nicht wertlos ist.
Wieso sollte ich meiner Bank oder Irgendjemandem Geld leihen?
Wer sagt, dass du das tun musst? Wer sagt, dass die Bank dein Geld nehmen muss? Investiere doch einfach selbst!
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Ist man produktiv tätig, wenn man bspw. Aktien kauft?
Nein.
Doch, du hast mit dem Erwerb der Aktie ein Anteilsschein am Unternehmen gekauft und erhöhst damit die EK-Quote. Mit diesem Geld investiert dann das Unternehmen und erwirtschaftet Rendite für die Aktionäre.

Das ist das produktivste, was man mit seinem Geld neben der Gründung eines eigenen Gewerbe tun kann.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Wo ist also der Unterschied zu einer Spareinlage?
Bei einer Spareinlage muss jemand dein Geld nehmen und es investieren, damit du - wenn überhaupt - Zinsen für die Bereitstellung bekommst. Du hast kein Einfluss darauf, was mit deinem Geld passiert.

Aktien sind deine direkte Möglichkeit, in Dir wichtige Unternehmen einzusteigen und deine Geldanlage aktiv zu verwalten. Es gibt bei Aktien im Regelfall keine Haltefristen. Wem das zu risikoreich ist, der investiert in Fonds und ETF.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 14:02
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Doch, du hast mit dem Erwerb der Aktie ein Anteilsschein am Unternehmen gekauft und erhöhst damit die EK-Quote. Mit diesem Geld investiert dann das Unternehmen und erwirtschaftet Rendite für die Aktionäre.
Aktien sind für Unternehmen einer von vielen Wege sich zu finanzieren. Anleihen und Bankkredite sind andere Wege.

Wieso der eine Weg der Finanzierung besser sein soll als ein anderer erschließt sich mir nicht.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Bei einer Spareinlage muss jemand dein Geld nehmen und es investieren, damit du - wenn überhaupt - Zinsen für die Bereitstellung bekommst. Du hast kein Einfluss darauf, was mit deinem Geld passiert.
Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die täglich hart arbeiten und sich mit solchen Dingen nicht beschäftigen wollen.
Diese Leute verfolgen keine politische Agenda. Also was solls?

Darum geht es nicht. Es geht um Inflation. Wie sie entsteht. Warum sie schädlich ist und so weiter.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Bei einer Spareinlage muss jemand dein Geld nehmen und es investieren, damit du - wenn überhaupt - Zinsen für die Bereitstellung bekommst. Du hast kein Einfluss darauf, was mit deinem Geld passiert.
Spareinlagen muss keiner nehmen. Früher waren die Banken aber froh darum, weil sie das Geld gerne genommen haben und gerne verzinst haben.

Heute will offensichtlich keiner unser Geld mehr haben, denn es ist keiner bereit mehr Zinsen dafür zu bezahlen.

Was ist eine Sache, die Niemand haben möchte, wenn nicht wertlos?


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 14:09
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die täglich hart arbeiten und sich mit solchen Dingen nicht beschäftigen wollen. Diese Leute verfolgen keine politische Agenda. Also was solls?
Dafür gibt es doch Bankberater, wenn man nicht selbst in der Lage ist, die richtige Anlageform herauszufinden. Sparbücher sind in keiner sinnvollen Strategie für die Zukunft enthalten.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Darum geht es nicht. Es geht um Inflation. Wie sie entsteht. Warum sie schädlich ist und so weiter.
Inflation ist ein Teil des Kapitalismus. Die Lohn-Preis-Spirale dreht sich immer weiter. Diese wird nie enden. Warum darüber aufregen?
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Was ist eine Sache, die Niemand haben möchte, wenn nicht wertlos?
Nein, sie hat immer noch einen nominalen Wert, aber sie gibt es im Überfluss. Daher gibt es keinen Obolus für das Verwahren.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 14:16
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Nein, sie hat immer noch einen nominalen Wert, aber sie gibt es im Überfluss. Daher gibt es keinen Obolus für das Verwahren
Der nominale Wert sind die Zahlen auf Papiergeld gedruckt sind. Im Grunde nicht mehr wert als eine Zahl die man auf ein beliebiges Blattpapier schreibt.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Inflation ist ein Teil des Kapitalismus. Die Lohn-Preis-Spirale dreht sich immer weiter. Diese wird nie enden. Warum darüber aufregen?
Ja ist sie, aber sie muss nicht 10% betragen.
Wenn Sie EZB ihren Job machen würde, lägen wie bei 0,5%-1% Inflation. Das wäre Geldwertstabilität.


Wieso aufregen?

"Auf keine andere Weise als durch Inflation können in so kurzer Zeit so wenige so reich und so viele so arm gemacht werden.“
-Fritz Leutwiler, ehem. Präsident der schweizerischen Nationalbank


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 14:55
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Heute will offensichtlich keiner unser Geld mehr haben, denn es ist keiner bereit mehr Zinsen dafür zu bezahlen.

Was ist eine Sache, die Niemand haben möchte, wenn nicht wertlos?
Kurze Anmerkung: Bitte nicht Preis und Wert vertauschen, bzw. gleichsetzen. Ich weiß zwar, dass die Differenzierung in der neoklassischen VWL ziemlich stiefmütterlich gehandhabt wird und diese Fehlannahme dementsprechend weit verbreitet ist, aber dennoch sollte man hier ein bisschen genauer sein.


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18.11.2022 um 18:19
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Wenn Sie EZB ihren Job machen würde, lägen wie bei 0,5%-1% Inflation. Das wäre Geldwertstabilität.
Was zu beweisen wäre. Aktuell liegt in jedem Land die Teuerungsrate jenseits der 5%. Es gibt nun mal Faktoren, die sind extern beeinflusst und treten global auf.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 18:57
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Was zu beweisen wäre. Aktuell liegt in jedem Land die Teuerungsrate jenseits der 5%. Es gibt nun mal Faktoren, die sind extern beeinflusst und treten global auf.
Was ist zu beweisen?

Der Job der EZB ist Geldwertstabilität.
Geldwertstabilität wäre eine Inflation nahe bei 0%

Wenn wir eine höhere Inflation sehen muss die EZB gegenwirken. Tut sie das?

Auf die letzten 50 Jahre gesehen haben wir immernoch historisch niedrige Zinsen.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 19:07
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Der Job der EZB ist Geldwertstabilität.
Geldwertstabilität wäre eine Inflation nahe bei 0%
Die EZB definiert das bei einer Inflationsrate von 2%.
Mittelfristig streben wir eine Inflationsrate von 2 % an.
Quelle: https://www.ecb.europa.eu/ecb/tasks/monpol/html/index.de.html
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Wenn wir eine höhere Inflation sehen muss die EZB gegenwirken. Tut sie das?
Ja, denn die Zinsen steigen wieder. Weiterhin ist es immer noch eine andere Situation, ob die Inflation hausgemacht oder fremdinduziert ist. Bei letzterer kann man eben wenig machen.
EZB-Leitzinsen

Der EZB-Rat hat beschlossen, die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 75 Basispunkte anzuheben. Dementsprechend werden der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung zum 2. November 2022 auf 2,00 %, 2,25 % bzw. 1,50 % erhöht.
Quelle: https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2022/html/ecb.mp221027~df1d778b84.de.html
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Auf die letzten 50 Jahre gesehen haben wir immernoch historisch niedrige Zinsen.
Und? Das stört doch niemanden.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 19:14
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Die EZB definiert das bei einer Inflationsrate von 2%.
Ja die sind ja drauf und dran das Ziel auf 3 Prozent zu haben.
In welchem Universum sind 2% Geldwertstabilität?
Ein Link ändert daran nichts.
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Cranarc schrieb:
Auf die letzten 50 Jahre gesehen haben wir immernoch historisch niedrige Zinsen.
Und? Das stört doch niemanden.
Ja, die EZB muss die Zinsen erhöhen, um die Inflation einzudämmen.
Das tut sie in Mini-Schritten, weil sie aufgrund ihrer vergangen Fehlentscheidungen nicht anders kann. 2% sind immernoch paradiesisch niedrige Zinsen.

Mich stört es schon, wenn die EZB die Inflation nicht eindämmt. Das bedeutet Reallohnverluste.


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 19:26
Dass es der EZB egal ist hat sie ja die letzten 10 Jahre bewiesen.
Sie setzt die Zinsen erst nahe bei 0% fest, dann komplett auf 0% und öffnet sämtliche Geldschleusen.
Das führt direkt zu einem Nachfrageüberhang nach allem was irgendwie werthaltig ist. Ganz vorn: Immobilien.

Klar es ist viel Geld im Markt, auf der Bank bekommt man nichts oder man muss Minuszinsen bezahlen.

Was tun? Aktien und Immobilien kaufen, um das Geld "aufzuräumen".

Da diese nicht auf Bäumen wachsen werden sie teurer. Inflation in Anlagegütern folgt. Die haben wir bereits massiv gesehen.

Da allerdings die Gehälter in den letzten 10 Jahren nicht im Schnitt nicht nennenswert gestiegen sind, kann man sich, als Normalbürger, die aufgeblähten Preise für Immobilien usw. Kaum noch leisten.

Jetzt passiert genau dasselbe mit Konsumgüter und obwohl man die letzten 10 Jahre gesehen hat was passiert und was die Auswirkungen sind, will man das in diesem Fall mit externen Faktoren begründen?
Das ist ein Witz.


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18.11.2022 um 20:43
Wie ist überhaupt das Verfahren mit dem die Inflation bestimmt wird zu bewerten? Sollte man bei der Inflation nur Verbrauchsgüter erfassen, die regelmäßig gekauft werden müssen und deren Preis-Leistungsverhältnis etwa konstant bleibt, wie Kraftstoffe, Lebensmittel, Wasser und Strom?


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 20:45
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Der Zentralbankzinssatz in Ungarn bspw. Lag vor einigen Wochen bei 8 Prozent. Warum? Vermutlich Inflationsschutz.
Hier bekommt man sicherlich Zinsen auf Spareinlagen.
Joa, bei ner Inflationsrate von über 20%! Die haben eben alles richtig gemacht, diese Ungarn. :)
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Wenn Sie EZB ihren Job machen würde, lägen wie bei 0,5%-1% Inflation.
Das is Unsinn! Wenn die zB. Energiepreise, wegen externer Ereignisse steigen, dann kann die EZB die Zinsen so hoch setzen wie sie will, die Preise und damit die Inflation werden dennoch steigen.
Wir haben in der Eurozone keine Inflation, weil es zu viel Geld gibt, sondern weil die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Zitat von CranarcCranarc schrieb:0 % Zinsen auf den Euro sagt ja schon, dass dieser wertlos ist.

Im Euro kommt das vermutlich nie mehr. Diese Währung wird es nicht für immer geben und ist nicht die einzige Währung auf der Welt.

Der Zentralbankzinssatz in Ungarn bspw. Lag vor einigen Wochen bei 8 Prozent.
Wenn der Euro wertlos is, weil die Zinsen bei nahe Null liegen und der Forint wertvoller sein soll, weil es für diesen ja viel höhere Zinsen gibt, warum steigt dann der Wechselkurs EUR-HUF ständig? Irgendwas passt da nich so ganz! :)
Zitat von CranarcCranarc schrieb:Aktien sind für Unternehmen einer von vielen Wege sich zu finanzieren. Anleihen und Bankkredite sind andere Wege.

Wieso der eine Weg der Finanzierung besser sein soll als ein anderer erschließt sich mir nicht.
Einfach mal Eigenkapital und Fremdkapital googeln, vielleicht hilfts ja.

mfg
kuno


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Teuerung und Inflation

18.11.2022 um 20:52
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wie ist überhaupt das Verfahren mit dem die Inflation bestimmt wird zu bewerten? Sollte man bei der Inflation nur Verbrauchsgüter erfassen, die regelmäßig gekauft werden müssen und deren Preis-Leistungsverhältnis etwa konstant bleibt, wie Kraftstoffe, Lebensmittel, Wasser und Strom?
Es gibt halt den standardisierten Warenkorb, damit die Inflationsraten vergleichbar sind, allerdings wird dieser Warenkorb auch öfter mal geändert.
Letztlich hat jeder seine persönliche Inflationsrate, was man derzeit gut beobachten kann. Wer heute in der schlecht gedämmten Bude mit Gasheizung wohnt und und jeden Tag 100km mit dem Auto zur Arbeit fährt, der hat natürlich ne ganz andere Inflationsrate als jemand, der in nem Passivhaus wohnt und mit dem Rad zur Arbeit fährt.

mfg
kuno


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